Datenrettung von externer Festplatte? [hat sich erledigt]

[ausfahrt]

Mir ist soeben ein ganz grober Fehler unterlaufen. Beim einrichten eines debian-live-sticks habe ich vergessen die verschlüsselte externe Festplatte abzustöpseln. Die wurde dann versehentlich für ein paar Sekunden überschrieben, bis ich den Stecker abgezogen habe! Wenn ich jetzt die Festplatte normal wieder anstöpsel, wird sie nur noch als das live-medium erkannt. Können die Daten noch gerettet werden?

Danke im voraus

[Blue]

Das ist ein schwieriges Thema und ich bin Laie.
Aber vielleicht hilft Dir das Programm "RLinux": https://www.linux-community.de/ausgaben ... ste-hilfe/
Davon gibt es eine kostenlose .Deb-Datei: https://www.r-studio.com/de/free-linux- ... load.shtml
Das Programm hat eine graphische Oberfläche.

[Emess]

Am besten erst mal ein Image der Platte machen.

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdb of=/home/zb: dein user/backup_image

dann mit foremost daten retten

Code: Alles auswählen

foremost -o /home/dein user/gerettet -i /home/dein user/backup_image

und schauen was rauskommt.

alternativ evtl testdisk

[DeletedUserReAsG]

Ihr habt aber schon gelesen, dass es um eine verschlüsselte Platte geht? Leider schreibt der TE nicht, wie die Platte verschlüsselt worden ist, aber bevor sie nicht entschlüsselt wurde, ist jeglicher Datenrettungsversuch Zeitverschwendung.

Ausschließlich auf einem Image zu arbeiten, ist hingegen in der Tat Pflicht.

Angenommen, es handelt sich um eine mit dm_crypt/LUKS verschlüsselte Platte, dann wäre der erste Schritt, den Backupheader in das Image zu kopieren, um es anschließend entschlüsseln zu können – denn der LUKS-Header wäre in dem Fall gleich zuerst überschrieben worden. Wenn das gelungen ist, kann man schauen, wie weiter zu verfahren wäre, oder auch gleich mit Datenrettungsprogrammen drauf rumrödeln.

[Blue]

@niemand:

...aber bevor sie nicht entschlüsselt ist, ist jeglicher Datenrettungsversuch Zeitverschwendung...

Yep.
Das ist übrigens der Grund, warum ich meine zweite Festplatte und meine externe Backup-Festplatte, welche meine wichtigen Daten enthalten, nicht verschlüssele.

...oder auch gleich mit Datenrettungsprogrammen drauf rumrödeln...

Habe schon verstanden.

[Emess]

Ihr habt aber schon gelesen, dass es um eine verschlüsselte Platte geht?

Das habe ich übersehen.
Dann weiß ich nicht ob mein Tipp hilft.

[ausfahrt]

Ihr habt aber schon gelesen, dass es um eine verschlüsselte Platte geht? Leider schreibt der TE nicht, wie die Platte verschlüsselt worden ist, aber bevor sie nicht entschlüsselt wurde, ist jeglicher Datenrettungsversuch Zeitverschwendung.

Ausschließlich auf einem Image zu arbeiten, ist hingegen in der Tat Pflicht.

Angenommen, es handelt sich um eine mit dm_crypt/LUKS verschlüsselte Platte, dann wäre der erste Schritt, den Backupheader in das Image zu kopieren, um es anschließend entschlüsseln zu können – denn der LUKS-Header wäre in dem Fall gleich zuerst überschrieben worden. Wenn das gelungen ist, kann man schauen, wie weiter zu verfahren wäre, oder auch gleich mit Datenrettungsprogrammen drauf rumrödeln.

Sorry,

ist mit usbcryptformat verschlüsselt gewesen. Die Platte hat ca 500 GB und war ca zu 60-70% mit Daten gefüllt.

[DeletedUserReAsG]

usbcryptformat ist im Wesentlichen ein Frontend für cryptsetup und nutzt dm_crypt/LUKS. Entsprechend ist zu verfahren, wie ich es dargestellt habe: Image erstellen, Backup des LUKS-Headers an die richtige Stelle schreiben, mit cryptsetup entschlüsseln. Anschließend kann man dann die anderen Vorschläge hier im Thread durchgehen.

Wenn man den Platz hat, kann man ein Image des entschlüsselten Datenträgers erstellen, und auf einer Kopie von diesem arbeiten. Dadurch spart man sich die ganze Entschlüsselei, wenn man mehrere Versuche braucht.

[ausfahrt]

usbcryptformat ist im Wesentlichen ein Frontend für cryptsetup und nutzt dm_crypt/LUKS. Entsprechend ist zu verfahren, wie ich es dargestellt habe: Image erstellen, Backup des LUKS-Headers an die richtige Stelle schreiben, mit cryptsetup entschlüsseln. Anschließend kann man dann die anderen Vorschläge hier im Thread durchgehen.

Da mein Rechner hier nur 160 GB Festplatte hat, muss ich also mir erst mal noch eine externe holen, auf die dann das Image passt? Na gut, Strafe muss sein ...

[DeletedUserReAsG]

Vorher würde ich prüfen, ob denn ein Backup vom Header vorhanden ist. Wenn das nämlich nicht der Fall ist, kann man sich das auch sparen.

[ausfahrt]

Vorher würde ich prüfen, ob denn ein Backup vom Header vorhanden ist. Wenn das nämlich nicht der Fall ist, kann man sich das auch sparen.

Wenn der vorhanden ist: wo finde ich den?

