[gelöst] Debian 11 Bullseye - Tasksel Programme

[AxelMD]

Hallo Forum,

wie finde ich heraus was hinter der jeweiligen Tasksel Option steckt?




Wähle ich nur LXQt, d. h. ohne Debian Desktop enviroment wird LibreOffice trotzdem installiert.

https://wiki.debian.org/tasksel

Wie kann z. B. ICEwm bei der ersten Installation gleich als Windowsmanager wählen?




MfG
AxelMD

[JTH]

„Debian desktop environment“ ist da denke ich mehr eine Überkategorie, um die Tasks besser zu unterteilen. Hat keine Bedeutung für die Installation. Hinter den Tasks stecken Metapakete. Was mit dem LXQt-Task installiert wird, verrät dir task-lxqt-desktop.

Teile von Libreoffice werden von dem Task empfohlen. Manuell könntest du sie nach der Installation wohl wieder entfernen, der Installer installiert aber anscheinend mit empfohlenen Paketen.

[AxelMD]

Warum wurd task-print-server in Debian 11 entfernt?

Wird nur Debian Desktop enviroment gewählt, wir eine Gnome Desktop installiert.

Teile von Libreoffice werden von dem Task empfohlen. Manuell könntest du sie nach der Installation wohl wieder entfernen, der Installer installiert aber anscheinend mit empfohlenen Paketen.

Der Weg ist mir bekannt, ich wollte es aber geschickter angehen, da gibt es keinen besseren Weg?

Grundsystem installieren und aptitude verwenden ist evtl. eine Lösung für mich, aber geht es nicht geschickter?

[MSfree]

Code: Alles auswählen

apt-cache search task | grep ^task

liefert dir erstmal eine Liste an "Tasks", von denen nur wenige mit tasksel auswählbar sind.

Dort gibt es dann bespielsweise task-desktop, task-kde-desktop, task-lxqt-desktop, etc.

Willst du wissen,was alles mit task-lxqt-desktop installiert wird, dann simuliere die Insatallation mit

Code: Alles auswählen

apt-get install task-lxqt-desktop -s

Dabei wird auch ausgegeben, welche Recommende packages und welche Suggested packages installiert würden. rcommends und suggests kann mna gezielt abschalten, um den Installationsumfang zu verringern. Das kann aber auch dazu führen, daß z.B. einige Fonts nicht installiert werden, was dann die ein oder andere Textausgabe in der graphischen Oberfläche nur noch als Kästchen ausgibt.

[JTH]

Warum wurd task-print-server in Debian 11 entfernt?

Mangels alternativer Auswahl (wie bei den Desktops) und weil Cups eher durch Abhängigkeiten der Desktops installiert werden soll: 950553.

Der Weg ist mir bekannt, ich wollte es aber geschickter angehen, da gibt es keinen besseren Weg?

Grundsystem installieren und aptitude verwenden ist evtl. eine Lösung für mich, aber geht es nicht geschickter?

Du könntest auch im Installer die Paketinstallation/Tasksel überspringen und dort von Hand in einer Konsole das gewünschte, schlankere LXQt installieren. Das kommt aber aufs gleiche raus, wie das nach der Installation zu machen.

[MSfree]

Grundsystem installieren und aptitude verwenden ist evtl. eine Lösung für mich, aber geht es nicht geschickter?

Nicht wirklich. Du hast die Wahl einer komfortablen Installation via tasksel (auch schon im Installer) und erhälst damit ein System, das die meisten Anwendungsfälle abdeckt. Allerdings zu dem Preis, daß halt auch viel Ballast auf der Platte landet. Platten/SSD-Platz ist allerdings heutzutage billig, so daß ein paar GB mehr oder weniger keine Rolle spielen.

Die Alternative lautet halt, mit tasksel im Installer gar nichts auszuwählen und das System hinterher manuell mit dem auszustatten, was du brauchst, idelerweise ohne Suggests und Recommend. Das führt dann halt auch in den ersten paar Tagen bis Wochen dazu, daß man immer wieder zu apt, apt-get oder aptitude greifen muß, um Software nachzuinstallieren. Ich habe mir daher inzwischen eine eigene Paketliste erstellt, die ich nach der nackten Installation einspiele. Die kann und soll natürlich nicht für jeden sinnvoll sein, führt aber zu deutlich weniger installierten Paketen und Platten/SSD-Belegung.

Einen Weg zwischen den beiden Vorgehensweisen kann es realisstischerweise kaum geben. Die Metapakete, die durch Tasksel installiert werden, sind immer für den einen Anwender zu fett und für den anderen zu gering ausgestattet. Daher nutze ich tasksel im Installer maximal dazu, den SSH Server auszuwählen und alles andere abzuschalten. Nach dem ersten Boot klemme ich Suggests und Recommends permanent ab und installiere dann individuell genau das, was ich brauche. Das ist umständlicher, mit der von mir mit der Zeit erarbeiteten Paketliste aber kein Problem. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil hier ist dann auch, daß die Menge der Pakete, die upzugrade ist, auch klein ist und Upgrades dadurch auch schneller gehen.

[AxelMD]

Hallo MSfree, danke für deine besonders guten Beiträge.

Auf meinem EeePC läuft ein ähnlich konfiguriertes Bookworm, allerdings in 32Bit, da sind dank btrfs und Dateisystemkompression sogar nur 1.6 GByte Plattenplatz von der winzigen 4 GB SSD belegt.

Zeigst Du mir die Liste?

MfG
AxelMD

[fischig]

Grundsystem installieren und aptitude verwenden ist evtl. eine Lösung für mich, aber geht es nicht geschickter?

