[gelöst] Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Vom einfachen Programm zum fertigen Debian-Paket, Fragen rund um Programmiersprachen, Scripting und Lizenzierung.
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AxelMD
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[gelöst] Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Beitrag von AxelMD » 12.12.2019 12:31:35

Hallo Scripter,

läßt sich Emacs mit einem deutschen Tastaturlayout vernünftig bedienen?
Eigentlich kann bisher nur "klicken", das nervt etwas.

Wann sollte man Emacs und wann Vim einsetzen?
Was läßt sich leichter lernen?

Bisher verwende ich Nano.

MfG

Axel

Emacs-Grundlage:

http://thalauer.net/docs/emacs_vortrag_2003_04_25.html

CONTROL C STRG
META M ALT (ESC)
SHIFT S Umschalt
(none> DEL BACKSPACE.
Emacs, Tramp-Modus:

https://code-examples.net/de/q/148c80

https://code-examples.net/de/q/213a97
Zuletzt geändert von AxelMD am 13.12.2019 09:27:16, insgesamt 7-mal geändert.

pferdefreund
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Re: Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Beitrag von pferdefreund » 12.12.2019 13:04:17

Kommt doch wohl darauf an, was man machen will. Ich verwende normalerweise mcedit - Bestandteil vom Midnight-Commander. Das ist ein Dateimanager für die Konsole und der mcedit gehört da dazu. Ansonsten verwende ich auch oft the - ein Editor mit tollen Möglichkeiten - im Design eines Großrechner-Editors. Wenn man mal nur von Stelle 30 - 40 oder so bestimmte Daten ändern will und ähnliches - das ist da alles integriert. Sowas hatten wir analog schon 1982 im CMS-Editor unter VM/370 auf einer IBM S/370. In der PC- Umgebung war ich dann froh, als ich das Teil entdeckt hatte. Sogar ein SOrt auf verschiedene Stellen usw. ist da integriert - einfach genial.

rodney
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Re: Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Beitrag von rodney » 12.12.2019 13:29:48

Die beiden Editoren Emacs und Vim lassen sich beide ohne Maus bedienen. Das deutsche Layout (QWERTZ) ist kein Hindernis, trotzdem nutze ich aus Faulheit lieber ein QWERTY-Layout (Sonderzeichen wie Klammern, Slash, Backslash, Pipe, Quotes, etc.).

Emacs und Vim verfolgen verschiedene Ansaetze, was jedoch in der Praxis (wenn man mal mit einem klarkommt) keinen Unterschied.

Beide verfuegen ueber eine gute Dokumentation und Tutorials:

- Emacs: Dokumentation mit C-h r und Tutorial mit C-h t
- Vim: Dokumentation mit :help user-manual und Tutorial mit vimtutor (von der Shell aus)

Beide erfordern etwas Einarbeitungszeit und daher "funktionieren" sie eventuell anfangs etwas schlechter als z.b. nano. Irgendwann kommt jedoch bei Beiden der Punkt wo es "Klick" macht und man hat "seinen Editor" gefunden.

@pferdefreund: Haettest du einen Link zu dem von dir genannten Editor "the" - hoert sich naemlich recht interessant an (Websuche nach "the" und "editor" bringt mir alles Moegliche, aber nicht das Gesuchte)

mullers

Re: Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Beitrag von mullers » 12.12.2019 14:01:58

AxelMD hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
12.12.2019 12:31:35
Eigentlich kann bisher nur "klicken", das nervt etwas.
Äh, vi oder emacs nur klicken? Überhaupt klicken? Das ist ja ganz was Neues. :)

Ich nutze Emacs im Vi mode. Zum editieren von Dateien ist vi eleganter. Aber Emacs hat natürlich sehr viel mehr zu bieten. Vielleicht wäre spacemacs[1] einen Versuch wert. Das ist eine voreingestellte Konfiguratiion mit diversen vi Layern. Es hat den Nachteil, dass es eben vorgefertigt ist. Übrigens: Der Vorteil, wenn man vi in Emacs nutzt, ist, dass da einige Nervigkeiten wegfallen, die man hätte, würde man vi im Terminal nutzen, vor allem das fortwährende Rummachen mit der ESC Taste.


