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Lustige Experimente mit Debian Linux, Folge 2

Verfasst: 06.01.2004 17:43:28
von g-henna
Liebe Leser!

Wir sind wieder da! Nach dem großen Erfolg der letzten Folge mit dem Titel "So zerschieße ich mein System mit dpkg --force-depends --remove libc6" hat sich unser Experte wieder an die Arbeit gemacht, um Ihnen ein neues lustiges Experiment zu zeigen, das Ihren PC zerstören kann. Heute also: "UDMA-Modus 5 auf einem nicht unterstützenden Mainboard aktivieren"!
Wir benutzen dazu das tolle Programm hdparm, mit dem man auch noch auf vielen anderen Wegen das System schrotten kann, wir beschränken uns aber heute auf diesen einen Trick, der wahrscheinlich auf Ihrer Hardware gar nicht mehr funktioniert.

Voraussetzungen:
- eine Festplatte, die UDMA-5 unterstützt
- eine zweite Festplatte, auf der die ganze Musik liegt
- ein Mainboard-Chipsatz, der noch kein UDMA-5 unterstützt
- ein XMMS spielt im Hintergrund

Durchführung:
Wir wollen ja schließlich endlich mal unsere HDD tunen und geben also folgendes als root in die Shell ein:
root@localhost# hdparm -c1 -d1 -X 69 /dev/hda
Dabei ist /dev/hda unsere gute Festplatte, an der wir das ganze ausprobieren wollen.

Ergebnis:
Als erstes wird das Kommando ausgeführt. Dann aber, wie von Geisterhand klappt als erstes das Konsolenfenster zu, dann nach und nach alle anderen Programme, während das xmms noch so lange von der anderen Platte weiterdudelt, bis auch sein letztes Cächechen gekommen ist. Bloß nicht versuchen, irgendwelche Programme zu starten, geschweige denn, den X-Server zu beenden, denn der tut das binnen fünf Sekunden sowieso selbst. Dann löst sich noch das Desktop-Hintergrundbild in Wohlgefallen bzw. Streifen auf und dann empfiehlt unser Experte ganz schnell einen Druck auf die Reset-Taste. Wir hoffen, Sie hatten keine Daten im Cache :-)

So, das war's erstmal für heute. Wir hoffen, sie bei der nächsten Ausgabe wieder begrüßen zu dürfen, dann evtl. mit dem Thema "UDMA-Modus 5 auf einer nicht unterstützenden Festplatte aktivieren" - bis zum nächsten Mal!

Ihr
tune2death

PS. Na dann erzählt doch mal, was war eigentlich das dämlichste, was ihr mal auf eurer Kiste gemacht habt... *grin*

Re: Lustige Experimente mit Debian Linux, Folge 2

Verfasst: 06.01.2004 17:55:56
von feltel
g-henna hat geschrieben:PS. Na dann erzählt doch mal, was war eigentlich das dämlichste, was ihr mal auf eurer Kiste gemacht habt... *grin*
Ich hab mal vor ner Weile aus einem Testing-System Woody machen wollen. Dabei hat er mir die libc6 deinstallliert (Die tolle Yes, Do as I say-Frage) und als das nächste Paket dran war lief das prerm-Script nicht mehr, da /bin/rm, /bin/cp und Konsorten wohl auch weg waren. Mir lief das Gesicht schlagartig rot an, als ich den Mist realisierte. :?

Es war ne Produktionsmaschine; zwar keine so wichtige aber immerhin. Zum Glück konnte ich mich noch an ein busybox-File erinnern, was ich irgendwo noch rumliegen hatte; es war zum Glück sogar Ausführbar. Also machte ich mich daran, die Situation zu retten und die Basisdateien wiederherzustellen, damit dann die prerm-Scripte etc. wieder laufen konnten.

Ich erinnerte mich mal auf den Seiten von Heiko Schlittermann (http://www.schlittermann.de/deb-intern/dpkg/) gelesen zu haben, wie man deb-Pakete händisch auspackt. Gesagt getan. Recht schnell hatte ich mir die notwendigen deb-Pakete besorgt und Stück für Stück das System restauriert, so das ich das System doch noch ohne Neuinstallation downgraden konnte.

Aber ich sage euch, das waren die schlimmsten 30 Minuten in meinem Job bisher.

