VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Einrichten des lokalen Netzes, Verbindung zu anderen Computern und Diensten.
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MiD
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VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von MiD » 10.05.2011 16:49:27

Zunächst einmal ein freundliches "Hallo, ich bin neu hier..." an die debianforum.de-Gemeinde :)

Dieses Thema wurde hier im Forum schon des öfteren diskutiert, jedoch komme ich als blutiger Debianeinsteiger zu keiner Lösung und wende mich direkt an euch...
Ich versuche remote auf meinen Heimserver (squeeze mit gnome) von meinem Laptop (Win7) aus zuzugreifen. Der SSH ist installiert und ich kann mich auch per putty einloggen, um somit den Rechner zu verwalten. Nun möchte ich aber ab und an auch mal die komplette grafische Oberfläche haben...

1. Ansatz) X Portforwarding
Mittels X11 Portforwarding im putty und dem XServer Xming funktioniert das auch mit einzelnen Programmen wunderbar. Soweit so gut...
Wie kann ich aber den kompletten Desktop anzeigen lassen? (analog Remote Desktop Verbindung unter Win)

2. Ansatz) VNC
Habe den vino (entfernter Bildschirm) ausprobiert und eingerichtet jedoch funktioniert der nur, wenn ich angemeldet bin. Habe hierfür schon mehrere Tutorials ausprobiert - ohne Erfolg. VNC ließe sich ja dann auch tunneln, jedoch bringt mir das erst etwas, wenn ich per VNC drauf komme.

Hat/hatte jemand das selbe Problem und kann mir ein wenig unter die Arme greifen?
Sowohl :google: als auch die Forum-Suche sind zwar ne feine Sache aber ich komme hier leider nicht weiter :(
Vielen Dank schon Mal...

uname
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Re: VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von uname » 10.05.2011 16:55:10

Hallo und willkommen,

du kannst z.B. VNC irgendwie durch SSH tunneln und evtl. ist auch NX NoMaschine eine Alternative. Insgesamt würde ich dir aber eher empfehlen auf die Grafik zu verzichten und wirklich nur einzelne Anwendungen per X zu tunneln. Überleg dir doch ersthaft was du damit erreichen könntest. Möchtest du Desktop-Anwendungen nutzen so empfehle ich dir einen Linux-Desktop. Das funktioniert, wenn du auf deine Windows-Spiele verzichten kannst (z.B. Dualboot) und Einschränkungen in Kauf nimmst. Willst du deinen Server administrieren so kannst du sowieso maximal einen grafischen Editor oder die Paketverwaltung mal durch die Leitung ziehen. Der Rest sind doch nur Desktop-Anwendungen. Es empfiehlt sich generell mindestens Nano oder besser Vim zu lernen, dann kannst du den Editor per X einsparen. Auch "mc" ist eine gute Alternative zu Nautilus. Auch vielel Befehle z.B. für die Paketverwaltung sind eigentlich wenn man sie kennt textuell besser als die grafischen Anwendungen. Für den Einsteiger vielleicht schwer, aber sehr nützlich zu lernen.

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Re: VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von spiralnebelverdreher » 10.05.2011 21:47:04

MiD hat geschrieben: 2. Ansatz) VNC
Habe den vino (entfernter Bildschirm) ausprobiert und eingerichtet jedoch funktioniert der nur, wenn ich angemeldet bin. Habe hierfür schon mehrere Tutorials ausprobiert - ohne Erfolg. VNC ließe sich ja dann auch tunneln, jedoch bringt mir das erst etwas, wenn ich per VNC drauf komme.
VNCserver gibt es in mehreren Ausprägungen. Es gibt zB auch das Paket Debianxtigthvncserver welches es ermöglicht den Bildschirminhalt auf entfernten Rechnern anzusehen mit Debianxtightvncviewer - es gehen aber vermutlich auch andere Clients. Unter Windows XP gab es sowohl Client als auch Server, so dass Du wohl auch mit Win7 hinkommst.
Dein geschildertes Problem mit der Anmeldung lässt sich mit dem hier beschriebenen Vorgehen lösen: http://wiki.nas-portal.org/index.php/Ub ... op_mit_VNC. Damit wird der Server schon so früh gestartet dass Du dich auch grafisch anmelden kannst. Ob man das wirklich immer braucht um auf einem Server ab und zu nach dem rechten zu sehen sei mal dahingestellt. Da bist Du oft mit der Kommandozeile schneller an den Infos.

