Debian als Server nutzen
Debian als Server nutzen
Hi, ich habe Bookworm mit der grafischen Oberfläche installiert und nur ssh, Webserver und System-Utilities ausgewählt. Ich will es auf einem Mini PC als Home DNS Server mit Unbound einsetzen. Die Installation war doch so ok? Oder hätte ich die grafische Oberfläche nicht nutzen sollen?
Wie kann ich verhindern, das der Mini PC in Ruhezustand oder so geht? Soll ja dauerhaft an sein. Kann man da was via Konsole einstellen?
Danke vorab!
Wie kann ich verhindern, das der Mini PC in Ruhezustand oder so geht? Soll ja dauerhaft an sein. Kann man da was via Konsole einstellen?
Danke vorab!
Re: Debian als Server nutzen
Welche Oberfläche bzw. Desktop-Environment hast du installiert? Du kannst sie auch leicht wieder los werden.
Re: Debian als Server nutzen
Woher sollen wir das wissen?
Natürlich kann man auf die graphische Umgebung verzichten, wenn man mit der Kommandozeile umgehen kann. Woher sollen wir hier aber wissen, was du sonst noch mit dem Server machen willst?Oder hätte ich die grafische Oberfläche nicht nutzen sollen?
Bei Servern, die direkt aus dem Internet erreichbar sind, sieht es ein wenig anders aus. Da will man das zusätzliche Sicherheitsrisiko, das graphische Umgebungen mitsich bringen, natürlich vermeiden.
Ich habe noch keine Debianinstallation bei mir gehabt, die automatisch in den Ruhezustand gefahren ist. Wenn überhaupt, schaltet sich der Graphikausgang ab, was indirekt auch den Monitor in den Standby versetzt. Das kann man zwar abschalten, aber warum?Wie kann ich verhindern, das der Mini PC in Ruhezustand oder so geht?
Re: Debian als Server nutzen
Hi, danke für die Antworten... Ich kann mit der Konsole umgehen Installation lief sauber durch. Ich ahbe keine grafische Oberfläche installiert. Wie gesagt, nur ssh, Webserver und Basis-Utlities. Ich nutze den Server nur intern in meinem Netz als DNS mit Unbound und Pihole. Ich will zukünftig eventuell nich etwas mehr machen.
Ich habe Debian bisher nur als Laptop OS mit Gnome installiert. Da wird ja irgendwann der Bildschirm ausgemacht. Auch wenn ich mich nicht korrekt ausgedrückt habe, ging es mit darum um a) zu verstehen ob es einen klassischen Minimal Install für Server gibt wenn man Debian installiert - aus dem Installatiosnprogramm herraus. Und b) wollte ich nur wissen ob ich was machen mus ds der Server nicht irgendwann in eine Art Ruhezustand geht... Aber ich habe verstanden, das gibt es nicht.
Mir fälli noch etwas ein: Wo kann ich einstellen, das der Server wieder startet nach einem Stromausfall? Ein Raspi startet ja immer wenn Strom kommt. Aber die Mini PC hat nen "Schalter"...
Grüße!
Ich habe Debian bisher nur als Laptop OS mit Gnome installiert. Da wird ja irgendwann der Bildschirm ausgemacht. Auch wenn ich mich nicht korrekt ausgedrückt habe, ging es mit darum um a) zu verstehen ob es einen klassischen Minimal Install für Server gibt wenn man Debian installiert - aus dem Installatiosnprogramm herraus. Und b) wollte ich nur wissen ob ich was machen mus ds der Server nicht irgendwann in eine Art Ruhezustand geht... Aber ich habe verstanden, das gibt es nicht.
Mir fälli noch etwas ein: Wo kann ich einstellen, das der Server wieder startet nach einem Stromausfall? Ein Raspi startet ja immer wenn Strom kommt. Aber die Mini PC hat nen "Schalter"...
Grüße!
