SATA-festplatte und Pogoplug

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mitklaus
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SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 17.07.2013 22:23:41

Hallo zusammen,

ich bin noch etwas neu in der linux/debian-materie - daher bitte ich ersmal um Nachsicht ;-)

Ich bin dabei, mir aus einem Pogoplug ein linux-NAS zu basteln.
Was ich bisher gemacht habe:

Ich hatte erst versucht, ArchLinux auf dem Pogoplug (auf einem USB-Stick) zu installieren, was auch soweit funktioniert hat, bis ich es auf die neueste Version updaten wollte. Das hat dazu geführt, dass sich irgendwie zwei nicht kompatible Versionen von Archlinux gekreuzt haben, so dass nachher fast gar nicts mehr lief. Ohne eingesteckten USB-Stick lässt sich der Pogoplug seit dem nicht mehr starten.
Ein Kumpel von mir (der leider momentan nur sehr wenig zeit hat) hat mir dann geholfen, und von ArchLinux aus auf einem anderen USB-Stick Debian installiert, was nach etwas hin und her jetzt auch super läuft.

Da der Pogoplug über gigabit-LAN und einen internen sata-Port verfügt, würde ich diesen Geschwindigkeitsschub natürich gerne nutzen.

Das Problem ist jetzt nur: Wie greife ich auf die sata-Platte zu?

Wenn die Festplatte beim Neustart eingestöpselt ist, versucht der pogoplug von ihr zu booten, findet nix und startet nicht.
Wenn ich die Festplatte im laufenden Betrieb einstöpsel, wird sie nicht als neues gerät erkannt - vermutlich hat der sata-port keine hot-plug-funktion oder wie das heißt.

Daher war meine idee, den USB-Stick auf die SATA-Platte zu klonen, damit er von der Platte starten kann. Dann könnte ich hinter die boot-und systempartitionen noch eine datenpartition hängen und gut.

Oder gibts ne andere möglichkeit, die sata-platte im laufenden betrieb noch nachträglich einzuhängen, bzw dem sata-port zu sagen, mal nach neuen geräten zu scannen?

Vielen Dank schonma!

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catdog2
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von catdog2 » 18.07.2013 01:09:11

Oh ist das zufällig der: http://archlinuxarm.org/platforms/armv6 ... asend-life ?

Wenn ja klarer Fall die Tonne. Das Ding ist zwar auf dem Papier toll aber auf Softwareseite ist das ein ziemlicher Reinfall. Selbst die Archlinux Leute (die einzigen die das überhaupt unterstützen) haben das Ding ja praktisch aufgegeben weil sie keinen brauchbaren halbwegs aktuellen Kernel auf das Ding portiert bekommen. Würde mir da dann doch lieber was anderes suchen.

Wenns einer von denen mit Marvell Kirkwood ist dürfts da schon besser ausschauen.
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 18.07.2013 06:21:30

mitklaus hat geschrieben:Oder gibts ne andere möglichkeit, die sata-platte im laufenden betrieb noch nachträglich einzuhängen, bzw dem sata-port zu sagen, mal nach neuen geräten zu scannen?
hmmm ... ich hab ja wenig Ahnung von ARM, und vom Pogoplug noch weniger ...

Möglichkeit 1:
du führst ein "lspci -vvv" aus. Da siehst du eine Liste aller Geräte in deinem Pogoplug - schau nach dem Sata-Controller. Und dort schau nach dem "kernel driver in use: xyz"
Dann machst du ein "rmmod -f xyz".
Dann steckst du die Sata-Platte an.
Dann machst du ein "modprobe xyz".

Möglichkeit 2:
Du arbeitest dich duch die Liste der hier erwähnten Befehle:
http://www.skytale.net/blog/archives/24 ... Linux.html
http://serverfault.com/questions/5336/h ... in-without
(dass du dabei dein System abschießen kannst, muss ich glaube ich nicht erwähnen)

Möglichkeit 3:
Du besorgst dir einen USB->Sata Adapter und schließt die Platte per USB an und richtest sie so ein. Danach sollte sie auch am Sata-Port laufen.
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von catdog2 » 18.07.2013 08:14:44

du führst ein "lspci -vvv" aus. Da siehst du eine Liste aller Geräte in deinem Pogoplug - schau nach dem Sata-Controller. Und dort schau nach dem "kernel driver in use: xyz"
ARM SoCs haben selten einen PCI Bus…
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hikaru
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von hikaru » 18.07.2013 09:19:39

mitklaus hat geschrieben:Wenn die Festplatte beim Neustart eingestöpselt ist, versucht der pogoplug von ihr zu booten, findet nix und startet nicht.
Wenn ich die Festplatte im laufenden Betrieb einstöpsel, wird sie nicht als neues gerät erkannt - vermutlich hat der sata-port keine hot-plug-funktion oder wie das heißt.

