[gelöst] kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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MonDa
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[gelöst] kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Beitrag von MonDa » 13.09.2012 00:04:36

edit: nur Zahlen zum Startsektor korrigiert
Fragen:
1. siehe Betreff - ist es technisch möglich ein 2. System zu erstellen,
indem man nur auf logische Partitionen kopiert (die primären sind schon vergeben)
dass es genau gleich ist und auch startfähig
genau: ein gesamtes Debian-Squeeze-Linux-System so kopieren, (das bevorzuge ich vor einer Neuinstallation - weil sicher genau gleich)

2. vielleicht hat jemand einen Tip für einen Konsolen-Copy-Befehl, mit Optionen, dass automatisch versteckte Dateien und Untervrzeichnisse mitkopiert werden (wegen Skript - da ich es besonders gut machen wollte, lauter einzelne Partitionen angelegt habe, macht nun die Kopiererei mehr Ärger)
3. muss ich für das 2. System auch eine eigene boot-Partition von 220 MiB vorsehen?
bei der Installation des 1. Systems habe ich eigentlich die root-Partiton mit boot markiert
* zu allererst habe ich eine leere Partiton - vorgesehen als boot-Partition
(jedoch nicht verwendet - und nicht als solche markiert, um bei der Installation keine Irritation zu verursachen)
- weil ich irgendwo las, wenn man mehrere Linuxsysteme installieren wolle,
wäre eine eigene boot-Partition nötig (muss nochmal darüber nachdenken warum)
die Partitionen für /tmp. /, /usr, /var, /home muß ich natürlich ein zweites mal vorsehen und alles hineinkopieren
/swap plane ich die gleiche Partition für beide Debian-Systeme zu verwenden

(im übrigen Zippe ich nicht - weil ich nicht nur sichern will - sondern schon mal an Fälle denke,
wo etwas nicht geht, das ich auf zwei verschiedene Arten ausprobieren will
oder um einfach zu vergleichen, was geändert wurde)

Um Rückfragen zu vermeiden - gleich alle Details
und falls jemand auf die Idee kommt, das nachzumachen - es war keine gute Idee
soviele Partitonen für eine SATA zu verwenden - es sind max. 15 Partitonen möglich - so ist kein Kopie mit noch einmal den gleichen Partitionen möglich - selbst wenn ich sda9 und sda10 lösche (die hatte ich nur zum spielen)

auf 160 GB Platte
habe ich (mein gparted zeigt - wobei ich meine an 2048 k-Block-Grösse ausgerichtet zu haben als ich die Partitionen mit einem
Livesystem und gparted vorab erstellt hatte - und bei der Installation nur noch angab, wofür welche Partition verwendet werden soll
wobei ich meine ein Ankreuzkästchen für "an Zylindergrenze ausrichten" aktiviert zu haben)
sda1 Grösse: 220 MiB erster Sektor: 2048 Letzter Sektor 452.607 Sektoren insgesamt 450.560 *
sda2 Grösse: 1,99 GiB erster Sektor: 465885 Letzter Sektor 4.642.784 Sektoren insgesamt 4.176.900 linux-swap
sda3 Grösse: 5,00 GiB erster Sektor: 4642785 Letzter Sektor 15.133.229 Sektoren insgesamt 10..90.445 /tmp
sda4 Grösse: 66,82 GIB erster Sektor: 15.133.291 Letzter Sektor 4642784 Sektoren insgesamt 4176900 Primäre Part für log. Part.
- - - logische Partitionen - - -
sda5 Grösse: 321,58 MiB erster Sektor: 15.133.293 Letzter Sektor 15.681.784 Sektoren insgesamt 568.602 / = root Markierg:boot
sda6 Grösse: 6,00 GiB erster Sektor: 15.791.958 Letzter Sektor 28.370.789 Sektoren insgesamt 2.578.832 /usr
sda7 Grösse: 509,84 MiB erster Sektor: 28.370.853 Letzter Sektor 29.415.014 Sektoren insgesamt 1.044.162 /var
sda8 Grösse: 10,00 GiB erster Sektor: 29.415.078 Letzter Sektor 50.395.904 Sektoren insgesamt 20.980.827 /home
sda9 Grösse: 43,00 GiB erster Sektor: 50.395.968 Letzter Sektor 140.574.719 Sektoren insgesamt 90.178.752 **
sda10Grösse: 7,00 GiB erster Sektor: 140.576.768 Letzter Sektor 155.256.831 Sektoren insgesamt 14.680.064 **
nicht zugeteilt: 79,35 GiB

