[Debian Buster][Xfce] unnötige Pakete nach Installation (netinst.iso)

[rola621]

Hallo!

Wie hier viewtopic.php?f=12&t=181064#p1272115 dokumentiert, habe ich, ursprünglich von Ubuntu GNOME kommend, Debian Buster & Xfce erstmals auf meinem Thinkpad X250 installiert.

Jetzt frage ich mich nach einer frischen Neuinstallation immer zuerstmal, welche Pakete nicht gebraucht werden und versuche diese loszuwerden.

Dazu würde ich alle Pakete mit

Code: Alles auswählen

sudo apt remove --purge

rausschmeißen, von denen ich sicher weiß, dass Sie zur Systemstabilität nicht beitragen und ich sie definitiv nie nutzen werde.

Gibt es noch eurer Ansicht nach "unnötige" Pakete, die ich guten Gewissens als "unnötigen Ballast" abhaken kann, und löschen kann? (bei Ubuntu war das Beispielsweise apport und whoopsie)

Ich freue mich über Eure Beiträge!
Rola

[TuxPeter]

Hallo

- keiner weiß, welche Pakete Du brauchst und welche nicht. Infolgedessen ist die Frage nicht zu beantworten.
Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich etliche der bei XFCE mitgelieferten Dinge nicht brauche, es aber für Zeitverschwendung halten, mühsam herauszubekommen, was ich davon deinstallieren könnte, ohne anderes, was mir nachher fehlt, wegzuwerfen. Und viel Speicherplatz macht man damit auch kaum frei. Du kannst natürlich z.B: von LO nur den "Writer" lassen, wenn du weder Calc noch Draw oder Impress brauchst - bis dir mal jemand einen Anhang mit einer Tabelle schickt ...

[mcb]

Statt purge lieber remove

obwohl den Aufwand würde ich mir einfach sparen.

[willy4711]

Ich sehe das genauso wie @TuxPeter
Außerdem sollte man aufpassen, dass bei dem "nicht benötigtem" nicht Abhängigkeiten mit deinstalliert werden,
die von anderen Programmen benötigt werden.
Will man so was wie du anstrebst, ist es besser, eine Minimal-Installation (ohne Grafische Oberfläche) zu machen, und dann
Programm für Programm nach zu installieren.
Das kannst du noch weiter einschränken indem du --no-install-recommends und --no-install-suggest
dem Installationsbefehl anfügst, oder das gleich in die /etc/apt/apt.conf einträgst

Anmerkung:

Code: Alles auswählen

sudo apt remove --purge

Warum doppelt
Entweder
remove (ohne Konfigurationsdateien)
oder
purge (mit Konfigurationsdateien)

Ich benutze ausschließlich purge

EDIT:

Wenn du z.B. nach einer Minimalinstallation nur

Code: Alles auswählen

apt install xfce4

ausführst, das du kein einziges Anwendungsprogramm installiert, und noch nicht mal das komplette XFCE.

Code: Alles auswählen

$ apt depends xfce4
xfce4
  Hängt ab von: libxfce4ui-utils (>= 4.16)
  Hängt ab von: thunar (>= 4.16)
  Hängt ab von: xfce4-appfinder (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfce4-panel (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfce4-pulseaudio-plugin
  Hängt ab von: xfce4-session (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfce4-settings (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfconf (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfdesktop4 (>= 4.16.0)
  Hängt ab von: xfwm4 (>= 4.16.0)
  Empfiehlt: desktop-base (>= 5.0.4)
  Empfiehlt: tango-icon-theme (>= 0.8.90)
  Empfiehlt: thunar-volman (>= 4.16)
  Empfiehlt: xfce4-notifyd
  Empfiehlt: xorg
  Schlägt vor: xfce4-goodies
  Schlägt vor: xfce4-power-manager (>= 4.16)

Das würde ich allerdings nicht weiter einschränken (s.O.)

[rola621]

Danke für eure Beiträge!
Dass es hier kein richtig und falsch gibt, war mir klar, mir ging es mehr so um eure persönliche Handhabung, die ihr mir ja geschildert habt, wofür ich auch sehr dankbar bin, denn davon ausgehend treffe ich für mich die Entscheidung, dass ich zunächst mal alles lasse, das mitgeliefert wird, einfach um die Stabilität und Funktion von Xfce durch evtl. Abhängigkeitskriege unnötig zu gefährden.

Bzgl remove —purge, bin ich immer davon ausgegangen, dass das der Befehl „remove“ ist, der eben genauer spezifiziert wird durch die option „—purge“.
Dass ich entweder remove ODER purge verwenden kann/soll/muss war mir bis dato nicht klar.

