Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Hey zusammen.
Ich bin gerade dabei einen Grobentwurf für eine eigene Software zu entwickeln.
Diese soll, auf Basis Debian/Windows, eine Haussteuerung und viele praktische Dinge zur Pflege von Haustechnik integrieren.
Nun frage ich mich nach der Lizenz.
Ich möchte diese Software gerne als Open-Source auf sourceforge veröffentlichen um auch weitere Mitstreiter zu finden.
Die Software soll nie verkauft werden, höchstens Dienstleistungen (Einrichtung etc) für die Software können bepreist werden.
Aber auch das ist weite Zukunftsmusik.
Ich möchte allerdings auch nicht, dass es von meiner Software Forks gibt ohne das ich diese beeinflussen kann.
Es würde mich nämlich sehr wurmen wenn ich da mega viel Arbeit reinstecke und das "geklaut" wird.
Nur welche Lizenz nimmt man dann?
Die GPL würde meines Wissens nach Forks erlauben, so lange ich als Quelle angegeben werde.
Welche Lizenz würdet ihr wählen?
Es muss ja von Anfang an schon den richtigen Rahmen haben wenn es veröffentlich wird.
Gruß
Maik
Ich bin gerade dabei einen Grobentwurf für eine eigene Software zu entwickeln.
Diese soll, auf Basis Debian/Windows, eine Haussteuerung und viele praktische Dinge zur Pflege von Haustechnik integrieren.
Nun frage ich mich nach der Lizenz.
Ich möchte diese Software gerne als Open-Source auf sourceforge veröffentlichen um auch weitere Mitstreiter zu finden.
Die Software soll nie verkauft werden, höchstens Dienstleistungen (Einrichtung etc) für die Software können bepreist werden.
Aber auch das ist weite Zukunftsmusik.
Ich möchte allerdings auch nicht, dass es von meiner Software Forks gibt ohne das ich diese beeinflussen kann.
Es würde mich nämlich sehr wurmen wenn ich da mega viel Arbeit reinstecke und das "geklaut" wird.
Nur welche Lizenz nimmt man dann?
Die GPL würde meines Wissens nach Forks erlauben, so lange ich als Quelle angegeben werde.
Welche Lizenz würdet ihr wählen?
Es muss ja von Anfang an schon den richtigen Rahmen haben wenn es veröffentlich wird.
Gruß
Maik
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
MaikKR hat geschrieben: Ich möchte diese Software gerne als Open-Source auf sourceforge veröffentlichen [...]
Open Source (oder besser: Freie Software) und Forks gehören ganz nah zusammen. Ohne die Möglichkeit zu forken ist Freie Software nicht frei.Ich möchte allerdings auch nicht, dass es von meiner Software Forks gibt ohne das ich diese beeinflussen kann.
Was du beschrieben hast ist Freeware mit einsehbarem Quellcode, nicht aber Freie Software.
(btw: Hier zeigt sich schön der Unterschied zwischen den Begriffen ``Open Source'' und ``Freier Software''. Sie sollen ja das Gleiche bezeichnen, doch sie implizieren andere Vorstellungen davon.)
Wenn Einzelne die Kontrolle über Forks haben, dann ist die Software nicht frei. Freie Software ist es eben dann, wenn sie beliebig verändert und geforked werden darf.
Du solltest von dem Gedanken, die Kontrolle über die Software haben zu wollen, Abschied nehmen. Das ist der erste Schritt zu Freier Software. Wenn du Angst davor hast, dass deine Arbeit ``geklaut'' wird, dann frage ich mich, weshalb du überhaupt Freie Software schreiben willst. Passender wäre, wenn du willst, dass andere deine Arbeit nehmen, nutzen und erweitern. Du solltest geben wollen ... dann bist du auf dem richtigen Weg.
Falls du doch Freie Software schreiben willst und sicher stellen willst, dass deine Arbeit Freie Software bleiben wird, dann nimm eine Copyleft-Lizenz, wie die GPL.
Falls es dir aber wichtig ist, dass du die Kontrolle über ``deine'' Software behältst, dann solltest du von dem Thema Freie Software Abstand nehmen.
Use ed once in a while!
