ext4-Dateisystem defekt

[aroot]

Hallo,

wie repariert man ein ext4-Dateisystem, wenn fsck und fsck.ext4 versagen?
Nach der Ausführung von fsck.ext4 -f -y kommt ext2fs_read_inode: inode checksum does not match inode while reading inode 7 in recreate inode.

Die Kiste hatte ich übrigens sauber runtergefahren. Wie das gekommen ist, weiß ich nicht. Vielleicht war schon vor dem Reboot etwas im Argen.

Was tun? Ich habe wenig Lust, 5 TB zu kopieren, das dauert dann doch etwas.


LG
aroot

PS: Ist es egal, ob ich /srv/dev-disk-by-uuid-my-disk-id oder /dev/sda1 eingebe?

PS2: Ich probiere es jetzt mit -b 32768 ... dauert wieder eine Stunde, weil tausende Meldungen "checksum dies not mach inode" durchlaufen.

[heisenberg]

Das mir ein ext4 unkaputtbar weggebrochen ist, hatte ich bisher noch nicht.

Ansonsten ist die Informationslage etwas dünn. Bitte mal die Ausgabe von inxi -v8 -z hier per NoPaste reinstellen, damit wir ein paar Informationen über Dein Systen haben. SystemRescue-CD (https://www.system-rescue.org/) beispielsweise hat inxi mit dabei.

[aroot]

42187

Es geht hier um /dev/sdb1

Das Dateisystem lässt sich mounten, aber fsck beißt sich die Zähne aus. (Wurde natürlich gestartet, während die Platte bzw. Partition nicht gemountet war.)

LG
aroot

[heisenberg]

Ok. Das war jetzt kein inxi -v 8. Insofern die Fragen nochmal:

• Das System, in dem die betreffende Platte hängt, ist also virtualisiert mit qemu? (Welches Virtualisierungssystem ist da im Einsatz?)
• Du hast da 3 verschiedene Platten konfiguriert?
  • Eine normale Platte, die auf der Hostplatte liegt.
  • Die defekte Platte ist per USB/SATA-Adapter angeschlossen und an die VM durchgereicht.
  • Ansonsten gibt es noch einen, an die VM durchgereichten, USB-Stick.
• Alle Dateisysteme sind direkt mit ext4 auf den Partitionen konfiguriert. Kein Software-RAID oder anderes RAID. Kein ZFS, btrfs oder LVM?

Nachtrag

Zeige doch nochmal die Smart-Daten von der betreffenden Platte:

Code: Alles auswählen

smartctl -a /dev/sdb

Kann sein, dass das nicht funktioniert. Das hängt davon ab, ob dieser spezielle USB-Adapter das auslesen der Smartdaten unterstützt. (Sieht aber so aus, als könne er das.)

Nachtrag 2

Bitte zeige auch nochmal die volle Ausgabe von

Code: Alles auswählen

fsck.ext4 -f /dev/sdb1

Nachtrag 3

Prüfe / Zeige auch mal die dmesg - Ausgabe, nachdem der fsck gelaufen ist. Kannst Du auch direkt nebenbei immer mal aufrufen. Da dürften diverse Fehlermeldungen zu sehen sein.

Code: Alles auswählen

dmesg

Kurze Kommentare soweit

Um die WD Green habe ich in der Vergangenheit immer einen großen Bogen gemacht. Die sind bei uns wegen Ihrer Stromspareinstellungen im Dauerbetrieb recht schnell ausgefallen. Von anderen habe ich hier ähnliche Kommentare gelesen. Insofern stellt sich für mich die Frage hier, ob die Platte vielleicht Hardwareprobleme hat. (->smart).

Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass das USB in dem Setup vielleicht Probleme macht.

Falls die USB-Platte da ggf. zu früh ausgehängt wird, könnte das Datenfehler verursacht haben. Das ist jetzt aber reine Spekulation. Aber USB ist in Bezug auf Speicher im Serverbetrieb nur suboptimal.

[aroot]

Hallo,

das war schon inxi -v8, aber ohne -z am Ende...

