DSL Konfiguration - Einwahl ja, ping nein

Du kommst mit der Installation nicht voran oder willst noch was nachfragen? Schau auch in den "Tipps und Tricks"-Bereich.
Antworten
Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

DSL Konfiguration - Einwahl ja, ping nein

Beitrag von Bugs » 12.01.2005 20:29:09

Hallo Leute,

jetzt habe ich fast alles versucht, aber meine DSL-Einwahl will nicht klappen.
Ich habe mich durch das entsprechende Skript von ADSL4Linux durchgearbeitet und nach einem beherzten pon dsl-provider (oder alternativ pppd call dsl-provider) scheint die Einwahl auch zu funktionieren. Ich sehe jedenfalls alle paar Sekunden irgendwas mit send LCP EchoReq und recv LCP EchoReq. Versuche ich dann aber, ein ping auf eine Adresse zu machen, funktioniert das nicht.

/etc/ppp/resolv.conf und /etc/resolv.conf sind vorhanden und es stehen sogar die bei pon ausgegebenen Nameserver drin.
Aus /etc/network/interfaces habe ich alles rauskommentiert, was irgendwie mit einem lokalen Netzwerk (192.168.10.*) zu tun hatte.

Und mehr Tips habe ich einfach nicht gefunden.

Ach ja, falls es wichtig sein könnte, mein Provider ist Berlikomm, der jetzt allerdings auch hier Versatel heißt.

Für Hilfe bin ich äußerst dankbar.

Viele Grüße,
Bugs

nihonto
Beiträge: 868
Registriert: 04.05.2003 00:02:55
Wohnort: hinter den sieben Bergen

Beitrag von nihonto » 12.01.2005 20:48:22

Nix für ungut, aber was sagen denn die log-Dateien (/var/log/messages beispielsweise). Dort müsstest Du eigentlich Hinweise finden, die besagen, was nach der Eingabe von "pon dsl-provider" passiert. Wenn Du das hier postest, steigt die Wahscheinlichkeit, dass Dir geholfen wird :wink: !

Ps.: Unter diesem Link findest Du eine Anleitung zur DSL-Einrichtung unter Debian 8) !
Thinkpad Edge E520 (Intel Core i5, 4GB RAM, 128 GB Crucial M4 SSD) + ITX-Desktop (Asrock H77M-ITX, Intel Core i3-2120T, 8GB RAM, 64 GB Samsung 830 SSD)

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 12.01.2005 21:32:16

Danke für den Tip. Das ist also ein entsprechender Auszug aus /var/log/messages:

Code: Alles auswählen

Jan 12 19:29:27 erpel pppd[283]: pppd 2.4.1 started by root, uid 0
Jan 12 19:29:27 erpel pppd[283]: Serial connection established.
Jan 12 19:29:27 erpel pppd[283]: Using interface ppp0
Jan 12 19:29:27 erpel pppd[283]: Connect: ppp0 <--> /dev/pts/0
Jan 12 19:29:31 erpel pppd[283]: local  IP address 62.214.145.246
Jan 12 19:29:31 erpel pppd[283]: remote IP address 62.214.64.185
Jan 12 19:29:31 erpel pppd[283]: primary   DNS address 212.7.148.65
Jan 12 19:29:31 erpel pppd[283]: secondary DNS address 212.7.148.97
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Terminating on signal 2.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Modem hangup
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Connection terminated.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Connect time 2.0 minutes.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Sent 515 bytes, received 3429 bytes.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Exit.
Mein /etc/ppp/resolv.conf sieht übrigens so aus.

Code: Alles auswählen

nameserver 212.7.148.65
nameserver 212.7.148.97
Komischerweise war /etc/resolv.conf gerade leer, aber ich würde schwören, daß darin während pon lief genau das Gleiche stand.

Grüße,
Bugs

Benutzeravatar
phnord
Beiträge: 16
Registriert: 26.12.2004 15:36:03
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Beitrag von phnord » 13.01.2005 04:03:00

Bugs hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Terminating on signal 2.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Modem hangup
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Connection terminated.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Connect time 2.0 minutes.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Sent 515 bytes, received 3429 bytes.
Jan 12 19:31:23 erpel pppd[283]: Exit.
Kann es sein, das ein Idle-Timeout deine Verbindung automatisch beendet? Versuch mal einen von den Nameservern anzupingen und achte auf den Output von /var/log/messages (am besten mit tail -f).

gruß
phnord

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 13.01.2005 08:39:39

Da fällt mir noch was ein, was wohl nützlich sein könnte. Ein ping auf die jeweilige lokale und die remote IP-Adresse funktioniert. Ein ping auf die Nameserver funktioniert allerdings schon nicht mehr. Der 'Connection terminated' Eintrag kommt daher, dass ich den Aufruf von pppd call dsl-provider mit CTRL-C beendet habe.

