Adventskalender 4. Dezember 2024 - Dosbox
Verfasst: 04.12.2024 08:01:33
Vorrede
Abgesehen von einer kurzen Phase am C64 waren meine fruehen Computerspiele welche fuer DOS, anfangs unter Windows 3.1 dann unter Windows 95. Mit diesen Spielen verbinden mich schoene Erinnerungen. Aber auch Spiele, die ich damals nicht selbst gespielt habe, erzeugen durch ihre Art, durch die Zeit, aus der sie kommen, und durch die oft grosse Detailliebe angesichts der starken technischen Beschraenkungen, eine grosse Resonanz bei mir. Wie bei der Musik gefaellt mir das alte Zeug meist besser als das was neu rauskommt. Also spielen wir doch lieber die alten Spiele als neue.
Vor einigen Jahren habe ich mal einen alten 486er zusammengestellt. Fuer das darauf von fuenf Disketten installierten PC-DOS habe ich mir dann eine kleine Sammlung von Dos-Spielen zusammengestellt, die ich auf Abandonware-Websites zusammengekramt habe. Das war schon nett (bei Mortal Kombat wild auf der Tastatur rumzuhacken ), aber letztlich doch unpraktisch. Darum steht die Kiste seither auch nur in der Ecke.
Mit ein paar Jahren Abstand hatte ich dann doch mal wieder Lust darauf, ein paar alte Spiele zu spielen. Insbesondere wollte ich endlich mal The Secret of Monkey Island spielen, ueber das ich schon so viel gelesen, es aber nie selbst gespielt habe. Im Internet-Archiv gibt es eine dort direkt spielbare, emulierte Version, sowohl auf Deutsch wie auch auf Englisch, aber das ist halt nicht das Gleiche wie auf dem eigenen Rechner. Also habe ich mir eine Zockmaschine mit Dosbox und Monkey Island aufgesetzt. Nachfolgend beschreibe ich, wie einfach das geht.
Installation von Dosbox
Auf einem Debian-basierten System (in meinem konkreten Fall war es Devuan, was hier aber keinen Unterschied macht), installiert man Dosbox gewohntermassen z.B. mit:
Das war ja einfach!
``Installation'' von Monkey Island
Einige werden das Spiel sicherlich aus der guten alten Zeit aufbewahrt und noch immer im Regal stehen haben. Alternativ kann man zu Demozwecken auch die Version aus dem Internet-Archiv nutzen. Die geltenden Urheberrechte muessen natuerlich beachtet werden.
(Ich beschreibe hier die urspruengliche Version, die nur (coole) Speaker-Musik hat. Die spaetere Talkie-Version hat sicherlich noch zusaetzliche Dateien. Ggf. muss die auch anders starten oder zusaetzliche konfigurieren.)
Benoetigt werden die LFL- und LEC-Dateien plus MONKEY.EXE. Wir speichern sie beispielsweise in ein Verzeichnis namens ``monkey'' in unserem Home-Verzeichnis. Es ist egal, wo sie liegen, man muss dann nur die Pfade anpassen. (Wichtig: Um im Spiel speichern zu koennen, muss das Verzeichnis fuer uns schreibbar sein.)
Aufruf des Spiels
Das Spiel laesst sich nun folgendermassen starten:
(Mit der Dosbox-Tastenkombination Alt-Enter kann man, falls noetig, den Fullscreen wieder verlassen.)
Dial-a-Pirate
Bevor man spielen kann, muss man den Kopierschutz ueberwinden, indem man mittels eines Codewheels aus Pappe, das dem Originalspiel beilag, eine Frage beantwortet. Wer sein Codewheel verloren hat, kann eine originalgetreue digitale Version davon online finden. Die englische Version des Spiels im Internet-Archiv enthaelt desweiteren eine textuelle, tabellarische Version des Codewheels. Diese Ersatzversionen sind beispielsweise praktisch wenn ihr mit dem Notebook unterwegs seid und euer Papp-Codewheel nicht mitschleppen wollt.
