Kernel 2.6.8 kennt kein eth0 [gelöst]

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Leonidas
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Kernel 2.6.8 kennt kein eth0 [gelöst]

Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 12:01:06

Hallo!

Ich habe auf meinem Router lange Zeit Kernel 2.4 gehabt, aber nun, da ich auf Etch updaten wollte und dort empfohlen wird den 2.6er zu installieren habe ich das mal gemacht indem ich den Sarge-2.6.8-Standardkernel gestartet habe. Dieser hat erstmal riesige Probleme verursacht, aber das schlimmste ist, dass es kein /dev/eth0 und /dev/eth1 gibt. Ein Router ohne Netzwerkzugriff ist bisschen schwach. udev ist übrigens nicht installiert.
Was kann ich tun? Ich würde ihn gerne so schnell wie möglich wieder als Router betreiben oder zumindest wieder per SSH draufkommen.
Zuletzt geändert von Leonidas am 12.04.2007 18:02:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Pawel
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Re: Kernel 2.6.8 kennt kein eth0

Beitrag von Pawel » 12.04.2007 12:08:56

Leonidas hat geschrieben:[...]aber das schlimmste ist, dass es kein /dev/eth0 und /dev/eth1 gibt.
Es gab nichtmal im 2.4 Kernel /dev/ethX. :)
Leonidas hat geschrieben:Ein Router ohne Netzwerkzugriff ist bisschen schwach. udev ist übrigens nicht installiert.
Was sagt dazu ifconfig?
Was steht in den Logs bezüglich den Schnittstellen?
Wurden die Netzwerkkarten überhaupt erkannt "lspci"?

gms
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Beitrag von gms » 12.04.2007 12:12:38

Leonidas hat geschrieben:aber das schlimmste ist, dass es kein /dev/eth0 und /dev/eth1
unter Linux werden für Netzwerkinterfaces solche Gerätedateien in "/dev" nicht benötigt. Ob ein Netzwerkinterface existiert kannst du z.B. über "ls /sys/class/net" feststellen.
Welche NIC hast du in Verwendung ?

Code: Alles auswählen

lspci | grep -i ethernet
Vielleicht wurde der entsprechende Treiber (Modul) nur umbenannt, das war z.B. bei der Broadcom so, die beim 2.6er auf "b44" umbenannt wurde

Gruß
gms

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Re: Kernel 2.6.8 kennt kein eth0

Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 12:14:08

Pawel hat geschrieben:
Leonidas hat geschrieben:[...]aber das schlimmste ist, dass es kein /dev/eth0 und /dev/eth1 gibt.
Es gab nichtmal im 2.4 Kernel /dev/ethX. :)
Oh, blöd ;)
Pawel hat geschrieben:Was sagt dazu ifconfig?
ifconfig gibt nur die Daten für lo aus - die ja durchaus ok sind.
Pawel hat geschrieben:Was steht in den Logs bezüglich den Schnittstellen?
dmesg sagt zu "eth" überhaupt nichts.
Pawel hat geschrieben:Wurden die Netzwerkkarten überhaupt erkannt "lspci"?
Scheint so, als würden sie nicht. Seltsame Sache. lspci habe ich nicht, da der Router kein PCI hat sondern die Karten über sbus anbindet.
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Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 12:20:21

gms hat geschrieben:unter Linux werden für Netzwerkinterfaces solche Gerätedateien in "/dev" nicht benötigt. Ob ein Netzwerkinterface existiert kannst du z.B. über "ls /sys/class/net" feststellen.
Hmm, werde mich da informieren müssen. Aber gut zu wissen. Dort taucht nur lo und sit0 auf... mit sit0 kann ich aber irgendwie nichts anfangen :?:
gms hat geschrieben:Welche NIC hast du in Verwendung ?
Puh, gute Frage. Ich habe eine sunhme die ich verwenden kann, aber ich möchte auch die Onboard-NIC verwenden. Mir fällt nur der Name nicht mehr ein. Werde im Internet suchen.

Edit: Das eine ist wie gesagt die Sun HME und das andere -onboard - die Sun LANCE. Hab ich mit der Sarge-Installationsanleitung rausgefunden.

Edit: modprobe sunlance bindet eth0 ein und modprobe sunhme bindet eth1 ein. Scheint schon mal sehr gut. ping geht auch. DIe Frage ist: wie kann ich veranlassen, dass die automatisch (in dieser Reihenfolge) eingebunden werden?
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Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 12:38:11

gms, der Tipp mit /sys/net/classes ist schon mal toll, hat mir schon jetzt geholfen.

Zusätzlich zu meiner Frage im zweiten Edit im letzten post habe ich auch noch folgende (da ich nicht weiß, wo ich sie sonst stellen könnte): wie kann ich das laufende System readonly mounten? Es geht darum, dass ich gerne von ext2 auf ext3konvertieren würde und das nur im Readonly-Modus möglich ist. Beim Versuch aus Runlevel 2 einen Remount zu machen bekomme ich nicht verwunderlicherweise ein "/ busy". Mit init S ändert sich die Situation nicht. lsof zeigt ganz viele offene Dateien an, aber wie kann ich alles unnötige schließen lassen? Wenn ich schon mal den Router hochgetragen habe und an der Seriellen Konsole habe, dann möchte ich ihn schon ganz uptodate halten und das ext2 hat mir grad eben erst fürchterliche Probleme bereitet :(
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Beitrag von gms » 12.04.2007 13:05:23

Leonidas hat geschrieben: DIe Frage ist: wie kann ich veranlassen, dass die automatisch (in dieser Reihenfolge) eingebunden werden?
Diese Module in /etc/modules (eines pro Zeile) eintragen
Leonidas hat geschrieben: wie kann ich das laufende System readonly mounten? Es geht darum, dass ich gerne von ext2 auf ext3konvertieren würde und das nur im Readonly-Modus möglich ist.
ist schon lange her, daß ich das benötigt habe, aber ich glaube du kannst mit "tune2fs" ein journal anlegen, in der /etc/fstab das "ext2" durch "ext3" ersetzen und rebooten
Diese Anleitung ist aber mit Vorsicht zu genießen!