Re: Lustige Experimente mit Debian Linux, Folge 2

Verfasst: 06.01.2004 18:20:03
von g-henna
Hi!
feltel hat geschrieben:Ich hab mal vor ner Weile aus einem Testing-System Woody machen wollen. Dabei hat er mir die libc6 deinstallliert (Die tolle Yes, Do as I say-Frage) und als das nächste Paket dran war lief das prerm-Script nicht mehr, da /bin/rm, /bin/cp und Konsorten wohl auch weg waren. Mir lief das Gesicht schlagartig rot an, als ich den Mist realisierte. :?
Ja ja, das war ja in Folge eins dran *grin*
http://www.debianforum.de/forum/viewtop ... ends+libc6

Bye
g-henna

Re: Lustige Experimente mit Debian Linux, Folge 2

Verfasst: 06.01.2004 18:30:17
von blackm
g-henna hat geschrieben:PS. Na dann erzählt doch mal, was war eigentlich das dämlichste, was ihr mal auf eurer Kiste gemacht habt... *grin*
Windows ME installiert! :oops:

g-henna, beim naechsten Usertreffen kannst du dich an meiner Schulter wegen der Musik ausheulen ;-)

by, Martin

Verfasst: 06.01.2004 19:02:07
von suntsu
Ich hab in meinen anfängen einen neuen kernel gebacken, und ext3 nur als modul einkompiliert. Und / lief natürlich ext3.
Auch wenn die Lösung einfach ist wenn man sie weis hätte ich da trotzdem "kotzen" können. ;)

gruss
manuel

Verfasst: 06.01.2004 20:55:36
von The Torso
Das mit der libc6 von feltel hab ich heut (so in etwa) erlebt, auch die Geschichte mit ext3 als Modul ist mir schon passiert, ...

und wenn ich noch weiter schreibe, werd ich gar nicht mehr vertig...

Verfasst: 06.01.2004 21:23:09
von se8i

Code: Alles auswählen

rm * -r
dummerweise im falschen verzeichnis. /home/sebi anstatt /home/sebi/ordnerderwegsoll

zum glück werden versteckte dateien nicht gelöscht :D

Verfasst: 06.01.2004 22:00:26
von abi
hm, ich hab' nach ein paar Bierchen mal meine MP3 Sammlung
(die sich auf einer eigenen Partition befand) komplett
Plattgemacht, da ich der Meinung war, die alten VFat
formatierten Teile der Festplatte müssten weg. Tja, leider
waren auch sämtliche MP3's auf einer solchen Partition,
was ich allerdings auch erst am nächsten Tag bemerkt hab ;)

Verfasst: 06.01.2004 23:02:27
von chimaera
beim versuch mein (hoffnungslos veraltetes) backup von /etc/ zu löschen, hab' ich das orginal gelöscht, und mit dem backup war nicht wirklich viel anzufangen ;)

Verfasst: 06.01.2004 23:20:13
von Torsten
Hmm, naja, hat nicht zwingend was mit Linux ansich zu tun. Jedoch ist es auf Linux passiert.

Und zwar habe ich ein etwas größeres Programm geschrieben. Damals war ich noch dumm und habe alles in eine Datei geschmissen. Das war Code vom Feinsten, etwa 2T Zeilen. Dazwischen schwierige Berechnungen und fiese Systemprogrammierung.
Natürlich niemals auch nur an ein Backup gedacht und ewig so gelebt und das Teil weiter aufgebohrt. Eines Tagen dann folgendes.

Code: Alles auswählen

gcc bla.c -o bla.c

Verfasst: 07.01.2004 03:43:30
von malachay
Hmmm ja da war doch was...

Hab auf einem Testserver einen neue Lotus Notes Domino Server getestet, hatt in einer 2ten Konsole den produzierenden Domino (als root angemeldet), nachdem ich ein paar Dateien hin und her kopiert habe, und meine Tests auf dem neuen Testserver abgeschlossen hatte dachte ich mir ich kann den ganzen Krempel wieder vom Testserver runterschmeissen. Also:

Code: Alles auswählen

rm -rf *
....war natürlich noch im Datenverzeichnis des produzierenden Servers....wie schnell die Gbytes von der Platte fliegen....mein Blutdruck in dem Moment als ich gemerkt habe was ich da gebaut habe könnte wahrscheinlich kein Messgerät mehr messen....das ganze passierte natürlich mittags, mitten unter der Woche 8O
Hatte aber die meisten (! nicht alle :roll: ) Daten noch auf dem Testserver und konnte sie wieder zurücknudeln, den Rest hab ich von den Backupbändern geholt. Das war wirklich hart. Mein Linuxtrainer hatte mich in irgendeinem Training 1 Jahr vorher gewarnt vor den Ausmaßen dieses Befehls, und dass es die meisten Linuxadmins wenigstens einmal damit einen Riesenmist bauen werden....er hatte wieder mal recht :D
Hab mir den Befehl auf ein T-Shirt drucken lassen dass ich das nie vergesse. (Ich schau jetzt auch immer 3mal bevor ich diesen Monsterbefehl auf die Dateien los lasse)

