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Studienfachwahl
Verfasst: 02.04.2003 21:04:25
von krisch@n
Hallo zusammen,
ich stehe momentan vor folgender Entscheidung:
Wirtschaftsinformatik @ FH auf Diplom
Angewandte Informatik @ FH auf Bachelor (+Master)
BWL wär jetzt nich so das Problem, hab ich sowieso
schon mehr oder weniger intensiv seit 6 Jahren... *g*
Was würdet ihr mir raten? Wollte mal ein paar Meinungen hören...

Verfasst: 02.04.2003 21:35:50
von squid
ich höre in letzter zeit IMMER und mit guten gründen, dass man wirtschaft bzw BWL mitstudieren soll, da leute, die nicht nur ahnung vom fach, sondern auch etwas übersicht im betrieb haben da sie managment und wirtschaft studiert haben belieber sind, d.h. geht von mir gleich ne stimme auf
wirtschaftsinformatik
Verfasst: 02.04.2003 21:59:34
von zaphod
Also ich studiere Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Konstanz.
Ich denke das es einem eine gute Basis gibt, da man nicht so fest gelegt
ist und das man heutzutage sowieso interdisziplinär gebildet sein muß
gruß zaphod
Verfasst: 03.04.2003 00:12:24
von penthesilea
Also an deiner Stelle würde ich Angewandte Informatik studieren. Vorallem weil du ja eh schon 6 Jahre wirtschaft hattest. Dir würde sicher das Studium einfacher fallen, aber man möchte ja noch was dazulernen. Ich studiere auch Informatik und ich studiere es deswegen um später mal was zu machen, was Informatiker so machen und nicht zB irgendein Wirtschaftszeugs. Ich mein ausser du möchtest dich mal selbständig machen oder so, dann ist das sicher sinnvoll.
Gruss penthesilea
Verfasst: 03.04.2003 08:20:35
von Natas12
mach bitte bitte bitte KEINEN BACHELOR!
dieses unmögliche system! erst werden den unis verkürzte studiengänge aufgedrückt (mit gebühren durch die hintertür für den master), dann zerstört man die studiengänge, die bisher gut als diplom- oder magisterfach liefen.
da mein studiengang "Informatik in den geistes- und sozialwisenschaften" so winzig ist, wurden einige von uns studis dazu eingeladen, unser fach sozusagen auf das ba - system zu "portieren". die organisation ist jedoch eine katastrophe: bedingt durch das modulare system und die knappe studienzeit müssen fast alle studis aus einem fach beinahe all ihre einführungs- und pflichtveranstaltungen gleichzeitig aufnehmen. heißt: wo früher in "einführung in die informatik teil I" nur 100 leute saßen (kleine uni hier...) da sitzen nun 300. "einführung in die grundbegriffe der soziologie": da saßen früher 20 leute, heute sind es 100!
da du ja schon studienerfahrung hast, wird dir der einstieg in ein anderes fach sicher nicht so schwer fallen (die ersten "orientierungssemester" fallen weg). zu deinem fach kann ich nicht viel sagen... aber mach keinen ba - studiengang. no good!

Verfasst: 03.04.2003 11:31:06
von Six
Finger weg vom Bachelor. Trotz aller gegenteiliger Aussagen wir dhier nur eines verkürzt, nämlich deine Bildung. Außerem wird er in den miesten Fällen NICHT im Ausland anerkannt. Der Name ist da nur augenwiescherei.
Mit einem BA tut man sich wirklich keinen Gefallen.
Verfasst: 03.04.2003 12:58:20
von ckihm.deb
Ich studiere Praktische Informatik an einer FH
und kann dies nur empfehlen.
Ich habe zuerst eine Lehre als Groß-und Außenhandelskaufman abgeschlossen,
und dann mein Fachabitur Wirtschaft gemacht. Und nun Studiere ich.
Wirtschaftlicher Hintergrund ist sehr wichtig. Wenn man diesen nicht irgendwie
nachweissen kann, dann sollte man meiner Meinung nach Wirtschaftsinf. studieren.
Aber anderenfalls macht dies wohl wenig Sinn, da man nur 1Jahr Wirtschaft hat, und
in diesem Jahr nur wenig über die Grundlagen hinaus lernt. Wenn man diese Grundlagen
schon hat und nachweissen kann, sollte man lieber tieferes wissen in dem
gewünschten Fachgebiet erlangen, was im Falle von Informatik natürlich in einem
speziellen Informatikstudiengang und nicht in einem Wirtschaftinformatikstudiengang der
Fall ist.
Der BA ist natürlich unter dem Diplom anzusiedeln, aber dafür auch schneller erreicht.
Gute Leute können danach den Master machen, welcher ohne Zweifel international
anerkannt ist, und über dem Diplom steht. An meiner FH wird jetzt auch gerade vom
Diplombetrieb auf BA/MA umgestellt, und es wird den Professoren vorbehalten zu
entscheiden wer nach dem BA zu MA zugelassen wird. D.h. es kommt nicht nur auf
den Notenspiegel an, sonder auf die Einschätzung der Professoren. Das kann gefährlich
sein, da die Entscheidungen evt. nicht objektiv sind, andererseits will man so einen
gewissen Qualitätsstandart sichern.
Hoffe ich habe geholfen.
Christian
Verfasst: 03.04.2003 14:22:48
von krisch@n
@ckihm.deb: Ist ja lustig. Meine Lehre aus Kfm. im Groß- und Außenhandel hab ich letztes Jahr abgeschlossen und jetzt im Mai hab ich Abschlußprüfungen der Fachoberschule, Schwerpunkt "Wirtschaft / Verwaltung"... Hört sich ja fast wie dein Werdegang an