[DeletedUserReAsG]

Wenn du ein Backup hättest, wüsstest du, wo du es hingelegt hast: man erstellt es mit cryptsetup luksHeaderBackup […] und legt es dann an sicherer Stelle ab.

[ausfahrt]

Wenn du ein Backup hättest, wüsstest du, wo du es hingelegt hast: man erstellt es mit cryptsetup luksHeaderBackup […] und legt es dann an sicherer Stelle ab.

Ergo das wars also.

[ausfahrt]

Ohne luksheader hab ich definitiv keine Chance mehr, an die Daten heran zu kommen?

[DeletedUserReAsG]

Nein. In dem Header ist der eigentliche Schlüssel gespeichert. Wenn du den überschrieben hast, gibt es keine Chance mehr.

[ausfahrt]

Ok. Da sitzt hier also ein riesen großer Hornochse vor dem Gerät und zahlt jetzt kräftig Lehrgeld. Zum Glück habe ich noch eine weitere Backup-Platte, so dass der Schaden überschaubar ist. Trotzdem peinlich.

Danke für die Hilfe

[Emess]

Ohne luksheader hab ich definitiv keine Chance mehr, an die Daten heran zu kommen?

tja. sicher ist eben sicher.
Manche Daten sind wohl besser unverschlüsselt mehrfach auf Datentragern gespeichert eher sicher.
Notfalls Bankschließfach, oder noch besser im plastik case unter der 2. Eiche hinter den 5 Espen.

[DeletedUserReAsG]

Manche Daten sind wohl besser unverschlüsselt mehrfach auf Datentragern gespeichert eher sicher.

Wer ab und zu mal Chaosradio hört, kennt den Spruch: „Lasst euch nicht überwachen, und verschlüsselt immer schön eure Backups“. Die Verschlüsselung hat mehr Vor- als Nachteile.

Der Fehler hier war, dass keine Vorkehrungen getroffen wurden. Die Lehre daraus sollte sein, diese Vorkehrungen zu treffen – und nicht den Schritt zurück zu unverschlüsselten Daten zu machen. Tatsächlich wär’s eine gute Idee, den Header zu sichern, und ihn etwa als QR-Code auszudrucken – dann ist dieser sogenannte „Single Point of Failure“ entschärft.

im plastik case unter der 2. Eiche hinter den 5 Espen.

Eine sehr schlechte Idee. Die Praxis hat gezeigt, dass mit der Zeit Wasserdampf durch das Plastik diffundiert – und mir fallen nicht sehr viele Backupmedien ein, deren Haltbarkeit unter Feuchtigkeitseinfluss nicht radikal abnimmt.

[ausfahrt]

Manche Daten sind wohl besser unverschlüsselt mehrfach auf Datentragern gespeichert eher sicher.

Wer ab und zu mal Chaosradio hört, kennt den Spruch: „Lasst euch nicht überwachen, und verschlüsselt immer schön eure Backups“. Die Verschlüsselung hat mehr Vor- als Nachteile.

Der Fehler hier war, dass keine Vorkehrungen getroffen wurden. Die Lehre daraus sollte sein, diese Vorkehrungen zu treffen – und nicht den Schritt zurück zu unverschlüsselten Daten zu machen. Tatsächlich wär’s eine gute Idee, den Header zu sichern, und ihn etwa als QR-Code auszudrucken – dann ist dieser sogenannte „Single Point of Failure“ entschärft.

im plastik case unter der 2. Eiche hinter den 5 Espen.

Eine sehr schlechte Idee. Die Praxis hat gezeigt, dass mit der Zeit Wasserdampf durch das Plastik diffundiert – und mir fallen nicht sehr viele Backupmedien ein, deren Haltbarkeit unter Feuchtigkeitseinfluss nicht radikal abnimmt.

Leider ist Chaosradio Geschichte, aber den Leitspruch unterschreibe ich nach wie vor. Ich werde mir die Festplatte neu verschlüsseln, alles was ich noch anderweitig gespeichert habe draufpacken, ca 100 GB Video- und Audiodateien nachtrauern, und schlussendlich den header auf drei verschlüsselten Rechnern exportieren, auf denen Debian läuft.

Bei dem derzeitigen Zustand unserer Wälder würde ich da nix unter den Baum packen!

[DeletedUserReAsG]

Leider ist Chaosradio Geschichte

Wo ist das zu lesen? Auf deren Seite steht davon jedenfalls nix: https://chaosradio.de/ – die letzte Folge ist von letzter Woche Montag – mit besagtem Spruch und der Ansage, dass es die letzte Folge für dieses Jahr wäre. Das würde ich so interpretieren, dass es nächstes Jahr weitergeht.

[ausfahrt]

Leider ist Chaosradio Geschichte

Wo ist das zu lesen? Auf deren Seite steht davon jedenfalls nix: https://chaosradio.de/ – die letzte Folge ist von letzter Woche Montag – mit besagtem Spruch und der Ansage, dass es die letzte Folge für dieses Jahr wäre. Das würde ich so interpretieren, dass es nächstes Jahr weitergeht.

Korrektur: ja sie streamen noch via Internet, aber der Sendepatz bei Radio Fritz ist nicht mehr. Zitat https://de.wikipedia.org/wiki/Chaosradio :

Vom November 1995 bis Januar 2019 war die Sendung Bestandteil der Talkradioshow Blue Moon bei Radio Fritz (RBB). Seitdem führt der CCC sie selbstständig als Podcast weiter.

also nix mehr klassisch über UKW auf Sendung sondern eben nur noch Podcast.