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Open Source und unfreie Software schließen sich gegenseitig nicht aus. Das suggeriert nur die OS-Definition der OSI weil sie aufgrund ihrer Bekanntheit nahezu Deutungshoheit genießt. Daher kommt auch die Verwirrung dass FS und OS gern gleichgesetzt werden. Ich kenne für andere Fälle aber keine Standardlizenzen, hier sind mir immer nur Spezialverträge bekannt.
Vielleicht kann cc by-nc-nd leisten was du dir vorstellst, aber ich weiß es nicht genau. Allerdings würde ich auch vorschlagen nochmal zu überdenken, warum du keine Forks willst. Wenn es nur der eigene Stolz ist dann gib dir einen Ruck und spring über deinen Schatten! Wenn dein Projekt technisch überzeugt und es keine projektinternen Spannungen gibt, dann wird es zu keinem Fork kommen. Falls es doch zu einem Fork kommt hat das meist gute Gründe und für das Ziel des Projekts ist das eher von Vorteil da sich dann die bessere Version durchsetzen wird solange man sich nicht gegenseitig die Ressourcen (Entwickler,Geld etc.) abgräbt.
Vielleicht kann cc by-nc-nd leisten was du dir vorstellst, aber ich weiß es nicht genau. Allerdings würde ich auch vorschlagen nochmal zu überdenken, warum du keine Forks willst. Wenn es nur der eigene Stolz ist dann gib dir einen Ruck und spring über deinen Schatten! Wenn dein Projekt technisch überzeugt und es keine projektinternen Spannungen gibt, dann wird es zu keinem Fork kommen. Falls es doch zu einem Fork kommt hat das meist gute Gründe und für das Ziel des Projekts ist das eher von Vorteil da sich dann die bessere Version durchsetzen wird solange man sich nicht gegenseitig die Ressourcen (Entwickler,Geld etc.) abgräbt.
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Suche einmal im Netz nach Programmen für Hausautomation und du wirst dich wundern wieviele Programme, die alle erdenklichen Bereiche dort abdecken, es bereits gibt.
Es gibt auch Anbieter die Freie Software herstellen um ihre passende „Hartware“ dafür zu verkaufen. Das Problem ist eigentlich nicht die Software, sondern Geräte die mit den Programmen zusammen arbeiten.
Beispiel: Heizung, Lüftung etc arbeiten leider nicht virtuell sondern müssen über entsprechende Stellmotoren bedient werden.
Entwickel doch zuerst für dich, teste das und entscheide dann über die Form der Veröffentlichung. Eine Lizenzentscheidung im Vorfeld zu treffen finde ich verfrüht, es sei denn du möchtest irgendwelche Grafikbibliotheken - die haben immer eigene Lizenzen - von vornherein festlegen um nicht später alles noch mal umschreiben zu müssen, falls es nicht passt.
Tipp: Du wirst leichter Mitstreiter finden wenn erst einmal ein wenn auch noch so kleines Programm läuft. Auf eine Idee hin wirst du niemand finden der mitmacht. Besser noch fände ich es wenn du dich in ein bestehendes Programm einbringst. Sonst krankt die Freie Software auch auf dem Gebiet wie schon in anderen Bereichen: Zersplitterung.
Nur meine 2 ¢
Es gibt auch Anbieter die Freie Software herstellen um ihre passende „Hartware“ dafür zu verkaufen. Das Problem ist eigentlich nicht die Software, sondern Geräte die mit den Programmen zusammen arbeiten.
Beispiel: Heizung, Lüftung etc arbeiten leider nicht virtuell sondern müssen über entsprechende Stellmotoren bedient werden.
Entwickel doch zuerst für dich, teste das und entscheide dann über die Form der Veröffentlichung. Eine Lizenzentscheidung im Vorfeld zu treffen finde ich verfrüht, es sei denn du möchtest irgendwelche Grafikbibliotheken - die haben immer eigene Lizenzen - von vornherein festlegen um nicht später alles noch mal umschreiben zu müssen, falls es nicht passt.
Tipp: Du wirst leichter Mitstreiter finden wenn erst einmal ein wenn auch noch so kleines Programm läuft. Auf eine Idee hin wirst du niemand finden der mitmacht. Besser noch fände ich es wenn du dich in ein bestehendes Programm einbringst. Sonst krankt die Freie Software auch auf dem Gebiet wie schon in anderen Bereichen: Zersplitterung.
