Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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Sunshine1000
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Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Sunshine1000 » 05.07.2024 13:34:39

Hallo Forum,

mit meinem Debian 12 Bookworm mit MATE-Oberfläche bin ich an sich höchst zufrieden.

Was mir aber nun Probleme macht: will ich von einem Programm, das im Debian-Repository zwar vorhanden ist, eine neuere Version installieren, findet man diese beim Programm-Hersteller im Internet oft nur noch als "Snap" oder "Flat", oder soll gar, ganz nach Ubuntu-Sitte, ein "PPA" einbinden.

Mag ich alles nicht.

Hab hier im Forum auch genug gelesen darüber, warum "Snap", "Flat" und "PPA" keine so gute Ideen sind.

Konkret geht es im Moment um das Programm INKSCAPE, das im Debian-Repo mit Version 1.2.2 (b0a8486541, 2022-12-01) vorliegt.

Auf Inkscape.org aber ist längst Version 1.3.2 erhältlich, und sie arbeiten an Version 1.4.

Alles auch als Tarball.

Aber - und jetzt bitte nicht lachen - ich habe, obwohl ich gut 20 Jahre mit Linux arbeite, noch nie einen Tarball installiert.

Zudem hätte ich gerne, daß aus diesem Tarball eine *.deb wird, die ich sauber mit apt oder Synaptic installieren und ggf. auch wieder sauber entfernen kann.

Denn mein Debian 12 Bookworm läuft so derartig solide, daß ich es gerne sauber halten möchte - bei der Gelegenheit wieder mal ein herzliches Dankeschön mit ehrlicher Verneigung an alle, die Debian machen. Und, natürlich, mit ebenso tiefer Verneigung (aua, gleich zweimal, mein Rücken... :wink: ) an alle, die dies Forum hier machen!!!

Wo kriege ich Einsteiger-verständliche Infos her, wie ich unter Debian aus einem Tarball eine anständige *.deb machen kann?

Komplieren ist mir ein Begriff, aber ich blicke nicht durch.

Im Internet steht ja viel, wenn der Tag lang ist (oder die Nächte... :wink:) aber ich kapier das einfach nicht, und habe auch ein wenig Sorge, daß ich beim Basteln womöglich dann Mist mache und mir das Debian zerschiesse - es war nämlich viel Arbeit, von LinuxMint weg zu Debian und dann alles einrichten...

Wenn es Euch also keine allzu große Mühe macht, schickt mir doch bitte ein paar Links, wie ich das lernen kann, aus Tarballs saubere *.deb zu machen, in deutsch oder englisch. Bitte aber nur Text mit Beispielen, kein YT-Video oder sowas. Bin 62, und lese lieber, anstelle lalala zu schaun... :wink:

Oder kann man gar ein "Snap" oder ein "Flat" in ein *.deb umwandeln?

Danke im Voraus - und Euch und den Euren ein schönes Wochenende!

Grüße
Sunshine
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uname
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von uname » 05.07.2024 13:43:19

Sunshine1000 hat geschrieben:Aber - und jetzt bitte nicht lachen - ich habe, obwohl ich gut 20 Jahre mit Linux arbeite, noch nie einen Tarball installiert.
Eigentlich installiert man gar keinen Tarball. Man entpackt ihn nur an der richtigen Stelle bzw. schiebt ihn an die richtige Stelle. Es sei denn man muss noch kompilieren Stichwort Makefile usw.
Sunshine1000 hat geschrieben:Zudem hätte ich gerne, daß aus diesem Tarball eine *.deb wird, die ich sauber mit apt oder Synaptic installieren und ggf. auch wieder sauber entfernen kann.
Naja. Das Deb-Format verwendet auch sowas ähnliches wie Tarballs. Debs können mit ar gepackt oder entpackt werden. Zudem enthalten Debian-Pakete Routinen zur Installation und Deinstallation. Du kannst z. B. mal hier lesen.

