Papierkorb intelligent bereinigen

[MoonKid]

Das Thema hatte ich im Ubuntu-Forum schon mal angesprochen.
Scheinbar gibt es keine Möglichkeit, den Papierkorb so einzustellen, das er ab einem bestimmten Schwellenwert (Gesamtgröße, Datei- bzw. Löschalter, Dateianzahl, whatever) anfängt Dateien (z.B. die ältesten oder deren Lösung am längsten zurückliegt) zu entfernen? Wohlgemerkt muss diese Funktionalität unabhängig von der GUI bzw. dem verwendeten Dateimanger funktionieren.

Ist jemandem von euch eine Software bekannt, die sowas löst? Ich bin sicherlich nicht der erste, der sowas "wünscht".

Und bevor ich hier anfange, noch ein weiteres Selbstbauprojekt anzufangen, möchte ich vorher relativ sicher gehen, dass sich nicht schon jemand anderes die Arbeit gemacht hat.

Ich nehme auch Wünsche entgegen. Namensvorschläge?

Mal andersherum gefragt: Wie macht ihr das? Leert ihr einfach von Zeit zu Zeit komplett euren Papierkorb "manuell" bzw. per Script? Was ist, wenn ihr genau 5 Minuten danach bemerkt, dass ihr eine Datei von gestern wiederherstellen wollt?

[Patsche]

Mal andersherum gefragt: Wie macht ihr das?

Ich benötige den Papierkorb gar nicht. Ich lösche direkt.

Was ist, wenn ihr genau 5 Minuten danach bemerkt, dass ihr eine Datei von gestern wiederherstellen wollt?

Das ist natürlich ärgerlich, aber dann habe ich persönlich pech
Wie gesagt, ich habe gar keine Verwendung für einen Papierkorb, aber vielleicht ja andere. Ich denke man könnte da schon ein Skript basteln, welches datumabhängig irgendwelche Dateien löscht.

[rendegast]

Schau Dir mal (jessie)
/etc/init.d/mountall-bootclean.sh
/lib/init/bootclean.sh
/etc/default/rcS (TMPTIME)
an.

[guennid]

Ich würd's noch 'n bisschen schärfer als Patsche formulieren:
Was du haben willst, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Virtuelle Papierkörbe sind unintelligent, wie soll man da etwas intelligent löschen?

Wenn du dir nicht sicher bist, eine Datei nicht doch vielleicht nochmal zu benötigen, dann sichere sie weg, andernfalls lösch' sie halt.

Grüße, Günther

[niesommer]

Hallo,
also ich wüsste gern eine Möglichkeit diese unsäglichen Papierkörbe in diversen Dateimanagern und DEs bzw. anderen Oberflächen auszuschalten und abzustellen, und nicht immer alles noch mal in den Papierkorb zu verschieben damit ich es anschließend löschen kann. Das ist unnötige und doppelte Arbeit, dieser Unsinn.

[Revod]

Oder vielleicht sich einen Ordner, z. B. Namens " Altlast " anlegen. Und wenn man über Dateien und Ordner denkt " endgültig löschen oder doch nicht " diese in dem Altlast Ordner verschieben. Wenn man nach so ca. einem Jahr gemerkt hat was man noch braucht oder nicht kann man entsprechend in dem " Altlast " Ordner nach Beliebe " wüten "

[guennid]

Oder vielleicht sich einen Ordner, z. B. Namens " Altlast " anlegen.

Nun ja, ob ich das Ding nun "Rumpelstilzchen" oder "Papierkorb" nenne, scheint mir denn doch etwas beliebig zu sein.

also ich wüsste gern eine Möglichkeit, diese unsäglichen Papierkörbe in diversen Dateimanagern und DEs bzw. anderen Oberflächen auszuschalten und abzustellen

xfe xfe xfe xfe xfe xfe xfe xfe

Bei mir ist es der Mail-Client sylpheed, der mich disebezüglich mitunter zur Weißglut bringt.

