Wieso spackt Debian so oft herum?

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warzenpower
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Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von warzenpower » 14.10.2010 19:39:51

hallo, Leute,

tut mir leid - eine etwas provokante Überschrift; aber wir setzen berufsmässig stark auf Debian, und da fällt mir auf, dass es in letzter Zeit sehr oft Probleme bei der Installation gab/gibt, die ich früher (d.h. bei Debian 3 und 4) so nicht kannte. In diesen "guten" Zeiten schob man die Debian-CD rein (fast ausschliesslich Netinstall), und nach 10 - 15 Minuten war das Server-Grundsystem installiert - klasse! Jeder Windows-Serveradmin konnte vor Neid erblassen ...

In den letzten Wochen bin ich froh, wenn wir überhaupt über die Partitionierung hinauskommen ...

Wir haben in letzter Zeit ständig und immer wieder grosse Probleme mit der Partitionierung. Inzwischen sind ja Terrabyte-HDs keine Randerscheinung mehr, aber diese Dinger einzurichten, scheint neuerdings in die Domäne der Windowsserver zu gehören: entweder bricht die Partitionierung ab, oder die Einrichtung des /home-Verzeichnisses dauert etwa einen Tag (!), oder wir haben nach einem Tag immer noch das Fenster "/home wird partitioniert ... 33%" - und brechen die Installation ab.

Wir versuchen es IMMER mit netinstall-ISOs, aber wir haben bereits -zig ISOs durch, verschiedene Server, Debian 5.0.2, 5.03., 5.0.4 ... gerade aktuell scheitern wir wieder an der Installation eines SuperMicro-Servers. 2 SATA-HDs a 160GB, auf einer HD konnte ein Suse problemlos installiert werden. Bei der Neueinrichtung von Debian Abbruch, nachdem wir uns etwa eine Stunde das Fenster "Lade Programm für die Partitionierung - Dateisysteme ermitteln - 78%" angesehen haben :-(((

Diesen Server haben wir jetzt zum Beispiel mit PXE installiert - bzw. es versucht. Abbruch!
Jetzt läuft gerade die Ubuntu-10.04-PXE-Installation durch; mit derselben NCurses-Mimik wie die Debian-Installer. Funktioniert prima!

Irgendwas läuft da doch im Moment falsch, oder haben ausgerechnet wir immer die defekten CD-ISOs / Netboot-ISOs / Hardware / Festplatten erwischt ... ?

Kann jemand unsere Erfahrungen bestätigen? Wir haben es in letzter Zeit dermassen oft mit unterschiedlichsten Medien und unterschiedlichster Hardware erlebt, dass ich erstens an keinen Zufall und / oder Fehler unsererseits mehr glauben mag und mich andererseits wundere, dass man per Google bspw. nach "Debian - Lade Programm für die Partitionierung - Dateisysteme ermitteln" so gut wie keine Ergebnisse findet (oder ich bin zu doof dazu ... )

Im Moment graut es mir jedenfalls vor jeder Debian-Installation; und das war einmal komplett anders ...

Danke im Voraus für Trost / Zuspruch / Widerspruch / Tipps ... :-)

grüsse


lars

pluvo

Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von pluvo » 14.10.2010 20:38:40

Hallo lars!
warzenpower hat geschrieben:Kann jemand unsere Erfahrungen bestätigen?
Nein. Ich kann zwar bestätigen, dass die testing-Images schon mal kaputt sind, aber die stable-Images funktionieren bei mir immer.
warzenpower hat geschrieben:Danke im Voraus für Trost / Zuspruch / Widerspruch / Tipps ... :-)
Wie viele Bug Reports bzw. Installationsberichte habt ihr eingereicht?

mfg pluvo

Alternativende
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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von Alternativende » 15.10.2010 08:25:05

Also die Probleme mit der Partitionierung und den Testing CD´s kann ich auch bestätigen. Aber dafür ist es ja auch testing denke ich.

uname
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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von uname » 15.10.2010 08:49:05

Wir versuchen es IMMER mit netinstall-ISOs, aber wir haben bereits -zig ISOs durch
Gründe für die Probleme kann ich auch nicht benennen. Aber vielleicht liegt es generell am CD-ROM bzw. nur an der Tatsache, dass du es überhaupt benutzt. Vielleicht sucht der Installer irgendwas in den CD-ROM-Quellen.

1. Idee:
Booten z.B. von Live-CD "grml-smal" mit Option

Code: Alles auswählen

grml toram      Copy the whole CD/medium to RAM and run from there
- Nachinstallation debootstrap (falls nicht installiert)
- Installation per "debootstrap"

2. Idee:
- Installation von USB-Stick

warzenpower
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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von warzenpower » 15.10.2010 09:17:02

Hallo,

und danke erstmal für die Rückmeldungen!
pluvo hat geschrieben: Nein. Ich kann zwar bestätigen, dass die testing-Images schon mal kaputt sind, aber die stable-Images funktionieren bei mir immer.
wir haben fast immer Stable im Einsatz. gestern, bei der mal wieder hängenden Maschine ohne DVD-Laufwerk im PXE-Modus, haben wir dann auch testing versucht - ähnlicher Fehler, brach wieder irgendwann beim Partitionieren ab - und zwar VOR der Anzeige der Partitionierung. Im Versuch vorher brach der Installer NACH der Partitionierung ab.
pluvo hat geschrieben: Wie viele Bug Reports bzw. Installationsberichte habt ihr eingereicht?