; der einzige Unterschied ist, dass ich meine mittlere Reife vorher auch auf einer Wirtschaftsschule gemacht hab. => Das macht dann insgesamt schonmal 6 Jahre BWL - und im Prinzip ist das alles immer wieder dasselbe. Geht zwar immer etwas tiefer, aber die Grundlagen bekomme ich jetzt schon das dritte Mal beigebracht...
Ich weiß nicht, ob ich mir wirklich das WI-Studium geben soll, denn ich würde schon lieber angewandte Informatik studieren. Ich finde das B/M-System eigentlich ganz gut, auch wenn hier mit schwerem Geschützt dagegen gehalten wird. Beim B/M steht dann ja auch kein "(FH)" mehr dahinter. Das finde ich auch lustig...

Der Master-Abschluss vermittelt auch die Voraussetzungen zu wissenschaftlicher Arbeit und qualifiziert sie zur Promotion. Das ist mit dem normalen Dipl. (FH) ja nicht möglich, oder? - Ich kenne mich da überall halt auch viel zu wenig aus... Das ist denke ich mein Hauptproblem!
Will nicht unbedingt mein ganzes Leben lang ein kleiner Programmierer sein. WI'ler haben, wenn man mal in die Zukunft schaut, schon bessere Karten. Ist ja eigentlich schon jetzt so. Und ich weiß halt nicht ob mein bissel BWL, das ich bisher so erworben hab da reicht. Die Grundkenntnise sind wie gesagt da, ne kfm. Ausbildung hab ich auch - weiß also wo der Hase läuft. Ich bin mir halt wirklich nicht sicher...

Verfasst: 03.04.2003 15:35:08
von BeS
Hallo,
also ich würde dir wie meine vorredner vom Bachelor/Master eher abraten und dir einen normalen dipl. Studiengang empfehlen.
Bei der Frage WiInf oder Info ist natürlich die Frage was du primär Studieren willst. Aber wenn du in erster Linie Info studieren willst würde ich dir auch einen "reinen" Info Studiengang empfehlen. Du kannst da ja auch durch die Nebenfachwahl etwas Wirtschaft mitnehmen. Wobei ich das auch nicht unbedingt für wichtig halte. Es kommt immer darauf an was du später machen willst.
Wenn du aber in erster Linie Info studieren willst kann ich dir WiInf absolut nicht empfehlen, da dieses Studium mehr Wirtschaft wie Info ist (zumindest bei mir an der Uni).
Das einzige was bei uns die WiInf mit dem Info Studenten gemeinsam haben ist die "Einführung in die Informatik". Ansonsten haben sie nur ihre Wirtschaftsfächer und auch ihre eigene Mathe-Vorlesung. Man merkt auch das sich die WiInfs wirklich schwer tun in der Informatik. Ist auch verständlich wenn die imho wichtigen Fächer für Info wie HM, Logik, ETG, Programmierkurs fehlen.
Verfasst: 03.04.2003 21:00:15
von Dark-Kamui
Äußerst interessant was man hier so zu lesen bekommt. Ich selbst bin ja auch Wirtschaftschüler der jetzt auf der Fachoberschule in Wirtschaft und Verwaltung sein Glück versucht, aber um ehrlich zu sein nervt mich diese ständige Wiederholung von BWL so sehr, besonders Buchhaltung ist sowas von öde, aber das eigentlich nicht da auf das ich hinaus will. Ich wollte allgemein mal fragen wie wichtig Mathematik in einen FH Studium in Informatik ist.
Mein Frage ergibt sich daraus das ich an der Fachoberschule hier nur die allgemeine Mathematik vermittelt bekomme (z.Z. Potenzfunktionen) und nicht die technische. Könnte sich das als Hindernis in der Informatik entpuppen? Ich schwanke immer noch zwischen BWL und Informatik als Studium nach dem Fachabitur nächstes Jahr, wobei ich Informatik vorziehen würde, BWL ist zwar schön und gut, aber es nervt wenn man zum x-tenmal irgendwelche Buchungen händisch hinschreiben muss.