Nur meine 2 ¢
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Ich habe grade bei sourgeforge in die Terms_of_Use gesehen, und da heist es:MaikKR hat geschrieben:Hey zusammen.
Ich möchte diese Software gerne als Open-Source auf sourceforge veröffentlichen um auch weitere Mitstreiter zu finden.
Die Software soll nie verkauft werden, höchstens Dienstleistungen (Einrichtung etc) für die Software können bepreist werden.
Aber auch das ist weite Zukunftsmusik.
Ich möchte allerdings auch nicht, dass es von meiner Software Forks gibt ohne das ich diese beeinflussen kann.
Es würde mich nämlich sehr wurmen wenn ich da mega viel Arbeit reinstecke und das "geklaut" wird.
Terms_of_Us hat geschrieben: When you submit, post, upload or otherwise provide Code to SourceForge.net, you must designate promptly the software license pursuant to which licensees (including Geeknet) obtain rights with respect to such Code. Except as otherwise expressly permitted by these Terms, any Code submitted to SourceForge.net must be licensed to Geeknet and other licensees under a license that is:
1. compliant with the Open Source Initiative ("OSI")'s Open Source Definition (http://www.opensource.org/docs/osd) or
2. certified as an "OSI-Approved License" (http://opensource.org/licenses).
Das heißt es sind ausschließlich Freie Open Source Lizenzen erlaubt, wenn man dort ein Projekt hosten will, was daß Recht auf Änderung und Weitergabe des Quelltext mit einschließt, also auch Forks.
Wenn Du eine Lizenz willst die das ausschließt, mußt Du dir auch einen anderen Hoster suchen (gibt es sicher auch). Ich denke allerdings es wird dann wesentlich schwerer, Mitstreiter zu finden. Und gute Ideen kann man Dir dann trotzdem stehlen, wenn auch nicht den Code 1:1 übernehmen. In dem Fall würde ich die Software lieber nur als Freeware vertreiben, und den Code gar nicht rausrücken.
- BeS
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Ich weiß, wir hatten diese Diskussion schon. Trotzdem will ich nicht, dass MaikKR in eine falsche Richtung gelenkt wird.hikaru hat geschrieben:Open Source und unfreie Software schließen sich gegenseitig nicht aus. Das suggeriert nur die OS-Definition der OSI weil sie aufgrund ihrer Bekanntheit nahezu Deutungshoheit genießt.
Freie Software und Open Source sind zweil Label für die gleiche Sache. Um einen ganz einfaches Beispiel zu bringen: ein zu 50% gefülltes Glas kann Person A als "ein halb volles Glas" bezeichnen und Person B als "ein halb leeres Glas", egal für welche Bezeichnung man sich entscheiden man beschreibt damit die gleiche Menge an Gläsern auf dem Tisch.
Beide Begriffe (Freie Software und Open Source) kann man auf der sprachlichen Ebene mißbrauchen, da Sprache nur in seltenen Fällen 100% eindeutig ist. Trotzdem sind Freie Software und Open Source wohl definierte Fachwörter, welche am Ende die gleiche Menge Software bezeichnen.
Ansonsten denke ich gab es zu MaikKR Frage schon viele gute antworten, ich für meinen Teil werde jetzt mal seine Antwort abwarten.
PS: Es macht evtl Sinn sich nach einer Alternative zu Sourceforge umzusehen, Grund: http://fsfe.org/news/2001/article2001-10-20-01.de.html
Mögliche Alternativen:
http://savannah.gnu.org/
http://gna.org
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Und genau weil wir diese Diskussion schon mehrfach hatten und ich MaikKR ebensowenig in eine falsche Richtung lenken möchte verstehe ich nicht was dein Beitrag soll.BeS hat geschrieben:Ich weiß, wir hatten diese Diskussion schon. Trotzdem will ich nicht, dass MaikKR in eine falsche Richtung gelenkt wird.
Nein, eben nicht. Nur das Resultat ist meist das Gleiche. Die Herangehensweise unterscheidet sich grundlegend. Ich empfehle dir nochmals die Lektüre des beiden Wikipediaartikel. Und auch die Meinung von RMS zu OS dürfte dich zu dem Schluss führen, dass beide Begriffe nicht das Gleiche bezeichnen.BeS hat geschrieben:Freie Software und Open Source sind zweil Label für die gleiche Sache.
