Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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ubi
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Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Beitrag von ubi » 20.08.2004 19:19:56

Hallo zusammen,

da ich mit meinem DVD-Brenner (LG GSA-4040B) DVD-RAMs verwenden kann, dachte ich daran, Backups per rsync auf ebensolche zu machen.

DVD-RAM erlaubt im Gegensatz zu DVD-RW zwar deutlich mehr Schreibzyklen (100000 statt 1000), ich vermute aber, dass ich bei ext2 als Filesystem doch ziemlich schnell gegen die Grenze laufe, da ext2 auch Leseoperationen festhält (d.h. die atime in die inodes schreibt).

Ist UDF da möglicherweise sparsamer/effizienter? Und: kann man UDF mit dem 2.4.27er Kernel bedenkenlos verwenden?

Wie würdet ihr Backups auf DVD-RAMs machen?

MfG Uwe

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knecht
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Beitrag von knecht » 23.08.2004 16:49:59

Mach deine / Partiton als (wenn gewünscht komprimierten) tar Packet und brenn es alle paar Wochen neu. Halt ein Standart Backup.
DVD-RAM erlaubt im Gegensatz zu DVD-RW zwar deutlich mehr Schreibzyklen (100000 statt 1000), ich vermute aber, dass ich bei ext2 als Filesystem doch ziemlich schnell gegen die Grenze laufe, da ext2 auch Leseoperationen festhält (d.h. die atime in die inodes schreibt).

Ist UDF da möglicherweise sparsamer/effizienter? Und: kann man UDF mit dem 2.4.27er Kernel bedenkenlos verwenden?
Hast du vor auf ein DVD-RAM ein ext2 FS zu tun ? hab ich nur noch nie gehört das sowas geht (muß aber nix heißen)
So wie ich mir das vorstelle ist UDF das einzige was auf einer DVD-irgendwas erstellbar ist.
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ubi
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Beitrag von ubi » 24.08.2004 17:19:54

knecht hat geschrieben:Hast du vor auf ein DVD-RAM ein ext2 FS zu tun ? hab ich nur noch nie gehört das sowas geht (muß aber nix heißen)
So wie ich mir das vorstelle ist UDF das einzige was auf einer DVD-irgendwas erstellbar ist.
Also machbar ist auf DVD-RAM alles. Sinnvoll ist halt eine andere Frage :mrgreen:

Ich habe mal ein wenig rumprobiert: Die Kopie einer 4,5G-Partition auf DVD-RAM dauerte bei ext2 knappe 2 Stunden und bei UDF etwas mehr als eine Stunde. Dabei rödelte der Schreib/Lesekopf bei ext2 _extrem_ viel hin und her, bei UDF gefühlsmäßig etwa nur halb so viel. Ein rsync mit 10 modifizierten Dateien (zusammen 56MB) dauerte 6 bzw. 5 Minuten.

Growisofs braucht für die Komplettkopie 24 Minuten und schreibt nur einmal. Werd ich wohl auch weiterhin machen.

Ciao
Uwe

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knecht
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Beitrag von knecht » 24.08.2004 17:39:58

wieder was gelernt :roll: [/quote]
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DeletedUserReAsG

Beitrag von DeletedUserReAsG » 25.08.2004 02:24:51

ubi, schreibst du das Backup mit growisofs auf DVD-RAM? Für das Schreiben von Iso-Images sind DVD-RAMs meiner Meinung nach Verschwendung, da man, anders, als bei Einbindung als rw-Platte, dabei sehr genau im Blick hat, wie oft die einzelnen Sektoren der Disc geschrieben wurden und man die Disc rechtzeitig austauschen kann.

Soweit ich weiß werden die geschriebenen Daten automatisch verifiziert, wenn man es als normale Platte einbindet - ist für Backups eigentlich empfehlenswert, zumal die sowieso meistens in der Nacht laufen.

Das Hin- und Herspringen des RW-Kopfes bei ext2 kann man mit tar wirkungsvoll mindern/unterbinden, die Dateien werden dann am Stück geschrieben (vorausgesetzt, es sind nicht schon kleinere Dateien auf der Disc verteilt). Ich denke auch, dass man so an die Performance von UDF herankommt, da die Unterschiede in den Zeiten meiner Meinung zum größten Teil durch das Suchen zustandekommen, und ein DVD-Laufwerk nunmal nicht Zugriffszeiten im ns-Bereich hat.

