System entrümpeln

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
weasel
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System entrümpeln

Beitrag von weasel » 21.04.2007 00:28:47

Hallo zusammen!

Ich bin gerade auf Linux umgestiegen und habe mir das neueste Debian installiert. Funktioniert soweit wunderbar!
Jetzt möchte ich aber, da ich ein Freund von Kompakten Systemen bin die installierten Programme entrümpeln.
Kurz gesagt würde ich gerne alle Programme, die ich nicht benötige deinstallieren.

Mein erster Gedanke hierzu war:
apt-get remove [paketname]

Dummerweise bekomme ich daraufhin die folgende Meldung:
Paket [paketname] ist nicht installiert, wird also auch nicht entfernt.

Ein Freund hat mir dazu nur sagen können, dass die Paketnamen nicht unbedingt mit der Programmbezeichnung im Menü übereinstimmen müssen - logisch irgendwie! =)
Einen weiteren Hinweis hat er mir auch noch gegeben: Ich soll unbedingt aufpassen, dass ich keine Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Paketen zerstöre.

Lange Rede, kurzer Sinn...
Wie kann ich ab sinnvollsten alle ungewünschten Programme entfernen?

Danke schon mal an alle, die zumindest bis hier her gelesen haben! =)
Liebe Grüße!

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finupsen
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Beitrag von finupsen » 21.04.2007 00:48:46

> Kurz gesagt würde ich gerne alle Programme, die ich nicht benötige deinstallieren.

das ist praktisch unmöglich. GNU Linux kommt mit etlichen programmen daher, die man
in 1000 jahren nicht benötig, aber für das system wichtig sind. z.B. wenn maintainer-
scripte diese programme benutzen.

Kurze frage: was führt dich zu der annahme du müsstes da etwas entrümpeln ?
Wenn du debian neu installiert hast, kann ich mir nicht vorstellen, das man da etwas
entrüpeln muss. Es sei denn du hast unmittelbar nach der installation völlig planlos
alles möglich und unmögliche installiert. In dem fall könnte man etwas entramschen ...

Du kannst mit synaptic, dselect oder aptitude deine installierten pakete verwalten.

BTW: herzlich willkommen im forum ;)

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garibaldi
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Re: System entrümpeln

Beitrag von garibaldi » 21.04.2007 00:55:56

Hi und willkommen im Forum!
weasel hat geschrieben:Ich bin gerade auf Linux umgestiegen und habe mir das neueste Debian installiert. Funktioniert soweit wunderbar!
Herzlichen Glückwunsch!
weasel hat geschrieben:Jetzt möchte ich aber, da ich ein Freund von Kompakten Systemen bin die installierten Programme entrümpeln.
Kurz gesagt würde ich gerne alle Programme, die ich nicht benötige deinstallieren.

Mein erster Gedanke hierzu war:
apt-get remove [paketname]

Dummerweise bekomme ich daraufhin die folgende Meldung:
Paket [paketname] ist nicht installiert, wird also auch nicht entfernt.

Ein Freund hat mir dazu nur sagen können, dass die Paketnamen nicht unbedingt mit der Programmbezeichnung im Menü übereinstimmen müssen - logisch irgendwie! =)
Einen weiteren Hinweis hat er mir auch noch gegeben: Ich soll unbedingt aufpassen, dass ich keine Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Paketen zerstöre.
Zum Paketmanagement nimmst du am besten aptitude, die Gründe dafür sind in http://wiki.debianforum.de/SoftwareVerw ... deVsAptGet aufgeführt.

Die Paketabhängigkeiten werden schon automatisch berücksichtigt, dh. es werden, wenn du Paket A deinstallieren willst, auch nur die Pakete entfernt, von denen kein anderes abhängig ist. Zudem erkennt aptitude die nicht mehr benötigten Pakete, aber nur, wenn man ausschließlich aptitude einsetzt!

Zum Kompakthalten des Systems stöber doch in unserem Wiki, da gibt's viele Tipps; vor allem der Artikel Debian ohne Ballast könnte etwas für dich sein.

