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Red Hat Linux wird zur "Community-Distribution" Fedora Linux
Verfasst: 24.09.2003 16:29:06
von Hackmeck
Die "Consumer Version" von Red Hat Linux, soll nun zur Community-Linux-Distribution "Fedora Linux" umgebaut werden und damit wahrscheinlich in Konkurrenz zu Debian GNU/Linux stehen:
http://www.heise.de/newsticker/data/odi-24.09.03-001/
Verfasst: 24.09.2003 16:44:00
von Raoul
Hui!
Aber der Schritt war abzusehen, Redhat ist an einer Trennung von Privat- und Buisnesskunden interessiert. Redhat 9 stand schon seit einiger Zeit nicht mehr auf der HP von Redhat, man musste schon gewaltig klicken, bis man auf der RH9 Seite angekommen war.
Ich persönlich finde die Idee eines Community-Linux ganz gut, allerdings denke ich, dass das bei Redhat nicht funktionieren wird, weil Redhat davon lebt, ein fertiges Produkt aus einer Packung mit Handbuch undSupport zu sein, zumindest im Buisness-Bereich, wo viele Clients dann mit RH9 ausgestattet werden. Der Markt wird dann wegbrechen, denn Admins wollen ein Komplettpaket mit Support. Wenn sie eine Communitydistri einsetzen wollten, würden sie eh Debian nehmen!
Ich denke, dass Redhat nicht als Community-Distribution gegen Debian bestehen kann, aber vielleicht unterschätze ich da auch die Redhat-Community
Raoul
Verfasst: 24.09.2003 16:52:31
von Beowulf666
Mein Problem ist, dass ich die Grösse Red Hats im Homebereich nicht einschätzen kann.
SUSE ist hier in Euroland recht gross, aber wie siehts mit RH in USA aus?
Verfasst: 24.09.2003 17:12:42
von Natas12
AFAIK ist redhat in USA genau das was suse hier ist (aber korrigiert mich, hab keine zahlen). prinzipiell ist jede neue distri etwas gutes - linux an sich kann dadurch ja nur gewinnen. redhat wird so kosten sparen können (die pakete wird die community bauen), aber ich bezweifle, dass das funktionieren wird. bei meinen "eigenversuchen" hat redhat bei mir immer einen recht zwiespältigen eindruck hinterlassen. sicher, es ist leicht zu installieren, es sieht gut aus und ist recht fix - aber irgendwas fehlte. vielleicht der "killer-vorteil" den suse (für einige nutzer) mit yast oder debian mit apt-get hat. zumal die letzte rh ja ziemlich teuer war (für privatkunden) - es sei denn, man weicht auf "roter hut linux" aus (lol - 3,50 €).
und ob dann alles so schön glatt funktioniert wie bei debian - who knows.
Verfasst: 24.09.2003 17:12:53
von tylerD
Aber allein der Vergleich von 3 CDs bei Feodra zu 7 CDs bei Woody sagt ja schon ziemlich viel über die Anzahl der Pakete in debian aus.
Obwohl ich es gut heise das eine Firma die vom Opensource lebt, einer Comunity die Möglichkeit gibt am Produkt mitzuarbeiten und somit das Produkt beeinflussen kann.
cu
Verfasst: 25.09.2003 09:03:49
von chimaera
Raoul hat geschrieben:
Ich denke, dass Redhat nicht als Community-Distribution gegen Debian bestehen kann, aber vielleicht unterschätze ich da auch die Redhat-Community
wiseo 'gegen' debian? feodra ist ein anderes projekt, adressiert andere benutzer und ja, ich denke du unteschätzt die red-hat community sogar ganz bestimmt. (genauso wie viele die suse-community(?) unterschätzen.) man sollte sich doch einmal überlegen wo linux, und die systeme drumherum, heute ohne diese major-disros stehen würde.
Verfasst: 25.09.2003 09:28:49
von CaT
also ich finde die idee eigentlich auch gut. das debian projekt ist aber sicherlich schon ausgereifter bzw es wird schon länger daran gearbeitet. und ich würde es ebenfalls nicht als konkurzen bezeichnenen eher als ein weiteres projekt.