Die Systemplatte ist virtuell, von proxmox bereitgestellt.
Dann zwei USB-Datenträger (Stick und Festplatte), von proxmox als usb-pass-through, damit die virtuelle Kiste (kein Container) exklusiven Zugriff auf die Datenträger hat.
Es ist ein Ultra-SFF, der intern keinen Platz für Datenträger hat, abgesehen vom NVMe-Slot. Ich glaube, man kann noch einen Rahmen für eine 2,5"-HDD kaufen, aber 3,5" geht definitiv nicht rein. Vielleicht kann ich ein SATA-Kabel rausführen.

42188



42189

Gekürzt, um die maximale Beitragslänge in diesem Forum einzuhalten.

LG
aroot

[heisenberg]

Nur ein kurzer Einwurf im Moment. Das hier ist schon das typische Phänomen der WD Green:

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SMART Attributes Data Structure revision number: 16
Vendor Specific SMART Attributes with Thresholds:
ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
...
 12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       192
193 Load_Cycle_Count        0x0032   200   200   000    Old_age   Always       -       1466
...

Sehr hoher Load_Cycle_Count. D. h. die Platte geht ständig in den Stromsparmodus und wacht wieder auf. So sieht das bei einer Serverplatte von mir aus, die 13 Jahre in Betrieb ist und nicht nur knapp 2 Monate.

Code: Alles auswählen

 12 Power_Cycle_Count       0x0032   100   100   000    Old_age   Always       -       67
193 Load_Cycle_Count        0x0032   200   200   000    Old_age   Always       -       5

[aroot]

Hallo,

Sehr hoher Load_Cycle_Count.

Das Verhältnis ist noch größer als aus den Daten ersichtlich. Die Platte hat wär nämlich einige nur 2 Mal pro Woche jeweils wenige Stunden eingeschaltet In der Zeit dürfte es wenig Abschaltungen gegeben haben. Dauerbetrieb seit etwa einer Woche.

Wie kann ich die Einstellungen ändern?


Lg
aroot

[heisenberg]

Die Platte hat wär nämlich einige nur 2 Mal pro Woche jeweils wenige Stunden eingeschaltet In der Zeit dürfte es wenig Abschaltungen gegeben haben.

Das dürfte dann ein Teil der insgesamt 192 "Power Cycles" sein. (2 x pro Woche wakeup wären dann ja 104 Power Cycles pro Jahr).

Wie kann ich die Einstellungen ändern?

Direkt weiss ich das leider auch nicht. Ich würde mal nach Möglichkeiten mittels hdparm suchen.

Ein erster Google-Treffer wäre z. B. das hier:
https://wiki.archlinux.org/title/Hdparm ... figuration

Auf der Seite gibt es auch spezielle Hinweise zu WD Green.

Ob das mit Deinem Modell funktioniert muss man vermutlich anhand der Geräusche versuchen herauszufinden. Ich denke man hört, wenn die Festplatte sich schlafen legt - in einer ansonsten ruhigen Umgebung.

---

Das von Dir erlebte Phänomen - System sauber herunter gefahren und trotzdem Datenverlust - finde ich schon sehr seltsam und ich befürchte, dass Dir das wieder passieren kann, nachdem Du die Daten aus dem Backup hergestellt hast.

Aber mehr an Wissen zur Klärung dieses Problems habe ich auch nicht beizutragen. Vielleicht wissen andere hier noch hilfreiche Dinge zu schreiben.

2,5" Festplatten sind auch nicht die Lösung. Die gibt's in brauchbaren Kapazitätsgrößen herstellerunabhängig nur noch als SMR (Siehe: allgemeine Erfahrungen zu SMR-Festplatten ) und das ist noch schlimmer als WD Green.

Weiterer Thread zu WD Green:

viewtopic.php?t=180827
https://www.linuxforen.de/forums/showth ... estplatten

PS: Ist es egal, ob ich /srv/dev-disk-by-uuid-my-disk-id oder /dev/sda1 eingebe?

/dev/sda ist keine gesicherte Bezeichnung, die für die jeweilige Festplatte immer gleich bleibt. Mit der UUID ist es eindeutig, welche Platte das ist. Aber wenn das in dem Moment die gleiche Platte bezeichnet, ist es egal welchen Gerätenamen man nimmt. Das siehst Du wenn Du ein ls -l auf beide Namen ausführst:

Code: Alles auswählen

# ls -l /dev/sda /dev/disk/by-id/ata-Verbatim_Vi550_S3_4935015148310507

lrwxrwxrwx 1 root root    9 23. Jul 11:43 /dev/disk/by-id/ata-Verbatim_Vi550_S3_4935015148310507 -> ../../sda
brw-rw---- 1 root disk 8, 0 23. Jul 11:43 /dev/sda

[aroot]

Hallo,

selbst mkfs.ext4 -S hat nicht geholfen. Mit der Option sollten die Superblocks ohne Datenverlust neu geschrieben werden. Das hat zwar funktioniert, aber fsck hat danach wieder tausende Fehler gefunden, die es nicht beheben konnte. Die Platte ist gerade in einem anderen System, mit SATA angeschlossen und durchläuft fsck, was schon zwei Stunden läuft. Wahrscheinlich wäre es schneller gewesen, sie neu zu befüllen.

