Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalten?

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deb50f
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Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalten?

Beitrag von deb50f » 15.02.2011 01:01:34

Hallo zusammen,

ich möchte gern Squeeze neu installieren, nachdem ein Upgrade von Lenny auf Squeeze nicht funktioniert hat bzw. nach Kernel- u. udev-Update gar nicht begonnen werden konnte.

Die gesamte Linux-Festplatte besteht (bis auf die /boot-Partition) aus einem (dm_crypt) verschlüsselten LVM mit SWAP und einer großen Partition drin. Ich würde das gern so belassen, also die alte Partition und Verschlüsselung behalten und einfach das neue Linux darin installieren. Doch wie ich es auch versucht habe: ich werde immer gezwungen, meine Festplatte neu zu partitionieren und neu zu verschlüsseln, so dass die Daten weg wären (die ich zwar natürlich gesichert habe, aber wozu das Hin und Her von Daten?).

Gehe ich mit der Netinstall-AMD64-CD in die grafische oder auch nicht-grafische Installation, Expertenmodus oder nicht, gelange ich irgendwann zur Partitionierung, wobei die große verschlüsselte LVM-Partition nicht als verschlüsselt erkannt wird und nur erneuert (und gelöscht) werden kann.

Gehe ich in den Rescue-Mode, wird die verschlüsselte Partition erkannt, nach Passwort-Eingabe und Auswahl der Partition (/dev/debian/root) kann ich sie in der Shell erreichen. Gehe ich zurück ins Menü und wähle Partitionierung aus, dann wird das LVM und darin auch die Partitionen (SWAP und Daten-Partition) erkannt - es sieht fast so aus, wie bei der ersten Partitionierung der neuen Platte, als ich vor 2 Jahren Lenny darauf installierte. Aber ich kann keine Einhängepunkte vergeben, es sei denn, ich lasse alles neu formatieren.... Gehe ich weiter, wird das nicht akzeptiert, weil keine Einhängepunkte vergeben sind. Ich kann die Partitionierung auch nicht auslassen und Pakete installieren.

Habe ich da was übersehen, gibt es einen Trick, oder muss ich bei einer Neu-Installation tatsächlich alles neu partitionieren/löschen, was doch schon vorhanden ist, wenn ich eine komplette Verschlüsselung habe und wieder will?

Raboni
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von Raboni » 19.02.2011 11:30:22

Hallo deb50f

das würde mich auch interessieren. Bin in der gleichen Situation und drücke mich schon seit einiger Zeit vor der Umstellung. So wie ich dass sehe fehlt im Installer die Option "bestehende Partitionierung beibehalten". Man ist wohl davon ausgegangen, dass jemand der sich einigermaßen auskennt, es kein Problem ist, eine einfache Partitionierung neu zu machen. Grundsätzlich finde ich es auch sinnvoll das erstellen der Dateistruktur von der Installation des Betriebsystems zu trennen. Ich habe neben deiner Problematik von ein Raid unten drunter und da gibt es nicht viele, die sich den Aufwand machen. Ergo nix viel Rat im Forum und nix viel Interesse das im Installer einzubauen. Aber vielleicht erbarmt sich doch jemand, wenn wir zu zweit sind, denn das ganze System neu aufzusetzen ist doch aufwendig. Vielleicht haben wir beide ja auch was übersehen :?

raboni

debianoli
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von debianoli » 19.02.2011 11:53:57

Also, wenn ich das recht verstehe, funktioniert bei euch beiden das Upgrade nicht? Da würde ich vor einer Neuinstallation erst mal nachsehen, woran das liegt. Nicht, dass eine Neuinstallation dann am Ende auch nicht läuft...

Zum eigentlichen Problem: Eine Lösung ist debootstrap http://debiananwenderhandbuch.de/debootstrap.html

Damit könnt ihr von eurer laufenden Installation aus in eine freie Partition ein Debian installieren. FUnktioniert super, ich schreib euch von einem mit Debootstrap aufgesetztem Squeeze-Netbook.

Raboni
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von Raboni » 19.02.2011 12:47:38

danke debianoli,

gerade habe ich was darüber gefunden.

Wenn ich das richtig verstanden habe lebe ich ein Verzeichnis an (z.b. /newroot unter /) und installiere mit Hilfe von debootstrap ein neues System in /newroot und mit chroot kann ich temporär darauf zugreifen bzw. es benutzen. Was ich noch nicht verstanden habe: Wie sorge ich dafür, dass dauerhaft das neue System gebootet wird. Da müsste ich das Wurzelverzeichnis umbenennen (können) und das andere Verzeichnis zum / Verzeichnis machen können. Macht das chroot?