Verfasst: 07.01.2004 13:46:01
von Dark-Kamui
Naja bei mir ist noch keine Hardware durch einen Bedienungsfehler kaputt gegangen, aber recht lustig ist es wenn man mit cat und more Sachen im /dev sich anguckt. Sonderzeichenchaos pur und dann das ganz sich irgendwo wieder beendet hat (z.B. mit kill) dann ist das Terminal völlig um designt, ich wollte schon immer Befehl mit cryptischen Ausmassen eintippen.
Ansonsten, das dümmste was ich mit der Hardware gemacht habe war ein Linux Server ohne Raid oder andere Backup Systeme für den privaten Haus gebrauch zu betreiben mit IDE Festplatten, wo sich nach 2 Jahren sich die Festplatte mitten im Musik hören aufgelöst hat und alles verloren war. Naja aus Schaden wird man klug, wichtige Daten sich auf einen RAID-1 und die unwichtigen im RAID-0, dazu einmal im Monat Backup mit DVD.

Verfasst: 07.01.2004 14:41:03
von suntsu
Dark-Kamui hat geschrieben:Naja aus Schaden wird man klug,
Full Ack.
Ich sichere deswegen jetzt alle 3 Tage :)

gruss
manuel

Verfasst: 07.01.2004 15:13:14
von 20cent
hallo an alle die da sind! :lol:
habe mal auf meiner festplatte Win.Server und Win.Pro aufgesetzt und dan noch RedHat
allso da waren sie nun alle drei und liefen vor sich hin.
Da dachte ich mir eines tages ich habe ja noch Platz für Debian na ja was soll ich sagen bei der Instalation einmal nicht aufgepasst und alles war weg.War ein echt guter Tag für mich 8O

Verfasst: 07.01.2004 15:19:50
von dmeister
20cent hat geschrieben: Da dachte ich mir eines tages ich habe ja noch Platz für Debian na ja was soll ich sagen bei der Instalation einmal nicht aufgepasst und alles war weg.War ein echt guter Tag für mich 8O
Tja, Debian löst eben ALLE deine Probleme :twisted:

Verfasst: 07.01.2004 15:27:58
von 20cent
Danke das weis ich jetzt leider auch :hail:

Verfasst: 07.01.2004 15:41:10
von tylerD
20cent hat geschrieben:Danke das weis ich jetzt leider auch :hail:
Fehler muß man selber machen, sonst ist der Lerneffekt nicht der gleiche :lol:

cu

Verfasst: 07.01.2004 15:50:40
von 20cent
Ja da hast du recht beim nächsten mal ging alles gut habe jetzt alle 4 Systeme da wo ich isie haben wollte 8)

Verfasst: 07.01.2004 16:05:47
von Hendi
Ich hab mal 2 lustige Dinge auf einmal gemacht. Zuerst wollte ich ein neues Paket installieren, was einige andere Pakete wollte. Ok, kein Problem, die benötigten Pakete geholt und installiert, Abhängigkeiten kurz überflogen und ok gesagt. Leider war eine Abhängigkeit eine alte Version der glibc und zack ging nichts mehr, nichtmal tar und cp für ein Backup.

Nagut, Knoppix raus, sudo, Festplatte mounten und alle Dateien auf meine 80 GB FAT32-Partition (jaja, würde gerne von FAT32 wechseln, aber leider sind da alle meine Daten drauf) kopieren. Als ich fertig war hab ich schnell alle Dateien der alten Platte gelöscht: rm -rf * ("Nieder mit dir du blöde alte glibc!" - "Dauert ziemlich lange...")

Wunderbar, ich installiere also alles neu, und kopiere mein Backup von der 80 GB FAT32-Partition rüber. Das geht aber unwahrscheinlich schnell, es dauerte ganze 0 Sekunden und er war fertig. Auf einmal wurde es verdammt heiß in meinem Zimmer und main Puls stieg...

Code: Alles auswählen

[naggeldak@local naggeldak]$ ls /mnt/backup
[naggeldak@local naggeldak]$
Argh, System weg, Daten weg, Backup weg, 80 GB weg, alles weg!