Ich erinnere mich dunkel, dass ich die Platte kurz nach dem Kauf so konfiguriert hatte, dass sie nicht so oft in den Energiesparmodus geht. Dazu gab es von WD ein Tool für die Windows-Kommandozeile.

Wie auch immer. Ich werde in der kommenden Woche eine andere Platte anschließen. Hoffentlich ist das keine WD green.

Grüße
Andreas

[heisenberg]

Falls sich das Problem mit dem Dateisystem auf die Verwendung von USB zurückführen lässt:

Falls die 5 TB Platte nicht so häufig zugegriffen wird, wäre es ja vielleicht hilfreich, diese via Automounter einzuhängen. D. h. wenn die Platte nicht in Verwendung ist, dann wird Sie nach einer gewissen Zeit automatisch ausgehängt. Das würde die Probleme beim aushängen und herunterfahren möglicherweise mit einem einfachen Workaround lösen.

[aroot]

Hallo,

Falls sich das Problem mit dem Dateisystem auf die Verwendung von USB zurückführen lässt:

Das nehme ich an. In dem anderen PC – mit SATA – war fsck nämlich erfolgreich. Allerdings hat es sämtliche Dateien in lost+found geschoben und einige neue, kreative Verzeichnisnamen erzeugt. Statt alles händisch zu sortieren kopiere ich den Kram neu drauf. Im Moment läuft mkfs.ext4 -c, momentan 46 % ohne Fehler.

Falls die 5 TB Platte nicht so häufig zugegriffen wird, wäre es ja vielleicht hilfreich, diese via Automounter einzuhängen.

Danke, das werde ich mir angucken!

Grüße
aroot

[heisenberg]

Falls sich das Problem mit dem Dateisystem auf die Verwendung von USB zurückführen lässt:

Das nehme ich an. In dem anderen PC – mit SATA – war fsck nämlich erfolgreich.

Die gleiche Platte an einem anderen Rechner/Controller - direkt per SATA angschlossen - lässt sich einwandfrei fsck-en? (D. h. der fsck bricht nicht ab?) Dann ist ja entweder der USB-SATA-Adapter oder das USB-an dem Rechner, auf dem der Fehler aufgetreten ist kaputt oder irgendwie mögen die beiden nicht sauber zusammen spielen.

Bis auf den Load-Cycle-Count ist die Platte ja noch recht neu und sieht auch in Ordnung aus. Aber wenn das mit dem Load-Cycle-Count sich so weiter entwickelt wie bisher, dann wird die Platte bald Schrott sein.

[aroot]

Hallo,

kleiner Nachtrag: Es scheint nicht an dem USB-Interface zu liegen, sondern der PC dürfte ein USB-Problem haben. Ich habe eine andere externe Platte, die nur I/O-Fehler produziert, an einem anderen PC aber einwandfrei läuft. Das heißt, der Proxmox-Server darf auf andere Hardware umziehen. Und dann gleich eine mit Platz für die Festplatte. Eine externe Platte dauerhaft an einem Rechner zu betreiben, ergibt wenig Sinn.

Allerdings: Ein USB-Stick und eine NVMe über USB laufen ohne jede Probleme.

LG
Andrea

[KBDCALLS]

Das können aber auch Animousitäten der Chipsätze untereinander sein. Wenn es ohne viel Aufwand möglich ist Platte aus dem Gehäuse ausbauen und direkt anschließen.

[aroot]

Wenn es ohne viel Aufwand möglich ist Platte aus dem Gehäuse ausbauen und direkt anschließen.

Leider nicht. Das ist ein Mini-Gehäuse (HP Elitedesk 705 G4 Mini) ohne richtigen SATA-Anschluss.

LG
Andrea