Zuletzt geändert von hg1978 am 29.09.2023 20:02:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Debian als Server nutzen
Bei Debian ist Server, wenn man kein Desktop bei Durchführung von tasksel installiert. (Screenshot).
Re: Debian als Server nutzen
OK, dann hatte ich das falsch verstanden.
Ich habe hier auch einen Heimserver, der sich hauptsächlich um Email kümmert, aber auch als Datengrab dient, meinen Quellcode hostet, ein Mediawiki hat und noch einige weitere Kleinigkeiten parat hält.
Unter anderem habe ich dort aber auch einen graphischen Desktop drauf, auf den ich auch aus der Ferne zugreifen und mit arbeiten kann. Wenn man das gut absichert, z.B. über einen SSH-Tunnel, kann man sowas durchaus verantworten.
Es spricht ja nichts dagegen.Ich will zukünftig eventuell nich etwas mehr machen.
Den Bildschirmschoner bzw. das Sceenblanking kann man natürlich abschalten. Bei einem Server, der die meiste Zeit "kopflos" läuft, halte ich das aber für überflüssig.Ich habe Debian bisher nur als Laptop OS mit Gnome installiert. Da wird ja irgendwann der Bildschirm ausgemacht.
Notebooks gehen bei niedrigem Akkustand in den Standby (suspend to disk). Das passiert aber nicht im Steckdosenbetrieb.wollte ich nur wissen ob ich was machen mus ds der Server nicht irgendwann in eine Art Ruhezustand geht... Aber ich habe verstanden, das gibt es nicht.
Re: Debian als Server nutzen
@Msfree Vielen Dank für die Antworten.
- bitterlemon
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Re: Debian als Server nutzen
Hallo, Grüße zurück! Theoretisch ist das im BIOS einstellbar, wenn der Menüpunkt dazu vorhanden ist. Der Menüpunkt müsste "Power-On" heißen aber die Bezeichnung ist Herstellerabhängig.hg1978 hat geschrieben:29.09.2023 19:47:57
....
Mir fälli noch etwas ein: Wo kann ich einstellen, das der Server wieder startet nach einem Stromausfall? Ein Raspi startet ja immer wenn Strom kommt. Aber die Mini PC hat nen "Schalter"...
Grüße!
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Re: Debian als Server nutzen
Ich installiere gerne das Gesamtpaket, also inkl. der graphischen Oberfläche/Umgebung. Man weiss nie, was man später brauchen wird ... am Plattenplatz (allg. Platz auf dem Speichermedium) kann es nicht liegen, die 2 GB einer "full" Debian-Installation sind der Dreck unter dem kleinen Fingernagel, selbst bei Mikro-SD-Karte ist Platz genug.
Zwei meiner "Server" betreibe ich headless, also ohne Monitor/Tastatur/Maus, da ist eine graphische Umgebung sinnfrei.
Was tue ich?
Als alles noch schöner und besser war, also "früher", setzte man einfach den passenden Runlevel mit dem init-Befehl.
Das tut man auch heute noch, unter den systemd-gemanagten Systemen heisst das nur anders:
für die graphische Oberfläche (früher: init 5):
systemctl set-default graphical.target
für die nur-Text Oberfläche (früher: init 3):
systemctl set-default multi-user.target
Den aktuell gesetzten Runlevel (nach einer Änderung gültig/wirksam ab dem nächsten Systemstart)
systemctl get-default
##
Zwei meiner "Server" betreibe ich headless, also ohne Monitor/Tastatur/Maus, da ist eine graphische Umgebung sinnfrei.
Was tue ich?
Als alles noch schöner und besser war, also "früher", setzte man einfach den passenden Runlevel mit dem init-Befehl.
