Linux, Zeitmangel, UTF-8 und Windows...

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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ChrisW
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Linux, Zeitmangel, UTF-8 und Windows...

Beitrag von ChrisW » 09.11.2004 01:59:28

Hallo,

ich muß grade mit Schrecken feststellen wie grausam Linux sein kann, wenn man keine Zeit hat sich Problemen wirklich in Ruhe und ausgiebig anzunehmen. :(

Ich habe irgend eine Art von Festplatten oder Controller Problem, dass ich noch nicht ergründen konnte und will daher mal wieder die wichtigsten Daten backup-technisch auslagern. Dabei bin ich (erneut) auf das problem der locales UTF-8 vs. ISO-8859-1/15 gestossen.
Damit habe ich mich schon vor Monaten erfolglos beschäftigt.

Inzwischen habe ich jeglichen Enthusiasmus und Idealismus verloren (Anfangs wollte ich gerne alles auf das, so weit mir bekannt zukunfssichere UTF-8 umstellen) und will nur noch das es läuft - irgendwie.

Ich wende mich daher ein weiteres verzweifeltes mal an eure Linux Erfahrungen. Ich hoffe das sich das einmal endgültig so allgemein klären läßt wie irgend möglich, also unabhängig von meiner jetzigen Konfiguration.

Was ich eigentlich möchte ist ein System auf dem ich ohne darüber nachzudenken mit Umlauten arbeiten kann. Die verwendeten Dateien sollen ebenso in anderen Linux Systemen (notfalls mit Konfiguration) und ohne Konfiguration in Windows, wie auch auf sagen wir Symbian oder Windows CE Geräten mit Umlauten erkennbar sein. Ein weiteres Beispiel (das, wie ich fürchte, meine Amateurhafigkeit im Bereich einiger grundlegender Linux Systemeinstellungen unterstreicht) ist das XBox Media Center, oder die XBox allgemein.

Dieses How-To ist mir in diesem Zusammenhang schon mehrmals begegnet und ich habe auch versucht es soweit zu befolgen, wobei mit UTF-8 jedoch unter Windows nicht zurecht gekommen bin.

Ist es korrekt das aktuelle Windows Versionen UTF-8 kodierte Dateinamen falsch anzeigen? Dies habe ich jedenfalls bei meinem WinXP Home beobachten müssen.

Ich war eigentlich schon so weit alle Dateien mittels convmv in iso-8859-1 zu kodieren und irgendwie zu versiuchen mein SuSE 9.1 System (die anderen sind Debian Unstable) darauf umzustellen, wobei die YaST option dazu laut "locale" keine auswirkung hat und alles bei de_DE.UTF-8 belässt (Problem 1). Jedoch durfte ich jetzt feststellen, dass XBMC (Xbox) statt Umlauten nur "_" anzeigt.

Also ist dies nicht der zustand den ich gerne hätte, nämlich eine Erzeugung von Dateinamen wie Sie Windows (dem noch-standard) entsprechen würde.

Wie gesagt ich habe erstmal jeden Idealismus verloren und will einfach nur ein funktionierendes System bevor ich das nötge Verständnis aufgebaut habe fortgeschrittene Einstellungen zu testen.

Kann mir daher BITTE jemand sagen, wie ich die Linux Systeme einzurichten hätte, um Dateien exakt so zu handhaben wie Windows dies machen würde?

Ich habe seit Monaten privat kaum Windows genutzt, möchte aber hier einfach vor allem Kompatibel sein, da ich beruflich 90% meiner zeit mit Windows verbringe.

ernohl
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Beitrag von ernohl » 09.11.2004 07:59:38

Nenne mir einen triftigen Grund, warum man seinen Desktop oder privaten Server komplett auf UTF-8 umstellen sollte. Damit beantwortet sich dann sicherlich deine Frage.
Gruß
ernohl

ChrisW
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Beitrag von ChrisW » 09.11.2004 13:21:16

ernohl hat geschrieben:Nenne mir einen triftigen Grund, warum man seinen Desktop oder privaten Server komplett auf UTF-8 umstellen sollte. Damit beantwortet sich dann sicherlich deine Frage.
Guter Punkt. So gehe ich nun daher alles was irgendwie nach UTF-8 aussieht in Richtung iso8859 zu bewegen. Einen kleinen Erfolg durfte ich schon erleben, da mir erstmal bewußt werden mußte, das SAMBA nochmal eine eigene "UNIX Charset" Option besitzt. naja die steht nun auf iso8859-1.

Da ergibt sich schon wieder meine (hoffentlich einfache Frage): Was soll oder muß denn genommen werden: iso8859-1 oder unbedingt iso8859-15?
Meine locales habe ich soweit mir möglich (also SuSE nicht) auf de_DE@euro gestellt. Dies entspricht iso8859-15?
Da in Unix Dateinamen wohl kein ? (Euro) Zeichen erlaubt sein dürfte bin ich jetzt nicht sicher: Ist iso8859-1 für z.B. das manuelle Konvertieren von Dateinamen mittels convmv oder die Charset Einstellung vn SAMBA die richtige wahl, oder muß hier noch auf etwas anderes Rücksicht genommen werden?

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Beitrag von Dookie » 09.11.2004 13:48:23

Hi ChrisW,

stimmt iso-8859-15 ist mit € iso-8859-1 ohne. Sonst gibts soweit ich weiss keinen Unterschied.
Warum willst Du unbedingt Umlaute in Dateinamen? Denke daran, du kannst solche Dateien dann nie an einen Nichtdeutschsprachigen weitergeben, schon bei einem Schweizer kannst Du mit dem ß ein Problem bekommen.


Gruß

Dookie

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Beitrag von ernohl » 09.11.2004 13:58:39

ChrisW hat geschrieben:SWas soll oder muß denn genommen werden: iso8859-1 oder unbedingt iso8859-15?
Gegen 8859-15 spricht IMHO nichts. Und da du wohl auch das internationale Währungszeichen kaum in Dateinamen verwenden wirst...
ChrisW hat geschrieben:Meine locales habe ich soweit mir möglich (also SuSE nicht) auf de_DE@euro gestellt. Dies entspricht iso8859-15?
Ja, aber deine Einschränkung verstehe ich nicht. :?:
ChrisW hat geschrieben:Ist iso8859-1 für z.B. das manuelle Konvertieren von Dateinamen
Hast du tatsächlich bereits Dateinamen mit UTF-8-Zeichen?
Gruß
ernohl

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Beitrag von ernohl » 09.11.2004 14:07:07

Dookie hat geschrieben:Warum willst Du unbedingt Umlaute in Dateinamen? Denke daran, du kannst solche Dateien dann nie an einen Nichtdeutschsprachigen weitergeben, schon bei einem Schweizer kannst Du mit dem ß ein Problem bekommen.
Nun unterschätze uns mal die Schweizer nicht... :wink:

Aber ernsthaft, im allerschlimmsten Fall steht bei einem anderen ISO-8859-Zeichensätz eben ein anderes Zeichen. Allenfalls unschön. Wobei ich nicht wüsste (ohne jetzt nachzusehen), dass die (deutschsprachigen) Schweiz einen anderen Zeichensatz bevorzugt.
Gruß
ernohl

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