Verfasst: 03.04.2003 21:55:09
von BeS
Hallo Dark-Kamui,
ich studiere Info an einer Uni. Wenn du dir noch nicht sicher bist was du studieren sollst kann ich dir nur empfehlen zu den Informationsveranstaltungen zu gehen welche Uni/FH jedes Jahr anbieten. Mir hat das bei der Entscheidungshilfe sehr geholfen.
Prinzipiell spielt Mathe in der Informatik eine grosse Rolle. Info ist nach Mathe das Fach wo man am meisten Mathe braucht/lernt. Da spielt es keine Rolle von welcher Schule du kommst, nach den ersten paar Wochen hilft dir dein Schulwissen eh nichts mehr. Viel wichtiger, als das was du in der Schule lernst, ist also ob dir Mathe Spaß macht und ob du ein gutes Verständnis dafür hast oder ob du deine (guten) Noten in der Schule nur geschwrieben hast weil du ein paar Rechenregeln/Formeln auswendig gelernt hast.
Verfasst: 03.04.2003 23:29:56
von penthesilea
Hallo
ich studiere auch an einer Uni info und mathe ist schon wichtig und viel aber auf gar keinen Fall ist Informatik das Fach mit der meisten Mathe. Wenn ich da an Physik und E-technik denke..... Auf Noten in der Schule kommt es überhaupt nicht an. Auf was es ankommt ist es fleissig zu sein und immer seine Übungsblätter zu machen und schlussendlich ist dann Mathe genauso schwer wie alles andere. Und wenn man es richtig macht und die richtigen Fächer wählt, spielt Mathe im Hauptstudium keine grosse Rolle mehr. Ach ja und was man nicht machen sollte sich vor dem Studium in eine Vorlesung setzen.Bringt nichts, entweder denkt man: " bis ich da sitze werde ich das schon verstehen" oder man hat den schock seines Lebens. Und mir persönlich hat der Tag der offenen Tür nichts gebracht, denn so wie die das Info studium beschrieben haben, macht man das so nebenher und das ist es eben nicht.
gruss penthesilea
Verfasst: 04.04.2003 00:36:14
von cybercrow
Also ich muss Bes recht geben. Mathe ist in der Informatik schon sehr wichtig. Die Informatik stammt auch mehr oder weniger von der Mathematik ab. Die meisten Informatik Profs sind heute noch studierte Mathematiker! Es ist auch noch garnicht sooo lange her, da war der einzige Unterschied zwischen Mathe und Informatik Studium das die Informatiker zu den normalen Vorlesungen die sie mit dem Mathematikern zu sammen hatten noch eine Informatik Vorlesung hatten!
Wie es bei Physikern ist kann ich nicht beurteilen. Die Mathe bei den E-Technikern ist aber schon leichter wie bei den Informatikern, wenn ich so unsere Aufgaben und die meines Freundes vergleiche.
Das wichtigste ist aber das man von Anfang an dran bleibt und die Übungen nicht zu locker nimmt!
Sicher kann man sich im Hauptstudium, wie penthesilea sagte, relativ gut von Mathe lösen. Aber dahin muss man erstmal kommen