** bereits für bestimmte Dinge verplant!
/home ist so klein, weil ich evtl. an eine separate Platte für Daten denke

wie gesagt, habe ich versucht an Zylindergrenzen auszurichten - hat eigentlich schon gestimmt - denke ich
aber nach der Installation ist es jetzt eben so
aber das stört mich im Moment auch nicht - ist halt das System etwas langsamer - erst einmal sehen, ob ich das überhaupt spüre

Danke für das Lesen und Nachdenken.
Zuletzt geändert von MonDa am 13.09.2012 21:58:36, insgesamt 3-mal geändert.
Gruß

Mon

schwedenmann
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Re: kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Beitrag von schwedenmann » 13.09.2012 00:38:40

Hallo

Warum nicht ?
Du dann nur die relavanten configs anpassen, damit dein kopiertes System von den neuen Partitonen bootet.


Kopieren würde ich nur von einem Zweitsytem, oder Livesystem, mit cp oder rsync.

mfg
schwedenmann

Cae
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Re: kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Beitrag von Cae » 13.09.2012 01:48:25

MonDa hat geschrieben:ist es technisch möglich ein 2. System zu erstellen,
indem man nur auf logische Partitionen kopiert (die primären sind schon vergeben)
dass es genau gleich ist und auch startfähig
Das kommt drauf an, was darin ist. Wenn man genau kopiert, wird auch hinterher genau das gleiche herauskommen. Bootfähig allerdings eher nicht, dazu muss man a) dem origialen Bootloader Bescheid sagen (# update-grub) oder b) einen weiteren Bootloader installieren, der den ersten ersetzt.
MonDa hat geschrieben:2. vielleicht hat jemand einen Tip für einen Konsolen-Copy-Befehl, mit Optionen, dass automatisch versteckte Dateien und Untervrzeichnisse mitkopiert werden

Code: Alles auswählen

# rsync -aHAX /path/to/src/ /path/to/dst/
archive (rekursiv, Rechte, Besitzer, Zeiten), Hardlinks, ACLs, extended meta-foo. Da ist alles mit an Bord.
MonDa hat geschrieben:3. muss ich für das 2. System auch eine eigene boot-Partition von 220 MiB vorsehen?
Wenn man Spaß daran hat, kann man das tun. Man könnte aber auch dasselbe physikalische /boot/ mehrfach verwenden, wenn es einen zwingenden oder guten Grund dafür gibt. LVM wäre ein Grund, aber das sehe ich hier nicht. Evtl. ist der Riesenhaufen an Partitionen/Dateisystemen für einen Einsteiger overkill? Bzw. kannst du direkt begründen, warum du das machst? Versteh' mich nicht falsch, da ist nichts Verkehrtes daran, aber das klingt ein wenig nach "warum einfach, wenn's auch kompliziert geht".

Zu dem ganzen Absatz mit /boot/ oder Boot-Flag sei der Hinweis gestattet, dass beides nichts miteinander zu tun hat. Falls das BIOS keinen Bootloader im MBR findet, *dann* guckt es, welche Partition als aktiv, bootbar, bootfähig markiert ist, also besagtes Flag trägt. Da in aller Regel ein Bootloader vorhanden ist, hat das Flag kaum Bedeutung.

Gruß Cae
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—Bruce Schneier

MonDa
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Re: kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Beitrag von MonDa » 13.09.2012 08:28:22

Hallo,

@Cae
Danke für die ausführliche Antwort.

Speziell die Anweisung zum kopieren, hätte ich so, selbst mit vielem lesen von Optionen (die ich dan auch noch bei copy gesucht hätte), wohl nicht zusammenbekommen - hätte schon einiges, was Du aufgezählt hast, was ich mit kopieren muß, gar nicht gekannt. -Das schaue ich mir noch mal an - daraus lernt man ;)

Du fragst warum so viele Partitionen:
Ja bin zwar Linux-Anfänger - will das aber nicht bleiben.
Sicher soll im Moment mal alles laufen. Aber ich versuche zumindest Dinge, die ich schon gelesen habe,
soweit zu berücksichtigen. Schließlich werden die Profis einen Grund haben, wenn die etwas in einer bestimmten Art machen, kann ja nicht schaden, das auch so zu machen ;)
Hatte irgendwo gelesen, dass dies möglich und gut sei - es aber auch mit einer Partition gehe.
Was sich für mich so anhört "besser ist einzelne Partitonen"
Gute Gründe kann ich Dir nicht nennen - weil dort zugegebener Maßen keine Hinweise waren, warum.
Könnte aus Zeiten sein, in denen man kleinere Festplatten hatte und so bei erweitertem Platzbedarf leichter einige Teile des Verzeichnisbaums auf eine weitere Platte eingehängt werden könnten.
Dann wäre das vielleicht nicht sinnvoll, wenn die Platte so groß ist, dass man sich 2 ganze Systeme auf einer Platte leistet.

