Seite 1 von 1
die nächste Generation der Datenspeicherung
Verfasst: 21.04.2003 15:32:19
von marmeladebomber
Im wesentlichen Speichern wir alles auf die gleiche Weise wie die Ägypter vor 7000 Jahren. Wir haben verschiedene Ablagorte/Ordner, in die man alles so ablegt, sodass man es möglichst schnell wiederfindet.
Mein Vision ist die: Ich klicke auf neues Dokument, wähle aus welche Person und Projekt betrifft, wähle die Art aus (Mail/Fax/Post) ... und erstelle dieses Dokument. Je nachdem welche Art wird es ausgedruckt gefaxt oder gemailt. Gespeichert wird dies unter einer Zufallszahl. Die Zufallszahl und den Speicherort merkt sich eine Datenbank im Hintergrund.
Die Datenbank im Hintergrund speichert alles. Wer ist der Ansprechpartner bei dem Kunden, wer ist für was Zuständig, jedes einkommende und ausgehende Dokument.
Szenario: Der Kunde ruft an, seine Nummer wird erkannt und er wird automatisch zu seinem Ansprechpartner verbunden. Leider ist dieser aber krank und er muss zu einem anderen Mitarbeiter verbunden werden, macht aber nichts, den der andere Mitarbeiter hat sofort die ganzen Problemberichte und die ganzen Informationen auf dem Bildschirm die den Kunden betreffen aus seinem Bildschirm. Er kann sofort qualifizierten Support leisten.
Soetwas gibts bereits und zwar für riesige Supportcenter. Klein bis Mittelbetriebe haben sowas aber nicht. So ein System kann jeder KFZ-Mechaniker, Zahnarzt, EDV-Händler und Bauernhof brauchen. Für Privatleute ist so ein System auch effizient. (Fotoverwaltung, jedem Foto werden die darauf erscheinenden Personen zugewiesen und sie erhalten dieses Foto per Mail oder Musikverwaltung und einordnen der Kochrezepte... tausende Möglichkeiten wären denkbar)
Die Software gibt es schon (OpenOffice, SANE zum Dokumente einscannen, Viewer, Mai-Programme zum Mailen...)
Was fehlt ist die Datenbank die alle Daten zusammenfasst und brauchbar verbindet. Eine kombinierte Dokumentenarchiverung mit Dokumentenverwaltung.
Was haltet ihr davon? Wäre doch ein tolles Projekt?
Wenn ich Programmieren könnte, würde ich dieses Projekt sofort starten.
Christoph
Verfasst: 21.04.2003 18:54:50
von Sam
Hi,
gibt es kein Lotus Notes Port für Linux? IBM investiert doch soviel in Linux, dann sollten die mal eben den Notes-Code spenden. Ich glaube, dass man damit ganz gut Wissensmanagement betreiben kann.
Ansonsten gibt es einiges Forschung zum Thema WM. Meist ist die Software sehr Teuer ab 50000 Eyrö. Man könnte aber auch unter Linux solche Portals bestimmt über PHP und CGI und wie das Zeug alles heisst realisieren. Bei Suse läuft der Supportcenter immer über den http Dämon.
Die Zukunft ist meiner Meinung nach immer relativ zum Problem. Einheitslösungen führen eben zu Microsoft.
Sam
Verfasst: 21.04.2003 19:43:35
von hupfdule
Sam hat geschrieben:gibt es kein Lotus Notes Port für Linux? IBM investiert doch soviel in Linux, dann sollten die mal eben den Notes-Code spenden. Ich glaube, dass man damit ganz gut Wissensmanagement betreiben kann.
Oh Gott, bitte nicht. Ich musste eine Zeit lang mit Notes arbeiten und kann nur sagen, dass es eines der schrecklichsten Programme ist, die mir je untergekommen sind. Weder hält es sich an Standards, noch schafft es von den Standards abweichende,
bessere Bedienkonzepte. Es ist einfach nur grottenschlecht. Das dahinter stehende System scheint ja nicht schlecht zu sein (ich weiß nicht, ob sich das auf Domino beschränkt oder ob auch an Notes was Gutes dran ist), aber für den Benutzer am Desktop ist es eine Zumutung.
Sorry, gehört nicht wirklich zum Thread, aber musste ich mal los werden

Verfasst: 21.04.2003 20:44:56
von Sam
Naja, das mit Notes war nur so Eindruck. Ich habe nie mit gearbeitet, aber forsche in Richtung Wissensarbeit. Das war mal die Fallstudie von Kollegen, eine Firma mit echtem WM und das war eben auf Notes basis. Die hatten aber die Portallogik selbst entwickelt und programmiert. Bei denen war natürlich auch extrem viel social-engieering bei.
Die Idee mit dem Wissensmanagement für Linux finde ich aber auch sehr interessant.
Ist die Frage aber was man genau will. Die aussichtsreichste Plattform wäre natürlich, auf dieses Groupware Zeug von KDE mit aufzuspringen, da das am besten bekannt ist. Das Problem ist, das man Erfolg braucht, um gute Ideen weiterzumachen.