Ich denke wenn es sowieso nur ein Tarball ist, dann kannst du besser entpacken und es gemäß Verzeichnisstruktur z. B. unter /usr/local oder /opt ablegen. Das liegt dann so isoliert von dem Rest von Debian, dass es gar nicht stört. Dumm wäre es nur in die offiziellen Strukturen von Debian wie z. B. /usr/bin abzulegen.

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Sunshine1000
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Sunshine1000 » 05.07.2024 13:50:39

@uname

Danke sehr für Deine Zeilen.

Hab da schon mal reingeschaut. Nun ist es aber so: ich bin schon alt und will daher ja gar kein Programmierer werden... :wink:

Sondern nur diesen dusseligen Tarball (oder so ein Snap oder Flat) in eine *.deb umwandeln, diese sauber installieren, und gut ist. Das halte ich einfach für sicherer, als dann noch zu versuchen, in Debian den richtigen Ordner mit den richtigen Rechten für so ein Programm zu finden, ohne mir dadurch alles zu zerschiessen.

Geht also das Erlernen dieser Amtshandlung nicht irgendwie einfacher? :wink:

Oder gibt es nicht vielleicht sogar ein Programm, dem ich den Tarball (oder das Snap oder Flat) vorsetze, und das dann in aller Ruhe daraus für mich eine funktionierende *.deb baut?

(Nicht hauen! Ich versuche nur, den einfacheren Weg zu finden!) :wink:
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thunder11
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von thunder11 » 05.07.2024 13:52:04

Warum Lädst du dir nicht das Appimage herunter ?
https://inkscape.org/de/release/inkscap ... pimage/dl/
Das packst du irgendwo in dein /home und startest es einfach.
Entfernen einfach durch Löschen der Appimages.

fischig
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von fischig » 05.07.2024 13:55:05

Alles auch als Tarball.
Da gehe ich (und offenbar auch du selbst) dann mal stark davon aus, dass das lediglich Quellen sind, die noch kompiliert werden müssen.
Da du dich (das Kompilieren betreffend) selbst als Einsteiger bezeichnest und an einem „sauberen“ System interessiert bist, wäre für mich die erste Frage, ob's den Aufwand lohnt. Benötigst du die neuere inkscape-Version?
Du könntest in den backports schauen, ob's da die gewünschte Version als deb gibt. Wenn du das selbst kompilierst wirst du mit einiger Wahrscheinlichkeit libs benötigen, die's in bookworm nicht gibt. der zu triebende Aufwand an zu erfüllenden Abhängigkeiten hängt vom jeweils zu bauenden Programm ab und reicht dann von simpel bis höchst komplex. Selbst wenn es dir gelingt, die einzubinden, kollidiert das dann mit dem Begriff vom „sauberen“ System. Kann man machen, muss der „Einsteiger“ aber selbst einschätzen, ob er das beherrscht.
Zuletzt geändert von fischig am 05.07.2024 14:15:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von thunder11 » 05.07.2024 14:14:55

Das zu kompilieren halte ich - außer für ganz Spezielles - für einen riesigen Aufwand.
Ich hab das schon diverse Male gemacht, - hab grad mal nachgesehen, bei mir haben sich inzwischen
über 200 *-dev Pakete angesammelt, die für diverse Kompilierungen gebraucht wurden.
Wenn man es aus Spaß will -- gut. aber für ein einzelnes Programm, das man dann jedes mal
bei einem Update wieder aufs neue kompilieren muss -- naja naja.

Nimm meinen Vorschlag (gleiche Version wie der Tarball). Der ist sauberer und pflegeleicht.