LVM - liege ich mit meinen Gedankengängen da ganz falsch?
meine mich zu erinnern das das =Logical Volume Manager
So denke ich, das bedeutet eine weitere Zwischenschicht an Software (noch mal bei Wiki geprüft: der Logical Volume Manager besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: einer Verwaltungsebene (dem Manager) mit CLI und/oder GUI sowie einem in den Betriebssystemkern integrierten Treiber).
Der Vorteil ist m.W.:
dass man Partitionen leichter nachträglich vergrößern kann.
Platten im Betrieb tauschen kann - was für Server, die nicht offline gehen sollen?
Gibts da noch einen? War das was mit Platten mit sehr hoher Kapazität?
Ich dachte -
mehr tools die ich verwende, um so mehr Lernaufwand
mehr Softwareschichten = mehr Fehlermöglichkeiten in der Software.
Verwaltungsmehraufwand bei Zugriffen also auch Beeinflussung Geschwindigkeit
(habe jetzt keinen Super-Power-Rechner - bin da eher Minimalist)
Die Möglichkeit Partitionen zu vergrößern, bei der heutigen Plattengröße kann man die Partiton doch gleich reichlich vorsehen?
Außerdem kann man doch gerade, wenn man viele Teile im Verzeichnisbaum auf separaten Partitionen hat,
diese doch später leicht auf eine andere Platte mounten? Sicher muß man das dann von Hand tun - aber ich liebe es zu wissen, was in meinem System passiert und das auch kontrollieren zu können. Dazu müßte ich LVM sehr genau kennen und der Lernaufwand hebt so manche Vereinfachung wieder auf.
Ganz wichtig:
Kann ich wenn ich LVM benutze noch mit einem anderen System z.B. Live-System Knoppix, auf die Logischen Partitionen zugreifen?
Da ja LVM Software ist, die im Linux selbst läuft (im Kernel oder wo auch immer) wie kann dann, wenn mit einem anderen System gestartet wird, noch die Kompatibilität gegeben sein? Sind alle wichtigen Verwaltungsdaten so gespeichert das dies tatsächlich geht.
Dann würde sich doch immer die Frage stellen, ob ich mit der gleichen Version der LVM-Software zugreife.
(oder diese zumindest keinen Unterschied macht)
Man muß ja micht alles verwenden, nur weil es das gibt ;)

Muß jetzt gehen.

Danke noch einmal.
Gruß

Mon

Cae
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Re: kopiertes 2. System auf nur logischen Partitionen?