Spielen
Ist die Frage richtig beantwortet, dann steht dem Spielspass nichts mehr im Wege.
Speichern, Laden und Beenden koennt ihr mit F5. Ansonsten braucht man eigentlich nur die linke und rechte Maustaste. Sonstige Tastenkommandos und Informationen zum Spiel findet ihr im Internet.
Viel Vergnuegen beim Knobeln und herzliche Lacher ... vor allem im Haus der Gouverneurin!
Fazit
Es ist erstaunlich, wie einfach es ist, so ein Spiel auf einem aktuellen Computer zum Laufen zu bekommen. Ich haette nicht gedacht, dass es so problemlos sein koennte.
FreeDOS ist zwar ein nettes Projekt, aber insofern man nicht alte Hardware nativ unterstuetzen muss, ist eine Dosbox auf einem aktuellen System der deutlich bequemere Weg, der in den meisten Faellen funktioniert.
Im Falle von Monkey Island kann das Spiel statt mit der Dosbox auch mit der ScummVM gestartet werden. Das habe ich noch nicht ausprobiert, da ich mich fuer andere Dos-Spiele interessierte, die nicht in der ScummVM laufen, und so die Dosbox sowieso brauche.
(Falls ihr auch tolle Erinnerungen an Bleifuss wieder aufleben lassen wollt ... das habe ich mit einigem Aufwand auch zum Laufen bekommen. Dessen Setup kann ich gerne noch nachreichen, wenn Interesse besteht.)
Erstaunlicherweise gibt es alles, was man fuer diese alten Spiele braucht, online ... und das ist toll, weil sie dadurch weiterleben und auch zukuenftigen Generationen noch viel Freude bereiten koennen.
Und ihr?
Verwendet ihr die Dosbox fuer irgendetwas? Spielt ihr damit alte Dos-Spiele? Welche spielt ihr damit oder welche wuerdet ihr gerne damit spielen? Verwendet ihr die ScummVM?
Abgesehen von einer kurzen Phase am C64 waren meine fruehen Computerspiele welche fuer DOS, anfangs unter Windows 3.1 dann unter Windows 95. Mit diesen Spielen verbinden mich schoene Erinnerungen. Aber auch Spiele, die ich damals nicht selbst gespielt habe, erzeugen durch ihre Art, durch die Zeit, aus der sie kommen, und durch die oft grosse Detailliebe angesichts der starken technischen Beschraenkungen, eine grosse Resonanz bei mir. Wie bei der Musik gefaellt mir das alte Zeug meist besser als das was neu rauskommt. Also spielen wir doch lieber die alten Spiele als neue.
Vor einigen Jahren habe ich mal einen alten 486er zusammengestellt. Fuer das darauf von fuenf Disketten installierten PC-DOS habe ich mir dann eine kleine Sammlung von Dos-Spielen zusammengestellt, die ich auf Abandonware-Websites zusammengekramt habe. Das war schon nett (bei Mortal Kombat wild auf der Tastatur rumzuhacken ), aber letztlich doch unpraktisch. Darum steht die Kiste seither auch nur in der Ecke.
Mit ein paar Jahren Abstand hatte ich dann doch mal wieder Lust darauf, ein paar alte Spiele zu spielen. Insbesondere wollte ich endlich mal The Secret of Monkey Island spielen, ueber das ich schon so viel gelesen, es aber nie selbst gespielt habe. Im Internet-Archiv gibt es eine dort direkt spielbare, emulierte Version, sowohl auf Deutsch wie auch auf Englisch, aber das ist halt nicht das Gleiche wie auf dem eigenen Rechner. Also habe ich mir eine Zockmaschine mit Dosbox und Monkey Island aufgesetzt. Nachfolgend beschreibe ich, wie einfach das geht.
