[gelöst] Wie den Kernel optimal konfigurieren?
[gelöst] Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Hallo zusammen.
Ich möchte mich mal an die Aktualisierung des Kernels wagen. Ich habe bereits alles soweit vorbereitet und ihn auch schon mal konfiguriert bzw. kompiliert.
Die Konfiguration hat mich allerdings etwas erschlagen. In diesem riesigen Haufen von Einstellungen und Modulen mit vielen für mich oft unverständlichen Abkürzungen ist es schwierig herauszufinden, was notwendig ist und was nicht. Vieles ist als Modul angewählt, das meiste wird man vermutlich nicht brauchen.
Meine Frage: Habt Ihr ein optimales Vorgehen oder Konfigurationshilfe bei der Wahl von Modulen?
Ich hatte mir sowas vorgestellt wie:
- Mit lsmod bzw. modprobe alle geladenen Module des Standardkernels herausfinden
- Diese fest in den neuen Kernel einbinden
- Den Rest (größtenteils) abwählen
Wie würde man das optimal umsetzen?
Ist das überhaupt sinnvoll? Könnten evtl. im laufenden Betrieb Module fehlen? Oder nur, wenn nich die Hardware ändere?
Ich möchte mich mal an die Aktualisierung des Kernels wagen. Ich habe bereits alles soweit vorbereitet und ihn auch schon mal konfiguriert bzw. kompiliert.
Die Konfiguration hat mich allerdings etwas erschlagen. In diesem riesigen Haufen von Einstellungen und Modulen mit vielen für mich oft unverständlichen Abkürzungen ist es schwierig herauszufinden, was notwendig ist und was nicht. Vieles ist als Modul angewählt, das meiste wird man vermutlich nicht brauchen.
Meine Frage: Habt Ihr ein optimales Vorgehen oder Konfigurationshilfe bei der Wahl von Modulen?
Ich hatte mir sowas vorgestellt wie:
- Mit lsmod bzw. modprobe alle geladenen Module des Standardkernels herausfinden
- Diese fest in den neuen Kernel einbinden
- Den Rest (größtenteils) abwählen
Wie würde man das optimal umsetzen?
Ist das überhaupt sinnvoll? Könnten evtl. im laufenden Betrieb Module fehlen? Oder nur, wenn nich die Hardware ändere?
Zuletzt geändert von Lalle75 am 12.12.2015 20:41:07, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
Der Lalle
Der Lalle
- towo
- Beiträge: 4545
- Registriert: 27.02.2007 19:49:44
- Lizenz eigener Beiträge: GNU Free Documentation License
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Nicht wirklichIst das überhaupt sinnvoll?
MöglichKönnten evtl. im laufenden Betrieb Module fehlen?
Auch da kann es zu Problemen kommen.Oder nur, wenn nich die Hardware ändere?
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Die Frage ist doch: Warum willst du einen Kernel selbst kompilieren?
Was ist der Grund dafür, dass du keinen fertigen Kernel benutzen willst?
Was ist der Grund dafür, dass du keinen fertigen Kernel benutzen willst?
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Ja genauso ist es, du wirst das meiste nicht brauchen aber du brauchst oft Dinge denen du es nicht erwartet hättest. Wenn man das machen will hilft im Zweifel nur viel lesen und viel probieren.Die Konfiguration hat mich allerdings etwas erschlagen. In diesem riesigen Haufen von Einstellungen und Modulen mit vielen für mich oft unverständlichen Abkürzungen ist es schwierig herauszufinden, was notwendig ist und was nicht. Vieles ist als Modul angewählt, das meiste wird man vermutlich nicht brauchen.
Das Linux Makefile hat paar Optionen, die genau das machen. Einfach mal make help eingeben.Ich hatte mir sowas vorgestellt wie:
- Mit lsmod bzw. modprobe alle geladenen Module des Standardkernels herausfinden
- Diese fest in den neuen Kernel einbinden
- Den Rest (größtenteils) abwählen
Es können schon Dinge fehlen, auch wo du erst im Nachhinein merkst, dass sie fehlen, kann u.U. nervig werden manchmal. Sinnvoll kommt drauf an. Warum willst du denn den Kernel selbst bauen?Ist das überhaupt sinnvoll? Könnten evtl. im laufenden Betrieb Module fehlen? Oder nur, wenn nich die Hardware ändere?
Unix is user-friendly; it's just picky about who its friends are.
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Ich habe gelesen, daß die Standard-Kernel oft überfrachtet sind, da sie alles oder zumindest den Großteil der Durchschnitts-Konfigurationen abbilden. Da ich auf den neusten Kernel updaten möchte, weil verschiedene Hardware wie mein Scanner nicht funktioniert, wollte ich gleichzeitig auch das Ganze etwas entschlacken.Radfahrer hat geschrieben:Die Frage ist doch: Warum willst du einen Kernel selbst kompilieren?
Was ist der Grund dafür, dass du keinen fertigen Kernel benutzen willst?
Gruß,
Der Lalle
Der Lalle
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Wäre nicht da ein Backports-Kernel die bessere Wahl?