Beispiel: Gmail fand ich total Korrekt, Respekt E-Mail in MY-SQL. Aber Buggy. Ich wollte mal nachschauen, nach neueren Versionen und: Verwaist. Ich benutze jetzt Evolution. Also auch unter Linux gehört glaube ich auch Marketing, Organisation und strategische Allianzen dazu. Bin mal gespannt, was daraus wird.
Also wissenschaftliche Literatur zum Thema kann ich auf jeden Fall beisteuern. Es wird viel von Arbeitssoziologen, Betriebswis und Informatikern erforscht.
Sam
Verfasst: 22.04.2003 19:10:30
von marmeladebomber
Lotus Notes habe ich noch nie ausprobiert.
@ SAM
Das KDE Projekt hätte alle Voraussetzungen:
KOffice
Kivio
KMail
KOrganizer....
Jetzt noch eine Datenbank im Hintergrund *träum*
Christoph
Verfasst: 22.04.2003 19:38:08
von Sam
Hi,
Das mit dem KDE wäre vornehmlich wegen kroupware:
http://www.golem.de/0209/21603.html
Und der Förderung und der PR.
Im Prinzip wäre Evolution für PIM schöner mit ldap?
Und beim Office ist Openoffice mit seinem (nativen?) XML-Format geradezu Butter für Datenbanken. Aber es ist immer ein Kompromiss.
Das interessante an Deiner Idee ist natürlich die wesentlich Bessere Anpassungsfähigkeit der Software. Nach dem Motto Windoof richtet sich nach den Interessen von M$, Linux hingegen nach den Interessen der User. Da es DAS Wissensmanagementsystem nicht geben kann, ist natürlich eine Anpassungsfähigkeit ohne künstliche Grenzen schon
Sinnvoll.
Cheers,
Sam
Verfasst: 23.04.2003 22:49:14
von marmeladebomber
ideal ist, wie von dir vorgeschlagen, evolution als pim
wichtig wären bei so einen System Berechtigungen. Meist gibts 2 Klassen im Betrieb. Die Arbeiter und die Chefetage. Was in der Chefetage vorgeht geht keinen was an.
OO kann viel mehr als Koffice. Deshalb würde ich OO bevorzugen. Außerdem wie du sagst der XML Support der Dateien von OO.
Derzeit spielt das Fax noch eine wesentliche Rolle. dh. Faxe werden automatisch eingescannt und durch die Telefonnummer zugeordnet. Wenn es nicht zugeordnet werden kann wird es an jemand weitergeleitet der dies alles neu anlegt oder richtig zuordnet.
Toll wäre eine MySQL Datenbank da sie antscheinend relativ einfach zu erlernen ist im Gegensatz zu ldap. Außerdem kann man sie auch gut absichern.
gedanken zum heutigen Abend...
Christoph
Verfasst: 24.04.2003 19:29:47
von hupfdule
Mir gefällt irgendwie der Gedanke nicht, dass ihr euch auf bestimmte Programme festlegen wollt. Die ursprüngliche Idee fand ich gut, aber sie macht nur Sinn, wenn sie anwendungsübergreifend benutzt werden kann. Klar müssen die Anwendungen drauf vorbereitet sein, aber ich fände es falsch existierende Programme zu nehmen um da was drunter zu stricken, anstatt die Basis zu schaffen mit einer klaren Schnittstelle für Programme, die darauf aufsetzen können.
Oder seht ihr das anders?
Verfasst: 25.04.2003 08:16:15
von marmeladebomber
eine standardtisierte Schnittstelle ist wirklich keine schlechte Idee. Dann bleibt man absolut unabhängig. Theoretisch könnte man dann auch ein Addin für MS Word programmieren was sicher nicht schlecht wäre. Beim PIM muss man sich noch was einfallen lassen, den hier dürfte es relativ schwierig sein eine Basis zu finden.
Strategisch wäre es sicher nicht schlecht ein Frontend auch für Windows und Mac OS zu gestalten. Plattformunabhängig ist eine der wichtigsten Anforderungen.
Wie ist das mit der Plattformunabhängigkeit. Geht das schwer zu Programmieren. Was muss man dabei beachten?
Christoph
ps. Habe mir gerade C++ für Dummies, und MySQL für Dummies gekauft
Verfasst: 25.04.2003 08:41:10
von hupfdule
marmeladebomber hat geschrieben:
Wie ist das mit der Plattformunabhängigkeit. Geht das schwer zu Programmieren. Was muss man dabei beachten?
Ich habe leider keine Erfahrung mit C/C++, weiß also nicht wie schwer es ist, damit plattformunabhängig zu bleiben. Sollte aber nicht sooo schwer sein, denk ich. Man sollte aber schon Erfahrung im Programmieren haben, schätz ich.
Wichtig ist, dass man wirklich erst mit dem Programmieren anfängt, wenn alles sehr klar spezifiziert ist, also die Schnittstellen wirklich fest stehen.
