Ich habe das Gefuehl, dass ich darauf noch reagieren will ...
Zuerst der einfachere Teil:
hikaru hat geschrieben: 12.04.2018 23:48:13
Meillo hat geschrieben: 12.04.2018 22:57:43
Was sind denn nun unsere Erkenntnisse?
1) Wenn ein klar definiertes, bekanntes Format verwendet wird (was man moeglichst tun sollte), dann sollte man dessen Dateiendung verwenden.
2) Andernfalls besser keine Dateiendung verwenden
Dem kann ich mich anschließen. Wenn du "Andernfalls besser" noch durch "Oder" ersetzt, dann bin ich ganz bei dir.
(Den Einwand in der Klammer berachte ich durch die Erkllärung von oben als entkräftet, falls du damit einverstanden bist.)
Da missverstehen wir uns vielleicht. Ich will sagen: Erstens, verwende moeglichst ein klar definiertes, bekanntes Format. Da sind wir doch einer Meinung? Falls du ein solches verwendest, dann nimm auch seine Dateiendung (*.xml, *.ini, *.sqlite, ...). Auch da wirst du zustimmen, vermute ich. Andernfalls, ... Da kommt jetzt die eigentliche Frage auf ...
Nun zum schwierigeren Teil:
hikaru hat geschrieben: 12.04.2018 23:48:13
Meillo hat geschrieben: 12.04.2018 22:57:43
Beim ersten Beispiel sehe ich es (noch?
) etwas anders. Die Endung *.bin hat einen Wert unter Unix, denn unter Unix ist normalerweise alles Text und in den meisten Faellen plain Text. Binaerdateien sorgen fuer eine Menge Probleme, weil sie mit dem System eigentlich kollidieren. Die meisten schoenen Tools funktionieren damit nicht und wenn man sie ausgibt zerschiessen sie das Terminal. Darum macht es Sinn, diese Sonderlinge zu kennzeichnen, sozusagen als Warnhinweis. Das *.bin sagt uns: Achtung, mach bloss kein cat(1) oder ed(1) auf die Datei. Man darf nur Programme verwenden, die bei der Ausgabe nicht-druckbare Zeichen in Ersatzdarstellung ausgeben, wie less(1) und vi(1).
Das ist richtig, aber du denkst nicht weit genug.
Wir sind uns einig darüber, dass Binärdateien Mist sind und dass man sie mit gesonderten Dateiendungen markieren sollte, falls man überhaupt Dateien so markiert. Aber alle Binärdateien in einen ".bin"-Sack zu stecken ist nicht besser als alle Plain-Text-Dateien in einen ".txt"-Sack zu stecken. Es ist sogar noch schlimmer, weil anders als bei Plain-Text-Dateien nicht die Möglichkeit der "Interpretation durch den Menschen" besteht.
Daher ist es noch wichtiger, verschiedene Binärdateien mit verschiedenen Endungen zu versehen, weil ".bin" als Sammelbezeichnung an sich eben noch weniger Wert hat als ".txt".
Ich finde nicht, dass *.bin schlimmer ist als *.txt.
Aber von Anfang an: Wenn wir ein bekanntes Format mit eigenes Dateiendung haben, dann sollte man diese verwenden und gut ist. Also geht es nur noch um Dateien, deren Format nicht so recht klar ist (also die ``Andernfalls''-Faelle von oben)? Das ist dann wohl irgendwas Proprietaeres fuer den internen Gebrauch einer Anwendung oder so.
Wenn die Datei nun *.bin heisst, dann weiss ich dadurch zumindest, dass es sich um ein Binaerformat handelt (Warnhinweis) und dass ich den Inhalt vermutlich nicht verstehen werde. Das sind IMO hilfreiche Informationen. (Aber natuerlich: Wir wollen solche Dateien am liebsten gar nicht haben.) Der Informationsgewinn von *.txt ist, dass es irgendeine Art von lesbarem und vermutlich intuitiv verstaendlichem Text handelt. Wir sind uns einig, dass man bei Binaerdaten nicht diese Moeglichkeit der Interpraetation durch den Menschen hat.
Wenn wir die unverstaendliche Binaerdatei nicht *.bin nehnen, wie nennen wir sie dann? Du sagst doch implizit, dass es eine bessere Alternative gibt. Wenn wir eine willkuerliche Dateiendung vergeben, dann sagt uns das auch nicht mehr und birgt die Gefahr der Verwirrung, falls man zufaellig eine Endung waehlt, die jemand anderes auch schon gewaehlt hat. (Falsche Information ist schaedlicher als keine Information.) Laesst man die Dateiendung ganz weg, fehlt der Warnhinweis, den die Sammelendung *.bin bietet. Unter Unix im Terminal wuerde ich darum sagen, dass bei willkuerlichen Binaerdateien im Dateisystem (also nicht *.o oder ``core'' oder ausfuehrbare Dateien) *.bin wertvoller ist als keine Endung. Aber von mir aus, ich kann auch ohne Endung bei Binaerdateien leben. Bloss an der Aussage, dass *.bin schlimmer als *.txt waere, stoere ich mich ein bisschen. Wir muessen uns daran aber auch nicht aufhaengen.
Das war jetzt keine perfekte Antwort, aber ich hab's zumindest mal geschafft zu antworten. Jetzt bist du wieder am Zug.
... irgendwie frage ich mich aber auch ein bisschen, um was genau es eigentlich noch genau geht.
Vielleicht kannst du ja die Frage nochmal formulieren.