Nicht wirklich. Du hast die Wahl einer komfortablen Installation via tasksel (auch schon im Installer) und erhältst damit ein System, das die meisten Anwendungsfälle abdeckt.

Du suchst eine Lösung nach dem Motto: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass". Das funktioniert in der Regel nicht, wie MSFree schon sagt.

[MSfree]

Zeigst Du mir die Liste?

Wichtig ist zuächst, Debian mit dem Netinstaller zu installieren und dort im Tasksel alles (ggfls. bis auf SSH) abzuwählen.

Danach trage ich :

Code: Alles auswählen

APT::Install-Recommends "0";
APT::Install-Suggests "0";

in die Datei /etc/apt/apt.conf.d/70debconf ein, damit ich den ganzen "empfohlenen" Overhead nicht mitbekomme.

Code: Alles auswählen

apt-get install \
mc \
vim \
xserver-xorg \
xserver-xorg-video-intel \
xfonts-base \
lightdm \
lxde \
nfs-common \
xterm \
firefox-esr \
thunderbird \
audacious \
vlc \
kcalc \
gimp \
imagemagick \
xosview \
obconf \
locate \
apt-file \
man-db

installiert mir das Grundsystem, das ich benötige. Auf das ein oder andere dieser Pakete

Code: Alles auswählen

nfs-common
kcalc
gimp
imagemagick
xosview

werden viele vermutlich verzichten können, bei mir ist das halt immer in der Grundausstattung für Rechner mit graphischer Oberfläche.

Dazu sind ggfls. noch

Code: Alles auswählen

firmware-misc-nonfree
intel-microcode

nötig für neuere Intel-CPUs, damit die Graphik funktioniert und damit CPU-Fehler korrigiert werden.

Das ist natürlich überhaupt nicht allgemeingültig! Wer Graphikhardware von AMD oder Nvidia einsetzt, fängt mit den o.g. Intel-Paketen nichts an. Für WLAN ist in der Liste nichts aufgeführt, das muß also auch noch individuell nachgeturnt werden ...

Das ganze wird dann noch "gewürzt" durch diverse Anpassungen an einigen Dateien unter /etc/X11/app-defaults. Die Defaults von LXDE treffen auch nicht unbedingt meinen Geschmack, werden also anders eingestellt...

Und da man sich nach 3 Monaten definitiv nicht mehr an jedes Detail erinnert, was man an welcher Stelle alles "verbogen" hat, steht sowas auf meinem Heimserver in meinem Mediawiki zum Abruf bereit. Dann kann ich die nötigen Befehle per Copy'n'Paste ausführen.

[fischig]

im Tasksel alles (ggfls. bis auf SSH) abzuwählen.

Ich überspringe das einfach (textgeführte Installerversion).

[MSfree]

Ich überspringe das einfach (textgeführte Installerversion).

Ich habe bisher nur textgeführte Installationen gemacht. Tasksel ist aber gegen Ende des Vorgangs immer gekommen. Naja, alles abwählen (ausser ggfls. SSH) und danach weitermachen, ist ja kein großes Problem.

[novalix]

Danach trage ich :

Code: Alles auswählen

APT::Install-Recommends "0";
APT::Install-Suggests "0";

in die Datei /etc/apt/apt.conf.d/70debconf ein, damit ich den ganzen "empfohlenen" Overhead nicht mitbekomme.

Die zweite Zeile ist überflüssig. "Suggests", also vorgeschlagene Pakete werden per default *nicht* automatisch installiert, sondern lediglich als mögliche Ergänzungen zum angeforderten Paket ... vorgeschlagen.

Auf die automatische Installation der "Recommends", also der empfohlenen Pakete, zu verzichten, ist möglich und in den Fällen, wo bestimmte Anforderungen bestehen und vom Anwender auch überblickt werden, auch sinnvoll.
In üblichen Gebrauchsszenarien ist das *nicht* der Fall.

[fischig]

In üblichen Gebrauchsszenarien ist das *nicht* der Fall.

Definiere „üblich“

Es gab Zeiten, wo's Standard war, dass „Rekommends“ nicht automatisch installiert wurden. Meiner Auffassung nach sollte jeder, der sich sein System auf seine Bedürfnisse anpassen will und sich deswegen Debian antut, das nach einer gewissen, selbst zu bestimmenden Eingewöhnungszeit auch wieder so halten - ansonsten braucht er auch kein Debian.

[novalix]

Es gab Zeiten da war "Recommends" eine überflüssige Kategorie, weil sie exakt so gehandhabt wurde wie "Suggests", d.h. diese Pakete wurden nicht automatisch mit installiert. Ein Paketbetreuer konnte sich also aussuchen, ob er ein Paket, welches möglicherweise interessant für den user sein könnte, welches also heutzutage mit "Suggests" getagged wird, der einen oder der anderen Kategorie zuschreibt; eine rein literarische Präferenz.

Die Konsequenz war, dass auch Pakete, die nicht essentiell für jeden Anwendungsfall installiert werden *müssen*, aber die Funktionalität der angeforderten Software in der Breite der Anwendungsfälle vervollständigen, in der Kategorie "Depends" gelandet sind. Das ist eine harte, fest verdrahtete Installationsabhängigkeit.
Man konnte diese Pakete, die heutzutage eben durchaus von der automatischen Installation ausschliessbar sind, wenn man das denn will und gute Gründe dafür hat, in der "guten alten Zeit" eben *nicht* gesondert verwalten. Die sind immer auf der Platte gelandet.