Grüße, Günther

[KP97]

Hallo,
also ich wüsste gern eine Möglichkeit diese unsäglichen Papierkörbe in diversen Dateimanagern und DEs bzw. anderen Oberflächen auszuschalten

Bei den meisten Desktops kann man die Anzeige ja mittlerweile abwählen, bei Thunar kann man in den Verzeichnissen /usr/share/gvfs und /usr/lib/gvfs reinschauen, und dort das Starten unterbinden.
@TE
Ich schätze mal, daß Unix/Linux User zu 98,5 % keinen Papierkorb benutzen und sich durch die Anzeige belästigt fühlen (s. @niesommer).
Das ist so eine Windows-Unsitte, die hier leider Einzug gehalten hat.
Ich komme aus dem Mainframebereich und später Unix, da hätte man echt gestaunt über ein solches Ansinnen....

[niesommer]

Also bei xfe konnte ich den Papierkorp abwählen, dank an Günter, den musste ich mir aber auch erst einmal installieren.
Mal sehen wie der sich so macht.

PS: ich bitte um Entschuldigung für die kurze Entführung der Diskussion. Es geht ja eigentlich um etwas anderes.

[guennid]

Mit dem Teil lassen sich Geräte (z.B.USB-Sticks) ein-/aushängen. Falls das nicht anderweitig geregelt ist, müssen die aber in /etc/fstab eingetragen sein.

Grüße, Günther

[niesommer]

Mit dem Teil lassen sich Geräte (z.B.USB-Sticks) ein-/aushängen. Falls das nicht anderweitig geregelt ist, müssen die aber in /etc/fstab eingetragen sein.

Grüße, Günther

ok, schau ich mal.

[michaa7]

Mit dem Teil lassen sich Geräte (z.B.USB-Sticks) ein-/aushängen. Falls das nicht anderweitig geregelt ist, müssen die aber in /etc/fstab eingetragen sein.

Grüße, Günther

redest du hier von xfe? Ist hier installiert. Wie geht das mit den usb-sticks?

[guennid]

Ich mach einen neuen thread auf. Wir sind schon weit genug weg vom eigentlichen Thema.

Grüße, Günther

[MoonKid]

Was du haben willst, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Sorry, aber Windows macht das auch. Da gibt es eine Maximalgröße für den Papierkorb. Die ältesteten Löschungen verschwinden, wenn neue auf der anderen Seite reinkommen.

Bin vom Debian-Forum eigentlich eine andere Diskussionkultur gewohnt. Das was hier gerade läut erinnert mich er an die rüden und scheuklappenartiken Angriffe im unix.linux-Usenet.

Es nun mal derzeit so, dass auch Oma & Opa anfangen unixide Systeme zu verwenden. Nicht jeder User ist ein hacker-mainframe-sonstwas-admin. Auch ich mache das meiste auf der bash und tippe fast alles mit vim und mache latex - bin also kein totaler DAU.

Es wäre schön, wenn man akzeptieren könnte, dass es (gerade in der unixoiden Welt) sehr unterschiedliche Anwender und Anwendungsszenarien gibt. Und die DAUs (positiv gemeint) kommen nun mal. Meine Mutter wird demnächst auch ein Ubuntu an die Hand bekommen und der werd ich nicht erklären, wie man 'rm' auf der bash verwendet. Aber ich werde auch nicht ständig ihren Papierkorb aufräumen.
Menschen aus der Windows-Welt sind ein solch "intelligentes" Papierkorb-Verhalten nun mal gewöhnt - für sie hat es Sinn.

[guennid]

Von Oma, Opa und Mutti hattest du bisher nichts erwähnt. Inwiefern man denen eine "Papierkorbentwöhnung" angedeihen lassen sollte oder nicht, musst du schon mit denen ausmachen.

Du hattest nach "intelligenter Lösung" gefragt. Ich halte die Benutzung von "Papierkörben" per se für unintelligent, ergo sind es in meinen Augen auch die Lösungen, so nach dem Motto: der "Papierkorb" löst Probleme, die man ohne ihn nicht hätte. Auf Alternativen habe ich hingewiesen. Aber vielleicht gibt's hier noch Leute, der so ein feature kennen, deswegen habe ich extra die XFE-Geschichte abgetrennt. Soviel zu meinen "rüden und scheuklappenartiken Angriffe(n)"

Grüße, Günther

[MoonKid]

Ich halte die Benutzung von "Papierkörben" per se für unintelligent

Wenn du bisher nur mit ~/.local/share/Trash gearbeitet hast, kann ich das verstehen. Das ist nämlich kein vollwertiger Papierkorb im Windows-Sinne.