Für Freie Software trifft das zu aber nicht für Open Source. Dass die OSI ihre Definition "The Open Source Definition" nennt ändert daran nichts und ich finde diese Bezeichnung ganz schön vermessen.BeS hat geschrieben:Trotzdem sind Freie Software und Open Source wohl definierte Fachwörter, welche am Ende die gleiche Menge Software bezeichnen.
Bitte nicht übel nehmen, aber was ist daran so schwer zu verstehen, dass die Leute bei der OSI nicht die einzigen sind die den Namen "Open Source" definiert haben?
Wenn du dich selbst überzeugen willst, schlage ich vor du begibst dich an ein beliebiges deutsches Forschungszentrum das sich mit Softwareentwicklung in Kooperation mit anderen Forschungszentren beschäftigt und fragst die nach ihren Kooperationsverträgen.
- peschmae
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Ausgerechnet BeS die Lektüre von Wikipediaartikeln zu dem Thema vorzuschlagen, mit dem er sich von allen Leuten hier im Forum wohl am meisten auseinandergesetzt hat, finde ich eine starke Leistunghikaru hat geschrieben:Nein, eben nicht. Nur das Resultat ist meist das Gleiche. Die Herangehensweise unterscheidet sich grundlegend. Ich empfehle dir nochmals die Lektüre des beiden Wikipediaartikel.BeS hat geschrieben:Freie Software und Open Source sind zweil Label für die gleiche Sache.
Naja, das waren halt die ersten die den Begriff verwendet haben, also Bruce Perens, Eric Raymond. Und sie haben auch wirklich eine greifbare Definition vorgelegt. Im Gegensatz zu anderen.BeS hat geschrieben:Bitte nicht übel nehmen, aber was ist daran so schwer zu verstehen, dass die Leute bei der OSI nicht die einzigen sind die den Namen "Open Source" definiert haben?
Was hat denn das damit zu tun. Nennen die Kooperation mit anderen Forschungszentren Open Source?Wenn du dich selbst überzeugen willst, schlage ich vor du begibst dich an ein beliebiges deutsches Forschungszentrum das sich mit Softwareentwicklung in Kooperation mit anderen Forschungszentren beschäftigt und fragst die nach ihren Kooperationsverträgen.
Deswegen sagt RMS ja auch man solle den ollen Begriff nicht verwenden; er werde einem nur im Munde verdreht. Recht hat er!
MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Aber offenbar war diese Auseinandersetzung ziemlich einseitig.peschmae hat geschrieben:Ausgerechnet BeS die Lektüre von Wikipediaartikeln zu dem Thema vorzuschlagen, mit dem er sich von allen Leuten hier im Forum wohl am meisten auseinandergesetzt hat, finde ich eine starke Leistung
Sie haben aber kein Schutzrecht auf den Begriff. Daher ist jede spätere abweichende Definition genauso richtig.peschmae hat geschrieben:Naja, das waren halt die ersten die den Begriff verwendet haben, also Bruce Perens, Eric Raymond.
Sie haben eine Definition vorgelegt die über die eigentliche Bedeutung der Wortgruppe "Open Source" hinausgeht. Andere haben das nicht getan. Na und? Was macht die anderen Definitionen dann nicht "Open Source"?peschmae hat geschrieben:Und sie haben auch wirklich eine greifbare Definition vorgelegt.
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Die Betonung liegt auf "definiert", also wer sonst noch ?hikaru hat geschrieben: Bitte nicht übel nehmen, aber was ist daran so schwer zu verstehen, dass die Leute bei der OSI nicht die einzigen sind die den Namen "Open Source" definiert haben?
Gruß
gms
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Offenbar hat es jemand bei der PGP Corporation gemacht, sonst würden sie ihre Software nicht als "Open Source" verkaufen, wobei dieser Open-Source-Begriff inkompatibel mit dem der OSI ist. Ähnliches gab es wohl auch mal bei SAP, aber da bin ich nicht 100%ig sicher.