Das tut man auch heute noch, unter den systemd-gemanagten Systemen heisst das nur anders:
für die graphische Oberfläche (früher: init 5):
systemctl set-default graphical.target
für die nur-Text Oberfläche (früher: init 3):
systemctl set-default multi-user.target
Den aktuell gesetzten Runlevel (nach einer Änderung gültig/wirksam ab dem nächsten Systemstart)
systemctl get-default
##
- cosinus
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Re: Debian als Server nutzen
Ich glaube du meinst "state after power loss"...bitterlemon hat geschrieben:15.10.2023 14:03:59Hallo, Grüße zurück! Theoretisch ist das im BIOS einstellbar, wenn der Menüpunkt dazu vorhanden ist. Der Menüpunkt müsste "Power-On" heißen aber die Bezeichnung ist Herstellerabhängig.
Re: Debian als Server nutzen
Das geht prinzipiell auch ohne systemctl set-default und vor allem ohne Reboot.kemir hat geschrieben:29.11.2023 00:54:29für die graphische Oberfläche (früher: init 5):
systemctl set-default graphical.target
für die nur-Text Oberfläche (früher: init 3):
systemctl set-default multi-user.target
Den aktuell gesetzten Runlevel (nach einer Änderung gültig/wirksam ab dem nächsten Systemstart)
systemctl get-default
Ein
Code: Alles auswählen
systemctl isolate graphical.target
# oder
systemctl isolate multi-user.target
Beim nächsten Boot startet man wieder mit dem Default-Target, multi-user auf einem Server dann mutmaßlich.
Manchmal bekannt als Just (another) Terminal Hacker.
Re: Debian als Server nutzen
Je mehr installiert wird, je eher kann es aber Probleme inkl. Sicherheitslücken geben. Zudem braucht das System etwas mehr CPU und auch die Sicherheitsupdates sind umfangreicher. Aber das ist der Vorteil bei Debian. Debian ist sehr flexibel und erfüllt allerlei Anforderungen.kemir hat geschrieben:Ich installiere gerne das Gesamtpaket, also inkl. der graphischen Oberfläche/Umgebung. Man weiss nie, was man später brauchen wird ... am Plattenplatz (allg. Platz auf dem Speichermedium) kann es nicht liegen, die 2 GB einer "full" Debian-Installation sind der Dreck unter dem kleinen Fingernagel, selbst bei Mikro-SD-Karte ist Platz genug.
Wenn man eine Oberfläche/Umgebung braucht, kann man sie jederzeit auch nachinstallieren. Alternativ kann man man X11-Anwendungen (geht bestimmt auch mit Wayland) auch Remote nutzen. Und wenn doch, würde ich eher eine minimale Oberfläche/Umgebung wie z. B. openbox oder fluxbox installieren. Das reicht vollkommen aus. Die dann evtl. fehlende Anwendung wie z. B. ein Browser ist dann schnell nachinstalliert. Das Live-Hybrid-ISO https://grml.org zeigt sehr eindrucksvoll, was mit fluxbox und ein paar speziellen GRML-Programmen möglich ist. Probiere es gerne mal von USB oder CD aus. GRML ist auch schon 20 Jahre alt. Danke dafür.
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Re: Debian als Server nutzen
Genau!
Wer kennt es nicht - das Bootenschnitzel. Die Version hatte - als sie aktuell war - bei mir leider dafür gesorgt, das ich mir grml nicht mehr anegschaut hatte. Den Grundansatz fand ich niedlich - klein, schmal, flink. Lief auf jeder Schrottmöhre und sah aus, als kähm's direkt aus der RISC-Hacker-Hölle eines gleichnahmiges Filmes, den man als prägendes Beispiel einer Subkultur ansehen kann.
*Korrektur* Lief meistens/oft/eventuell auf jeder Schrottmöhre - auf meiner Schrottmöhre damals nämlich nicht. ... aber der Vorgänger lief echt schicki micki, wenn man auf Konsolen steht und kleine Wölfchen im Schafspelz, die den großen Maschinen die Butter von der Stulle klaun - mein IBM XSeries230 kahm mit seinen P3 einem kleinen Celeron in manchen Aspekten nicht hinterher.