Noch eine Frage wäre, was sollte / kann ich aus der alte Distripution übernehmen an Einstellungen. Auf jeden Fall mein home bzw. Daten und was ist noch sinnvoll damit möglichst alles so läuft wie vorher? Gibt es da was aus etc oder irgend welche conf. Dateien

danke raboni

debianoli
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von debianoli » 19.02.2011 15:21:56

Du hast das Prinzip von Debootstrap nicht ganz verstanden und bringst auch einiges durcheinander:

Mit Debootstrap installierst du ein Debian-Basissystem in ein Verzeichnis. Wenn du vorher aber eine freie Partiton in dieses Verzeichnis mountest, installierst du ein Debian in genau diese freie Partition. Bsp:

Code: Alles auswählen

mount /dev/sda1 /home/Mountpoint
debootstrap squeeze /home/Mountpoint http://ftp.debian.org/debian
Jetzt hast du ein funktionsfähiges Debian-Minimalsystem. Nun trägst du dieses Basissystem in Grub ein bzw machst dies per Chroot aus dem Minimalsystem selbst. Also ein Boot-Eintrag für ein Linux auf der Beispiel-Partition /dev/sda1.

Auch musst du noch die /etc/fstab des Basissystems überprüfen bzw anpassen und einige Dinge mehr.Wie gesagt, das ist nur ein Basissystem ohne viele Programme.

Doch dann kannst du beim nächsten hochfahren das neue System im Grub auswählen.

Nachtrag:

Mir fällt noch ein Weg für ein Upgrade ein: Du kannst auch ein funktionierendes Linux von einem anderen System in ein tar packen und dann im zukünftigen, leeren Root deines Systems entpacken. Doch auch da musst du die /etc/fstab anpassen und Grub neu einrichten.

Und was ich noch ganz vergessen habe: Ihr habt ja ein verschlüsseltes System, also muss man auch die /boot-Partition löschen und mit den Dateien aus dem neuen /boot beschreiben.

Auf alle Fälle sollte ihr bei all den Aktionen immer eine Live-CD bei der Hand haben, denn da kann man schon einige Hunde reinbringen...

Grüße oli

deb50f
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von deb50f » 19.02.2011 21:17:37

Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten. Meine Erfahrung bisher: :cry:

Ich konnte keine Lösung finden, nachdem ich wirklich alles im Installer ausprobiert hatte - auch mit der Rescue-Live-CD, und habe deshalb komplett neu installiert, die gesamte Festplatte als verschlüsseltes LVM - ging nur "geführt", manuell musste ich aufgeben. Seit dem 15.2. bin ich damit beschäftigt, das unter Lenny wirklich Freude machende und stabil und bei allem was ich brauche bestens laufende System nun unter Squeeze zu zwingen, einigermaßen zu funktionieren. Ich bedaure es sehr, Squeeze installiert zu haben!!!! Ich komme erst jetzt wieder dazu, ins Forum zu schauen, eigentlich wegen etlicher anderer (neuer) Probleme. Mittlerweile überlege ich, Lenny komplett neu zu installieren, vielleicht bekomme ich nach insgesamt einer Woche den alten Zustand hin.

@Raboni: aus meiner Sicht: drück Dich um das Upgrade so lange es geht!
Und wenn doch Squeeze, dann sichern: /etc, /home - und anderes eigenes Verzeichnis falls vorhanden, /usr/local/bin falls was drin ist und andere Verzeichnisse, in denen eigene Programme sind (evtl. /srv/www/htdocs), und alles, wo eigene Daten drin sind. Geht gut mit rsync (am besten auf externe Festplatte mit Linux-Dateisystem). /etc nicht ins neuen System einspielen, sondern irgendwo in /home, für Vergleiche von Konfigurationsdateien.

@debianoli: das Dist-Upgrade ist gescheitert, weil ich nach der in den Release-Informationen http://www.debian.org/releases/squeeze/ ... ading-udev empfohlenen Installation des neuen Kernels 2.6.32-5-amd64 und von udev (da wurden aber etliche andere Pakete mit installiert) nach dem Reboot keinen Zugang über eine Konsole hatte (auf keiner der Konsolen, nur grauen Cursor oben links), keine Konsole-Anmeldemöglichkeit mehr, nur über kdm als root, aber aus KDE kann/soll man kein dist-upgrade machen. Außerdem hatte ich keine Internetverbindung mehr, konnte das nicht nachvollziehen. War versaut, und ich beschloss eine Neu-Installation. Hatte ja sowieso alle Dateien gesichert, das waren "nur" einige Stunden zum Überspielen.