Ausserdem ist das Paket popularity-contest hilfreich, denn es hilft, Programme zu ermitteln, die lange nicht gebraucht und daher vielleicht nicht mehr benötigt werden, aufzuspüren.

Zu dem Problem, dass Programmname und Paketname nicht immer identisch sind, gibt es das tool apt-file, welches zu den Dateien die dazugehörigen Pakete ermittlelt:

Code: Alles auswählen

# aptitude install apt-file
# apt-file update
# apt-file search <programm>
Viel Spaß mit deinem neuem System, garibaldi
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Beitrag von weasel » 21.04.2007 00:56:13

Naja, also installiert habe ich nur Opera.
Mir ging es eben um genau die Dienste die du angesprochen hast, die, die bei der Grundinstallation dabei sind.
Mein Plan war es, ein System einzurichten, das ausschließlich die Software beinhaltet, die ich auch tatsächlich brauche.

Es ist nicht so, dass ich das Bisschen Platz bräuchte, das man frei bekommen könnte, aber z.B.: die ganzen Spiele die da drauf sind finde ich unnötig, das stört mich eben - schließlich verwende ich den Computer zum arbeiten! =)

Also danke schon mal für die schnelle Antwort!
Liebe Grüße!

edit:
Da war wieder jemand schneller als ich! *gg*
Danke für die sehr hilfreichen Tips! Ich werde mich sofort daran machen, dieses wiki und vor allem die Sache mit dem Ballast durchzulesen! Kling schon sehr exakt nach dem Richtigen für mich! =)
Zuletzt geändert von weasel am 21.04.2007 01:02:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von garibaldi » 21.04.2007 00:58:38

finupsen hat geschrieben:kann ich mir nicht vorstellen, das man da etwas
entrüpeln muss.
Hm, entrüpeln würde ich auch nicht :wink:

*scnr
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Beitrag von garibaldi » 21.04.2007 01:02:43

weasel hat geschrieben:aber z.B.: die ganzen Spiele die da drauf sind finde ich unnötig, das stört mich eben - schließlich verwende ich den Computer zum arbeiten! =)
So hat ich mir das auch gedacht, das kommt daher, das diese Metapakete Gnome/KDE einen ganzen Rattenschwanz mitbringen, um möglichst alle Bedürfnisse abzudecken. Kann dann aber nervig sein, wenn man 60% davon nicht braucht.
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mullers

Beitrag von mullers » 21.04.2007 07:43:21

Gut, KDE oder Gnome sind eben jeweils ziemlich umfangreich und installieren Zeugs, dass Du nie brauchst. Das Einfachste wäre gewesen, eben darauf zu verzichten und einen einfachen Window Manager zu installieren. Wenn dann die Katze in den Brunnen gefallen ist, und Du Gnome/KDE installiert hast, hilft nur noch, wie schon erwähnt, per aptitude nach und nach alles Überflüssige zu deinstallieren.

Gruss
henry

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Beitrag von utkin » 21.04.2007 09:54:48

henry atting hat geschrieben:Das Einfachste wäre gewesen, eben darauf zu verzichten und einen einfachen Window Manager zu installieren.
Oder eben nur die "Herzstücken" von KDE und GNOME wie es im Wiki unter Debian ohne Ballast beschrieben ist. Da installiert man dann doch eher noch das ein oder andere Programm nach.

Gruss, utkin
Debian GNU/Linux SID

weasel
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Beitrag von weasel » 21.04.2007 21:47:50

Gut, also in Debian ohne Ballast habe ich mal gesehen, dass man während des Aufsetzens an der Stelle wo man zur Auswahl der gewünschten Pakete aufgefordert wird ausschließlich "manuell" wählen und dann im sich startenden Aptitude alle Pakete abwählen soll um zu erreichen, dass nur das Grundsystem, jedoch keine sonstige Software installiert wird.