Ich persönlich benutze DVD-RAM im Prinzip wie einen Streamer: Inkrementelle Backups werden auf die Disc (mit ext2 formatiert, mit UDF habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt) geschrieben, für die monatlichen vollen Backups benutze ich dann DLT. Hat halt den Vorteil dass die einzelnen Dateien schnell abrufbar sind, wenn nur mal eine gelöschte Datei restored werden muss.

Bitte korrigiert mich, wenn ich irgendwo Müll geschrieben habe.

cu
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prh
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Beitrag von prh » 25.08.2004 11:46:51

hallo Leute,
mit dvd-ram u. udf habe ich schon experimentiert, und meine, Debian ist da noch buggy :
1.
Beispiel : (dvd-ram mit udf1.5 formatiert)
cp -ax /mnt/hdxy/* /cdrom1
kopiert zwar gigabyteweise Dateien ordentlich schnell, aber alle Pfade und Dateinamen mit Umlauten drin führen zu Fehlermeldungen (Dateiname zu lang ...)
2.
es ist bei udf zu bedenken, dass die Rechte der Linuxformate wahrscheinlich nicht berücksichtigt werden -> bringt also dann nur für fat32-Partitionen Sinn!
@niemand : was ist DLT ?
mfg
prh

ubi
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Beitrag von ubi » 25.08.2004 13:34:10

Tag auch,
niemand hat geschrieben:ubi, schreibst du das Backup mit growisofs auf DVD-RAM? Für das Schreiben von Iso-Images sind DVD-RAMs meiner Meinung nach Verschwendung, da man, anders, als bei Einbindung als rw-Platte, dabei sehr genau im Blick hat, wie oft die einzelnen Sektoren der Disc geschrieben wurden und man die Disc rechtzeitig austauschen kann.
Hast ja Recht. In meinem Fall (LG GSA4040B) habe ich für den Mehrpreis der DVD-RAMs gegenüber DVD+RW "nur" den Vorteil der geringfügig höheren Geschwindigkeit (3x statt 2,4x). Und den Faktor 100 bei der Anzahl der Schreibvorgänge (in der Praxis irrelevant, da ich eh nur sporadisch, maximal wöchentlich sichere).
Ich persönlich benutze DVD-RAM im Prinzip wie einen Streamer: Inkrementelle Backups werden auf die Disc (mit ext2 formatiert, mit UDF habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt) geschrieben, für die monatlichen vollen Backups benutze ich dann DLT. Hat halt den Vorteil dass die einzelnen Dateien schnell abrufbar sind, wenn nur mal eine gelöschte Datei restored werden muss.
Ich benutze DVD-RAMs ausschließlich privat. Der Firmenserver wird auf täglich auf DLT gesichert, der Vortag liegt auf LVM-Snapshots griffbereit.

@prh: Die Umlaut-Fehlermeldungen bei UDF hatte ich auch, habe es aber als Konfigurationsproblem begriffen und mir vorgenommen, vor weiteren Versuchen die mkudffs-Manpage zu konsultieren.

Grüße
Uwe[/quote]

DeletedUserReAsG

Beitrag von DeletedUserReAsG » 25.08.2004 14:24:16

Die vorgestellte Backupstrategie von mir ist auch privat, ich habe leider nicht das Glück, im IT-Bereich einer Firma arbeiten zu können. Seit einem HDD-Crash (Hardwarefehler), bei dem ich etwa 20GB persönlich wertvolle Daten verloren habe, bin ich etwas paranoid diesbezüglich, und ich habe ein DLT IV Laufwerk günstig (geschenkt) bekommen.

prh: DLT steht für DLT-Bandlaufwerke. Diese werden im professionellen Umfeld eingesetzt, sind vergleichsweise teuer aber die Datensicherheit ist entsprechend hoch. Auf Bänder vom Typ DLT IV, wie ich sie verwende, passen 40GB unkomprimiert und 80GB komprimiert. Es gibt mittlerweile DLT mit weit höheren Kapazitäten, aber die sind für mich unerschwinglich.

cu
niemand

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pdreker
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Beitrag von pdreker » 25.08.2004 14:26:00

DLT = Digital Linear Tape. Linear bezieht sich auf die Schreibweise, die AFAIK im Gegensatz zu z.B. DAT oder VHS Kasetten parallel (und nicht mit einem rotierenden Kopf diagonal) zur Bandrichtung verläuft.