Übrigens: die 1.3 Versionen gibt es z.Z. in Experimental und kommt eh nie in Bookworm an.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Blue » 05.07.2024 14:18:33

thunder11 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2024 13:52:04
Warum Lädst du dir nicht das Appimage herunter ?
https://inkscape.org/de/release/inkscap ... pimage/dl/
Das packst du irgendwo in dein /home und startest es einfach.
Entfernen einfach durch Löschen der Appimages.
:THX:

Leider ist mir thunder11 mit seinem Post zuvorgekommen... :evil: :wink:

@Sunshine1000:
Bei einem .deb-Paket hättest Du eventuell ein Problem mit fehlenden Abhängigkeiten. Ein AppImage ist auch aus meiner Sicht in Deinem Fall die beste Lösung, weil es das System nicht kompromittieren kann. Sollte in dem offiziellen Repository das neuere Inkscape kommen (was sicher nicht vor Debia-13 geschieht), so kannst Du wie von thunder11 geschrieben das AppImage wieder problemlos löschen.
Zuletzt geändert von Blue am 05.07.2024 14:23:17, insgesamt 5-mal geändert.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von thunder11 » 05.07.2024 14:21:13

Blue hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
05.07.2024 14:18:33
Leider ist mir thunder11 mit seinem Post zuvorgekommen... :evil: :wink:
Bitte um Verzappelung :hail:

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von heisenberg » 05.07.2024 14:24:22

Wenn Du es einfach haben willst, dann nimm die App Image-Variante.
Sondern nur diesen dusseligen Tarball (oder so ein Snap oder Flat) in eine *.deb umwandeln, diese sauber installieren, und gut ist. Das halte ich einfach für sicherer, als dann noch zu versuchen, in Debian den richtigen Ordner mit den richtigen Rechten für so ein Programm zu finden, ohne mir dadurch alles zu zerschiessen.
Ein Tarball ist ein Dateiarchiv aus Quelldateien mit freier Ablagestruktur. Eine .deb Datei - ein Debianpaket - ist ein nach vielen Regeln hergestelltes Paketformat. Die Erstellung eines solchen Paketes reicht von eher einfach bis überaus komplex. Die Werkzeuge für das Erstellen von Debian-Paketen sind ebenso sehr umfangreich und komplex. Einen einfachen, generischen Automatismus zur Überführung von einem Tarball nach in ein Debianpaket gibt es nicht.
Geht also das Erlernen dieser Amtshandlung nicht irgendwie einfacher? :wink:
Nein.

Ein vergleichsweise einfaches Tool wäre Debiancheckinstall.
Zuletzt geändert von heisenberg am 05.07.2024 15:51:26, insgesamt 5-mal geändert.

fischig
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von fischig » 05.07.2024 14:27:21

blue hat geschrieben:Ein AppImage ist auch aus meiner Sicht in Deinem Fall die beste Lösung.
Definiere „deinem Fall“. Ich meide appimages, wenn ich kann. Bei mir gibt's beispielsweise nur zwei: avidemux und musescore4. Avidemux wird's wohl in Debian nie geben und musescore4 läuft auf einer Testmaschine um zu schauen, ob's mir einen Mehrwert gegenüber musescore2 und Debianmusescore3 bietet. Um musescore4 produktiv zu nutzen, müsste ich a la windows einen neueren Rechner kaufen - mach' ich aber nicht. :wink: Bisher hat der TE nicht gesagt, wozu er die neuere inkscape-Version in bookworm benötigt. In trixie wird er sie wohl bekommen und wenn nicht, dann ist wohl eh was faul dran. Debian ist nun mal kein rollendes System.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Blue » 05.07.2024 14:55:32

@fischig:
Definiere „deinem Fall“.
Wenn Du das Anliegen und die Bedürfnisse des Thread-Starters liest, kannst Du es selbst mühelos "definieren".

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von fischig » 05.07.2024 15:04:44

Nö. Ich sehe da einige offene Fragen, dementsprechend offen habe ich meine Beiträge formuliert.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von kalle123 » 05.07.2024 15:23:23

Appimage :THX:

Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Bei mir zur Zeit avidemux, mediathekview, qgroundcontrol und EdgeTX_companion. Die beiden letzteren sind Modellbau Sachen. :wink:

cu KH

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Sunshine1000 » 05.07.2024 17:46:07

Hallo @all,

liebe Leute, sehr schönen Dank.

Ich werde mir das nächste Woche alles in Ruhe durchlesen.

Der Grund, stets die neueste Inkscape zu haben, ist, weil ich grafisch arbeite.

