GRUB lädt sehr lange (Bleibt auf dem "Welcome to GRUB!" Screen)

[clang]

Hallo an alle,

seit einiger Zeit braucht mein Debian Server sehr lange zu Rebooten. Ein großteil der Zeit, verbringt der Server dabei auf der "Welcome to GRUB!"-Seite zu verbringen, d.h. also gleich nach dem UEFI-Screen, noch bevor überhaupt die OS-Auswahl angezeigt wird. (Es ist also nicht der GRUB_TIMEOUT parameter!)

Ich habe das gefühl, dass dem so ist, seit ich meine root SSD auf BTRFS umformatiert habe. Neuinstallation von GRUB hat nichts geholfen.
Probeweise habe ich Debian Bullseye auf einem USB-Stick neu installiert und da erscheint der "Welcome to GRUB" screen nichtmal für eine halbe Sekunde. EIn workaround wäre also, GRUB einfach auf einen USB-Stick zu installieren und immer darüber zu booten; aber ich bin da ehrlich gesagt kein Fan von. Ich müsste noch testen ob das am USB-Stick genau so lange dauert, wenn ich den auf BTRFS umformatiere, aber wollte erstmal in die Runde fragen, ob ihr eine Ahnung habt, wie man sowas troubleshooten kann.

Gibt es hier eventuell eine Möglichkeit zu sehen, worauf GRUB so lange wartet?

[cosinus]

Eine Lösung hab ich direkt nicht, aber du bist nicht der einzige mit diesem Problem, lies mal https://forum.proxmox.com/threads/btrfs ... ub.106905/
Wäre eine separate Partition für /boot mit ext4 denkbar?

[MSfree]

An die btrfs-These kann ich nicht so recht glauben.

Zwar benötigt mein EeePC ca. 7s, in denen die Willkommensmeldung angezeigt wird, aber der braucht auch weitere 80s vom Grubmenü bis zum graphischen Login.

Die ewige Bootzeit ist hier allerdings durch den einkernigen Celeron-M zu erklären, der mit 630MHz taktet. Die interne SSD ist ebenfalls nicht die schnellste, die dürfte kaum mehr als 15MByte/s schaffen.

Wegen des chronischen Platzmangels auf der winzigen 4GB SSD ist zusätzlich die btrfs-inherente Kompression aktiviert, was der CPU zusätzlich zu schaffen macht.

Bei jedem halbwegs modernen PC habe ich diese Willkommensmeldung noch nie gesehen, weil die Zeit zur Anzeige zu kurz ist.

[baeuchlein]

Ich glaube, in den letzten Wochen wurde an grub "herumgeschraubt". Mehrmals wurde grub bei mir durch ein Update zumindest neu konfiguriert, womöglich auch eine neue Version installiert. Seitdem habe ich beim Booten an einer Stelle ebenfalls eine deutlich längere Pause als früher, allerdings nicht 20 Sekunden lang und auch erst, wenn die "Welcome to GRUB"-Botschaft gerade wieder gelöscht wurde, das Auswahlmenü aber noch nicht da ist. Dann blinkt in einem Textmodus oben links der Cursor für diverse Sekunden, und erst dann wird wieder auf einen Grafikmodus umgeschaltet und das Menü angezeigt. Früher war diese Phase sehr kurz, jetzt hingegen so lang, dass ich erst mal dachte, "da ist wohl was kaputt".

Wie man jetzt allerdings jene andere sehr lange "Problemphase" loswerden könnte, weiß ich auch noch nicht. Auffällig ist nur, dass jener Rechner, auf dem das auftritt, noch ein altes BIOS benutzt, kein UEFI (und auch kein CSM). Das Betriebssystem, von dem dieser grub stammt, ist übrigens ein Debian 11.7 (x64). Andere Systeme verwenden bei mir möglicherweise noch ältere grub-Versionen.

Vielleicht hat der grub ja wirklich jetzt "Schluckauf", wenn er auf 64-Bit-Plattformen kein UEFI vorfindet. Ist ja mittlerweile eher selten geworden.

Ach ja, BTRFS hab' ich nicht. Das ist es in meinem Fall also auch nicht.

[clang]

Hallo an alle, danke für die vielen Rückmeldungen!

Lies mal https://forum.proxmox.com/threads/btrfs ... ub.106905/
Wäre eine separate Partition für /boot mit ext4 denkbar?

Ja, meine Suche hat auch öfter ergeben, dass BTRFS damit in Verbindung gebracht wird. Die Symptome stimme auf jeden Fall mit meinem System überein. Auch, dass ich tatsächlich CSM+UEFI aktiv hatte, als ich Debian installiert habe und das ganze deshalb als Legacy und nicht UEFI-System installiert ist. Separate Partion für /boot wäre denkbar, aber da muss ich mich damit auseindersetzen, dass ich mein System nicht unbootbar mache. Muss das eine eigenständige Partition sein, oder könnte ich eine bestehnde EXT4-Partition auf der SSD nutzen?

Ich glaube, in den letzten Wochen wurde an grub "herumgeschraubt". ... Dann blinkt in einem Textmodus oben links der Cursor für diverse Sekunden, und erst dann wird wieder auf einen Grafikmodus umgeschaltet und das Menü angezeigt.

Vielleicht hat der grub ja wirklich jetzt "Schluckauf", wenn er auf 64-Bit-Plattformen kein UEFI vorfindet. Ist ja mittlerweile eher selten geworden.

Das blinken geht bei mir verhältnismäßig schnell; also sobald Welcome to GRUB verschwindet, dauert es maximal 1-2 Sekunden bis das Menü erscheint. Hmm... Es kristallisieren sich also zwei mögliche Ursachen heraus:
1) System ist auf CSM installiert und nicht UEFI
2) BTRFS macht zicken

Ich denke es ist einfacher, boot mal eben auf eine andere Partition zu verlegen, oder? Wie aufwändig ist es, eine bestehende Debian-Installation von CSM auf UEFI zu migrieren?

Edit: Ui, ui, ui, fängt ja schonmal gut an in Bezug auf "zu UEFI migrieren" :
Do not try this if you use B-tree file system (BTRFS) with Fedora 33. I could not make it work after converting my disk to GUID Partition Table (GPT) when I used BTRFS.
https://www.redhat.com/sysadmin/bios-uefi

[cosinus]

Ich denke es ist einfacher, boot mal eben auf eine andere Partition zu verlegen, oder? Wie aufwändig ist es, eine bestehende Debian-Installation von CSM auf UEFI zu migrieren?

Ich hab das 1 oder 2 Mal bisher gemacht, weiß jetzt aber nicht mehr alle Schritte genau...grob im Kopf hab ich noch: von MBR nach GPT konvertieren, EFI-Partition mit FAT32 erstellen und nach /boot/efi einhängen sowie grub-efi installieren. Und natürlich im BIOS den Bootmodus auf EFI setzen.

Mach das am besten zuerst mal an einem Testsystem zum Probieren und Erfahrung sammeln.

[baeuchlein]

Inzwischen hat mein Grub plötzlich sein Vehalten geändert. Jetzt wartet er ca. 10 Sekunden mit blinkendem Cursor, bevor der Grub'sche "Willkommensbildschirm" erscheint, danach geht's mit normaler Geschwindigkeit voran. Öfter mal was Neues - super, so wird's wenigstens nicht langweilig!