Daher war meine idee, den USB-Stick auf die SATA-Platte zu klonen, damit er von der Platte starten kann. Dann könnte ich hinter die boot-und systempartitionen noch eine datenpartition hängen und gut.
Das wäre auch meine erste Idee.
Stöpsel die HDD und den Stick mal an einen anderen Linuxrechner an (von Live-CD reicht) und schau dir mit fdisk -l an welches Gerät wie gemapt ist. Du wirst dann z.B. feststellen dass die HDD als /dev/sdb und der Stick als /dev/sdc erkannt wird. (Das ist wirklich nur ein Beispiel! Schau genau nach wie es bei dir ist, sonst gehen im nächsten Schritt Daten verloren!).

Dann kannst du den Stick mit dd auf die HDD klonen:

Code: Alles auswählen

dd if=/dev/sdc of=/dev/sdb bs=1M
Wenn du jetzt die HDD an den Pogoplug anschließt bootet der im Idealfall davon.

mitklaus
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 18.07.2013 13:25:58

@catdog2:
Also Mein Kernel läuft eigentlich soweit gut (Linux debian 2.6.31.6_SMP_820 #6 SMP Thu Jun 14 19:49:57 CDT 2012 armv6l GNU/Linux). So schnell wollte ich noch nicht aufgeben ;-)

@hikaru:
Danke, das war, was ich gesucht hab.

Werden sata-Platten standardmäßig gleich angesprochen, wie usb-Laufwerke (als sda, sdb, sdc etc. ? Oder gibts da in /dev/ noch einen anderen eintrag für , wie sataa, satab etc. oder sowas?

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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 18.07.2013 16:35:14

catdog2 hat geschrieben:ARM SoCs haben selten einen PCI Bus…
Oh ... gut zu wissen *hüstel*
Okay, vergiss Methode 1. *dezent unter den Teppich kehr*
Trotzdem wäre die Frage interessant, welcher Treiber den Sata-Baustein antreibt.
mitklaus hat geschrieben:Werden sata-Platten standardmäßig gleich angesprochen, wie usb-Laufwerke (als sda, sdb, sdc etc. ? Oder gibts da in /dev/ noch einen anderen eintrag für , wie sataa, satab etc. oder sowas?
Eigentlich ist es umgekehrt ... USB-Laufwerke werden genau so angesprochen wie sata-Platten ... sda, sdb u.s.w..
Ungewöhnliche Treiber können das aber auch anders handhaben ... wenn du unter /dev/sd* also nichts findest, kommen auch andere Namen unter /dev/ in Frage.
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 18.07.2013 18:54:28

NAB hat geschrieben: Ungewöhnliche Treiber können das aber auch anders handhaben ... wenn du unter /dev/sd* also nichts findest, kommen auch andere Namen unter /dev/ in Frage.
Ok, dachte ich mir schon - taucht aber trotzdem nicht im dev-Verzeichnis auf - hab vor und nach dem verbinden das Verzeichnis verglichen, und da ist definitiv nichts hinzugekommen.
Hab gerade mal den stick auf die platte geklont und dahinter ne primäre ntfs-partition erstellt (damit ich das Teil notfalls auch mit windows-rechnern ansprechen kann) und der formatiert gerade lustig vor sich hin... hoffe das klappt so :-)
Danke schonmal.

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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 18.07.2013 19:20:07

mitklaus hat geschrieben:Ok, dachte ich mir schon - taucht aber trotzdem nicht im dev-Verzeichnis auf - hab vor und nach dem verbinden das Verzeichnis verglichen, und da ist definitiv nichts hinzugekommen.
Das funktioniert vermutlich deswegen nicht, weil der Sata-Port vom Pogoplug kein Hot-Swap beherrscht. Ob sich beim Einstecken was tut, solltest du schon durch den Befehl "dmesg" erfahren können.

Wegen dem fehlenden Hot-Swap müsste man den Kernel irgendwie dazu zwingen, den Sata-Port oder den gesamten Sata-Chip nach dem Einstecken neu zu erkennen.

Ich befürchte, beim "Klonen" wirst du das Problem haben, dass der Linux-Bootloader nicht mit kopiert wird, und die Platte daher trotz geklonter Partition nicht startet. Aber ich weiß auch nicht, mit welchem Programm du da zugange bist - es klingt nach Windows, und Windows nimmt üblicher Weise keine Rücksicht auf Linux-Bootloader.
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 18.07.2013 20:02:43

Das Klonen hatte ich nach der Anleitung von hikaru mit dem befehl dd gemacht. Und danach hatte ich mit gparted ne zusätzliche partition dahintergehängt.
Ok, ich gebe zu, diese Partition gerade mit windows zu formatieren (weil laptop verbracuht bei der dauer weniger strom als der linux-desktop ;-) Aber ich denke das dürfte doch kein Problem darstellen, oder?
btw. wo liegt der linux-bootloader denn eigentlich? Auf dem stick waren 2 partitionen einmal linux und eine unbekannte sehr kleine, die er auch einfach 1:1 auf die platte übertragen hat - ist da der bootloader drin?

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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 18.07.2013 20:11:39

mitklaus hat geschrieben:Das Klonen hatte ich nach der Anleitung von hikaru mit dem befehl dd gemacht.
Ah ... perfekt! Ja, dd kopiert alles, auch den Bootloader.