Appimage mag gehen, aber ich störe mich daran, daß eine Anwendung nicht einfach sauber installierbar ist ins Debian, so, wie es sich gehört.

Ich bin ja gerade wegen solcher Faxen (Appimage, Snap, Flatpak und Konsorten) weg von Ubuntu/LinuxMint und hin zu Debian 12 Bookworm, weil da bislang solcher Kram nicht läuft.

Appimage, Snap, Flatpak und Konsorten erinnern mich zu sehr an die Installationschweinereien unter Windows, wo dann die eine *dll die andere *dll überschreibt, und das Chaos immer größer wird.

Genauso gehören Programme einfach nicht ins /home.

Ordnung muss sein. Howgh, isch han jebellt, woll! :wink:

Danke nochmals sehr für alle Eure Antworten :THX:
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KBDCALLS » 05.07.2024 18:32:59

Mal legt ein Build Verzeichnis an . Mit Debiancmake werden die source konfguriert und zwar so so das das fertig kompilierte Insckape nach /usr/local installiert wird oder nach /opt
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Blue » 05.07.2024 18:49:51

@Sunshine1000:
...Appimage, Snap, Flatpak und Konsorten erinnern mich zu sehr an die Installationschweinereien unter Windows, wo dann die eine *dll die andere *dll überschreibt, und das Chaos immer größer wird...
Du wirfst da Alles durcheinander, was aber differenzierter betrachtet werden muß.
Die Behauptung, dass eine Dll durch eine andere Dll überschrieben würde, stimmt zumindest für AppImage definitiv nicht.
Es befindet sich in einem isolierten Ordner, welchen man getrost im Home-Verzeichnis plazieren kann.
Der Nachteil kann gelegentlich eher sein, dass die Schrift oder anderes Layout ästhetisch nicht so recht mit dem Restsystem harmoniert.
Auch fehlt eine Update-Option. Neuere Software muß neu heruntergeladen und in einen neuen Ordner kopiert werden.
Generell sehe ich bei Programm-Formaten außerhalb des offiziellen Repositories eher die Problematik von Fremdquellen.
Also weniger Stabilitätsprobleme ("Safety") als prinzipielle Security-Aspekte. Von den Diskussionen über "Snap" ganz zu schweigen.

Prinzipiell teile ich als Debian-Stable Nutzer Deine Haltung, keine Fremdquellen zu nutzen.
Auf meinem System habe ich nur eine Fremdquelle, nämlich den Treiber für meinen Drucker/Scanner im .Deb-Format.
"Neuigkeiten" will ich eher bei sinnvollen System-Evolutions-Schritten wie Wayland und Pipewire.
An Sonsten verwende ich lieber eine ältere Programm-Version etwa von Gimp, LibreOffice etc., zumal ich in der Regel keine Optionen vermisse.

Wer immer und überall das "Bleeding Edge" neuester Programme haben will, dem rate ich zu Arch-Linux.
Es läßt sich mittlerweile sehr bequem nutzen und hat nicht mehr den Nimbus einer Nerd-Distribution.
So Sachen wie Pacman, Yay, Bauh etc. sind schon schöne Spielsachen.
Für eine produktive Nutzung ist es zumindest für mich aber nicht "koscher" genug.

Wenn ich wie Du das neueste Inkscape wollte, würde ich also wie oben schon geschrieben, in Debian-Stable das AppImage nutzen.
Es bringt seine eigenen Abhängigkeiten vollständig mit, stört das Restsystem nicht und läßt sich restlos wieder entfernen.

Wie oben auch schon geschrieben, kann man auch, wenn in Testing ein Programm neuer ist, die Sources.List kurz vor dem Wechsel von Testing zu Stable umschreiben, indem man den neuen Versionsnamen einfügt und ein Full-Upgrade machen.
Backports, wie oben auch geschrieben, sind auch eine Möglichkeit. Ich selbst nutze sie nicht.
Howgh, isch han jebellt, woll!
"Wolle mer se (Fremd-Formate) eroilosse?" :wink:

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Sunshine1000 » 10.07.2024 16:34:46

Hallo @KBDCALLS & @Blue,

Euch beiden ebenfalls schönen Dank.

