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SCO wettert nun gegen Open-Source auf dem politischen Weg
Verfasst: 25.01.2004 18:49:09
von opendev
Hallo und Guten Tag!
Mit Erschrecken musste ich folgendes Lesen (
http://www.pro-linux.de/news/2004/6383.html)
Mit einer Lobbying-Aktion im US-Kongress will die SCO Group offenbar die Politik gegen das freie Software-Modell auf die Seite des Unternehmens bringen.
Wie die Open Source and Industry Alliance zu berichten weiss, weitet die prozessgeprüfte Gruppe ihre Vendetta gegen OpenSource und Linux nun auch auf die Politik aus. Aus einem auf Seiten der Allianz veröffentlichtem Schreiben geht hervor, dass SCO den Parlamentariern vor allem die GNU General Public License (GPL) »vorstellen« möchte. Auf insgesamt acht Seiten des am Dienstag von Darl McBride an die »Ehrenwerten« in Washington versendeten Schreibens versucht SCO mit allerlei Argumentation Stimmung gegen OpenSource zu machen.
So sieht das in Lindon, Utah, beheimatete Unternehmen in der GPL gleich mehrere Bedrohungen für die US-Amerikanische Wirtschaft. Prekär: Die unter der Version 5.0.7 veröffentlichte Version des SCO Openservers stellt immer noch Samba, eine GPL Software, als Highlight dar. Diese Tatsache scheint allerdings SCO nicht davon abzuhalten, gegen die GPL zu feuern. Laut der neuesten Mitteilung des Unternehmens an Washington stellt die GPL eine Bedrohung der US Informations-Technologie dar. Ferner will SCO die Kongressabgeordneten darauf hinweisen, dass die freie Lizenz zu Wettbewerbsverzerrungen führe und, wie bereits von anderen erfolgreich ausprobiert, die nationale Sicherheit gefährde. Nicht das erste mal, denn schon früher äußerte SCO Zweifel an der Wirksamkeit der GPL-Lizenz und erklärte diese mehrfach für ungültig, verfassungswidrig und gefährlich. Diesmal scheint sich die Gruppe Sorgen um das Wohlbefinden des Volkes zu machen, denn die GPL erlaube auch Amerikas Feinden, freie Software einzusetzen und die von SCO »aus einem guten Grund« an Libyen, Nord Korea, Sudan und Iran verwehrte UNIX-SMP-Technologie in Waffen einzusetzen.
Bereits in der Vergangenheit kündigte die Gruppe an, dass weder die FSF noch eine andere Organisation in den Vereinigten Staaten das Copyright regeln kann. »Artikel 1 Sektion 8 des U.S. Copyright Gesetzes sagt, dass der Kongress die Regulierung der Rechte übernimmt«, vermeldete SCO. Prompt hagelte es Kritik aus dem Lager der Samba-Entwickler. Die Benutzung von Freier Software auf einer Seite und die ständigen Attacken auf der anderen sind der »Ingebgriff an Heuchlerei«, so die Samba-Community damals.
Ich find es schon absurd, was sich SCO dort nun einfallen lassen hat.
Was meint ihr dazu? Besteht Gefahr? Schliesslich konnte sich die EU leider dem Druck dieses "glorreichen Landes" (letztes Beispiel das Gen-Food) nicht lange Stand halten. Und wie gegen monetäre Entschädigung, die US-Regierung immer wieder zum Handeln bereit ist, ist ja auch allg. bekannt.
Grüße
Fear
Verfasst: 25.01.2004 18:58:27
von Beowulf666
Entweder macht sich SCO verdammt lächerlich, nämlich wenn die verlieren, oder Linux ond Freie Software wird in den Untergrund abwandern.
guter Spruch dazu...
Verfasst: 25.01.2004 19:32:06
von CereS
Hal Faber meint dazu auf Heise...
*** Es ist eine seltsame Welt, in der ein Verband wie United Linux sich auflösen muss, weil sich die SCO Group weigert, aus dem Verband auszutreten. Die Firma, die mittlerweile öffentlich Gesetze zum Verbot von Linux fordert, während sie gleichzeitig von Linux in aller Welt Lizenzen kassieren möchte, wobei sie es versäumte ausreichende Beweise vor Gericht vorzulegen, diese Firma wird immer seltsamer. Aus dem Sommertheater ist ein Psychodrama geworden, bei dem sich niemand wundern wird, wenn statt edlem Shakespeare König Ubu auf den Spielplan kommt. Doch weil der größte Barde aller Zeiten unser Leitstern bleiben soll: bitte sehr, eine Hamlet-Maschine.
zitiert nach:
http://www.heise.de/newsticker/data/jk-24.01.04-000/
Wäre es nicht so bitter, was diese Firma da treibt, könnte mensch sich mit ein paar Popcorn gemütlich zurücklehnen und