[JTH]

Dass ich entweder remove ODER purge verwenden kann/soll/muss war mir bis dato nicht klar.

Das ging auch, wenn ich mich richtig erinnere, nicht immer so. Bis vor einigen Versionen musste man tatsächlich remove --purge nehmen, direkt ein purge gab es nicht.

[smutbert]

Du könntest auch von der Liste der manuell installierten Pakete ausgehen

Code: Alles auswählen

$ apt-mark showmanual

und die Pakete, von denen du vermutest sie nicht zu brauchen, zB rsyslog, weil systemd-journald die Meldungen aufzeichnet, dann in weiterer Folge als automatisch installiert markieren

Code: Alles auswählen

# apt-mark auto paket1 paket2 ...

(Es ist auch weitgehend ungefährlich dabei alle Bibliotheken, also alle Pakete, deren Namen mit lib, abgesehen von libreoffice beginnen als automatisch installiert zu markieren.)

Am Ende kannst du die nicht benötigten Pakete automatisch deinstallieren lassen

Code: Alles auswählen

# apt autopurge

[rola621]

Dass ich entweder remove ODER purge verwenden kann/soll/muss war mir bis dato nicht klar.

Das ging auch, wenn ich mich richtig erinnere, nicht immer so. Bis vor einigen Versionen musste man tatsächlich remove --purge nehmen, direkt ein purge gab es nicht.

https://wiki.ubuntuusers.de/apt/apt-get/#apt-get-purge

Da aber

Code: Alles auswählen

remove --purge

und

Code: Alles auswählen

purge

das identische tun, ist es letztlich egal.
Habe es gerade im Terminal getestet/simuliert.

[rola621]

Du könntest auch von der Liste der manuell installierten Pakete ausgehen

Code: Alles auswählen

$ apt-mark showmanual

und die Pakete, von denen du vermutest sie nicht zu brauchen, zB rsyslog, weil systemd-journald die Meldungen aufzeichnet, dann in weiterer Folge als automatisch installiert markieren

Code: Alles auswählen

# apt-mark auto paket1 paket2 ...

(Es ist auch weitgehend ungefährlich dabei alle Bibliotheken, also alle Pakete, deren Namen mit lib, abgesehen von libreoffice beginnen als automatisch installiert zu markieren.)

Am Ende kannst du die nicht benötigten Pakete automatisch deinstallieren lassen

Code: Alles auswählen

# apt autopurge

Danke! Viele Wege führen nach Rom
Nachdem ich ein Terminal gefunden habe, das leichtgewichtig ist, und sich problemlos mit Tastenkürzeln belegen lässt, werde ich

Code: Alles auswählen

nano
xterm

noch entfernen.

Ein grafischer Editor (Mousepad) + ein Terminal (z.B. Sakura) reicht mir vollkommen.

[JTH]

Da aber remove --purge und purge das identische tun, ist es letztlich egal.

Jaja, die tun beide das gleiche. Das war mehr ein historischer* Kommentar von mir

*) apt purge wurde mit Version 0.9.14.3 im Januar 2014 als Kurzform von apt remove --purge und apt-get purge mit Version 0.7.2 im Juni 2007 als Kurzform von apt-get remove --purge implementiert (siehe apt changelog apt) Ist doch schon etwas länger her, als ich dachte.

[willy4711]

Nachdem ich ein Terminal gefunden habe, das leichtgewichtig ist, und sich problemlos mit Tastenkürzeln belegen lässt, werde ich

Code: Alles auswählen

nano
xterm

noch entfernen.

Ein grafischer Editor (Mousepad) + ein Terminal (z.B. Sakura) reicht mir vollkommen.

Das reicht auf keinen Fall

Nano zu entfernen, ohne einen Ersatz für einen Terminal Editor zu haben ist eine mehr als schlechte Idee.

Erstens ist es meist besser (auch sicherer) Systemdateien als Root in einem Terminal- Editor (Nano o.A) zu bearbeiten.

Zweitens würdest du arge Probleme bekommen, wenn du irgendwann den X-Server nicht mehr starten kannst, und keine
Möglichkeit hast, irgendeine Datei zu bearbeiten.
Gleiches dürfte geschehen, wenn du ein TTY(X) öffnest, um etwas zu bearbeiten.

[rola621]

Okay, danke vielmals für den Hinweis! Mache ich dann nicht!

[dasebastian]

Ich hänge dir hier einfach mal meine Purgeliste nach einer Neuinstallation an, ACHTUNG da ist sudo mit dabei!

Code: Alles auswählen

apt purge atril debian-faq doc-debian fonts-noto-core fonts-noto-ui-core gimp libreoffice-impress libreoffice-draw libreoffice-base orca rsyslog sudo synaptic xsane && apt autoremove --purge

Es gibt auch einen Wikiartikel: https://wiki.debian.org/ReduceDebian Der ist aber auch mit äusserster Vorsicht zu genießen!