Ich gucke mir alles in Ruhe die Tage an, es kommt halt immer was dazwischen bei mir.

Un noi, me lossed de Fremfomadde abba ned noi! Ordnung muss blaiba, ned!

Notfalls lerne ich halt das kompilieren auch noch, aber mir das Debian 12 Bookworm stable zu verhunzen will ich wirklich nicht.

Schaun mer mal.

Danke nochmals!
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KP97 » 10.07.2024 19:49:34

Sunshine1000 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.07.2024 16:34:46
Notfalls lerne ich halt das kompilieren auch noch, aber mir das Debian 12 Bookworm stable zu verhunzen will ich wirklich nicht.
Na ja, das ist kein Hexenwerk, aber man muß sich da schon etwas intensiver mit beschäftigen. Ich mache sowas öfter, aber ich habe auch eine zweite Partition als Testsystem
mit vielen Tools und -dev Paketen.
Aber solche Aktionen einfach so in einem Arbeitssystem ausführen, davon würde ich abraten. Um das mal zu verdeutlichen:
Diese vielen Pakete bräuchtest Du in einem System, wo noch keine entsprechenden Pakete installiert sind, in diesem Fall ist die Ansicht aus meinem Sid Arbeitssystem
4917

Die vorgeschlagenen und empfohlenen Pakete kann man übergehen, aber es bleiben immer noch 156 Pakete übrig.
Das bezieht sich auf die Version 1.2.2 aus Sid, man weiß aber nicht, was evtl. noch für die Version 1.3.2 benötigt wird.

Also, ich würde das einem Anfänger keinesfalls raten. Zum Üben würde ich mir ein kleines Programm aussuchen und dann mal in Ruhe die ersten Schritte wagen.
Wenn Du das machen willst, kannst Du hier gerne nochmal nachfragen. Da gibt es Tipps und kleine Abkürzungen, die hilfreich sind, aber in den vielen Anleitungen im Netz nicht erwähnt werden.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KBDCALLS » 10.07.2024 21:48:18

Ein "appimage" bedeutet aber nicht zwangsläufig das das funktioniert. War mal mit einem von Digikam so. Obwohl man sich da einen 246MB Klotz installiert. Bei Digikam 8.3. Oder sogar 646 MB bei der debug Version. Mit einer MYsql Datenbank die auf localhhost läuft ist auch Essig. Ich hole mir von Zeit zu Zeit die aktuellen Sourcen aus dem Git von digikam und kompiliere die. Für qt5 und qt6
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Blue » 10.07.2024 22:04:20

KP97 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.07.2024 19:49:34
Sunshine1000 hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.07.2024 16:34:46
Notfalls lerne ich halt das kompilieren auch noch, aber mir das Debian 12 Bookworm stable zu verhunzen will ich wirklich nicht.
Na ja, das ist kein Hexenwerk, aber man muß sich da schon etwas intensiver mit beschäftigen. Ich mache sowas öfter, aber ich habe auch eine zweite Partition als Testsystem
mit vielen Tools und -dev Paketen.
Aber solche Aktionen einfach so in einem Arbeitssystem ausführen, davon würde ich abraten. Um das mal zu verdeutlichen:
Diese vielen Pakete bräuchtest Du in einem System, wo noch keine entsprechenden Pakete installiert sind, in diesem Fall ist die Ansicht aus meinem Sid Arbeitssystem
4917

Die vorgeschlagenen und empfohlenen Pakete kann man übergehen, aber es bleiben immer noch 156 Pakete übrig.
Das bezieht sich auf die Version 1.2.2 aus Sid, man weiß aber nicht, was evtl. noch für die Version 1.3.2 benötigt wird.