Nach der Installation und 1. Booten:
  • Passwort wurde nicht erkannt. Ich musste es auf ein amerikanisches Tastaturlayout umschreiben, dann ging es. (Ohne 2. Computer wäre es sehr schlecht gewesen.)
  • Obwohl definitiv eine KDE-Installation ausgewählt war und ich auch im Installer grafische Oberfläche ausgewählt hatte, wurde kein KDE installiert.
  • KDE mit aptitude nachinstalliert.
  • Habe mein altes home-Verzeichnis überspielt, wegen der KDE-Einstellungen - und geprüft, dass alles vorhanden war
  • Neustart, Passwort wieder normal einzugeben.
  • kdm kam, Anmeldung: gesamtes home-Verzeichnis war gelöscht, nicht nur das ".kde", alles! Keine "Migration" KDE3 -> KDE4!
  • Jetzt wieder alles neu konfigurieren ...
  • Gehe ich 1 Problem an, kommen mindestens 2 neue
  • Stundenlange Anpassung von MySQL + PHP, gelöst.
  • DVB-S geht nicht mehr. Unter Lenny ging es ohne Konfiguration, indem ich einfach Kaffeine einschaltete, nachdem ich eine Senderliste aus dem Internet im Kaffeine-Verzeichnis ausgepackt hatte: gutes Bild, guter Klang. Jetzt in Squeeze geht Sendersuchlauf, aber kein Fernsehen (nur kurz OSD), Radio nur abgehackt und mit Umschalten zu einem anderen Sender. Suche ich seit über 12 Stunden und werde da auch einen neuen Beitrag ins Debian-Forum bringen, falls ich nicht wirklich wieder Lenny installiere.
  • Sound ist nicht gut, nur mit VLC und Einstellung ALSA. Aber bei dem Phonon, Pulseaudio etc. scheint was nicht richtig zu sein. KMix spinnt, musste Gnome Alsa Mixer installieren... Lässt sich nicht richtig konfugurieren. Amarok zeigt jetzt Liedtexte an, falls im Internet vorhanden, stürzt aber oft ab und Stücke ruckeln am Anfang.
  • KDE4 nervt mit Kleinigkeiten: kein Numlock an obwohl in kdmrc auf "on", geöffnete Programme werden in der Kontrollleiste alle angezeigt, hätte aber gern nur die der aktiven Arbeitsfläche angezeigt (das ließ sich in KDE3 schnell einstellen). Symbole lassen sich nicht verschieben.
  • Kommt noch KMail, KOrganizer, DigiKam - hoffentlich geht das wenigstens. Und Cryptoloop muss ich hinkriegen zwecks Datenaustausch zu einem alten Computer ... Ob GoogleEarth funktionieren wird, weiß ich auch noch nicht, vielleicht Nvidia-Kernel installieren?
Tut mir leid, geht knapp am Thema vorbei, musste aber mal sein. Habe "stable" wohl zu wörtlich genommen.

deb50f

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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von debianoli » 20.02.2011 19:44:12

deb50f hat geschrieben:
@debianoli: das Dist-Upgrade ist gescheitert, weil ich nach der in den Release-Informationen http://www.debian.org/releases/squeeze/ ... ading-udev empfohlenen Installation des neuen Kernels 2.6.32-5-amd64 und von udev (da wurden aber etliche andere Pakete mit installiert) nach dem Reboot keinen Zugang über eine Konsole hatte (auf keiner der Konsolen, nur grauen Cursor oben links), keine Konsole-Anmeldemöglichkeit mehr, nur über kdm als root, aber aus KDE kann/soll man kein dist-upgrade machen. Außerdem hatte ich keine Internetverbindung mehr, konnte das nicht nachvollziehen. War versaut, und ich beschloss eine Neu-Installation. Hatte ja sowieso alle Dateien gesichert, das waren "nur" einige Stunden zum Überspielen.
Das hört sich für mich aber mehr nach einem Problem des xservers an. Konntest du dich denn nicht mit [strg + alt + F3] in eine Konsole einloggen?

deb50f
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Re: Verschlüsselte Partition bei Squeeze-Installation erhalt

Beitrag von deb50f » 21.02.2011 02:11:47

Nein, eben nicht, keine von F1 bis F6, bzw. es kam nur ein Cursor, aber ohne Reaktion auf Tastatur. Kein Login. Auch nicht über {strg-alt-F7]/KDM und dort "Textkonsole".

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