Bei meinem aktuellen sowie früheren Arbeitgeber wird der Begriff ebenfalls verwendet, und das schon länger als es die OSI gibt. Scharfe Definitionen wie die der OSI gibt es hier nicht, aber es stand nie in Frage dass sich der Begriff "Open Source" nur auf den Austausch von Quellcode zwischen den Kooperationspartnern bezieht.
Bei meinem aktuellen sowie früheren Arbeitgeber wird der Begriff ebenfalls verwendet, und das schon länger als es die OSI gibt. Scharfe Definitionen wie die der OSI gibt es hier nicht, aber es stand nie in Frage dass sich der Begriff "Open Source" nur auf den Austausch von Quellcode zwischen den Kooperationspartnern bezieht.
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
ja in der heutigen Zeit wird Käse verkauft, der in Wirklichkeit kein Käse ist. Einerseits wurde deshalb der Begriff Analog-Käse geboren, beim Bäcker werden aber trotzdem Käseweckerln und keine Analog-Käseweckerln angeboten.
Ähnlich ist das halt auch mit dem Begriff "Open Source", wo es für kommerzielle Open Source Software eigentlich auch den Begriff "Commercial open source software (COSS)" geben würde, den aber kaum jemand verwendet.
Ähnlich ist das halt auch mit dem Begriff "Open Source", wo es für kommerzielle Open Source Software eigentlich auch den Begriff "Commercial open source software (COSS)" geben würde, den aber kaum jemand verwendet.
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Woraus ergibt sich für dich die Deutungshoheit der OSI auf den Begriff "Open Source"?
- peschmae
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Sourceforce verlangt Open Source nach OSI und da der OP seine Software da hinpappen möchte, liegt es doch sehr nahe zumindest in diesem Thread "Open Source" mit "Open Source nach OSI" gleichzusetzen.
Der Rest der "Diskussion" ist eigentlich hinreichend überflüssig... - wer definiert überhaupt irgendwas - der Kontext. Der ist hier df.de....
@OP: Was die Lizenzwahl angehst kannst du dir natürlich mögliche Mitstreiter auch gründlichst vergraueln. Ähnliche Beispiele gibt sein paar z.B. qmail oder auch minix, die beide wohl deutlich erfolgreicher geworden wären, hätte der Originalautor eine weniger restriktive und auf seine eigenen Rechte als uneingeschränkter Herrscher insistierende Lizenz gewählt. Mittlerweile sind beide Frei und Open Source (ersteres ist Public Domain, was noch mal eine Geschichte für sich ist; letzteres BSD lizenziert).
Am besten fürs Projekt ists wohl, wenn du eine der verbreiteten Lizenzen wählst, die sowohl als Freie Software als auch als Open Source (nach OSI natürlich, was denn sonst) anerkannt sind. Also am besten wohl "GPL 2 or later", "GPLv3", "MIT" oder "BSD" Lizenz.
Falls du dich damit abfinden kannst anderen Leuten so viel Freiheiten zu lassen
MfG Peschmä
Der Rest der "Diskussion" ist eigentlich hinreichend überflüssig... - wer definiert überhaupt irgendwas - der Kontext. Der ist hier df.de....
@OP: Was die Lizenzwahl angehst kannst du dir natürlich mögliche Mitstreiter auch gründlichst vergraueln. Ähnliche Beispiele gibt sein paar z.B. qmail oder auch minix, die beide wohl deutlich erfolgreicher geworden wären, hätte der Originalautor eine weniger restriktive und auf seine eigenen Rechte als uneingeschränkter Herrscher insistierende Lizenz gewählt. Mittlerweile sind beide Frei und Open Source (ersteres ist Public Domain, was noch mal eine Geschichte für sich ist; letzteres BSD lizenziert).
Am besten fürs Projekt ists wohl, wenn du eine der verbreiteten Lizenzen wählst, die sowohl als Freie Software als auch als Open Source (nach OSI natürlich, was denn sonst) anerkannt sind. Also am besten wohl "GPL 2 or later", "GPLv3", "MIT" oder "BSD" Lizenz.
Falls du dich damit abfinden kannst anderen Leuten so viel Freiheiten zu lassen
MfG Peschmä
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
sonst hat niemand eine (bedeutende(re)) Definition dieses Begriffs heraus gebracht, daher ergibt sich ein De-facto-Standard, den bisher auch noch niemand beeinsprucht hathikaru hat geschrieben:Woraus ergibt sich für dich die Deutungshoheit der OSI auf den Begriff "Open Source"?