Das klingt finde ich sehr gut, allerdings hat ein Freund mir davon abgeraten mit dem Argument, so ein Vorgehen sei nur etwas für richtige Linux Profis. Er meint, mir fehlen dann die Werkzeuge, um mein Debian funktionsfähig zu halten.
Ich hingegen war der Meinung, das Deselektieren beziehe sich nur auf vom System nicht benötigte Pakete!

Wie ist das jetzt zu verstehen?
Soll ich als blutiger Anfänger wirklich die Finger davon lassen, oder ist die Sache doch eher halb so wild?

Liebe Grüße!

azerty
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Beitrag von azerty » 21.04.2007 22:58:56

Ich hatte damals bei meinen ersten Installationen auch das Problem, dass ich nach der Installation von Debian GNU/Linux mit Gnome immer jedemenge nicht benötigte Software installiert war.
Siehe damaliger Thread.

Ich empfehle folgende Vorgehensweise:

Installiere Debian neu, bei der Auswahl der zu installierenden Pakete (Standard System, Desktop-Umgebung, Web-Server usw) wählst du nur "Standard-System" aus ohne Desktopumgebung.

Nach Abschluss der Installation, startest du Debian und loggst dich ein. (Keine Angst vor dem Konsolen-Modus, so schlimm ist es gar nicht)

Anschließend gibst du folgendes in dieser Reihenfolge als Root ein:
1.) aptitude install x-window-system-core (Installiert den X-Server)
2.) aptitude install * (Installiert die Desktop-Umgebung, Setze für "*" kde, gnome oder xfce4 ein)
3.) aptitude (startet das Paket-Verwaltungsprogramm Aptitude in einem grafischen Modus; in dem du bequem zusätzlich benötigte Pakete wie Web-Browser, Media-Player usw. auswählen und installieren kannst.)

Nach der Installation des X-Servers und deiner Desktopumgebung, startest du den X-Server (inkl. Desktopumgebung) per startx.

Falls du ein Problem mit einem Programm hast, kannst du per man programmname die Anleitung dazu lesen.

Nachdem du alles installiert hast, gehst du in Zukunft einfach so vor:
1. Debian booten
2. Als normaler Benutzer einloggen
3. "startx" eingeben
4. Spaß haben

Achja zum ausloggen aus der Konsole gibst du "exit" ein, um kurzfristig als eingeloggter normaler Benutzer Root zu werden gibst du "su root" und anschließen dein Passwort ein.
Um mit Aptitude Programme installieren zu können musst du zwingend Root sein.

Falls du einen grafischen Login möchtest, kannst du für Gnome GDM, für KDE KDM und für Xfce XDM installieren. Wie das geht weißt du ja jetzt. :wink:

Da du nun deine Programme alle selber zur Installation auswählen wirst, gebe ich dir gleich eine kleine Liste um dir den Start zu erleichtern:

Mozilla Firefox ~> aptitude install iceweasel
Mozilla Thunderbird ~> aptitude install icedove
X-PDF ~> aptitude install xpdf
OpenOffice.org ~> aptitude install openoffice.org

Ich hoffe dir damit geholfen zu haben.
Viel Spaß!
Zuletzt geändert von azerty am 21.04.2007 23:31:44, insgesamt 1-mal geändert.

Theophil T.
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Beitrag von Theophil T. » 21.04.2007 23:23:33

Hallo weasel,

ich bin kein "Linux-Profi" und habe es ohne Probleme so gemacht, wie in Deinem Buch beschrieben.
D.h. bei der Paket-Auswahl "Desktop" abgewählt. Soweit ich mich erinnere, wird "Grundsystem" o.ä. auch als Auswahlmöglichkeit aufgeführt, das würde ich stehen lassen.

Beim ersten Login landest Du dann natürlich in der Textkonsole und musst aptitude aufrufen zur weiteren Paket-Installation.

Sehr hilfreich ist vorher die Lektüre von:
http://www.debiananwenderhandbuch.de
/usr/share/doc/aptitude/html/en/index.html

Du kannst dann entscheiden in welchem Umfang Du z.B. Gnome oder KDE installieren willst oder einen Windowmanager wie Xfce.