Grüße,
Bugs

Kleiner Nachtrag:

Hier ist der Auszug aus /etc/var/messages, als ich ein ping auf den ersten Nameserver gemacht habe:

Code: Alles auswählen

Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Trigger: icmp      192.168.0.1/257       212.7.148.65/257  
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Calling site 192.168.0.2 
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: No devices free to call out on.
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Connect script failed.
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Delaying 1 seconds before clear to dial.
Jan 13 08:48:43 erpel diald[167]: Calling site 192.168.0.2 
Da frage ich mich allerdings, woher kommt die IP-Adresse 192.168.0.1 und 192.168.0.2 und wo wird sie eingestellt. Sowas habe ich garantiert nie vergeben, weil ich immer Adressen aus 192.168.10.* nehme. :?:
Zuletzt geändert von Bugs am 13.01.2005 08:58:49, insgesamt 1-mal geändert.

zippy
Beiträge: 150
Registriert: 21.04.2002 00:12:51
Wohnort: Berlin

Beitrag von zippy » 13.01.2005 08:46:36

Wie sieht denn deine routeTabelle aus? Ist die richtig gesetzt?

Stell sie doch bitte mal rein.

Sven

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 13.01.2005 09:37:39

Direkt nach dem Start sieht die route Tabelle folgendermaßen aus:

Code: Alles auswählen

Kernel IP routing table
Destination     Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
192.168.0.2     *               255.255.255.255 UH    1      0        0 sl0
default         *               0.0.0.0         U     1      0        0 sl0
Nach pon dsl-provider steht das drin:

Code: Alles auswählen

Kernel IP routing table
Destination     Gateway         Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
62.214.64.185   *               255.255.255.255 UH    0      0        0 ppp0
192.168.0.2     *               255.255.255.255 UH    1      0        0 sl0
default         *               0.0.0.0         U     1      0        0 sl0
In /var/log/messages werden ständig folgende Zeilen reingeschmiert:

Code: Alles auswählen

Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Calling site 192.168.0.2 
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: No devices free to call out on. 
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Connect script failed. 
Jan 13 08:48:42 erpel diald[167]: Delaying 1 seconds before clear to dial.
und zwar selbst dann noch, als ich ein beherztes route del 192.168.0.2 ausgeführt habe.

zippy
Beiträge: 150
Registriert: 21.04.2002 00:12:51
Wohnort: Berlin

Beitrag von zippy » 13.01.2005 11:34:47

Ok, dann lösch den default eintrag, wenn du eingewählt bist

Code: Alles auswählen

route del default
und füge einen neuen default eintrag mit dem Interface deines modems ein

Code: Alles auswählen

route add default gw dev ppp0
Sven

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 13.01.2005 12:29:58

Fast perfekt. Besten Dank für den Tip.

Wenn ich beim Starten beide Einträge aus der route Tabelle lösche, werden nach dem Aufruf von pon die richtigen Einträge reingeschrieben und ich kann pingen wie ein Wilder.

Deswegen ist meine Frage jetzt, wieso werden diese beiden Einträge überhaupt angelegt bzw. wie verhindere ich, daß sie angelegt werden :?:

Sicherlich kann ich die Einträge auch nachträglich per Skript entfernen, aber schöner wäre es schon, die Wurzel des Übels zu finden und zu entfernen.

Bugs

Benutzeravatar
QT
Beiträge: 1322
Registriert: 22.07.2004 21:08:02
Wohnort: localhost

Beitrag von QT » 13.01.2005 12:36:29

Bugs hat geschrieben:Deswegen ist meine Frage jetzt, wieso werden diese beiden Einträge überhaupt angelegt bzw. wie verhindere ich, daß sie angelegt werden :?:
Vermutlich weil Du in Deinem dsl-provider File die Option "ondemand" angegeben hast. In diesem Fall richtet der pppd ein SLIP (sl0) Interface ein mit default route und sobald Traffic auf diesem Interface erscheint, waehlt er sich ins DSL ein. Normalerweise sollte er dann aber auch die Default Route korrigieren, was bei Dir derzeit nicht geschieht. Ich nehme an, irgendwas daran ist noch falsch konfiguriert, habe aber gerade keine Idee, was es sein koennte.

