Naja, ich bin nur an einem Uni-Lehrstuhl, und das führt zu einer recht liberalen Einstellung (sind alles Informatiker

), aber trotzdem gibt's bei uns Regeln (mehr implizit, als ausgeschrieben). Trotzdem hier 'mal einfach so in den Raum gestellt:
(Man sollte dazu sagen, dass alle wesentlichen Mitarbeiter root Zugriff für Notfälle haben, weil die Admins nicht immer da sind...)
1) Niemand installiert eigene Software, ohne vorher den Admin zu konsultieren. Wenn der Admin sagt "nein", dann heisst das nein. Wenn der Admin das lieber selbst machen will, dann muss man halt warten.
2) Wer am Server herumspielt, wird ge-LART-ed. Wir können niemanden feuern, aber wer uns eine Wochenendsonderschicht verschafft, sollte darüber nachdenken, wenn er uns das nächste 'mal braucht.
3) Wenn Du es selbst kaputtgemacht hast, dann gehören Dir die Einzelteile. D.h. wer seine Workstation selbst verkonfiguriert, bekommt keinen Support, ausser eine komplette Neuinstallation (Re-Install ist bei uns automatisiert, und zentralisiert, so dass das nur 10 Minuten Arbeit sind) oder hilfreiche Tipps.
4) Wer "unangebrachte Inhalte" im Netz lagert ("Ferkelskram", Warez...), dem wird der Account gelöscht. Fertig, aus. Das deckt sich mit den Nutzungsbedingungen des WiN (Wissenschaftsnetz) und des Rechenzentrum. Dieser Punkt ist nicht verhandelbar.
5) Wer unbedingt seine komplette 15GB MP3 Sammlung am Arbeitsplatz braucht, oder ähnliche Datenmoloche speichern muss, muss diese (sofern nicht unbedingt erforderlich für Forschung etc.) vom Backup ausnehmen. Bei akuter Platznot auf dem Fileserver behalten wir uns vor offensichtlich nicht für die Forschung nötige Daten zu entfernen bzw. auf andere Platte zu verlagern.
6) Sonderwünsche können in Pizza bezahlt werden
Das klingt jezt zwar alles sehr flapsig, aber die meisten Leute die ich aus der Industrie kenne haben ähnliche Regelungen (im Geiste), die aber meistens wesentlich formaler gehalten sind. Standardpunkte:
1) Workstations sind tabu. Installation von eigener Software ist ein Grund für eine Verwarnung. An der Konfiguration wird nicht herumgespielt, egal wieviel Ahnung die Leute zu haben glauben.
2) Das Internet ist für Firmenzwecke gedacht. Das heisst meistens nicht, dass absolut gar nichts privates gemacht werden darf, aber der Traffic kann jederzeit kontrolliert werden (-> Betriebsrat!), und privat Nutzung muss im Rahmen bleiben (eMail ist OK, P2P ist es nicht) (besonders clever: jeder hat 2 Mailadressen. Eine private in der Firma mit POP3(s) nach draussen, und eine geschäftliche, die nur intern oder über VPN geht. Die geschäftliche kann kontrolliert werden, die private nicht.
3) Es sind die üblichen Sicherheitshinweise bezgl. Viren und insbesondere eMail-Attachments zu beachten.
4) Wer illegale Dinge tut, riskiert den Rauswurf (das ist aber glaube ich normal)
5) internes Umgehen von Zugangsberechtigungen, egal ob diese durch Fehlkonfig dritter oder durch eigene Hackarbeit zustande kommen sind verboten...
6) Wenn der Admin sagt "X", dann heisst das "X" und nicht "Y". Wenn man nicht versteht was er will, dann muss man nachfragen.
Insbesondere die letzte Regel ist oft nötig, wenn man viele User "Computererfahrung" hat.
Naja, ist ganz schön lang geworden... Im wesentlichen hilft am Besten gesunder Menschenverstand und die Erfahrung aus den Monaten vorher. Für öffentliche Rechner an der Uni gelten bei uns natürlich auch entsprechnde Regelungen, die jeder bei Abholung seiner Zugangsinfos unterschreiben muss:
http://www.cs.uni-sb.de/rules/fbreglung.html
Und hier noch eine Netzordnung eines Wohnheims:
http://www.heim-d.uni-sb.de/netz/netzordnung.html
Vielleicht kannst Du damit ja schon 'mal was anfangen. (google: benutzerordnung oder benutzungsordung oder rechnerbeneutzungsordnung......)
Patrick