HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund extr

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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tomi_wunder
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HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund extr

Beitrag von tomi_wunder » 22.05.2010 15:36:06

Hi,
ich hab' seit gestern einen neuen HP Proliant DL120 G6 Server und zwar das Performance-Modell. Letzteres bedeutet soviel, wie daß da ein P212-RAID-Controller und noch ein paar andere nicht näher spezifizierte Sachen drinstecken, die die Kiste "schneller" machen sollen als das das "base"-Model.
Von "schnell" oder "performance" gibts bei dem Gerät jedoch keine Spur...

Speziell die Schreiboperationen auf die Verbundplatte (s.u.) sind extrem langsam. Die Installation eines einfachen (nichts außer dem OpenSSH-Server und den Basis-Utilities, also keine Desktop-Umgebung etc.) Debian Squeeze (amd64) in eine normale primäre Partition (als kein LVM etc.) dauert mehr als 1,25 Stunden.

Ich hab dann, als das System endlich installiert war (hat mich einige Anläufe gekostet) mal einen

Code: Alles auswählen

hdparm -t /dev/cciss/c0d0
laufen lassen und bin fast vom Glauben abgefallen, weil der Lese-Durchsatz zwischen 73 und 85MB/s lag. Auf meinem ganz normalen Desktoprechner ohne RAID komme ich da auf 110 bis 118MB/s.

Der Witz bei der ganzen Sache (und das ist auch der Grund warum ich euch damit belästige) ist, daß ich bisher auf der Maschine noch keine log-Datei gefunden hab, in der irgendein Fehler diesbezüglich berichtet wurde. Von HP gibts ja auch so ein Werkzeug "cpqacuxe" mit dem man sich den Zustand des Controllers, Arrays und der Platten betrachten und Einstellungen ändern kann. Auch hier gibts keinerlei Hinweise darauf, daß irgendwas nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Ich hab auch mal ein Gentoo Live-Image (vom USB-Stick, weil kein CD-ROM vorhanden) gebootet und dort ebenfalls den "hdparm -t /dev/cciss/c0d0" ausgeführt mit gleichem Ergebnis, wie unter Debian.

Gestern Abend hat mir im Debian-IRC-Chat auf freenode jemand gesagt, es könnte dran liegen, daß das Array gesynct wird. Dagegen spricht jedoch, daß ich einen komplett neuen Verbund angelegt habe (mit nagelneuen Platten) und dann den Server noch ca. 8 Stunden in Ruhe gelassen habe (es idlete halt einfach das Debian vor sich hin) und auch danach war er noch keinen Tick schneller (sollten 8h nicht reichen für die Plattengröße?). Ich habe bisher auch noch nicht herausgefunden, wo man nachschauen kann, ob das Array gerade gesynct wird. (Irgendeine Idee?)

Ich bin total am verzweifeln. Eigentlich brauch ich das Gerät wirklich dringend, aber so wie jetzt ist es total unbrauchbar. Mein alter IBM x345 mit vollen U160-Platten mit SW-RAID1 ist noch 20x schneller als der neue... :( :(

Bin für jede neue Idee und jeden Ratschlag dankbar -- wirklich!!

Setup:
Ich betreibe zwei WD20EARS (je 2TB SATA300, 3,5", 7200U/m, 64MB) Platten (in den Schächten 1 & 2) in einem RAID1-Verbund.

lspci listet den Controller als:
RAID bus controller: Hewlett-Packard Company Smart Array G6 controllers (rev 01)

auffällige Logs:
keine
reden ist silber, schweigen ist langweilig...

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minimike
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von minimike » 23.05.2010 04:16:16

hmm was sagt cat /proc/mdstat? evtl muss der Raid erst gesynct werden was bei 1 TB schon ne weile dauert.
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Mitch23
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von Mitch23 » 23.05.2010 10:47:15

Könnte auch sein, dass der Controller mit den Festplatten nicht zurecht kommt (Advanced Format)

http://www.brain4free.org/wiki/doku.php ... _mit_linux
Ubuntu 16.04 LTS Server
Intel Core i5-4570
1 x 12 TB Software Raid5
1 x 16 TB Software Raid5

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schorsch_76
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von schorsch_76 » 23.05.2010 11:25:39

Gi tomi_wunder,

hab mich gerade bischen schlau gemacht:

Zu deinem Kontroller:
http://www.superwarehouse.com/HP_Smart_ ... ps/1557415
Hier steht, dass dieser 300mb/s liefern könnte. Das wäre ja ok.