Verfasst: 25.09.2003 12:03:49
von jogix
Hi,
irgendwie scheine ich mich immer in den falschen Kreisen zu bewegen... ich kenne auch hier in Dland viele RedHat User, eigentlich mehr als SuSe User, zumindest bei den persönlichen Kontkten.
Sei es drum, ich denke, jede weitere gute Distribution tut uns gut. Steht hinter jeder Distri eine große Community, wird ja letzlich die gesammte Linux Community größer und wenn dann die ein oder andere Firma mit dabei ist, die vielleicht auch mal ein wenig Geld für Werbung ausgibt, kann das nur von Vorteil sein.
Hab mir demletzt mal wieder einen Videofilm reingezogen, den ich vor etwa 8 jahren im Fernsehen aufgenommen habe. Dort kam in der Werbepause so eine tolle M$ Werbung "Where do you want to go today". Vielleicht kennt das noch jemand

Durch so Werbung hat sich Microsoft ja durchaus auch bekannter gemacht, sowas sollte auch mal für freie Software im Fernsehen laufen, um unsere Community bekannter zu machen, aber das geht wohl nicht ohne Unterstützung größerer Firmen, die das Geld dafür bereitstellen.
Verfasst: 25.09.2003 15:52:04
von Raoul
chimaera hat geschrieben:wiseo 'gegen' debian? feodra ist ein anderes projekt, adressiert andere benutzer
Ok, mit dem "gegen durchsetzen" habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Aber ich glaube, dass der "Markt" begrenzt ist und bin mir nicht sicher, ob er eine weitere Community-Distri verträgt (sofern es für ein Community-Produkt überhaupt einen Markt gibt). Die Leute, die Redhat addressiert, sind meiner Meinung nach kaum in der Community zu finden.
und ja, ich denke du unteschätzt die red-hat community sogar ganz bestimmt.
Nein, ich unterschätze die nicht, glaube aber, dass zwischen dem normalen Redhat-Anwender und der Community eine grosser Unterschied liegt.
man sollte sich doch einmal überlegen wo linux, und die systeme drumherum, heute ohne diese major-disros stehen würde.
Hab ich nie bestritten, ich denke, da sind wir uns alle einig: Ohne die major-Distributionen wäre Linux nicht so weit, und ich denke sogar, dass Redhat da ganz weit vorn ist: RPMs heissen ja nicht umsonst so, viele Distries nutzen die Netzwerkskripte von RH, und Anaconda ist einfach der Hit.
Raoul
P.S.: Ich lade mir gerade die beta 2 von Fedora runter, heute neu! Beta 1 habe ich schon angetestet: Sieht nicht schlecht aus!
Verfasst: 26.09.2003 06:46:04
von crypt
Servuz
Meine Meinung schließt sich eigentlich den meisten von euch an, und ich finde es super, das jetzt auch die Weiterentwicklung von "RedHat Linux" in der Öffentlichkeit gemacht wird. Von meinen Erfahrungen her, ist Debian in den USA bei weitem nicht so verbreitet oder bekannt wie man eigentlich denken müsste. Dort ist wirklich bei den Linuxern entweder RedHat oder eine BSD Version zu finden. Redhat wird sicherlich auch keine Konkurenz zu Debian, es ist halt einfach ein weiteres System, welches von einer Community verfolgt wird, und daher wird es sicherlich NICHT untergehen. Wenn man sich ja alleine schon überlegt, das RedHat der Weltweit größte Linux Distributor ist, kann man sic ja vorstellen, wie viele Systeme dahinter hängen.
in vielen Systemen werden ja auch immer mehr beliebte Tools integriert... so ist jetzt z.B. auch apt-get für Redhat verfügbar (
http://ftp.freshrpms.net/pub/freshrpms/redhat/9/apt/ ). Redhat ist auch somit nicht mit SuSE zu vergleichen da es auch bei Redhat kein Yast Monster gibt, sondern das auch hier alle Einstellungen in den Dateien selber vorgenommen werden "können".