Also, ich würde das einem Anfänger keinesfalls raten. Zum Üben würde ich mir ein kleines Programm aussuchen und dann mal in Ruhe die ersten Schritte wagen.
Wenn Du das machen willst, kannst Du hier gerne nochmal nachfragen. Da gibt es Tipps und kleine Abkürzungen, die hilfreich sind, aber in den vielen Anleitungen im Netz nicht erwähnt werden.
Yep.
In meiner "Arch-Linux" Zeit habe ich mir auch Pakete gebacken, beziehungsweise backen lassen. Das hat funktioniert, hat aber auch schon mal locker mehrere Stunden gedauert... :facepalm:

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von Sunshine1000 » 11.07.2024 14:18:49

Hallo @all,

danke für alle neuerlichen Hinweise.

Ich schreib das hier grad am Smartphone, liege flach, mich hat die Rüsselpest am Wickel, und dagegen hat selbst Debian kein *deb-Paket 😉

Wenn ich wieder fit bin, lese ich mir alles gründlich durch. Einen Zweitrechner fürs Pakete bauen hab ich ja.

Grüße und vorab schon ein schönes Wochenende, zumal ja in einigen Bundesländern die Sommerferien los gehen.

🖖
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KP97 » 11.07.2024 18:02:21

Ich mecker mal ein bisschen:
[mecker]
@Blue: Bitte keine Vollzitate, danke
@Sunshine1000: bitte keine bunten Icons, nicht jeder findet die toll, danke
[/mecker]

Ansonsten gute Besserung...
Wenn Du ein separates Gerät hast, ist das doch schon prima. Dann kannst Du ja alle benötigten Pakete installieren, das stört ja dann nicht.
Aber werde erstmal wieder fit, dann kann man weiter sehen.

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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KBDCALLS » 11.07.2024 19:01:39

Oder man nehme den Debianpbuilder oder Debiansbuild
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KP97 » 12.07.2024 18:16:36

So, Sunshine, ich habe einen für Dich gangbaren Weg gefunden, ganz ohne Kompilieren oder Flatpak.
Die Suse-Leute sind mit ihrem Tumbleweed ja etwas aktueller als Debian Stable. Da hat also jemand ein Paket mit Version 1.3.2 gebaut, und freundlicherweise auch für andere Distris, u.a. schon ein .deb für Debian 12. Man muß also gar nichts groß tun, man kann das Paket herunterladen und mit dpkg -i installieren.
Es sollte aber schon vorher ein Inkscape installiert sein, sonst sind zuviele Abhängigkeiten aufzulösen. Wahrscheinlich werden aber trotzdem ein paar Pakete fehlen, aber die kann man dann problemlos nachinstallieren.
Ich habe das Ganze mal getestet auf einem Stick, auf dem ich ein Bookworm laufen habe. Nun war vorher kein Inkscape installiert, das habe ich also nachgeholt, aber es blieben trotzdem noch ein paar fehlende Pakete. Das kann bei Dir aber ganz anders aussehen, aber wie gesagt, kein Problem, das nachzuinstallieren.

Folgende Aktionen mußt Du ausführen:

https://software.opensuse.org/packages/Tools

Hier unter All Distributions in das Feld Pakete suchen... inkscape eingeben.
Dann etwas herunterscrollen und Debian 12 und in "Community-Pakete anzeigen" klicken
In der unteren Zeile steht die Version und daneben der Button "Expert Download" anklicken
und auf der nächsten Seite kann man das Binärpaket direkt herunterladen.

Das Programm startet und tut auch wohl, was es soll. Weiter habe ich nicht getestet, daß kannst Du besser beurteilen.
4922

Noch ein Hinweis, hab ich gestern vergessen zu schreiben:
Wenn man ein .rpm Paket hat, kann man das mit alien -o in ein .deb umwandeln. Das Paket Debianalien muß installiert sein.

KP97
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Re: Tarball in *.deb umwandeln - wie geht das sauber?

Beitrag von KP97 » 18.07.2024 19:22:20

Hm, wo ist der TE abgeblieben?
Wir Helfer hätten jetzt doch schon gerne gewußt, für welche Variante er sich entschieden hat...

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