- peschmae
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Naja, hikaru hat... - man könnte ja mal eine Umfrage machengms hat geschrieben:daher ergibt sich ein De-facto-Standard, den bisher auch noch niemand beeinsprucht hat
MfG Peschmä
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
genau, kein Standard sondern eher ein De-facto-Standard.gms hat geschrieben:sonst hat niemand eine (bedeutende(re)) Definition dieses Begriffs heraus gebracht, daher ergibt sich ein De-facto-Standard, den bisher auch noch niemand beeinsprucht hathikaru hat geschrieben:Woraus ergibt sich für dich die Deutungshoheit der OSI auf den Begriff "Open Source"?
die englische Wikipedia hat übrigens mehr zu Open Source im Angebot als "das bisschen Software" über das wir hier reden.
http://en.wikipedia.org/wiki/Open_source
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Im Grunde richtig.peschmae hat geschrieben:Sourceforce verlangt Open Source nach OSI und da der OP seine Software da hinpappen möchte, liegt es doch sehr nahe zumindest in diesem Thread "Open Source" mit "Open Source nach OSI" gleichzusetzen.
Aber sind solche Ablenkungsmanöver nötig? Mein erster Beitrag war nur eine Klarstellung dass FS und OS eben doch nicht das gleiche sind, was ja wohl bei genauer Betrachtung keiner bezweifeln wird. Der Ausflug zur Definitionsfrage kam nicht von mir. Ich habe nur an zwei alte Diskussion erinnert die ich längst für erledigt hielt.
Noch so ein Ablenkungsmanöver.peschmae hat geschrieben:Naja, hikaru hat... - man könnte ja mal eine Umfrage machen
Sorry, dazu fällt mir nichts Sinnvolles ein. Gerade in diesem Forum nicht, wo man doch wissen sollte, dass "bedeutende Definitionen" noch lange keinen Alleinvertretungsanspruch begründen nur weil sie einen "De-facto-Standard" darstellen.gms hat geschrieben:sonst hat niemand eine (bedeutende(re)) Definition dieses Begriffs heraus gebracht, daher ergibt sich ein De-facto-Standard, den bisher auch noch niemand beeinsprucht hat
@ub13:
Vielen Dank für diese Perspektivenerweiterung!
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
ja ein "De-facto-Standard" ist zwar kein "echter" ( von einer staatlichen Stelle anerkannter ) Standard, wird aber durch den häufigen Gebrauch ähnlich wie ein solcher angesehenhikaru hat geschrieben: Gerade in diesem Forum nicht, wo man doch wissen sollte, dass "bedeutende Definitionen" noch lange keinen Alleinvertretungsanspruch begründen nur weil sie einen "De-facto-Standard" darstellen.
Nachdem wir "gerade in diesem Forum" viele solcher Begriffe verwenden, ( z.B "Closed Source", "Freie Software", .. ), wäre es nicht gerade für die Kommunikation in diesem Forum von Vorteil, wenn ein jeder etwas anderes unter diesen Begriffen verstehen würde
Das läßt sich aber anscheinend bei uns Zweien nicht vermeiden, daher möchte ich hier auch nicht mehr zu diesem Thema Stellung nehmen, OT sind wir ja eigentlich schon lange
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Hey zusammen.
Erstmal danke ich euch für die ganzen Antworten,
auch wenn einige hier in eine Grundsatzdiskussion ausarten.
Ich habe aktuell 2 Softwareprojekte welche ich entwickeln möchte.
Eine Warenwirtschaft für einen Kunden (die steht schon teilweise, daher dies als Erstprojekt) und später das Thema Haussteuerung.
Da geht es natürlich auch um Fragen wie eine sinnvolle Anbindung der einzelnen "Teilnehmer" und auch die Herangehensweise.
Natürlich gibt es dafür auch zuhauf bereits vorkonfektionierte Lösungen, selbst von großen Firmen.
Ich will aber, aus Neugier und Interesse, was eigenes aufbauen.
Ob es je jemand einsetzen wird oder nicht sei erstmal dahin gestellt.
