ownCloud wird ja in der bisherigen Form nicht mehr weiter entwickelt. Das neue Produkt heisst jetzt owncloud infinity Scale, auch ocis genannt. ocis ist ein Filesharing, was sich ganz genau auf diesen einen Schwerpunkt konzentriert: File Sharing.
Die Lizenz ist gemäß LICENSE-Datei im github-Repository Apache 2.0 (LICENSE-Datei).
Wenn man ocis jetzt aber von owncloud.com herunterladen möchte, dann muss man da noch eine EULA akzeptieren. Diese hier:
https://github.com/owncloud/ocis/blob/m ... -Scale.pdf
Diese EULA liegt auch im Code-Repository drin. (Link siehe oben)
Ohne die EULA wirklich gelesen zu haben, bewerte ich das jetzt mal so:
- Die EULA enthält deutliche Einschränkungen im Vergleich zur Apache 2.0 Lizenz (z. B. keine kommerzielle Nutzung erlaubt).
- Wesentliches Merkmal von Open Source ist für mich, dass die Lizenz einmal gewählt wird und fest steht. Sie mag geändert werden, aber das passiert eher sehr selten, und ist vermutlich schwierig bis unmöglich, weil der geänderten Lizenz ja alle bisherigen Beitragenden zustimmen müssen (Vgl. angedachte, aber nie umgesetzte Linuxkernel-Lizenzumstellung von GPLv2 -> GPLv3) Insofern ist es eine hohe Sicherheit, dass ein Projekt immer Open Source bleibt, weil die Lizenz nicht verändert werden kann.
- Alleine, dass es eine EULA gibt, die vom Charakter her nicht festgeschrieben ist, macht das für OSS-Entwickler absolut unattraktiv, weil jederzeit Änderungen der Herstellerfirma vorgenommen werden können und der Open Source Status nicht gesichert ist.
- Für mich ist nicht klar, welche der beiden Dokumente (EULA, Apache 2.0 Lizenz) wann Priorität hat und widersprechende Regeln des jeweils anderen Dokumentes überstimmt. D. h. im Zweifelsfall müssen das Gerichte klären. Das ist keine gute Voraussetzung für die Motivation zur Mitwirkung.
Wie seht Ihr das?
Grüße,
h.