Als ich mal mit 'ondemand' experimentiert hatte, gab es diese Problematik jedoch nicht.

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 13.01.2005 13:17:29

Ich sag' euch Leute, wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Kleines Zitat aus dem adsl4linux-Skript:
Zu beachten ist, dass vor jedem Start des pppd die ursprüngliche Default-Route gelöscht werden muss, falls eine solche vorhanden ist (was bei normalen DialUp-Systemen in der Regel nicht der Fall sein dürfte).
Und in der Tat war die Default-Route das Problem, ohne geht alles. Bleibt aber die Frage, warum ich nach dem Starten darin schon zwei route Einträge (default und 192.168.0.2) habe. An der dsl-provider kann es eigentlich nicht liegen, da steht nichts mit demand:

Code: Alles auswählen

pty "pppoe -I eth0"
connect /bin/true
ipcp-accept-remote
ipcp-accept-local
usepeerdns
idle 180
noipdefault
defaultroute
user "verrat ich nicht"
hide-password
noaccomp
nopcomp
novj
novjccomp
nobsdcomp
nodeflate
noccp
nocrtscts
local
noauth
lcp-echo-interval 10
lcp-echo-failure 3
lock
Wenn also irgendjemand weiß woran es liegt, wäre ich über einen Tip sehr dankbar. Ansonsten werde ich mich damit behelfen, im entsprechenden Skript zum Starten der DSL-Verbindung zuerst die Default-Route zu entsorgen.

Besten Dank an alle Tipgeber bis hierher.

Bugs

zippy
Beiträge: 150
Registriert: 21.04.2002 00:12:51
Wohnort: Berlin

Beitrag von zippy » 13.01.2005 13:34:19

Das hier habe ich zu sl0 gefunden: http://freebooks.by.ru/view/RedHatLinux ... l6u173.htm
Hast du den Kernel selber kompiliert und/oder das Modul zu SLIP geladen?
Wenn eins von beiden zutrifft, versuch es mal rauszunehmen.

Benutzeravatar
QT
Beiträge: 1322
Registriert: 22.07.2004 21:08:02
Wohnort: localhost

Beitrag von QT » 13.01.2005 14:19:52

Schau mal in Deine /etc/network/interfaces ob da irgendwo ein Eintrag fuer ein 'gateway' ist.

Desweiteren frage ich mich, warum Du nicht die dsl-provider Datei nimmst, die mit Debian installiert wird und stattdessen dieses manuelle Gefrickel nutzt. Du vermisst IMO einige Features dadurch und ich kann Dir nur empfehlen, basierend auf der Version von Debian zu arbeiten und dort Deine gewuenschten Aenderungen einzutragen. Du hast zB weder ein Setting fuer die MTU noch hast Du MSS-Clamping aktiv.

Ich wuerde den Kram von Debian dem adsl4linux Kram vorziehen und das als Grundlage hernehmen.

Bugs
Beiträge: 12
Registriert: 12.01.2005 20:15:21
Wohnort: Berlin

Beitrag von Bugs » 20.01.2005 21:33:55

Schau mal in Deine /etc/network/interfaces ob da irgendwo ein Eintrag fuer ein 'gateway' ist.
Das hatte ich alles schon auskommentiert. Trotzdem wird diese IP-Adresse vergeben.
Desweiteren frage ich mich, warum Du nicht die dsl-provider Datei nimmst, die mit Debian installiert wird und stattdessen dieses manuelle Gefrickel nutzt.
Bei längerem Hinsehen finde ich die beiden Skripte gar nicht so unterschiedlich. Ich habe in meinem Skript auch ein paar Zeilen, um die MTU zu kürzen, aber soweit ich weiß, braucht man die nur, wenn der eigene Rechner als Router in Internet dienen soll und daß ist bei mir nicht der Fall. Deswegen habe ich es auskommentiert. Und mittlerweile funktioniert auch alles super. Allerdings mußte ich in meinem Startskript noch die Default route löschen.

Antworten