Viel Spaß mit Debian und viele Grüße
Theophil

weasel
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Beitrag von weasel » 21.04.2007 23:28:13

@ azerty:
Wow! Ich muss sagen, jetzt bin ich begeistert!
Vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung! Das ist genau was ich wollte! Super! =)
Den Thread von damals werde ich selbstverständlich auch gleich durchstöbern!

Werd mich gleich an die Arbeit machen! Hehe jetzt bin ich total glücklich! :D
Ich wünsche einen schönen Abend!
Liebe Grüße!

edit:
@Theophil T.:
Du hast Recht! http://www.debiananwenderhandbuch.de ist wirklich sehr hilfreich!
Danke auch für Deinen Beitrag!
Lg.

Nachtrag:
Der Konsolenmodus ist tatsächlich nicht schlimm, im Gegenteil! Ist sogar ganz praktisch! Man muss nur wissen, welche Möglichkeiten man hat!

Momentan bin ich am installieren vom X-Server. Bis hierhin hat alles wunderbar funktioniert! =)
Nur eine Frage hab ich an dieser Stelle noch:
Ist Aptitude nicht schon veraltet? Jemand hat mir davon abgeraten und tatsächlich ist die neueste Version schon etwas betagt!

weasel
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Beitrag von weasel » 22.04.2007 02:45:55

Ok. Gerade wollte ich nun nach der erfolgreichen Installation des X-Servers Gnome installieren. Ein kurzer Blick auf Wikipedia hat mir verraten, das Gnome die folgenden Programme beinhaltet:

*) Beagle
*) Dia
*) Ekiga
*) Epiphany
*) EOG
*) Evolution
*) F-Spot
*) Pidgin
*) gedit
*) Abiword
*) Gnumeric
*) Inkscape
*) Metacity
*) Nautilus
*) Planner
*) Rhythmbox
*) Sound Juicer
*) Synaptic
*) Totem

Genau diese Programme (zumindest einige davon) wollte ich NICHT installiert haben!
Gibt es eine Möglichkeit, die grafische Oberfläche Gnome OHNE diese Software zu installieren?

Liebe Grüße!

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rolo
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Beitrag von rolo » 22.04.2007 03:16:46

hi,
in diesem wiki beitag wird unteranderem erklärt, mit welchen packeten du gnome minimal installierst. das du dabei ohne nautilus auskommst, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.
gute nacht

guennid

Beitrag von guennid » 22.04.2007 07:25:34

Ich will noch mal auf dein ursprüngliches Anliegen zurückkommen:
Mit

Code: Alles auswählen

dpkg -l
erhältst du eine Liste aller installierten Pakete. Mit

Code: Alles auswählen

dpkg -l > [Dateinamen]
schreibst du diese Liste in eine Textdatei. Die guckst du dir nur in Ruhe durch und versuchst dann mit

Code: Alles auswählen

apt-get remove --purge [Paketname]
das betreffende Paket zu löschen. (Mit aptidue lautet der Befehl wahrscheinlich:

Code: Alles auswählen

aptitude purge [Paketname]
). Kaputtmachen kannst du nichts,wenn du sorgfältig arbeitest, denn debian sagt dir, welche zusätzlichen Pakete bei dieser Aktion mit gelöscht würden und fragt dich, ob du das auch willst. Wenn du dir nicht sicher bist, brichst du die Aktion einfach ab. Anschließend startest du deborphan (muss natürlich installiert sein) so oft, wie es dir nicht mehr benötigte libs meldet, die du nach jedem Aufruf (von deborphan) ebenfalls händisch deinstallierst, so wie oben beschrieben.

Es geht auch noch kleiner, aber das machst du nächsts Jahr.

aptitude vs apt-get:
aptitude ist das modernere System, Soll auch mehr können. Aber wenn ich noch richtig informiert bin, dann handelst du dir damit potentiellen Ärger ein, wenn du zwischendurch auch nur einmal mit apt-get gearbeitet hast. Also, wenn du aptitude nutzen willst, dann wirf apt-get sofort unbenutzt von der Maschine. apt-get ist doofer, aber für mich erheblich unproblematischer.