Gruß
gms

Edit:
hier http://www.troubleshooters.com/linux/ext2toext3.htm
wird es unter "Converting the / directory" auch nicht anders gemacht, jedoch wird zusätzlich die "initrd" neu erzeugt ( die braucht natürlich auch den "ext3" Treiber drinnen )

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Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 13:16:22

gms hat geschrieben:
Leonidas hat geschrieben: DIe Frage ist: wie kann ich veranlassen, dass die automatisch (in dieser Reihenfolge) eingebunden werden?
Diese Module in /etc/modules (eines pro Zeile) eintragen
Ok, habe ich. Funktioniert jetzt bisher ganz gut. Wie sieht das aus, wenn ich udev installiere? Wird es mir dann an den Modulen rumpfuschen oder kann ich da ganz beruhigt sein?
Leonidas hat geschrieben:ist schon lange her, daß ich das benötigt habe, aber ich glaube du kannst mit "tune2fs" ein journal anlegen, in der /etc/fstab das "ext2" durch "ext3" ersetzen und rebooten
Ich habe diese Anleitung gefunden und ich glaube auch, dass es recht gefährlich sein könnte auf einem schreibbar gemountetem System was zu verändern. Daher werden ich mal weitersuchen, wie man remounten kann.
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Beitrag von Kelpin » 12.04.2007 13:31:20

Hi,
kein Knoppix o.ä. greifbar? Das wär' das Einfachste.
Gruß
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Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 13:33:45

Kelpin hat geschrieben:kein Knoppix o.ä. greifbar? Das wär' das Einfachste.
Knoppix läuft auf dem Gerät leider nicht.

Zum ext3-Umstieg: es geht nur mit rw gemontetem /, also ist gms' Anleitung wunderbar und ausreichend. Jetzt habe ich die Partition in ext3 gemountet, funktioniert super.
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Beitrag von gms » 12.04.2007 13:45:09

Leonidas hat geschrieben: Ok, habe ich. Funktioniert jetzt bisher ganz gut. Wie sieht das aus, wenn ich udev installiere? Wird es mir dann an den Modulen rumpfuschen oder kann ich da ganz beruhigt sein?
Diese "Kinderkrankheiten" sind bei udev vorbei :) Udev ordnet jeder MAC-Adresse ein Netzwerkinterface zu und generiert daraus eine Datei /etc/udev/rules.d/z25_persisten-net.rules. Vielleicht sind diese nach dem ersten Durchstarten mit Udev vertauscht, dann kann das in dieser Datei angepaßt werden, vielleicht ist auch die MAC-Adresse kein geeignetes Auswahlkriterium, dann können noch zusätzliche/andere Kriterien eingetragen werden.
Leonidas hat geschrieben: Ich habe diese Anleitung gefunden und ich glaube auch, dass es recht gefährlich sein könnte auf einem schreibbar gemountetem System was zu verändern.
versuche einmal das System mit den Kernelparametern "ro" und "single" zu starten

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Beitrag von Leonidas » 12.04.2007 18:01:58

gms hat geschrieben:Diese "Kinderkrankheiten" sind bei udev vorbei :) Udev ordnet jeder MAC-Adresse ein Netzwerkinterface zu und generiert daraus eine Datei /etc/udev/rules.d/z25_persisten-net.rules. Vielleicht sind diese nach dem ersten Durchstarten mit Udev vertauscht, dann kann das in dieser Datei angepaßt werden, vielleicht ist auch die MAC-Adresse kein geeignetes Auswahlkriterium, dann können noch zusätzliche/andere Kriterien eingetragen werden.
Bei mir war das Problem, dass beide Interfaces die gleiche MAC hatten, und somit udev sich einfach mal namen ala eth1_rename oder eth2, eth3 ausdachte. Habe versucht ihm sinnvolle Filterregeln zu geben, aber letztendlich bin ich dann dazu übergegangen dass udev einfach den Kernelnamen übernimmt.
Zwischendrin hatte ich auch das Problem, dass die initrd kein Modul für meinen Controller hatte, was sich mit neubauen der initrd lösen liest. Habe den Abschnitt in den Release-Notes übersehen.
gms hat geschrieben:versuche einmal das System mit den Kernelparametern "ro" und "single" zu starten
Schon ferig, ging nur mit gemountetem System. Von allen Installationsschwierigkeiten war das das einfachste.

Gut, damit wären meine Probleme alle gelöst. Mein Router steht wieder im Keller und funktioniert wieder. Bootet zwar länger.. naja, ok. VIelen Dank allen Helfern, ohne euch wäre ich ziemlich aufgeschmissen.
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