Wer wertet die Markierungen der Partitionen von GParted aus?

[bullgard]

Hallo debianforum.de,
Gparted zeigt bei manchen Partitionen eine, keine oder mehrere Markierung(en) (englisch: "flags") an. Beispiele : boot, esp, hidden, diag.
Wer wertet die Markierungen der Partitionen von GParted aus?
Klar ist, daß die Markierungen zum Formatieren der Festplatte dienen.
Wer wertet sie noch aus?
Ich vermute, daß das Betriebssystem Linux sie auch zum Übersetzen von Benutzereingaben (Benutzerkommandos) verwenden könnte. Wenn ja, welche zum Beispiel?
https://www.linux.org/threads/gparted-p ... ags.11640/ hat mich nicht erleuchtet.
Gruß
bullgard

[MSfree]

Wer wertet die Markierungen der Partitionen von GParted aus?

Das sind keine "Markierungen" von gparted. Diese Tags stehen in der Partitionstabelle.

Klar ist, daß die Markierungen zum Formatieren der Festplatte dienen.

Nein, die sind überhaupt nicht für die Formatierung zuständig, das waren sie vielleicht mal vor 3 Jahrzehnten, als die Kisten noch unter DOS liefen. Heutzutage kannst du eine Partition als VFAT markieren und mit btrfs formatieren. Welches Dateisystem sich auf einer Partition befindet, wird schon lange nicht mehr über das Dateisystemflag herausgefunden sondern aus dem Header des Dateisystems selbst. Möglicherweise will Windows (immer) noch, daß das Dateisystemfalg zum Dateisystem paßt, unixoiden ist das völlig wurscht.

Wer wertet sie noch aus?

Das bootable Flag wird vom BIOS ausgewertet. Das ist inzwischen obsolet, denn BIOS gibt es nicht mehr.
Das ESP-Flag wird vom UEFI ausgewertet. UEFI sucht auf der ESP-Partition nach Bootloadern. Es ist im Prinzip der Nachfolger des bootable Flags.
hidden und diag wird von Windows ausgewertet, um den Benutzer vor "versehentlicher" Benutzung solch gekenntzeichneter Partitionen zu "schützen".

Ich vermute, daß das Betriebssystem Linux sie auch zum Übersetzen von Benutzereingaben (Benutzerkommandos) verwenden könnte. Wenn ja, welche zum Beispiel?

Bitte keine Gerüchte in die Welt setzen.

[hikaru]

Das bootable Flag wird vom BIOS ausgewertet. Das ist inzwischen obsolet, denn BIOS gibt es nicht mehr.

Das ist so nicht ganz richtig. Dell-Notebooks der E??30-Serie haben das Boot-Flag ausgewertet, und wenn Keines gefunden wurde, hat das UEFI sinngemäß gemeckert, dass kein bootfähiger Datenträger gefunden wurde. Diese Meldung konnte man mit einer Taste (F1?) wegdrücken und das Gerät bootete dann trotzdem von dem Datenträger, aber der Tastendruck bei jedem Boot nervte einen irgendwann so sehr, dass man das Flag einfach gesetzt hat.

Gut, die E??30-Serie ist nun auch schon fast 12 Jahre alt und ich weiß nicht wie es mit aktuellen Dell-Notebooks ausieht, aber es hatte schon UEFI.

[MSfree]

.. und ich weiß nicht wie es mit aktuellen Dell-Notebooks ausieht, aber es hatte schon UEFI.

Inzwischen gibt es keine aktuellen Rechner mehr, die überhaupt noch via den BIOS-Kompatibilitätsmodus booten können.

[hikaru]

Inzwischen gibt es keine aktuellen Rechner mehr, die überhaupt noch via den BIOS-Kompatibilitätsmodus booten können.

2020 gab es sowas noch, sowohl Desktop-Mainboards as auch Laptops. Keine Ahnung, wie es heute aussieht. Aktuellere Hardware habe ich nicht.

[MSfree]

2020 gab es sowas noch, sowohl Desktop-Mainboards as auch Laptops.

2020 gab es aber bereits eine ganze Reihe Rechner/Mainboards, die nur noch UEFI konnten.

Mein NUC11 (gekauft Q1/21) mit einem i5-1135G7 ist das aktuellste, das ich hier rumstehen habe. Der hat bereits keinen Kompatibilitätsmodus mehr und muß zwingend über UEFI gebootet werden. Intel hat in einem Supportdokument geschrieben, daß zukünftige UEFI-Firmware Updates keinen Kompatibilitätsmodus mehr haben werden.

Bei Dell, HP und Lenovo gehe ich auch fest davon aus, daß die inzwischen keinen Kompatibilitätsmodus mehr haben. Da muß man langsam sogar befürchten, daß man bei denen Secure Boot nicht mehr ausschalten kann.

[grubenlicht]

...Heutzutage kannst du eine Partition als VFAT markieren und mit btrfs formatieren.

oops, bei mir hier gibt es in gparted eine Liste zum Markieren
– bls_boot
– boot
– diag
– esp
– hidden
– irst
– lba
– lvm
– msftres
– palo
– prep
– raid

[bullgard]

Hallo MSfree, hikaru, grubenlicht, chrisb78,
danke für Eure Antworten, die mir sehr geholfen haben!
Ich finde aber, die von mir gestellte Frage ist möglicherweise hierdurch nicht gut beantwortet, wenn ein anderer Debianer sich dieselbe Frage stellt und andere Hard- und Software verwendet.
Das liegt m. E. hauptsächlich daran, daß die veröffentlichte GParted-Anwenungsdokumentation nicht auf einem aktuellen Stand ist.
Ich versehe deshalb die Überschrift dieses Artikels nicht mit dem Präfix "[erledigt]".
Ich empfehle Lesern, die auf dieselbe Frage stoßen wie ich, weiterzustöbern im Artikel https://packages.debian.org/sid/gparted .
MfG
bullgard

[schwedenmann]

Hallo

2020 gab e2020 gab es aber bereits eine ganze Reihe Rechner/Mainboards, die nur noch UEFI konnten.

Ist jetzt zwar offtopic (gparted)


Aber meine Kids haben 2023/24 jeweils AM4 MB von MSI mit CSM, ich selbst habe mir 2024 ein AM5 System, MB Gigabyte B650 , auch mit CSM zugelegt.
Soweit zu aktueller Hardware und CSM

mfg
schwedenmann

[cosinus]

Aber meine Kids haben 2023/24 jeweils AM4 MB von MSI mit CSM, ich selbst habe mir 2024 ein AM5 System, MB Gigabyte B650 , auch mit CSM zugelegt.
Soweit zu aktueller Hardware und CSM

Ich hab aber auch schon Hardware von 2022 gesehen, die nur noch UEFI hat und kein CSM mehr anbietet. Nächste Woche schau ich mal nach, was unsere neu gelieferten Desktop-PCs und Notebooks haben (Lenovo Thinkcenter und Thinkpads); man sollte sich darauf einstellen, dass CSM ausstirbt. Man kann nur hoffen, dass Secure Boot weiterhin abschaltbar bleibt, denn das sorgt immer wieder mal für Probleme.