Grüße, Günther

Theophil T.
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Beitrag von Theophil T. » 22.04.2007 07:56:52

Hallo,

zur Frage aptitude vs. apt-get gibt es einen guten Beitrag von garibaldi:

http://wiki.debianforum.de/SoftwareVerw ... deVsAptGet

Viele Grüße
Theophil

weasel
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Beitrag von weasel » 22.04.2007 14:58:02

Alles sehr hilfreich was mir hier angeboten wird! =)
Aber jetzt muss ich nochmal schnell was nachfragen (im man bin ich leider nicht schlau geworden):

Worin liegt der Unterschied zwichen den beiden folgenden Deinstallationsmethoden?

Code: Alles auswählen

apt-get remove [Paketname]
apt-get remove --purge [Paketname]
Im man steht:
"Use purge instead of remove for anything that would be removed."
Das interpretiere ich so, dass mit purge ebenfalls nur deinstalliert wird. Hat die verwendung von --puge irgendwelche Vorteile?

Liebe Grüße!

wilderigel
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Beitrag von wilderigel » 22.04.2007 14:59:56

remove behält die config Dateien, purge putzt auch die von der Platte.

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grünspam
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Beitrag von grünspam » 22.04.2007 15:36:11

Also ich hab das ganz einfach gemacht:

Mein erstes Debian letzte Woche auf ner zweiten HDD aufgesetzt und auf Teufel komm raus getestet was geht, dann notiert was ich alles brauche, was mir gefällt und was wie funktioniert. Als das alles getan war, das System einfach nochmal von Anfang an neu aufgesetzt und schon bin ich zufrieden =)

Is zwar eine recht umständliche Aktion, aber ich kann mir sicher sein durch meine Testereien nichts zerschossen zu haben was ich irgendwann mal irgendwo brauchen könnte *G*

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Beitrag von weasel » 22.04.2007 15:38:35

Ah, so ist das also mit purge! Danke!

So - ich hoffe ich bin jetzt nicht zu anstrengend für euch - ich steh vor dem nächsten "Problem":
Wie in den div. Artikeln beschrieben habe ich jetzt ein Minimalsystem (noch ohne GUI).
Nach der Installation des X-Servers brauche ich noch weiters:

*) Terminal Emulator
*) Window Manager
*) evtl.: Display Manager
*) Desktopumgebung

Nachdem ich mal ne Weile nach Entsprechendem gesucht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mir nicht sicher bin, was ich nehmen sollte. *fg*

Terminal Emulator:
Zwar werden hier einige Bsp. genannt (xterm, multi-aterm, xvt), letztlich kann ich als Neuling aber auch mit den (teils knappen) in Erfahrung zu bringenden Informationen keine Entscheidung treffen.

Window Manager:
Gnome verwendet Metacity als Window Manager, der ist aber unflexibel in Sachen Design (lässt sich nur bedingt anpassen).
Die Alternativen (icewm, fluxbox und blackbox) sprechen mich allerdings auch nicht an.

Was ich gerne hätte (falls es so etwas gibt) wäre eine gut konfigurierbare Oberfläche die dieselbe Funktionalität bietet wie etwa Gnome.

Display Manager:
GDM (ebenfalls die Gnome Lösung) ist der einzige Displaymanager zu dem ich Infos finden kann, jedoch werde ich bei Wikipedia auf Gnome weitergeleitet. Das wirft bei mir eine Frage auf:
Gnome beinheltet die ganze Software, die ich teilweise nicht benötige. Kann ich also den Displaymanager GDM installieren ohne dabei automatisch auch die Softwarepakete auf der Platte zu haben?

Desktop Umgebung:
Ich muss sagen, dieser Punkt verwirrt mich.
Ist denn nicht der Window Manager gekoppelt mit dem Display Manager bereits das GUI? Warum muss ich denn noch zusätzlich eine Desktopumgebung installieren (zB.: Gnome)?

Wenn ich Gnome-minimal laut http://wiki.debianforum.de/dobGUI installiere, ist das dann Gnome OHNE lästiger Software?