An deiner Stelle würde ich aber auch erst mal nicht viel raushauen, das kannst du in ein paar Wochen/Monaten immer noch machen, wenn du dich dann sicherer im Umgang mit Debian fühlst

[fischig]

das [Raushauen] kannst du in ein paar Wochen/Monaten immer noch machen, wenn du dich dann sicherer im Umgang mit Debian fühlst

Und du kannst DANN auch überlegen, ob du eine „schwergewichtige“ DE (XFCE, Gnome, etc.) wirklich benötigst. Mir reicht neben dem Terminal ein Fenster- und ein Dateimanager.

Beim nano schließe ich mich willy an - aber aus anderem Grund: Nano ist sozusagen der Notfalleditor. Defaultmäßig auf jedem Debiansystem vorhanden. (Sowohl in der GUI als auch auf tty gibt's handlichere Alternativen: mc mit mcedit. mc ist das erste, was ich in einer Minimalinstallation nachinstalliere.)

PS: Schau mal nach vim SEHR nerdig! Wenn dich das nicht reizt, kannst du den getrost in die Tonne treten.

[MSfree]

Zweitens würdest du arge Probleme bekommen, wenn du irgendwann den X-Server nicht mehr starten kannst, und keine Möglichkeit hast, irgendeine Datei zu bearbeiten.

Naja, nano würde ich keine Träne nachweinen, ich benutze den sowieso nie. Ich kann vi(m).

Aber selbst, wenn man mit vi(m) nicht zurecht kommt, kann man in der von dir beschriebenen Situation

Code: Alles auswählen

apt install nano

auf die Kommandozeile tippen und man hat das Biest zurück.

[kalle123]

mc ist das erste, was ich in einer Minimalinstallation nachinstalliere.

+1

[dasebastian]

mc ist das erste, was ich in einer Minimalinstallation nachinstalliere.

+1

+1 von mir auch

Mcedit ist auch ok, aber was habt ihr gegen nano?? Ist doch voll in Ordnung das Ding, wenn man nicht ständig am Rumfuhrwerken und Skripten ist!

[fischig]

was habt ihr gegen nano??

Poettering würde vielleicht sagen: Das ist ein Ausweichgerät. Eher ernsthaft: Der kann nicht horizontal scrollen. Damit meine Ich: du kannst den Cursor nicht ans Ende einer Zeile bringen, wenn sie nicht ins Fenster/den Bildschirm (tty) passt. copy+paste ist ziemlich daneben.
Unschlagbar ist der nano beim Markieren mit Maus und Fallenlassen des Markierten mit mittlerer Maustaste, wohin immer du willst. Das funktioniert sogar in meine selbstgestrickten DOS-Pascal-Programme unter dosemu - nur nicht in mit mcedit geöffnete Dateien.

[dasebastian]

Der kann nicht horizontal scrollen. Damit meine Ich: du kannst den Cursor nicht ans Ende einer Zeile bringen, wenn sie nicht ins Fenster/den Bildschirm (tty) passt. copy+paste ist ziemlich daneben.
Unschlagbar ist der nano beim Markieren mit Maus und Fallenlassen des Markierten mit mittlerer Maustaste, wohin immer du willst. Das funktioniert sogar in meine selbstgestrickten DOS-Pascal-Programme unter dosemu - nur nicht in mit mcedit geöffnete Dateien.

Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, das nervt mich manchmal, dass die Zeile einfach rechts rausläuft und ich nicht weiß, was da noch steht.

Davon abgesehen finde ich nano aber super, schon allein, weil sich alle jetzt irgendwie auf vim einschießen und glauben, sie müssen ihr gesamtes System auf "die vimkeys" umstellen und dann Hacker werden oder dann sind sie Hacker.

Ich sehe den Sinn von Vim oder Emacs für einfache Desktopuser (wie mich) einfach nicht. Ist jetzt aber schon sehr OT jetzt.

[fischig]

Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, das nervt mich manchmal, dass die Zeile einfach rechts rausläuft und ich nicht weiß, was da noch steht.

Mit Einfügen eines „Rückstrichs“ kannst du's via Zeilenumbruch wieder sichtbar machen; und wenn's ein Shell-Kommando ist, dann akzeptiert das via beschriebenem „Markieren und Fallenlassen“ sogar die Shell. „Strange“ ist es trotzdem - zumindest für uns Desktop-DAUs - finde ich.

[dasebastian]

Mit Einfügen eines „Rückstrichs“ kannst du's via Zeilenumbruch wieder sichtbar machen;

Ah ok, super