mfg pluvo
würde ich gerne machen, finde ich eine wichtige sache und das haben wir auch schon gelegentlich getan - aber WAS soll ich als Bug berichten? stürzt mal zu Anfang, mal zu Ende der Partitionierung ab? braucht mal einen tag, mal ein paar stunden, bleibt mal bei 33%, mal bei 78% und mal am Anfang und mal am Ende der Partitionierung / der Festplattenerkennung hängen? bei 5.04, bei 5.0.5, bei 5.0.6? ich wüsste nichts konkretes, was wir berichten könnten, ausser einer schwammigen aussage "der installer / partitionierer ist bugy!". übrigens: der kritische server von gestern tuckert jetzt hier friedlich neben mir vor sich hin, Ubuntu 10.04 lief problemlos durch.

beste grüsse

lars

uname
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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von uname » 15.10.2010 09:22:33

übrigens: der kritische server von gestern tuckert jetzt hier friedlich neben mir vor sich hin, Ubuntu 10.04 lief problemlos durch.
Vielleicht ist Debian Lenny doch zu alt. Wie neu ist denn der Server? Welche Hardware? Vielleicht ein paar entsprechende Ausgaben vom Ubuntu aus posten. Damit kann die Community vielleicht was anfangen.

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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von TRex » 15.10.2010 09:30:13

Könnt ihr nicht auf die Fehlerkonsole (ctrl-alt-F4) wechseln?
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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von ThorstenS » 15.10.2010 10:01:40

Du sagst, dass du dieses Problem mit mehreren lenny-PointReleases und verschiedener Hardware hast. Da das hier keiner bestätigen kann, wird der Fehler denke ich eher bei euch liegen. Du sagst, dass du immer von PXE oder netinstall installierst.
Kann es evtl. sein, dass euer Netzwerk nicht stabil läuft? Ich betreue einige Server mit einigen tausend Windowsclients. Und immer wieder finde ich Probleme vor, die durch schlechte Verkabelung, plattgetrampelten Patchkabeln und vor allem defekten Switch hervorgerufen werden. Ein Switch dessen Lüfter nur noch langsam vor sich hin brummelt oder gar schon verstummt ist wird dir ganz miese Fehler bescheren...

Ich habe letzte Woche eine ältere Hardware mit brutto 8 TB Plattenplatz installiert. Leider musste ich dort mit ext3 formatieren. Dieser Vorgang hat mind. 1.5 Stunden gedauert. Wenn du sagst ihr habt auch grosse Platten im Einsatz, wartet ihr evtl. nicht lang genug?

Die Fehlerursachen können vielfältig sein, ich persönlich denke nicht, dass die debian Release schlechter geworden sind (nutze debian auch seitdem woody noch testing hiess).

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Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von berlinerbaer » 15.10.2010 11:12:53

Ist ja lustig :twisted:
Also bei mir ist Debian DAS Betriebssystem, dass sich seit der 3.0 problemlos installieren läßt - problemloser als jedes Windows. Selbst meine Kinder, die inzwischen auch wieder (weil beruflich sowieso) auf Windows setzen, sind immer völlig platt, wenn sich das System auf einem Rechner quasi von allein installiert und irgendwann dann mal die Meldung kommt -Fertig. Und dann fährt der Recher sogar hoch und da ist was ! Noch überraschender ist dann für die lieben Kinder - es funktioniert sogar und man muß nicht tagelang dran herum basteln, wie mitunter im Windows oft genug geschehen.

Das Einzige, was ich mir als Urache denken könnte- irgendwelche exotische Hardware oder Motherboard mit Komponenten, die nur der Hersteller zu benennen weiß. In Asien stellt ja mittlerweile fast jedes Urwalddorf PC's oder deren Komponenten her.

Ich kann es also mit dem Herumspacken auch nicht bestätigen. Wenn was nicht ging, dann war es am Ende immer ein Fehler bei mir, sei es z.B. dass vorher ein Ubuntu drauf war - dieses Linux hinterläßt immer irgendwelche Sachen, die man nicht vorraus sieht. Als ich z.B. Ubuntu 9.10 mal drauf hatte, mich aber die vielen Bugs nervten und ich dann wieder Debian drüber installieren wollte - d.h. ich wollte nur die Partitionierung übernehmen, um mein Archiv und meine /home zu retten, - da ging das ums Verrecken nicht, weil Debian die Partionierung als fehlerhaft erkannte und sich hartnäckig weigerte da hinein zu installieren. Da war vorher eine aufwendige Datensicherung angesagt, und komplette Löschung der Partitionstabelle angesagt, ehe wieder Debian drauf kommen konnte.
Gruß
vom Bären

Endlich in Rente! Nur weg aus dem Irrenhaus.

pluvo

Re: Wieso spackt Debian so oft herum?

Beitrag von pluvo » 15.10.2010 15:41:17

warzenpower hat geschrieben:stürzt mal zu Anfang, mal zu Ende der Partitionierung ab? braucht mal einen tag, mal ein paar stunden, bleibt mal bei 33%, mal bei 78% und mal am Anfang und mal am Ende der Partitionierung / der Festplattenerkennung hängen? bei 5.04, bei 5.0.5, bei 5.0.6? ich wüsste nichts konkretes, was wir berichten könnten, ausser einer schwammigen aussage "der installer / partitionierer ist bugy!".
Genau. :wink:

Dann hängst du noch die üblichen Log-Dateien (hardware-summary, partman, syslog) an. Vielleicht können die Entwickler aus diesen Log-Dateien ersehen, warum es nicht klappt bzw. klappen kann. Du kannst ja auch noch den Installationsreport von Ubuntu dranhängen. Im Grunde ist das ja auch der Debian-Installer.

Der Tipp von TRex2003 ist übrigens auch sehr gut.

Ich meine auch, dass der Fortschrittsbalken bei der Formatierung nicht linear verläuft.

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