diese Soap Opera bis zum (hoffentlich baldigen) Ende schmunzelnd geniessen.
Gruß,
Chris
[/url][/quote]
Verfasst: 25.01.2004 22:51:08
von brahma
Scheiß auf SCO.....
Die werden mit Mann und Maus untergehen! Die werden IBM die Rechte an System V schenken, damit die nicht wegen Rufschädugung oder so verklagt werden.....
Verfasst: 25.01.2004 23:00:41
von tylerD
-=BrahmA=- hat geschrieben:
Die werden mit Mann und Maus untergehen!
Leider werden die bis dahin sinnlos viel Geld gescheffelt haben. Schon schade das man ohne kreative oder produktive Arbeit, sonderen nur mit genügen Dreistigkeit Kohle verdienen kann.
cu
Verfasst: 26.01.2004 09:17:56
von brahma
Sicher, die machen bis dahin hammer Kohle, aber der Prozess kostet auch jede Menge!
Und die Propaganda die die machen! Und wenn keiner mehr was von denen kauft, bringt das auch nix wenn die nach dem verlorenen Prozess weiterhin im Geschäft bleiben....
Verfasst: 26.01.2004 10:59:02
von tylerD
-=BrahmA=- hat geschrieben:
Und die Propaganda die die machen! Und wenn keiner mehr was von denen kauft, bringt das auch nix wenn die nach dem verlorenen Prozess weiterhin im Geschäft bleiben....
Die Leute die da gerade am Ruder sitzen, interessiert es einen Scheißdreck was mit der Firma oder den Geldern der Aktionäre passiert. Die ganze Stategie von dennen ist doch, das Ding mit einem kräftigen Knall gegen die Wand zu fahren, und bis dahin soviel Geld wie möglich von irgendwelchen Aktionäresverbänden und Risikoinvestoren zur Seite zu schaffen.
cu
Verfasst: 28.01.2004 20:27:57
von CereS
ich glaube die haben mit dem ganzen Stress erst deswegen angefangen, weil sie mit ihrem
SCO Unix nicht mehr soviel einfahren wie noch zu ihren besten Zeiten... wenn man bedenkt
wieviel so eine Lizenz mal gekostet hat, und dann kommt Linux langsam, aber immer
gewaltiger um die Ecke, ist mit sehr ähnlichen knowhow zu administrieren läuft auch auf
wesentlich preisgünstigerer Hardware und kostet exakt keine Lizenzgebühren (von etwaigen Distrokosten mal abgesehen.
Interessant auch wieder mal der Zusammenhang zwischen SCO und Caldera:
http://www.heise.de/newsticker/data/odi-30.11.99-000/
http://www.heise.de/newsticker/data/hob-11.01.00-000/
http://www.heise.de/newsticker/data/wst-07.03.03-001/
Grüße,
Chris
Verfasst: 01.02.2004 14:12:57
von Kastrovolus
Hmmm... ich bin mit bei der ganzen Sache leider nicht so sicher, dass SCO damit auf die Nase fliegt... Ich meine SCO ist ebenfalls kein kleines Unternehmen - wenn Sie beim Kongress genug auf die nationale Tränendrüse drücken, wird, meiner Meinung nach, der Kongress nachgeben.
Verfasst: 01.02.2004 14:18:31
von tylerD
Kastrovolus hat geschrieben:ch meine SCO ist ebenfalls kein kleines Unternehmen
SCO ist gar kein Unternehmen. Es ist nur ein haufen skrupeloser Geschäftemacher die sich ein paar Namen und irgendwelche alten Verträge zusammengekauft haben und damit das große Geld machen wollen. Etwas produzieren ausser Nachrichten und Anwatlsgelabbere tun sie doch nicht.
cu
Verfasst: 01.02.2004 20:14:37
von pdreker
Und: SCO *ist* ein kleines Unternehmen. Die haben nichts mehr mit den Santa Cruz Operations (die Original SCO) gemeinsam. Verglichen mit IBM ist der Laden ein Witz. Aber was das angeht: siehe Eolas vs. Microsoft...
Dennoch: Alles was SCO bisher vorgebracht hat war entweder Propaganda, derekte Lügen oder totaler Unsinn, mit grosszügigen Überschneidungen zwischen den 3 Dingen...
Patrick
Verfasst: 03.02.2004 20:01:38
von borris
naja, mit dem veröffentlichen ihrer distribution unter der gpl haben sie sich ja ein tolles eigentor geschossen, sie haben ja somit ihre eigene klage (die sie erst gestellt haben, nachdem sie ihre distri ausm netz genommen haben) eigentlich zunichte gemacht.
in der letzten chip stand doch ein artikel dazu, die ct lieferte ja auch schon genügend kommentare und artikel in der richtung.
ich sehe dem ganzen gelassen entgegen, schließlich nutzen ja auch offizielle verwaltungstellen in deutschland und auch in der eu sowie weltweit linux. da wird es kein zurückrudern mehr geben können meiner meinung nach