Beitrag von Cae » 13.09.2012 12:13:13

MonDa hat geschrieben:Hatte irgendwo gelesen, dass dies möglich und gut sei - es aber auch mit einer Partition gehe.
Was sich für mich so anhört "besser ist einzelne Partitonen"
Gute Gründe kann ich Dir nicht nennen - weil dort zugegebener Maßen keine Hinweise waren, warum.
Könnte aus Zeiten sein, in denen man kleinere Festplatten hatte und so bei erweitertem Platzbedarf leichter einige Teile des Verzeichnisbaums auf eine weitere Platte eingehängt werden könnten.
Das mag eine weitere Komfortfunktion sein, der Hauptsinn vom Aufsplitten ist aber meistens, Rechte zu begrenzen. Zum Beispiel /var/log/ extra mounten, damit nicht / volllaufen kann, weil irgendein Dienst wie blöde loggt. Oder /home/ als noexec, damit $boeseruser keine eigenen executables fahren kann. Siehe auch [1].
MonDa hat geschrieben:dass man Partitionen leichter nachträglich vergrößern kann.
Dateisysteme!
MonDa hat geschrieben:Platten im Betrieb tauschen kann - was für Server, die nicht offline gehen sollen?
Jein, das ist eher die Hot-Swap-Fähigkeit der Hardware, und typischerweise mit RAID verbunden. Also eher mdadm und Kollegen, aber LVM kann auch RAID.
MonDa hat geschrieben:Gibts da noch einen? War das was mit Platten mit sehr hoher Kapazität?
Nette Idee. Angenommen, man hat eine 3-TB-Platte, die man mit dem klassischen MBR nur in mindestens zwei Partitionen/Dateisystemen bereit stellen kann. LVM drüber, schon kann man eben doch ein einzelnes Dateisystem über die kompletten 3 TB legen.
MonDa hat geschrieben:Ganz wichtig:
Kann ich wenn ich LVM benutze noch mit einem anderen System z.B. Live-System Knoppix, auf die Logischen Partitionen zugreifen?
Da ja LVM Software ist, die im Linux selbst läuft (im Kernel oder wo auch immer) wie kann dann, wenn mit einem anderen System gestartet wird, noch die Kompatibilität gegeben sein? Sind alle wichtigen Verwaltungsdaten so gespeichert das dies tatsächlich geht.
Tendenziell ist das ein Problem. Grml [2] zum Beispiel kommt damit super klar, aber das ist ja auch für Rettungseinsätze konzipiert. Ob das auch bei anderen Live-Systemen funktioniert, ist halt vom System abhängig.
MonDa hat geschrieben:Dann würde sich doch immer die Frage stellen, ob ich mit der gleichen Version der LVM-Software zugreife.
(oder diese zumindest keinen Unterschied macht)
Das ist so ähnlich wie bei Dateisystemen, es gibt zwei Versionen von Superblock, v0.9 und der andere, aber das war es auch schon. Vergleiche das mit ext3/ext4. Beide weiter verbreitet, ohne größere (inkompatible!) Änderungen.

Gruß Cae

[1] viewtopic.php?f=37&t=138139
[2] http://grml.org/
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—Bruce Schneier

MonDa
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Re: [gelöst] kopiertes 2. System auf nur logischen Partition

Beitrag von MonDa » 13.09.2012 13:28:49

@Cae

nochmals Danke für die nette Hilfe.

Den Hinweis
Cae hat geschrieben: Zum Beispiel /var/log/ extra mounten, damit nicht / volllaufen kann, weil irgendein Dienst wie blöde loggt.
finde ich sehr interessant und werde ich wenn ich alles am Laufen habe baldmöglichst realisieren.
Allerdinges ist mir der Link [1] "/usr absichern" - der bei mir ohne java script nicht direkt funktioniert ;) -
einfach eine Nummer zu groß - ich habe aber auch ein Single User System - also sehe ich den Bedarf nicht - vielleicht wenn ich mein Java System am Laufen habe - nochmal darüber nachdenken :).

Übrigens werde ich das ganze Ansinnen ein 2. System zu kopieren - natürlich gleiche Partitionsaufteilung - verwerfen.
Beim weiteren Partitonieren fällt mir auf:
Ich habe übersehen - und es wurde mir schon einmal gesagt (ich schäme mich - memory overflow), dass SATA-Platten nur 15 Partitionen haben können - also würde das sehr knapp - sda9 u. sda10 waren zwar nur Hilfspartitionen - könnte ich löschen und linux-swap könnte man gemeinsam benutzen. Aber nun mag ich erst einmal nicht mehr.
Die Platten werden immer größer - die möglichen Partitonen immer begrenzter.

Danke.

PS:
übrigens - weil ich es gerade in der Hand habe hierher hatte ich die Idee meine Partitionen so einzuteilen.
[url]http://www.debian.org/releases/stable/i ... all.txt.de[/]
habe ich gefunden
Für neue Debian-Nutzer, private Debian-Computer zu Hause und andere
Einzelplatz-Rechner ist eine einzelne /-Partition (plus Swap) öglicherweise die einfachste Lösung. Wenn Ihre Partition allerdings größer als 6GB ist,
achten Sie darauf, ext3 als Dateisystem zu verwenden. Ext2-Partitionen
benötigen eine regelmäßige Überprüfung der Integrität des Dateisystems und dies kann Verzögerungen während des Bootens verursachen, wenn die Partition sehr groß ist.

Für Mehrbenutzersysteme oder Rechner mit viel Festplattenplatz ist es das Beste, /usr, /var, /tmp und /home jeweils auf eigene Partitionen separat von /
zu legen.
Gruß

Mon

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