Was ich aber auch wichtig finde, ist, dass man auch nicht an eine spezielle Programmiersprache gebunden sein muss, um eine darauf aufbauende Anwendung zu schreiben. Hier stellt sich also die Frage wie die Schnittstellen aufgebaut sein sollen. Mir fielen da z.B. einfach Sockets ein oder CORBA. Ich weiß nicht, ob CORBA vlt. ein bisschen zu viel ist, aber jemand, der sich damit auskennt, wird das schon sagen können.
Vlt. wäre es auch sinnvoll die Anwendungen die Datenbank direkt ansprechen zu lassen, vlt. aber auch nicht.
Alles in allem ist da sehr viel Denkarbeit vorab zu leisten.
Verfasst: 25.04.2003 10:47:38
von L@w
plattforumunabhängig = java z.B.
wollte ich nur mal sagen.
Verfasst: 25.04.2003 12:35:31
von marmeladebomber
Wie ist das eigentlich bei Mozilla oder Openoffice. Die gibts auch für beide Platformen.
Ich komme immer mehr darauf: eine standartisierte Schnittstelle. Diese Schnittstelle kommuniziert mit der Datenbank.
Das Frontend soll möglichst einfach angepasst werden können. Jeder Betrieb hat einen anderen Ablauf. Ganz krass: Mechaniker - Steuerberatungskanzlei - Supportcenter
Die Datenmodellierung schaut fast überall fast gleich aus. Jeder braucht dann zusätzlich noch seine eigenen Felder und Anpassungen. zb. Ein Mechaniker braucht zusätzlich noch eine Lagerverwaltung, eine Steuerberatungskanzlei eine Projektliste und welchen Klienten welches Projekt betrifft. Und Klient 2 braucht eine GmbH und da ist das und das zu tun. Dieses Projekt ist zb. 70% erledigt da das und das gemacht ist.
Unter Windows konnte man zb. mit VBA ganz einfach ein kleines GUI machen. Gibt es eine Scriptsprache mit der man auf allen Plattformen einfach ein kleines GUI machen kann. Dieses GUI kommuniziert dann mit einm Unterprogramm das in C/C++ geschrieben ist. Mittlerweile gibts ja X-Server für alle Betriebssysteme. Cygwin für Windows, bei Apple gibts mittlerweile das Beta2 und Linux hat dies schon. Also soo schwer dürfte das nicht sein. Kann auch sein dass mangels meiner Erfahrung nicht so ist.
Christoph
Verfasst: 26.04.2003 22:21:54
von Sam
Hi,
@Christoph
Bevor Du das Rad neu erfindest, könntest Du Dir Pronto und Gmail anschauen.
Das sind beides Mailprogramme, die auf Mysql (Pronto noch ein Paar andere DBs).
Pronto ist in Perl geschrieben. Gmail könnte der Geschwindigkeit nach in C geschrieben sein. In den Pronto Code hab ich schon mal reingeschaut. Die Sources von gmail habe ich nicht gezogen.
Fazit vielleicht kannst Du Deine Schnittstelle aus dem Code heraus re-engineeren?
Oder aber auch einiges von dem Code verwenden.
Ich kann leider nur Euro-rechner programmieren, deshalb weiß ich nicht, ob es wirklich Sinn macht.
Sam
Verfasst: 27.04.2003 16:29:17
von marmeladebomber
@ sam
Danke für den Tipp!
Mein letztes Übungsbeispiel war auch ein Eurocalculator und dies ist eigentlich mein erstes Programm das funktioniert. (nach dem hello world)
Ich brauche mindestens noch ein Jahr dass ich dabei überhaupt einmal Bahnhof verstehe und dann noch einige Zeit bis ich auch noch verstehe was mit Bahnhof gemeint ist.
Je mehr ich über dieses Projekt nachdenke desto komplexer wird das Projekt. Das erste sollte die Datenmodellierung sein, das zweite die Schnittstelle. Das nächste Ziel sollte sein eine funktionierende Umgebung mit verschiedenen Programmen zu schaffen.
Christoph
Verfasst: 27.04.2003 16:57:12
von Sam
Und noch ein Tipp:
in der aktuellen ct ist eine Einführung in sql. Die ct workshops sind meistens gut und liefern eben das Wissen, was manche Bücher als Selbstverständlich ansehen. 'Und das, ohne sich auf Bild niv. zu begeben.
Ich bin eigentlich ct kritisch (trotz abo), weil ich die Zeitung als windows lastig mit Mitgefühl für die Linuxwelt empfinde. Wahrscheinlich sucht da ein Monopol das andere, ohne es zu Wissen. Schade dass es nur eine allgemeine Computerzeitschrift gibt.
Sam
Verfasst: 27.04.2003 18:28:17
von Andreas
schaut euch doch mal
http://www.mimerdesk.org an.
bin mit dieser groupware/pim-kombination sehr zufrieden!
Verfasst: 28.04.2003 17:48:29
von marmeladebomber
mimerDesk schaue ich mir einmal genauer an
Christoph