Patrick
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prh
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Beitrag von prh » 25.08.2004 17:57:31

hallo,
danke für die Antworten zu DLT!
Mit mkudffs habe ich keine Probleme :
mkudffs -r0x0150 --media-type=dvdram /dev/cdromx
funzt hervorragend, sogar win-incd sieht dann das format udf1.5 der Scheibe sowie den Papierkorb u. das label
Aber die Sache mit den Umlauten habe ich auch mit den (von mir unveränderten) Distris Knoppix3.3, KanotixBH5u.7 und INSERT1.22 getestet (die sind alle aufDebian-Basis) : immer dasselbe schlechte Ergebnis ...
mfg
prh

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BlauAufmBau
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Beitrag von BlauAufmBau » 26.08.2004 14:01:44

ich verwende fat32 für DVd-RAMs. hat auch den Vorteil, dass jedes system damit zurecht kommt, das ist bei ext ja nicht der Fall. Mein brenner (LG GSA-4120B) kann DVD-RAM sogar 5x. :)

ubi
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Beitrag von ubi » 27.08.2004 14:38:04

BlauAufmBau hat geschrieben:ich verwende fat32 für DVd-RAMs. hat auch den Vorteil, dass jedes system damit zurecht kommt, das ist bei ext ja nicht der Fall. Mein brenner (LG GSA-4120B) kann DVD-RAM sogar 5x. :)
?? Gilt das nicht auch für UDF?

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prh
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Beitrag von prh » 28.08.2004 00:24:53

fat32 für dvd hab ich natürlich auch probiert :
mein Arbeitsvehikel ist noch e. PII/400/ mit W95c - da kriegt man mit fat32 nur max. 2 GB auf die Scheibe - deswegen ist udf der fast ideale gemeinsame Nenner - bis auf die Umlaute.
Bei Linux muss man im Hinterkopf behalten, dass die Rechte der einzelnen Dateien, die ja wohl im Linux-Format verankert sind, beim Umkopieren auf udf od. fat32 verloren gehen - obwohl, spätestens bei udf2.01 müsste doch auch dafür noch Platz sein ?
mfg
prh

Metalhead
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Re: Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Beitrag von Metalhead » 26.05.2008 10:46:33

Hallo,

ich habe gewisse Probleme mit dem Backup auf UDF. Einige Dateien werden von rsync einfach nicht kopiert, obwohl sie geändert wurden und sich in der Größe unterscheiden. Der Befehl:

Code: Alles auswählen

rsync /home/abizeitung/Desktop/Abizeitung/ /media/cdrom -auv --delete
Beim Starten von rsync kommt folgende Fehlermeldung:
rsync: failed to set times on "/media/cdrom/.": Operation not permitted (1)
Als root verschwindet die Meldung, allerdings werden die veränderten Daten immernoch nicht abgeglichen. -c dauert auf DVD-RAM ewig. Hat jemand eine Idee?
<Argolas> Windows ist toll, ich habe damit Linux runtergeladen.

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Steve_McGarrett
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Re: Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Beitrag von Steve_McGarrett » 28.05.2008 22:48:44

Schreib doch direkt mit tar auf die DVD-RAM.

Hier ein Auszug aus meinem Backup Script:

tar --create --files-from=include --exclude-from=exclude --file=fifo --totals --listed-incremental=$1 2>>error.log | growisofs -dvd-compat -Z /dev/hdc=fifo

Metalhead
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Re: Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Beitrag von Metalhead » 03.06.2008 11:19:06

Hoi,

schreibt er da nicht auch immer auf die gleichen Sektoren?
<Argolas> Windows ist toll, ich habe damit Linux runtergeladen.

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Re: Backup auf DVD-RAM: ext2, UDF oder ganz was anderes?

Beitrag von habakug » 03.06.2008 12:41:46

Hallo!

Code: Alles auswählen

The point is, you're transferring symlinks, and rsync is attempting to
change the modification time of those. Where they're pointing to is
irrelevant for this issue.
[...]
The capability to set the mtime of a symlink was
introduced in 2.6.22 (I believe).
Das [1] hättest du auch hier im Forum gefunden [2].

Gruß, habakug

[1] http://bugs.debian.org/cgi-bin/bugreport.cgi?bug=455194
[2] http://www.debianforum.de/forum/viewtopic.php?p=584238

edit: Ich weise dich auf Punkt 2.5 der Verhaltensregeln hin.
( # = root | $ = user | !! = mod ) (Vor der PN) (Debianforum-Wiki) (NoPaste)

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