Ich würde einfach mal behaupten, dass 70%-80% derjenige welche in den ersten 2-4 Semestern scheitern an der Mathe Prüfung gescheitert sind und nicht an der Info Prüfung.
Das mit den Noten sehe ich auch wie penthesilea, allerdings kann man schon von seiner Schulzeit aus Studium schließen. Man sollte sich einfach mal ehrlich bewerten und schauen ob man gut is weil man den Stoff in sich herein-paukt oder ob man ein gewisses Verständnis für Mathe hat. Denn was in der Schule mit pauken noch funktioniert geht im Studium garantiert nicht mehr.
Zu den Info-Veranstaltungen. Das ist sicher von Uni/FH zu Uni/FH sehr unterschiedlich. Ich fande sie aber auch recht gut. Man hat viel über das Studium gehört, konnte sich eine 'Schnupper-Vorlesung' anhören und mit Studenten sprechen. Und also "so nebenher" wurde es nicht dargestellt, ganz im Gegenteil uns hat man von Anfang an gesagt das das Studium ein full-time-job ist!
Verfasst: 04.04.2003 09:45:08
von Steffen
penthesilea hat geschrieben:Hallo
ich studiere auch an einer Uni info
gruss penthesilea
studierst du in Ulm?
Verfasst: 04.04.2003 22:20:37
von Dark-Kamui
Ok danke für die hilfreichen Posting.
Ich glaube ich werde mich mal schau machen nach solchen Informationveranstaltungen.
Generell habe ich zu Mathe ein recht gutes Verhältnis, bin eigentlich recht gut wieder in der Fachoberschule reinkommen nach 3 Jahren ohne Mathematik, mal vom Crashkurs in der 10. Klasse abgesehen.
Verfasst: 04.04.2003 22:41:48
von krisch@n
Jo, mit Mathe hab ich jetzt auch keine Probleme mehr... Schreibe jetzt durchgehend 1er,
hatte ja 3 Jahre sozusagen "Pause" (Berufsschule) und vorher war ich immer einer der
garantierten 4er bzw. 5er Kandidaten in Mathe gewesen... Das ist irgendwie komisch
Ich denke mal ich werde Angewandte Informatik machen... Wie ich jetzt gehört hab, wird
in Wirtschaftsinformatik garnich mal so viel programmiert. Die haben nen Haufen BWL-Kram
und teilweise nur minimal Informatik. Und ich wollte halt schon ordentlich programmieren...

Verfasst: 05.04.2003 03:01:11
von penthesilea
hallo krisch@n
nicht dass du was falsch verstehst, ein Informatikstudium ist kein Programmierkurs. Da steht viel mehr dahinter.
gruss
penthesilea
Verfasst: 05.04.2003 11:31:18
von krisch@n
penthesilea hat geschrieben:nicht dass du was falsch verstehst, ein Informatikstudium ist kein Programmierkurs. Da steht viel mehr dahinter.
mmh? wie soll ich das jetzt verstehen?

Verfasst: 05.04.2003 12:32:02
von ckihm.deb
penthesilea hat schon recht. Viel mehr Schwerpunkt wird auf das Verständnis und die
Zusammenhänge im System gelegt. Das kann teilweise schon sehr theoretisch sein.
So wirst du z.b. in Fächern wie z.B. Digitaltechnik, Rechnerarchitektur lernen wie ein
Rechner funktioniert und aufgebaut ist. Dann wirst du z.B in theoretischer Info lernen wie einen Compiler funktioniert und etwas über Automaten,Gramatiken,Turing-Maschinen hören, was alles wichtige Konzepte sind. Du wirst viele verschiedene
Protokolle lernen müssen und nach und nach bekommst du ein Verständnis vom ganzen.
Die Mathematik spielt meistens eine kleinere od. grössere Rolle dabei.
Auf der FH wirst du natürlich auch Programmieren lernen. Man wird teilweise auch von
dir verlangen das du dir eine Sprache selbsständig aneignest. Daher wird auch eher wie
schon gesagt gelernt wie man Programmiert, denn wenn man das beherscht kann man
schnell eine Sprache lernen.
Damit du wirklich gut Programmieren kannst sind die vielen theoretischen Grundlagen
auch wichtig. Um einfach mal zu Programmieren braucht man kein Informatik zu studieren. Da gibt es auch lehrberufe die dies vermitteln. Der Unterschied ist der
Background den du im Studium bekommst, und den man im endergebnis auch sehen
sollte.
Wobei das FH studium im Vergleich zum UNI Studium schon praktischer gehalten ist,
und wie ich finde auch einfacher ist.
Gruss
Christian
Verfasst: 08.04.2003 15:07:57
von butonic
Hi! Ich kann euch, oder denen die noch suchen, nur empfehlen auch ein studium an einer Berufsakademie in erwägung zu ziehen. Ich z.B. kann nach drei Jahren zwei Abschlüsse aufweisen:
Informatikkaufmann (IHK) und
Wirtschaftsinformatiker (BA) BA=Berufsakademie
Ausserdem arbeitet man nebenbei bei einem Unternehmen und bekommt eine Ausbildungsvergütung.
In Zusammenarbeit mit der FH Vechta kann ich neben der Arbeit (Fr.+Sa.) in zwei Semestern das Diplom nachmachen.
D.h. wenn ich fertig bin habe ich bereits Betriebserfahrung, bin in insgesamt 8 Semestern Fertig, habe drei Abschlüsse
unsere Kollegen aus Bayern haben es sogar noch besser. Im Süden Deutschlands ist das BA Studium dem FH Studium gleichgesetzt und man erhält dort das Diplom (BA) ohne ein zusatzstudium...