Verfasst: 26.09.2003 11:09:10
von Natas12
jogix hat geschrieben:
Durch so Werbung hat sich Microsoft ja durchaus auch bekannter gemacht, sowas sollte auch mal für freie Software im Fernsehen laufen, um unsere Community bekannter zu machen, aber das geht wohl nicht ohne Unterstützung größerer Firmen, die das Geld dafür bereitstellen.
es gab / gibt werbung von IBM. da spielen linuxbasketballer gegen windowsbasketballer und sind viel schneller und flexibler... hab ich aber schon lange nicht mehr gesehen...
aber werbung täte wirklich not - allein um die überzogenen hoffnungen zu entkräften. mein vater dachte beispielsweise, dass unter linux ALLE programme laufen, also auch alle windowsprogramme....

Verfasst: 26.09.2003 14:37:08
von Raoul
Nachdem ich die beta 2 jetzt ein wenig angetestet habe muss ich sagen: Damn, ich hab die Jungs unterschätzt:-) Macht schon einen sehr guten Eindruck!
Hightlights: Gnome 2.4 komplett (Nautilus 2.4 läuft gut) incl. Gnome-Bluetooth. Evolution 1.4, Mozilla 1.4 und sogar nocht Ephany. Die Systemtools wurden überarbeitet, besonders der Paketmanager, der jetzt auch Frontend zu Apt ist. Der wohl grösste Schock ist aber das grafische Booten: Es wird fast sofort ein X gestartet, man muss sich das vorstellen wie die Splashscreen von Gnome oder KDE. Allerdings hakelts noch mit Kudzu.
Negativ finde ich aber die strengen Vorgaben, die das Stearing Comitee den Entwicklern macht: Systemtools sind in PyGTK zu schreiben, Apps sollten entwededer GTK oder QT sein, aber da es für QT noch kein Accessibility-Projekt gibt, bleiben nur GTK Anwendungen, die es in's Hauptmenu schaffen, alle weiters verschwindet in den unendlichen Weiten. Gnome bleibt der Standart-Desktop.
Ich finde es also super, dass Fedora jetzt RH ablöst, allerdings mache ich mir sorgen um Redhat. Wenn RH die Kohle ausgeht, hat Fedora auch zu leiden.
Raoul
Verfasst: 26.09.2003 22:23:14
von Hackmeck
Raoul hat geschrieben:Ich finde es also super, dass Fedora jetzt RH ablöst, allerdings mache ich mir sorgen um Redhat. Wenn RH die Kohle ausgeht, hat Fedora auch zu leiden.
AFAIK ist Fedora Linux durch die Community-Struktur ja auch vor einem Niedergang von Red Hat geschützt. Sie könnte auch alleine bestehen, wenn die Community stark genug ist.
Verfasst: 26.09.2003 22:25:53
von srolle
Ich finde die Idee eigentlich gar nicht so schlecht - die Entwicklung outsourcen und angepasste Loesungen anbieten. Warum hat das mit Debian noch keiner versucht.
Verfasst: 26.09.2003 23:45:11
von floschi
srolle hat geschrieben:Ich finde die Idee eigentlich gar nicht so schlecht - die Entwicklung outsourcen und angepasste Loesungen anbieten. Warum hat das mit Debian noch keiner versucht.
Es gibt genug kommerziellen Support für Open-Source-Software, auch für Debian
RedHat und SuSE machen ja nichts anderes, außer das sie beides aus einer Hand bieten - und da ändert sich nix dran.
Verfasst: 27.09.2003 14:09:29
von Roarin
Hackmeck hat geschrieben:Raoul hat geschrieben:Ich finde es also super, dass Fedora jetzt RH ablöst, allerdings mache ich mir sorgen um Redhat. Wenn RH die Kohle ausgeht, hat Fedora auch zu leiden.
AFAIK ist Fedora Linux durch die Community-Struktur ja auch vor einem Niedergang von Red Hat geschützt. Sie könnte auch alleine bestehen, wenn die Community stark genug ist.
Naja so wie ich das gesehen habe entscheiden immer noch Mitarbeiter von Redhat was in die Distri reinkommt und was nicht.
Das muss nicht von Nachteil sein (bei Debian verzögert sich ja nicht zuletzt mal was weil sich die Leute einfach nicht einig werden können) - Kann aber zu problemen führen.