Tunneln über eine sichere Verbindung würde ich dir dringendst empfehlen. Wenn man dann in den Logfiles noch sieht, dass der ssh-Port gerne mit Standardaccounts (Usernamen wie root, test1, test2, mysql, student) ausgetestet wird, dann sollte der Tunnel auch mittels Schlüsselpaaren abgesichert werden und anderer Zugang verboten werden.. Tipps zum Tunneln findest Du bspw. hier:
http://linuxwiki.de/VNC
http://www.jfranken.de/homepages/johann ... lt.de.html
http://www.tjansson.dk/?p=49

Edit: Das oben erwähnte NX von NoMachine ist eine technisch sehr gute Alternative. Ich hab es aber bisher auf debian nicht zum Laufen bekommen.

MiD
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Re: VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von MiD » 11.05.2011 10:17:57

Zunächst erstmal besten Dank für die Antworten!
Ich weiß, dass es eigentlich "irrsinnig" ist auf einem Server überhaupt eine grafische Oberfläche laufen zu lassen. Nicht ohne Grund gibt es ja nun endlich beim w8k auch die PowerShell mit der man einen Win-Server administrieren kann... Na ja.

@uname: Was ist denn der große Vorteil von Vim? Ich mache vieles mittels shell und gedit per X. Auch webmin kommt ab und an mal zum Einsatz und ist meinerseits sehr zu empfehlen. Ich möchte einfach mal die Möglichkeit haben sicher per VNC drauf zu kommen... Vielleicht werde ich es irgendwann mal nicht mehr benötigen. Wer weiß.

@spiralnebelverdreher: Danke für den Link. Ich dachte bisher, dass vino des Paket tightvncserver nutzt... Der Paketlink zu xtightvncserver geht übrigens nicht (kein Paket gefunden). Auch x11vnc habe ich mal probiert aber bin da mit dem magic-cookie nicht zurecht gekommen und empfand es als zu kompliziert. Nun ja ich versuch's mal mit deinem Link; Versuch macht kluk ääh klug :wink: Ansonsten mit NX... na mal schaun.
Bzgl. tunneln habe ich die Voraussetzungen schon geschaffen mittels Schlüsselpaarauthentifizierung. Wollte den entsprechenden Port erst tunneln / zum Einsatz bringen, wenns denn auch mit der grafischen Anmeldung klappt.

Danke nochmal!

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Re: VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von uname » 11.05.2011 10:50:52

@uname: Was ist denn der große Vorteil von Vim? Ich mache vieles mittels shell und gedit per X. Auch webmin kommt ab und an mal zum Einsatz und ist meinerseits sehr zu empfehlen. Ich möchte einfach mal die Möglichkeit haben sicher per VNC drauf zu kommen... Vielleicht werde ich es irgendwann mal nicht mehr benötigen. Wer weiß.
Es wird der Tag kommen wo jemand sagt: "He, du hast ja Ahnung von Linux. Ich hätte hier einen Server (ohne X) oder ein geschrotteten Desktop (leider auch ohne X)." Dann wäre es schon ganz gut, wenn man einen "Texteditor" wie der Name schon sagt textbasiert bedienen kann. Denn sonst hast du leider auch bei der Problemlösung verloren. Ähnlich wie die Windows-Mausschubser, die ohne Maus und Grafik eigentlich gar nicht wissen wie Windows funktioniert. Diese Leute habe jedoch Glück, da Windows ohne Grafik sowieso meist verloren ist und eine Neuinstallation nötig ist. So kann Dummheit durch Plattmachen kompensiert werden. Bei Linux geht das aber nicht. Linux installiert man ganz selten neu.

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Re: VNC per SSH bzw. grafische Oberfläche

Beitrag von spiralnebelverdreher » 11.05.2011 18:31:15

MiD hat geschrieben: @spiralnebelverdreher: Danke für den Link. Ich dachte bisher, dass vino des Paket tightvncserver nutzt... Der Paketlink zu xtightvncserver geht übrigens nicht (kein Paket gefunden).
War ein Fehler meinerseites. Das Serverpaket heißt Debiantightvncserver, nur der Viewer hat ein x vornedran. Debianvino ist bei mir installiert, das Paket tightvncserver jedoch nicht. Scheint also doch etwas leicht anderes zu sein. Ist letztlich auch egal, welchen Server du nutzt solange er rechtzeitig gestartet wird damit du dich anmelden kannst.

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