Ich bitte meine Unwissenheit zu entschuldigen!
Ich bin von Windows verwöhnt und weis es (noch) nicht besser! =)
Liebe Grüße!

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Beitrag von rolo » 22.04.2007 15:48:11

> Ich bin von Windows verwöhnt
das hat dann aber verdammt wenig mit einem abgespeckten und entrümpelten system zu tun.

> ist das dann Gnome OHNE lästiger Software?
wenn du die software als lästig empfindest, die dann installiert wird, ist gnome nichts für dich.

wenn du halt noch relativ neu in der materie bist, dann probier doch erstmal etwas rum und entscheide später, mit der gewonnen erfahrung was du wirklich nicht benötigst.

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Beitrag von weasel » 22.04.2007 15:58:25

Mit verwöhnt meinte ich die Tatsache, dass ich unter Windows (von der "Gründlichkeit" und "Effizienz" mal abgesehen) aus einem Menü heraus alles von der Platte fegen kann, das mir nicht gefällt. Damit kann ich mir (vom komplett überladenen Betriebssystem abgesehen *g*) ein "schlankes" System einrichten.
Schlank im Sinne von Anwendersoftware.

Mein Ziel ist es also Debian so aufzusetzen, dass natürlich notwendige Systemprogramme vorhanden sind, ich aber keine vorinstallierte Anwendersoftware (3 verschiedene Textprogramme, 2 versch. Tabellenkalkulationen, ein Diagramm-Editor, Börsenticker, Spiele usw.) unnötigerweise auf der Platte habe, die ich sowieso nie verwende.

Genau aus dem Grund frage ich ja. =)
Ich möchte ein GUI. Ja. Aber ich will selbst entscheiden, welche Software (von der vom System selbst benötigten abgesehen) ich installiere.

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Beitrag von rolo » 22.04.2007 16:11:07

> alles von der Platte fegen kann, das mir nicht gefällt
bei jeder deinstallation auf einem windows system bleibt jede menge restmüll über.

> Aber ich will selbst entscheiden, welche Software (von der vom System selbst benötigten abgesehen) ich installiere.
du wirst nunmal mit bestehenden abhängikeiten leben müssen, auch bei einer minimal installation von z.b. gnome.

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Beitrag von weasel » 22.04.2007 16:24:24

atropin hat geschrieben:> alles von der Platte fegen kann, das mir nicht gefällt
bei jeder deinstallation auf einem windows system bleibt jede menge restmüll über.
Darum sagte ich ja schließlich:
von der "Gründlichkeit" und "Effizienz" mal abgesehen :wink:
atropin hat geschrieben:> Aber ich will selbst entscheiden, welche Software (von der vom System selbst benötigten abgesehen) ich installiere.
du wirst nunmal mit bestehenden abhängikeiten leben müssen, auch bei einer minimal installation von z.b. gnome.
Mag schon sein. Aber ich kann mir nunmal nicht vorstellen, das ein Debian Etch nicht lauffähig ist ohne Börsenticker, Abiword und Spiele! *fg*

Liebe Grüße!

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Beitrag von Mr_Snede » 22.04.2007 17:05:28

Hallo weasel
Zur Unterscheidung von Desktp Umgebung und Windowmanager habe ich im Wiki was geschrieben:
http://wiki.debianforum.de/dobGrundlagen

Ich denke du hast dir das auch schon durchgelesen, da in diesem Thread schon 2 mal auf Debian ohne Ballast verwiesen wurde.
Ich bin selbst davon überzeugt, das der Artikel den Unterschied gut erklärt (klar, habe ihn ja selbst geschrieben ;-) ) Deswegen bin ich für Hinweise dankbar, wo es unklar ist.

Aber grundsätzlich muss du dir im Klaren sein, dass es eine theoretische Unterscheidung ist, die von Informatikern kommt, die sich mit der Entwicklung von Betriebsystemen auseinander setzten.
Und dass in der Praxis gerne mal die Grenzen etwas verschwimmen.
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