Ich hätte ja nach dem "dd" mal einen Test mit dem Pogoplug gemacht ... dann wüsstest du nachher genauer, ob Windows (oder gparted) wirklich ein Problem erzeugen. Aber gut, Versuch macht kluch :)
mitklaus hat geschrieben:btw. wo liegt der linux-bootloader denn eigentlich?
Der erste Teil des Bootloaders lieg im allerersten Block der Festplatte, zusammen mit der Partitionstabelle. Darum kann ein dummes Programm, wenn es die Partitionstabelle neu schreibt, auch den Bootloader kaputt machen.

Beim zweiten Teil des Bootloaders kommt es drauf an ... bei einer MBR-Partitionstabelle schmuggelt der sich zwischen den ersten Block der Platte und den Anfang der ersten Partition - auch eine heikle Stelle. Bei einer GPT-Partitionstabelle liegt genau dort die GPT-Tabelle, darum bekommt Grub eine eigene kleine Partition.

Der dritte Teil des Bootloaders liegt im /boot/grub-Verzeichnis deines Systems.

Diese "unbekannte, sehr kleine" Partition klingt nach einer GPT.
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 18.07.2013 21:28:03

Ja ich hab auch erst überlegt, ob ichs erst teste - war aber zu faul, die platte aus dem externen Gehäuse zu pflücken um sie danach (wenn es geklappt haben sollte) zum partitionieren wieder in den Rahmen einzubauen... hatte in dem Moment nicht daran gedacht, wie lange das Formatieren über USB braucht... :-(
Und sie über Befehlszeile am pogoplug zu partitionieren traue ich mir noch nicht zu.

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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 18.07.2013 21:50:07

mitklaus hat geschrieben:Und sie über Befehlszeile am pogoplug zu partitionieren traue ich mir noch nicht zu.
Ich wollt grad sagen ... wenn du eh ein externes USB-Gehäuse hast, dann ist die Sache mit dem Anschluss der Festplatte zum Einrichten doch recht einfach.

Das mit der Kommandozeile ist ja auch überflüssig ... ob nun "gparted" mit GUI oder "fdisk" ohne GUI, es kommt ja dasselbe dabei raus. Im Zweifelsfall hat ein neues gparted weniger Fehler als ein veraltetes fdisk. (wobei kürzlich vor einer fehlerhaften Version von gparted gewarnt wurde, aber die hat keinen Einzug in Wheezy gehalten)

Sag, erinnerst du dich, ob Gparted beim Anlegen der zusätzlichen Partition über die Partitionstabelle gemeckert hat?

Und steckt die Platte doch mal per USB an den Pogoplug, und schau, was passiert ...
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von mitklaus » 19.07.2013 09:57:40

NAB hat geschrieben: Sag, erinnerst du dich, ob Gparted beim Anlegen der zusätzlichen Partition über die Partitionstabelle gemeckert hat?

Und steckt die Platte doch mal per USB an den Pogoplug, und schau, was passiert ...

Autsch. Das war dämlich - da hab ich wohl auf dem Schlauch gestanden - auf die Idee, die HDD testweise über USB anzuklemmen war ich gar nicht gekommen (dann hätte ich ja auch nicht die Bestätigung, dass der pogoplug über sata Booten kann gehabt)

Gparted hat keine Fehlermeldung oder sowas ausgegeben.
War es denn richtig, eine primäre Partition zu erstellen, und keine erweiterte? Hab da den Unterschied noch nicht ganz verstanden.
Noch 3 Stunden!! Dann ist das formatieren endlich fertig!!

NAB
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Re: SATA-festplatte und Pogoplug

Beitrag von NAB » 19.07.2013 17:17:28

mitklaus hat geschrieben:Autsch. Das war dämlich - da hab ich wohl auf dem Schlauch gestanden - auf die Idee, die HDD testweise über USB anzuklemmen war ich gar nicht gekommen (dann hätte ich ja auch nicht die Bestätigung, dass der pogoplug über sata Booten kann gehabt)
Das meinte ich oben mit Möglichkeit 3 ... natürlich nur zum Einrichten ... den Sata-Test kannst du dann machen, wenn die Platte perfekt von USB bootet.
mitklaus hat geschrieben:War es denn richtig, eine primäre Partition zu erstellen, und keine erweiterte? Hab da den Unterschied noch nicht ganz verstanden.
Primäre Partition? Gut, das widerspricht meiner GPT-Theorie ... mit GPT gibt es keine primären und erweiterten Partitionen mehr.
Nein, an einer primären Partition ist nichts falsch. Du kannst auf der Platte maximal vier primäre Partitionen haben. Die letzte primäre Partition kannst du als erweiterte Partition anlegen. In der erweiterten Partition kannst du noch mal vier logische Partitionen unterbringen. Die erweiterte Partition ist also nur eine Krücke, um mehr Partitionen zu kriegen ... mehr als 4.
mitklaus hat geschrieben:Noch 3 Stunden!! Dann ist das formatieren endlich fertig!!
Das nächste mal nimmste "schnell formatieren", hmm? ;-)
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