Ein sinnvoller Papierkorb leert sich selbst - eben nur soviel wie nötig (Schwellenwert).
Ihn explizit komplett zu leeren ist tatsächlich Unsinn und läuft dessen eigentlichen Zweck zuwider.

[Revod]

...Bin vom Debian-Forum eigentlich eine andere Diskussionkultur gewohnt. Das was hier gerade läut erinnert mich er an die rüden und scheuklappenartiken Angriffe im unix.linux-Usenet.
....

Ich denke da hast Du Dich in der Darlegung echt vergriffen. In keinen Posting konnte ich bisher einen so was wie ein " Angriff " fest stellen. Wenn Du Dein Wunsch von Anfang an richtig deklariert hättest, dann wären sicher die vielleicht bessere Tips raus gekommen.

Kenne Windows bis und mit zum XP und von " intelligent " ist mir darin nie was aufgefallen. Wenn da eine Datei zu gross war wurde diese anstatt ins Korb zu schieben einfach automatisch gänzlich gelöscht.

Weiss nicht wie weit es mit der " künstliche Intelligenz " in nicht Linux Systeme fortgeschritten ist. Ich weiss nur eins, stets der User eines jedes PC / Notebooks sollte " seine eigene Intelligenz " über seine eigene Daten haben und handhaben.

Mein erstes Grundsatz über Elektronik: Nicht die Elektronik soll für mich Verantwortung übernehmen.

Und übrigens, mein " Altlast Ordner " Vorschlag- Idee hatte ich mir damals unter w2k-pro schon erstellt, weil ich stets die Tasten, schift+del nutze und deswegen, wenn ich mir unsicher war dies oder jenes ins " Altlast " rein schiebte... heuer auch noch... und...? ist das nun soooo kompliziert? Und ich nehme an auch SeniorenInnen wissen zu genau was " Altlasten " sind.

Edit:

Fast vergessen, damit meine Idee auch funktioniert braucht es zwei Berücksichtigungen.

- In der Desktop Umgebung es so einstellen, dass es nicht ins Papierkorb verschiebt, sondern sofort löscht.

- Dass es sofort löscht muss man wissen und sich bewusst sein, um zu entscheiden ob ich was ins " Altlast " vorerst rein schieben will.

[catdog2]

Ist jemandem von euch eine Software bekannt, die sowas löst? Ich bin sicherlich nicht der erste, der sowas "wünscht".

Eine einfache Paketsuche nach trash liefert autotrash und trash-cli.

Mal andersherum gefragt: Wie macht ihr das? Leert ihr einfach von Zeit zu Zeit komplett euren Papierkorb "manuell" bzw. per Script? Was ist, wenn ihr genau 5 Minuten danach bemerkt, dass ihr eine Datei von gestern wiederherstellen wollt?

Ich verwende dieses Feature nicht (KDE würde da diverse Einstellungsmöglichkeiten bieten würde ich es nutzen).

[pferdefreund]

Ich verwende ebenfalls keinen Papierkorb - ist in XFE ausgeschaltet - aber ich denke mal, gerade im Bereich Opa, Oma tut es doch ein
kleines Script beim Start, was alles entsorgt, was älter ist wie - sagen wir mal - ein Jahr. Außerdem sollte auch auf Opa-Oma-Rechnern ein regelmäßiges Backup laufen und ein Jahr Altlasten bei dem Personenkreis sollten heutige Festplatten locker abkönnen (vom Platzbedarf).
Nicht immer alles ideologisieren - einfach mal pragmatisch angehen. Fürs Backup ne externe Platte, die immer angesteckt bleibt und ein Script, der regelmäßi /home sichert sollte da doch genügen.

