Welchen Sinn hat exec?

[smutbert]

Hallo,

gelegentlich stoße ich auf scheinbar grundlegende Dinge, deren Sinn sich mir nicht erschließen will. Dieses Mal dreht es sich um den Befehl exec, der offensichtlich üblicherweise bereits in der Shell eingebaut ist. Durch Ausprobieren habe ich nur herausgefunden, dass exec einen Befehl ausführt und danach die Shell beendet, aber das kann doch noch nicht alles sein?
Verwendet wird er beispielsweise im Debianwiki zum Start von fluxbox über die .xinitrc:

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exec startfluxbox

Wer mag mir auf die Sprünge helfen

lg smutbert

[shoening]

Hi,

aus man bash:

exec [-cl] [-a name] [command [arguments]]
If command is specified, it replaces the shell. No new process is created.

Der wesentliche Punkt ist, dass der neue Befeht den Prozess quasi „übernimmt“.

Hilft das zum Verständnis?

[smutbert]

Ja, Danke. D.h. ua auch dass in einem Skript Befehle, die nach einem exec … folgen, nicht mehr ausgeführt werden, oder?

[kuerbis]

Durch Ausprobieren habe ich nur herausgefunden, dass exec einen Befehl ausführt und danach die Shell beendet

Nein, die Shell wird sofort beendet bzw. durch den zu startenden Prozess ersetzt. Ein Vorteil bei der Verwendung von exec in der .xinitrc ist, dass die Shell nicht die ganze Zeit untätig im Speicher herumhängt, während (in diesem Beispiel) Fluxbox läuft.

D.h. ua auch dass in einem Skript Befehle, die nach einem exec … folgen, nicht mehr ausgeführt werden, oder?

Ja, die Shell ist dann schließlich weg.

[smutbert]

jetzt ist alles klar, Danke euch beiden.

[uname]

Ich nutze es manchmal in ~/.bash_profile für einen SSH-Gast-Benutzer es in folgender Form:

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exec /usr/bin/screen -xRR

Das hat den Vorteil, dass die Person nicht einfach über ein Detachen der screen-Sitzung die Standard-Shell zurückerhält sondern vom System runterfliegt. Ok, das Detachen von screen-Sitzungen kann man auch anders unterbinden. Gleiches kann man wahrscheinlich zur noch besseren Absicherung von restricted-Shells nutzen.

[smutbert]

hui, es ist lustig neue Tricks zu lernen, Danke