Verfasst: 03.02.2004 22:32:55
von greeny_666
ich find eigentlich nur schade, daß durch diese schlechte Publicity bei vielen Menschen, die eventuell zu Linux umsteigen würden, verschreckt bzw. verunsichert werden.
Microsoft sollte SCO mal 'nen Dankesschreiben schicken, wenn sie es nicht schon getan haben

.
Haut rein, greetz,
greeny
Verfasst: 03.02.2004 22:47:18
von deadbabylon
greeny_666 hat geschrieben:Microsoft sollte SCO mal 'nen Dankesschreiben schicken, wenn sie es nicht schon getan haben

.
Haben die nicht eine "Lizenz" von denen gekauft und das dann auch bekannt gebeben?
Verfasst: 03.02.2004 22:56:55
von greeny_666
TomBombadil hat geschrieben:Haben die nicht eine "Lizenz" von denen gekauft und das dann auch bekannt gebeben?
gut möglich, nicht verfolgt. ich muß ehrlich sagen, mich juckt das nicht sehr, wenn die da drüben im amiland untereinander Mist bauen. Auch für Europa mach ich mir wenig Gedanken. Wenn hier Teile von Linux illegal werden, dann dauert es halt ein wenig, aber ich denke, es kommt dann relativ schnell Ersatz. Dafür gibt es inzwischen zuviele, die sich mit der Programmierung und Pflege von Linux beschäftigen, und man kann nicht alles unterbinden
greetz,
greeny
Verfasst: 03.02.2004 23:02:57
von matze-peng
ich denke das gegängel von SCO wird an den ansichten der leute nichts ändern.
wer sich nicht intensiv mit seinem rechner beschäftigen will oder kann benutzt weiterhin windows und verstößt früher oder später (egal ob mit absicht oder nicht) gegen etliche lizensbestimmungen. jedenfalls bekommen die allermeisten windows-benutzer quasi nix vom prozedere SCO's mit.
die leute aber, die linux 'gefunden' haben und verstanden haben wie man damit umgeht, die werden nicht wieder zur ersten gruppe zurrückkehren - egal wie die aktionen von SCO enden.
natürlich könnte es sein, dass in den vereinigten staaten "freie software" verboten wird - mit entpsrechenden lügen scheint man dort ja manchmal alles durchzukriegen. für uns wird sich aber nur wenig ändern. ich kann mir nicht vorstellen, dass das weltweit zum aus von linux führen würde. immerhin ist linux nichtmal jenseits des großen wassers erfunden worden. viele der großen projekte sind nicht aus den vereinigten staaten. im falle eines sieges von SCO dürften die im schlimmsten fall nichts mehr in den vereinigten staaten verkaufen.
mh wie hart..
mfg
Verfasst: 03.02.2004 23:47:49
von borris
matze-peng hat geschrieben:... mit entpsrechenden lügen scheint man dort ja manchmal alles durchzukriegen. ..... im falle eines sieges von SCO dürften die im schlimmsten fall nichts mehr in den vereinigten staaten verkaufen.
mh wie hart..
mfg
mit beiden sätzen sprichst du mir direkt aus dem herzen, 1. was du anspielst ist klar, auch ich denke so wie du, und nicht erst seit den dokus ala bowling for columbine...
2. wären dann die ganzen spinner aus den oben genannten staaten weg, da versauen einige absichtlich freie software. der absturz in der new economy war nur wegen der laschen gesetzgebung gewisser länder möglich, da laufen einige geier rum, die hier bei uns maximal die straßen kehren dürften
das ganze ist von mir ernst gemeint und verstößt nicht gegen irgendwelche gesetze, ich bin nicht grundsätzlich gegen irgendeinen staat oder eine gesellschaft schlecht eingestellt, aber das aktuelle gemeinschaftsbild sagt doch schon einiges aus.
Verfasst: 01.04.2004 14:03:55
von eagle
Den [1] habe ich heute morgen auf Heise gelesen und fand ihn klasse

.
eagle
[1]
http://www.heise.de/newsticker/foren/go ... m_id=54849
Verfasst: 01.04.2004 17:55:30
von DavidJ
Ja, goil

Verfasst: 01.04.2004 21:47:04
von matze-peng
oh gott ich bin dafuer, dass hier keine links zu heise mehr reingepostet werden duerfen. ich hab mir rad mal wieder ausversehen ein paar kommentare angeschaut. ich hoffe dass diese zustaende keine auswirkung auf die leser der links haben! lieber den nachrichten-text kopieren und hier einfuegen. da kommt erst garkeiner zu der gelegenheit dort kommentare zu lesen oder gar zu posten.
mfg
ps: zum thema gibs ja leider nicht viel zu sagen. seit einem jahr jammert SCO schon rum und hat noch keinen beweis gebracht. das sagt ja wohl eindeutig was die vorhaben - rufmord..