Seit dem Tag steht in /root/.bashrc ein alias rm="rm -i".

Ach ja, ein gutes hatte die Sache jedoch...die 80 GB-Platte läuft nun mit etx3 :)

Verfasst: 07.01.2004 16:26:55
von pdreker

Code: Alles auswählen

rm -rf .*
Man beachte den Punkt vor dem Stern... Erwartetes Verhalten: löscht alle versteckten Dateien. Tatsächliches Verhalten: löscht rekursiv aufwärts soweit die Permissions reichen, weil ".." auch von ".*" gematched wird...

Patrick

deb http://

Verfasst: 07.01.2004 16:45:46
von Pink Chick
Die Evolution von Stable in nicht benutzbar, ausgehend von potato, damals.

Stable
>> Stable + Backports, weil ein paar Sachen viel zu alt
>> Testing, wegen Dependencies
>> Testing + Stable + Backports wegen Dependencies
>> SID wegen Dependencies
>> aufsteigender Rauch.

Zur Zeit droht mir gleiches, ich bin schon wieder von Stable auf Sarge. Mein gnome ist nicht komplett, weil in Sarge ein paar Pakete einfach §$%&/()= gepackt sind, scheint mir.
apt-get install gnome :arrow: in der Datenbank vorhanden, aber kein Installationskandidat oder so
apt-get install gnome-core :arrow: folgende Pakete werden entfernt: gnome-applets gnome-data nautilus gnome-............
Knurr. Da liegt in Sarge eine wilde Mischung aus gnome 1.4 und 2.4 vor, glaube ich, gepaart mir ein bischen 2.2.

Auch lustig fand ich die Mischung aus Potao und Ximian, und dann Systemupdate mit apt-get update && apt-get upgrade. Harhar. Gleiches gelingt bestimmt toll mit Xandros und Lindows - ich werde das aber bestimmt nicht probieren.

Verfasst: 07.01.2004 16:50:05
von dmeister
pdreker hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

rm -rf .*
Man beachte den Punkt vor dem Stern... Erwartetes Verhalten: löscht alle versteckten Dateien. Tatsächliches Verhalten: löscht rekursiv aufwärts soweit die Permissions reichen, weil ".." auch von ".*" gematched wird...

Patrick
Das ist wohl etwas vom Gemeinsten, das ein unixoides System zu bieten hat :twisted:

Wird auch sehr schön im Unix Haters Handbook [1] beschrieben. Übrigens sehr empfehlenswert, auch wenn es auf einem Microsoft-Server liegt :wink:

[1] http://research.microsoft.com/~daniel/unix-haters.html

Verfasst: 07.01.2004 17:04:25
von Joghurt
Ich wollte mal auf einem gehosteten Server das Stammverzeichnis der standardusers ändern, habe natürlich die /etc/passwd direkt editiert.

Dummerweise war nur vi drauf, mit dem ich mich nicht so gut auskannte.

Der Erfolg war jedenfalls, dass ich einen Doppelpunkt zu viel eingegeben hatte. Das habe ich aber nicht bemerkt, und wollte testen, ob es geklappt hat.

Also: anstatt ein weiteres Terminal aufzumachen und mich damit einzuloggen, habe ich die Sitzung beendet. Dank des Fehlers in /etc/passwd war der Account aber gesperrt und ich kam nicht mehr auf den Rechner :(

Verfasst: 07.01.2004 18:34:04
von Archmage
Dark-Kamui hat geschrieben:Naja bei mir ist noch keine Hardware durch einen Bedienungsfehler kaputt gegangen, aber recht lustig ist es wenn man mit cat und more Sachen im /dev sich anguckt. Sonderzeichenchaos pur und dann das ganz sich irgendwo wieder beendet hat (z.B. mit kill) dann ist das Terminal völlig um designt, ich wollte schon immer Befehl mit cryptischen Ausmassen eintippen.
Gebe mal blind reset ein, dann müsste das Terminal wieder laufen.

Verfasst: 07.01.2004 18:55:11
von fago
pdreker hat geschrieben:

Code: Alles auswählen

rm -rf .*
Man beachte den Punkt vor dem Stern... Erwartetes Verhalten: löscht alle versteckten Dateien. Tatsächliches Verhalten: löscht rekursiv aufwärts soweit die Permissions reichen, weil ".." auch von ".*" gematched wird...

Patrick
das is heftig... gut das ich das jetzt weiß, sunst wären nochmal die gesamten daten in meinen lan eleminiert worden.. 8O