Zum Thema Lizenz:
Ich bin kein Profi-Entwickler, entsprechend wird meine Software nicht so traumhaft programmiert sein wie manch andere.
Ich wachse in die Sache mehr und mehr rein und optimiere stets, wenn ich ein höheres Level erreicht habe.
Daher hätte ich gerne Forks ausgeschlossen um nicht alles für die Katz gemacht zu haben.
Die Argumentation "Wenn es keine Spannungen im Projekt gibt, wird es auch keine Forks geben" ist aber recht einleuchtend.
Ich denke, ich werde noch etwas alleine weiter entwickeln und mich dann mal an eine Beschreibung machen.
Das Ziel ist wird dann eine Veröffentlichung auf sourceforge, wofür ich die GPL wählen werde.
Da meine Intention primär Neugier und Interesse an neuen Erfahrungen im Entwicklungsbereich ist, kann ich das Projekt auch genau so anbieten denke ich.
Sprich wer möchte kann es sich ab da nehmen und entsprechend, natürlich gerne in der Community, weiter entwickeln.
Ich werde ja so oder so als Ursprungsautor bis zu einem gewissen Grad genannt,
und wenn ich sehe/höre/lese das Teile meines Systems irgendwo vor sich hin werkeln reicht mir dies schon.
Da ich es aus Interesse mache habe ich auch keine monetären Interessen dahinter stehen.
Ich danke euch für die ganzen Gedanken und Ansätze.
Gruß
Erstmal danke ich euch für die ganzen Antworten,
auch wenn einige hier in eine Grundsatzdiskussion ausarten.
Ich habe aktuell 2 Softwareprojekte welche ich entwickeln möchte.
Eine Warenwirtschaft für einen Kunden (die steht schon teilweise, daher dies als Erstprojekt) und später das Thema Haussteuerung.
Da geht es natürlich auch um Fragen wie eine sinnvolle Anbindung der einzelnen "Teilnehmer" und auch die Herangehensweise.
Natürlich gibt es dafür auch zuhauf bereits vorkonfektionierte Lösungen, selbst von großen Firmen.
Ich will aber, aus Neugier und Interesse, was eigenes aufbauen.
Ob es je jemand einsetzen wird oder nicht sei erstmal dahin gestellt.
Zum Thema Lizenz:
Ich bin kein Profi-Entwickler, entsprechend wird meine Software nicht so traumhaft programmiert sein wie manch andere.
Ich wachse in die Sache mehr und mehr rein und optimiere stets, wenn ich ein höheres Level erreicht habe.
Daher hätte ich gerne Forks ausgeschlossen um nicht alles für die Katz gemacht zu haben.
Die Argumentation "Wenn es keine Spannungen im Projekt gibt, wird es auch keine Forks geben" ist aber recht einleuchtend.
Ich denke, ich werde noch etwas alleine weiter entwickeln und mich dann mal an eine Beschreibung machen.
Das Ziel ist wird dann eine Veröffentlichung auf sourceforge, wofür ich die GPL wählen werde.
Da meine Intention primär Neugier und Interesse an neuen Erfahrungen im Entwicklungsbereich ist, kann ich das Projekt auch genau so anbieten denke ich.
Sprich wer möchte kann es sich ab da nehmen und entsprechend, natürlich gerne in der Community, weiter entwickeln.
Ich werde ja so oder so als Ursprungsautor bis zu einem gewissen Grad genannt,
und wenn ich sehe/höre/lese das Teile meines Systems irgendwo vor sich hin werkeln reicht mir dies schon.
Da ich es aus Interesse mache habe ich auch keine monetären Interessen dahinter stehen.
Ich danke euch für die ganzen Gedanken und Ansätze.
Gruß
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Wenn das ein Kundenauftrag ist (für den du Geld bekommst), dann ist natürlich entscheidend wem die Rechte an der Software gehören. Üblicherweise kauft der Kunde die von dir durch die Bezahlung. Kläre ab ob du überhaupt die Recht hast die Software als Freie Software zu veröffentlichen.MaikKR hat geschrieben: Eine Warenwirtschaft für einen Kunden [...]