Deshalb liebe Gemeinde: Server werden schmal konfiguriert und wenn ich manchmal was komisches hier rein schreibe, kommt das daher, dass ich mein System erst zerrupfen muss, bevor es meinen Ansprüchen genügt. Da bin ich Diva, da kann ich's sein
Zuletzt geändert von bitterlemon am 29.11.2023 11:45:52, insgesamt 2-mal geändert.
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- cosinus
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Re: Debian als Server nutzen
Ich fand die Namen Schluchtenscheisser und Knecht-Rootrecht gut
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Re: Debian als Server nutzen
Ja, das waren noch die ganzen Betas und die meisten Namen waren echt geil, Knecht Rootrecht war glaub ich nach Bootenschnitzel. Das GRML war eben wie ein Linux früher war: Es kommt mit nichts, ausser den Standard tools und ner Konsole und du musst dir dein System selbst so zusammen klöppeln, wie du's brauchst. Wieviel hatte das Bootenschnitzel nochmal .. 100 MB oder erinner ich mich gerade richtig und es waren 10? Ich dächte mich zu erinnern, dass es sogar auf Debian basierte, also eine gewisse Paketkompatibilität gegeben war.cosinus hat geschrieben:29.11.2023 11:19:36Ich fand die Namen Schluchtenscheisser und Knecht-Rootrecht gut
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Re: Debian als Server nutzen
Betas waren das nicht mehr und dazwischen gab es auch noch einige andere siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Grml#Versionsgeschichte
Ich kenn GRML auch nicht als System für die tägliche Nutzung als Desktop - sondern eher als Live-System für Datenrettung und administrative Zwecke. Zur Zeit nutze ich GRML nur um unsere Büro-PC und Notebook mit einem Windows-Image zu betanken, welches ich per dd und ntfsclone gezogen habe.
Ich kenn GRML auch nicht als System für die tägliche Nutzung als Desktop - sondern eher als Live-System für Datenrettung und administrative Zwecke. Zur Zeit nutze ich GRML nur um unsere Büro-PC und Notebook mit einem Windows-Image zu betanken, welches ich per dd und ntfsclone gezogen habe.
Re: Debian als Server nutzen
Eigentlich wollte ich mit meinem Hinweis auf GRML nicht vom eigentlichen Thread ablenken. Aber GRML kann man auch ganz gut zur Installation von Debian nutzen. Einfach booten, Netzwerk wie z. B. WLAN konfigurieren und dann grml-debootstrap / grml-debootstrap verwenden. Geht aber mit jedem Debian-basiertem System inkl. Ubuntu. Man muss nur das Paket "grml-debootstrap" nachinstallieren. Mit dem Befehl wird ein reines Debian und kein GRML installiert.
Zudem habe ich bei zwei meiner Türchen des Adventskalenders 2022 Screenshots in GRML gemacht siehe hier und hier. Bei Verwendung des eigenen Window-Managers oder Desktops führt das höchstens zu unnötigen Diskussionen bzw. lenkt vom Thema ab. Mindestens das erstgenannte hier lohnt sich für jeden Server-Administrator, um etwas zum Thema zurückzukommen.
Im Übrigen gibt es für den Adventskalender 2023 (Wiki, Thread) noch vier Türchen zu vergeben. Vielleicht hat ja jemand ein schönes Thema. Vielleicht über GRML oder eine andere Live-Distro?
Zudem habe ich bei zwei meiner Türchen des Adventskalenders 2022 Screenshots in GRML gemacht siehe hier und hier. Bei Verwendung des eigenen Window-Managers oder Desktops führt das höchstens zu unnötigen Diskussionen bzw. lenkt vom Thema ab. Mindestens das erstgenannte hier lohnt sich für jeden Server-Administrator, um etwas zum Thema zurückzukommen.
Im Übrigen gibt es für den Adventskalender 2023 (Wiki, Thread) noch vier Türchen zu vergeben. Vielleicht hat ja jemand ein schönes Thema. Vielleicht über GRML oder eine andere Live-Distro?