Dass Standardkernel „überfrachtet“ wären, heißt letztlich nur, dass sie alle möglichen Module mitbringen. Heißt: wenn du dir einen eigenen Kern baust, sparst du also um die 100MB Festplattenplatz und wendest dafür im Gegenzug u.U. einige Stunden Arbeit auf, sowie verzichtest auf die Updatemechanismen der Distri. Dass den eingesparten 100MB Platz dann über 500MB benötigter Platz für die Sourcen und so Kram gegenüberstehen, ist nochmal ’ne andere Geschichte.
Dass Standardkernel „überfrachtet“ wären, heißt letztlich nur, dass sie alle möglichen Module mitbringen. Heißt: wenn du dir einen eigenen Kern baust, sparst du also um die 100MB Festplattenplatz und wendest dafür im Gegenzug u.U. einige Stunden Arbeit auf, sowie verzichtest auf die Updatemechanismen der Distri. Dass den eingesparten 100MB Platz dann über 500MB benötigter Platz für die Sourcen und so Kram gegenüberstehen, ist nochmal ’ne andere Geschichte.
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Bedeutet das im Umkehrschluß, daß ich keinen Geschwindigkeitszuwachs habe, weil das Prüfen von Modulen praktisch keine Zeit in Anspruch nimmt? Der Kernel ist dann nur etwas größer?niemand hat geschrieben:Dass Standardkernel „überfrachtet“ wären, heißt letztlich nur, dass sie alle möglichen Module mitbringen. Heißt: wenn du dir einen eigenen Kern baust, sparst du also um die 100MB Festplattenplatz und wendest dafür im Gegenzug u.U. einige Stunden Arbeit auf...
Kann ich denn einen aktualisierten Kernel von kernel.org installieren, ohne die Updatemechanismen von Debian abzuschalten?niemand hat geschrieben:... sowie verzichtest auf die Updatemechanismen der Distri.
Gruß,
Der Lalle
Der Lalle
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Der Kernel ist genausogroß, die Module liegen lediglich als Dateien auf der Platte. Die Updatemechanismen von Debian decken einen selbstgeklöppelten Kernel naturgemäß nicht ab. Der Rest des Systems bleibt davon unberührt.
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Ist der Kernel 3.16 nicht doch schon etwas alt? Der müßte doch schon mindestens 1 Jahr auf dem Buckel haben.
Da ich die letzten Wochen Debian erst mal in Ruhe getestet und ausprobiert habe, wollte ich jetzt alles noch mal frisch und sauber aufsetzen. Dabei käme bei mir das Thema eines Kernel-Updates natürlich auch auf.
Wie ist denn die Erfahrungen bei den Kernel-Updates der Distributionen? Muß man ewig auf sinnvolle Aktualisierungen warten oder ist das Ganze so stabil und durchdacht, daß kurzfristige Updates sinnfrei sind?
Da ich die letzten Wochen Debian erst mal in Ruhe getestet und ausprobiert habe, wollte ich jetzt alles noch mal frisch und sauber aufsetzen. Dabei käme bei mir das Thema eines Kernel-Updates natürlich auch auf.
Wie ist denn die Erfahrungen bei den Kernel-Updates der Distributionen? Muß man ewig auf sinnvolle Aktualisierungen warten oder ist das Ganze so stabil und durchdacht, daß kurzfristige Updates sinnfrei sind?
Gruß,
Der Lalle
Der Lalle
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Ist der Kernel 3.16 nicht doch schon etwas alt?
… in den Jessie-Backports ist 4.2 – falls dir 3.16 tatsächlich zu alt sein sollte, aus welchem Grund auch immer.Meine Wenigkeit hat geschrieben:Wäre nicht da ein Backports-Kernel die bessere Wahl?
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Wie gesagt, ich habe etwas an nicht-funktionierender Hardware und würde zumindest im Rahmen meiner letzten Test vor dem großen Neustart noch einmal einen aktuellen Kernel testen wollen.niemand hat geschrieben:… in den Jessie-Backports ist 4.2 – falls dir 3.16 tatsächlich zu alt sein sollte, aus welchem Grund auch immer.
Was sind eigentlich Backports und wie komme ich daran?
Gruß,
Der Lalle
Der Lalle
Re: Wie den Kernel optimal konfigurieren?
Diese und auch viele andere Fragen beantwortet das WikiLalle75 hat geschrieben:Was sind eigentlich Backports und wie komme ich daran?
https://wiki.debianforum.de/Backports
Da solltest Du öfter mal reinschauen.
Zum Kernel:
Die Standardkernel laden nur die Module, die auch von der Hardware benötigt werden, Insofern ist "überfrachtet" nicht das richtige Wort.
Wenn es also nur um Zeitersparnis geht, wirst Du nicht viel merken, s.v., um neue Hardware zu testen, ist erstmal ein Backportkernel das einfachste.
Um Updates mußt Du Dich bei Backports allerdings selbst kümmern. Dort gibt es keine neuen Versionen, sondern es werden neue Kernelpakete zur Verfügung gestellt.
Und wenn Du dann mal fit bist und gerne einen eigenen Kernel bauen möchtest, hilft wieder das Wiki.
Und ja, das ist viel Arbeit aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten. Du mußt Deine Hardware genau kennen und brauchst ganz sicher mehrere Versuche, bis alles paßt. Macht aber Spaß, und wenn man es einmal hat, kann man die Konfig wieder verwenden.