[inne]

Ubuntu sollte GNOME/DConf können. Das hat dafür einen rudimentären Ansatz, wenn das reicht als Lösung.

Code: Alles auswählen

$ dconf list /org/gnome/desktop/privacy/
remove-old-temp-files
old-files-age             # <<<
hide-identity
remove-old-trash-files    # <<<
show-full-name-in-top-bar

[inne]

Wohlgemerkt muss diese Funktionalität unabhängig von der GUI bzw. dem verwendeten Dateimanger funktionieren

Das DF.DE Wiki hat hier eine Lösung: https://wiki.debianforum.de/Skript_zum_ ... BClleimers

OT:

Oder vielleicht sich einen Ordner, z. B. Namens " Altlast " anlegen.

Nun ja, ob ich das Ding nun "Rumpelstilzchen" oder "Papierkorb" nenne, scheint mir denn doch etwas beliebig zu sein.

Rumpelstilzchen finde ich als Skriptnamen gut:

Etwas verdeckter kommt dieses Motiv der Dateiopferung bzw. -löschung im Märchen Rumpelstilzchen daher. All diese Überlieferungen gehen auf reale vorzeitliche Vorgänge zurück, vermutlich Opferrituale, welche anfänglich eine Speicherplatzfreigebende Form hatten und am Ende zu Brandopfern werden. Siehe dazu auch Formatierung.

[uname]

Ich nutze auch kein Papierkorb. Man könnte aber z.B. täglich für z.B. einen Monat inkrementell sichern. Dann kann man über diesen Monat nicht nur gelöschte Dokumente wiederfinden, sondern auch Änderungen in Teilen nachverfolgen.

Ich habe da mal ein Programm geschrieben [1] und auch rsnapshot wäre interessant. Die "Sicherung" kann man auf dieselbe Festplatte schreiben (z.B. /backup). Ist zwar nicht ganz sicher aber Festplatten-Crashs passieren selten und normale Anwender finden diesen Teil der Festplatte sowieso nicht.

[1] https://wiki.ubuntuusers.de/Skripte/Backup_mit_RSYNC

[Drahtseil]

Das DF.DE Wiki hat hier eine Lösung: https://wiki.debianforum.de/Skript_zum_ ... BClleimers
...

Das Ding ist von mir. Wie das Wiki schon sagt, habe ich es unter Squeeze geschrieben, benutze es seitdem nicht mehr (die Festplatten sind mittlerweile so groß dass ich sie auch mit Müll nicht voll kriege). Sollte es die für dich richtige Lösung sein, kann ich es gern noch einmal bei mir (Jessie, Gnome3) testen. Was nutzt du noch 'mal?

Ubuntu sollte GNOME/DConf können. Das hat dafür einen rudimentären Ansatz, wenn das reicht als Lösung.

Code: Alles auswählen

$ dconf list /org/gnome/desktop/privacy/
remove-old-temp-files
old-files-age             # <<<
hide-identity
remove-old-trash-files    # <<<
show-full-name-in-top-bar

Das kannte ich noch nicht und habe es bei mir sofort aktiviert (old-files-age dabei auf 360 Tage gestellt). Bisher ist noch nichts passiert, kommt also darauf an wann und ob dieser Reinigungsprozess anläuft. Ansonsten finde ich es eine Superidee (denn ja, auch ich liebe Papierkörbe die mir zerrissen Dokumente im Notfall wieder anbieten können).

[inne]

Das kannte ich noch nicht und habe es bei mir sofort aktiviert (old-files-age dabei auf 360 Tage gestellt). Bisher ist noch nichts passiert,

Ob das funkioniert habe ich nie getestet, im Zweifel müsste das mal jemand auf der GNOME maillingliste fragen.
Ich weiss auch nicht wo genau das ausgeführt wird/umgesetzt ist...

[Drahtseil]

Soeben gesehen, dass nach einem Neustart der Papierkorb entsprechend reduziert worden ist.
Wer das wann macht habe ich aber nicht gefunden, Hauptsache es funktioniert.

Mit diesen beiden Lösungen müsste doch auch MoonKid glücklich sein?