Zu deinen Platten:
http://www.wdc.com/en/products/products.asp?driveid=773
Die Platten haben einen Nachteil. Die Green Serie ist dafür bekannt, dass die Köpfe unter Linux wohl öfter mal parken als sie sollten. (Hab ich hier im Forum gelesen). Desweiteren sind diese Platten 5400 U/min Modelle welche nicht als Datentransferwunder bekannt sind. Für Server mit extremen Datendurchsatz gibt es Modelle mit bis zu 10000 U/min welche natürlich nicht mehr leise und energiesparend sind ;)

WD schreibt zu deinen Platten:
Ideal For

Environmentally friendly PCs and external storage requiring lower power consumption and cool, quiet operation.
Mein Vorschlag an dich wäre die Plattem gegen Modelle mit höherer Drehzahl auszutauschen wie bsp WD VelociRaptor oder Etwa dieses Modell WD RE4

Gruß

schorsch

Edit: Falls du wirklich schnell sein must:
RamSan-440
# Over 600,000 random I/Os per second
# 4.5 GB/s random sustained external throughput
Ok, kostet auch ne Kleinigkeit ;)

tomi_wunder
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von tomi_wunder » 23.05.2010 16:16:29

Hi!
Zuerst mal ganz ganz herzlichen Dank für eure Antworten. Ich bin zwischenzeitlich selber auf die Ursache des Problems gekommen.

Minimike: Ich hab ein Hardware-RAID. Da wird mdstat vermutlich nix mit anfangen können...
Mitch23: Volltreffer!
schorsch_76: Ich hab mir die Caviar Green extra ausgesucht, weil ich eine Platte mit möglichst geringem Stromverbrauch wollte.

Der ganz Witz bei der Sache ist, daß die Platte nach diesem "Advanced Format" gebaut ist und dementsprechend 4k große Blöcke hat. Ich weiß nicht genau, woran's liegt, aber der Controller scheint das nicht zu erkennen und auch das OS kriegt das nicht mit. Der Beweis der These daß die Platte bzw. deren Blockgröße das Problem verursacht sieht folgendermaßen aus:

Code: Alles auswählen

livecd ~ # time dd if=/dev/zero of=/dev/cciss/c0d0 bs=512 count=4096000
4096000+0 records in
4096000+0 records out
2097152000 bytes (2.1 GB) copied, 69.499 s, 30.2 MB/s

real    1m9.500s
user    0m0.720s
sys     0m8.030s

livecd ~ # time dd if=/dev/zero of=/dev/cciss/c0d0 bs=4096 count=512000
512000+0 records in
512000+0 records out
2097152000 bytes (2.1 GB) copied, 24.694 s, 84.9 MB/s

real    0m24.695s
user    0m0.030s
sys     0m1.220s
Ich denke dazu kann/braucht man nix weiter zu sagen -- die Sache ist offensichtlich. Die Frage ist jetzt nur, wie man am besten damit umgeht. Ich meine, ich hab mal mittels fdisk die Platte so partitioniert, daß die Blocknummern der Partitionsanfänge auf einem Vielfachen von 4 liegen und dann dem mkfs.ext3 die block-size 4096 mitgegeben. Das half auch schon ein wenig, aber toll ist's noch nicht. Kann man dem Kernel vielleicht auch irgendwie per boot-parameter, etc. eine bestimmte Blockgröße für ein bestimmtes Device mitgeben? Sollte ich vielleicht auch noch andere Sachen außer der block-size beim Erzeugen vom Dateisystem explizit angeben?

Danke nochmal für die bisherigen und zukünftigen Antworten!
Tom
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Mitch23
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von Mitch23 » 25.05.2010 08:40:36

Ich denke nicht, dass die Platten am RAID-Controller jemals vernünftig laufen, da dessen Firmware nicht damit umgehen kann (außer es gibt ein entsprechendes Firmware-Update).

Das beste wird sein, du tauscht die Platten in solche mit normaler Blockgröße oder betreibst die Platten als Software-RAID.

Gruß
Mitch
Ubuntu 16.04 LTS Server
Intel Core i5-4570
1 x 12 TB Software Raid5
1 x 16 TB Software Raid5

Bueddy
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Re: HP P212 RAID-Controller ist bei einfachem RAID1-Verbund

Beitrag von Bueddy » 29.05.2010 18:51:06

Wenn HP die WD Platten nicht offiziell Supportet dürfte es schwierig werden mit einem Funktionierendem Firmware Upgrade denke ich.
Vielleicht trotzdem mal die neuste Firmware probieren.

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