Installation von Dosbox
Auf einem Debian-basierten System (in meinem konkreten Fall war es Devuan, was hier aber keinen Unterschied macht), installiert man Dosbox gewohntermassen z.B. mit:
Code: Alles auswählen
apt-get install dosbox
``Installation'' von Monkey Island
Einige werden das Spiel sicherlich aus der guten alten Zeit aufbewahrt und noch immer im Regal stehen haben. Alternativ kann man zu Demozwecken auch die Version aus dem Internet-Archiv nutzen. Die geltenden Urheberrechte muessen natuerlich beachtet werden.
(Ich beschreibe hier die urspruengliche Version, die nur (coole) Speaker-Musik hat. Die spaetere Talkie-Version hat sicherlich noch zusaetzliche Dateien. Ggf. muss die auch anders starten oder zusaetzliche konfigurieren.)
Benoetigt werden die LFL- und LEC-Dateien plus MONKEY.EXE. Wir speichern sie beispielsweise in ein Verzeichnis namens ``monkey'' in unserem Home-Verzeichnis. Es ist egal, wo sie liegen, man muss dann nur die Pfade anpassen. (Wichtig: Um im Spiel speichern zu koennen, muss das Verzeichnis fuer uns schreibbar sein.)
Code: Alles auswählen
mkdir ~/monkey
cd ~/monkey
wget https://archive.org/download/mi-1-ger-mtad/MI1-GER-MTAD.zip
unzip MI1-GER-MTAD.zip
Aufruf des Spiels
Das Spiel laesst sich nun folgendermassen starten:
Code: Alles auswählen
dosbox ~/monkey/MONKEY.EXE -fullscreen -exit
Dial-a-Pirate
Bevor man spielen kann, muss man den Kopierschutz ueberwinden, indem man mittels eines Codewheels aus Pappe, das dem Originalspiel beilag, eine Frage beantwortet. Wer sein Codewheel verloren hat, kann eine originalgetreue digitale Version davon online finden. Die englische Version des Spiels im Internet-Archiv enthaelt desweiteren eine textuelle, tabellarische Version des Codewheels. Diese Ersatzversionen sind beispielsweise praktisch wenn ihr mit dem Notebook unterwegs seid und euer Papp-Codewheel nicht mitschleppen wollt.
Spielen
Ist die Frage richtig beantwortet, dann steht dem Spielspass nichts mehr im Wege.
Speichern, Laden und Beenden koennt ihr mit F5. Ansonsten braucht man eigentlich nur die linke und rechte Maustaste. Sonstige Tastenkommandos und Informationen zum Spiel findet ihr im Internet.
Viel Vergnuegen beim Knobeln und herzliche Lacher ... vor allem im Haus der Gouverneurin!
Fazit
Es ist erstaunlich, wie einfach es ist, so ein Spiel auf einem aktuellen Computer zum Laufen zu bekommen. Ich haette nicht gedacht, dass es so problemlos sein koennte.
FreeDOS ist zwar ein nettes Projekt, aber insofern man nicht alte Hardware nativ unterstuetzen muss, ist eine Dosbox auf einem aktuellen System der deutlich bequemere Weg, der in den meisten Faellen funktioniert.
Im Falle von Monkey Island kann das Spiel statt mit der Dosbox auch mit der ScummVM gestartet werden. Das habe ich noch nicht ausprobiert, da ich mich fuer andere Dos-Spiele interessierte, die nicht in der ScummVM laufen, und so die Dosbox sowieso brauche.
(Falls ihr auch tolle Erinnerungen an Bleifuss wieder aufleben lassen wollt ... das habe ich mit einigem Aufwand auch zum Laufen bekommen. Dessen Setup kann ich gerne noch nachreichen, wenn Interesse besteht.)
Erstaunlicherweise gibt es alles, was man fuer diese alten Spiele braucht, online ... und das ist toll, weil sie dadurch weiterleben und auch zukuenftigen Generationen noch viel Freude bereiten koennen.
Und ihr?
Verwendet ihr die Dosbox fuer irgendetwas? Spielt ihr damit alte Dos-Spiele? Welche spielt ihr damit oder welche wuerdet ihr gerne damit spielen? Verwendet ihr die ScummVM?