[1] https://www.spacemacs.org/

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Meillo
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Re: Emacs - Vim - deutsches Tastaturlayout

Beitrag von Meillo » 12.12.2019 14:21:13

Ob Emacs oder vi ist eine Frage, um die seit Jahrzehnten gestritten wird, ohne dass man eine Antwort gefunden haette. Beide Editoren sind maechtig. Die Frage, ob Emacs oder vi, ist nebensaechlich gegenueber der Frage, ob du einen maechtigen Editor verwendest (was Emacs und vi beide sind) oder ob du einen einfachen Editor (wie nano) verwendest. Ich denke, dass es gute Gruende gibt, einen maechtigen Editor zu lernen, auch wenn du nur einfache Operationen ausfuehrst. Mit einem einfachen Editor bleibst du naemlich auf sie beschraenkt, waehrend ein maechtiger Editor dir Moeglichkeiten gibt, nach und nach deine Arbeit effektiver zu machen und wiederkehrende Operationen zu optimieren. Wenn du also nicht ewig auf niedrigem Niveau feststecken willst, dann solltest du einen maechtigen Editor nutzen ... am Anfang natuerlich erstmal nur rudimentaer.

An dieser Stelle weise ich gerne wieder auf mein Dokument ``Vi for nano users'' hin, das zeigt, dass Editieren auf nano-Niveau auch im vi einfach ist. (Beim Emacs scheint mir der Unterschied zum nano noch geringer zu sein.)

http://marmaro.de/docs/vi-for-nano-users/


Diesen Post schreibe ich ebenso im vi wie meine Emails und allen Code. Selbst groessere Umbenennungsaktionen im Dateisystem erledige ich dank `emv' mit dem vi. Und die Readline der Shell und im mysql-Kommandozeilenclient, usw. arbeitet auch im vi-Mode. Somit editiere ich so gut wie allen Text mit dem vi ... was mir schon so im Muskelgedaechtnis gespeichert ist, dass ich gar nicht mehr darueber nachdenke, sondern direkt das richtige passiert, wie wenn ich mit der Hand zugreife oder einen Fuss vor den anderen setze.

Einfache Editoren haben ihren Hauptfokus auf das Erstellen von Text, maechtige Editoren haben ihn auf dem Aendern von Text. (Nicht nur) Beim Programmieren zeigt sich, dass insgesamt mehr geaendert als neu geschrieben wird. So oft passiert es mir, dass ich Shift zu kurz gedrueckt habe, so dass der Anfangsbuchstabe klein ist statt gross. Im Schreiben mache ich dann einfach direkt ein Escape b ~ A, was die Kleingrossschreibung des ersten Buchstabens des Wortes aendert und dann wieder am Wortende in den Einfuegemodus geht. Da bei mir Escape auf Caps Lock liegt, kann ich das alles mit den Fingern auf der Home-Row tippen. Diese Korrektur passiert inzwischen automatisch, ohne dass ich darueber nachdenken muss. Ebenso das typische xp um Zeichendreher zu tauschen, wenn ich einen Text korrekturlese. Ein weiteres Killer-Feature von vi ist . (Punkt-Taste im Normalmode). Damit wird die letzte Editieroperation wiederholt. In Kombination mit der Suche ist das eine unglaubliche Arbeitserleichterung ...

... aber ihr seht schon, ich komme in's Schwaermen. All dies habe ich noch nicht in meinen ersten Wochen mit dem vi genutzt, aber ueber die Jahre konnte ich immer wieder meine Arbeitsweisen optimieren. Meine Editorbenutzung heute ist auf einem Niveau, das sie nicht erreichen haette koennen, wenn mein Editor beschraenkt gewesen waere. (In Emacs waere das auf gleiche Weise moeglich gewesen. Mir liegt nur der vi kulturell naeher.)
Use ed once in a while!

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