Dies sollte nie davor abschrecken, die Software zu veröffentlichen. Viel besser veröffentlichte, schlechte Software als nie veröffentlichte Software (weil sie nie gut genug wurde).Zum Thema Lizenz:
Ich bin kein Profi-Entwickler, entsprechend wird meine Software nicht so traumhaft programmiert sein wie manch andere.
Das Argument verstehe ich nicht.Daher hätte ich gerne Forks ausgeschlossen um nicht alles für die Katz gemacht zu haben.
Du bekommst deine Neugier befriedigt, du kannst die Erfahrungen sammeln, du gibst etwas weiter, du wirst als Orginalautor erwähnt werden ... also, weshalb dann keine Forks?Da meine Intention primär Neugier und Interesse an neuen Erfahrungen im Entwicklungsbereich ist, kann ich das Projekt auch genau so anbieten denke ich.
Sprich wer möchte kann es sich ab da nehmen und entsprechend, natürlich gerne in der Community, weiter entwickeln.
Ich werde ja so oder so als Ursprungsautor bis zu einem gewissen Grad genannt,
und wenn ich sehe/höre/lese das Teile meines Systems irgendwo vor sich hin werkeln reicht mir dies schon.
Du musst das nicht jetzt für dich klären, das dauert seine Zeit. Ich habe es auch mal so gesehen wie du jetzt.
Kläre die rechtliche Lage mit dem Kunden, veröffentliche auf sf.net, sammle Erfahrungen, und dann kannst du weiter sehen.
Use ed once in a while!
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Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Hallo,
ich kann mich Meillos Antwort anschließen. Nur noch eine kleine Ergänzung:
Ich kenne Firmen, die grundsätzlich unter der GNU GPL entwickeln und die Ergebnisse auch unter dieser Lizenz an die Kunden verkaufen (es sei denn der Kunde äußert ausdrücklich einen anderen Wunsch und es ist machbar, man baut nicht schon auf GNU GPL Software auf).
Wichtig ist aber wie gesagt, dass solche Sachen mit dem Kunden geklärt werden/sind.
ich kann mich Meillos Antwort anschließen. Nur noch eine kleine Ergänzung:
Hier musst du natürlich auf den Vertrag schauen falls ihr schon einen abgeschlossen habt, was vermutlich der Fall sein wird.Meillo hat geschrieben:Wenn das ein Kundenauftrag ist (für den du Geld bekommst), dann ist natürlich entscheidend wem die Rechte an der Software gehören. Üblicherweise kauft der Kunde die von dir durch die Bezahlung. Kläre ab ob du überhaupt die Recht hast die Software als Freie Software zu veröffentlichen.MaikKR hat geschrieben: Eine Warenwirtschaft für einen Kunden [...]
Ich kenne Firmen, die grundsätzlich unter der GNU GPL entwickeln und die Ergebnisse auch unter dieser Lizenz an die Kunden verkaufen (es sei denn der Kunde äußert ausdrücklich einen anderen Wunsch und es ist machbar, man baut nicht schon auf GNU GPL Software auf).
Wichtig ist aber wie gesagt, dass solche Sachen mit dem Kunden geklärt werden/sind.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support
Ich spreche von Freier Software!
Ich spreche von Freier Software!
Re: Welche Lizenz für Softwareprojekt?
Hey.
Danke für eure Antworten.
Die Software wird federführend durch mich geschrieben und der Kunde profitiert davon nur.
Der Kunde ersetzt mir im Grundgedanken lediglich meine Ausgaben,
da ich es als interessantes Projekt für mein Studium sehe.
Somit liegen die vollen Rechte bei mir und solange ich die Kundendaten entsprechend getrennt halte ist es meine Software.
Den Rest überlege ich mir mal in Ruhe,
eure Argumente sind da echt schlagkräftig.
Danke dafür.
Gruß
Danke für eure Antworten.
Die Software wird federführend durch mich geschrieben und der Kunde profitiert davon nur.
Der Kunde ersetzt mir im Grundgedanken lediglich meine Ausgaben,
da ich es als interessantes Projekt für mein Studium sehe.
Somit liegen die vollen Rechte bei mir und solange ich die Kundendaten entsprechend getrennt halte ist es meine Software.
Den Rest überlege ich mir mal in Ruhe,
eure Argumente sind da echt schlagkräftig.
Danke dafür.
Gruß