(Gelöst) Kernel 2.6.32-trunk-686 auf Nettop

[BjoernP]

Hallo allerseits!

Ich bin noch neu in der Debianwelt und versuche mich ein wenig schlauer zu machen. Vielleicht kann mir hier ja jemand einige allgemeine, aber auch spezielle Hinweise geben.

Ich habe testweise meine tadellos funktionierende Lenny-Installation mal durch Squeeze ersetzt. (Lenny mit Clonezilla gesichert.) Bei Squeeze ist mir ein Problem beim Shutdown untergekommen. Der Rechner fährt herunter und nach der Meldung "Will halt now" erscheint folgende Meldung:

Kernel Bug at /tmp/build/linux 2.6-2.6.32/debian/build/source_i386_none/kernel/time/clockevent

Danach folgen ein paar kryptische Zeichen und der Hinweis "Segmentation fault" Dann muss ich den PC per Hand ausschalten....
(Das gleiche Problem gab es bisher nur bei Sidux. Kein Wunder, es ist der gleiche Kernel.)

Es handelt sich um ein Nettop mit Intel Atom CPU 330. Der Kernel ist 2.6.32-trunk-686
(Das Teil habe ich vor knapp einem Jahr bei einem reinen Linux-Shop (IXSOFT) gekauft. Da war nie etwas anderes als Linux drauf und es sollte eigentlich alles laufen. Zumindest liefen bisher schon einige Distributionen mit neuerem und älteren Kernel ohne Probleme.)

Ein älterer PC mit einer Intel Celeron CPU 2,93 GHz hat diese Probleme nicht.

Was also tun? Squeeze ist ja noch Testing. Abwarten und Tee trinken und dabei auf einen neuen Kernel hoffen? Sonst läuft alles perfekt. Trotzdem habe ich vorerst mein Lenny-Image zurück gespielt. Mir würde es schon reichen, wenn mir ein paar Fachleute ein paar Einschätzungen geben, damit der nächste Versuch mit Squeeze erfolgreicher verläuft.

Vielen Dank im Voraus!

Gruß
BjörnP.

[insopitus]

Hallo Bjoern,

Ich habe testweise meine tadellos funktionierende Lenny-Installation mal durch Squeeze ersetzt. (Lenny mit Clonezilla gesichert.) Bei Squeeze ist mir ein Problem beim Shutdown untergekommen. Der Rechner fährt herunter und nach der Meldung "Will halt now" erscheint folgende Meldung ...

... Was also tun? Squeeze ist ja noch Testing. Abwarten und Tee trinken und dabei auf einen neuen Kernel hoffen?

Nein, auf keinen Fall. Abwarten und Tee trinken bringt nichts. Da Deine Hardware höchstwahrscheinlich buggy ist, solltest Du zwei Bugreports verfassen (Debian + bugzilla.kernel.org) und verfolgen, damit man Dir weiter helfen kann. Weiß niemand von den Problemen, tut sich nichts.

Danach folgen ein paar kryptische Zeichen und der Hinweis "Segmentation fault"

Keine Ahnung was da alles ausgeworfen wird. Beim Verfassen eines Bugreports solltest Du so viele Informationen wie möglich liefern. Notfalls musst Du alles von Hand abschreiben/fotografieren.

Du könntest auch mal einen Vanilla-Kernel (direkt von kernel.org) testen. Suche einfach mal hier im Wiki/Forum, wie man make-kpkg einsetzt. Mittlerweile sollten auch Anfänger damit klar kommen.

Neu bei Linux 2.6.32 ist auch KSM (Kernel Samepage Merging), das identische Speicherbereiche in virtuellen Maschinen zusammenführt und so die Hardware effizienter nutzt. Dank devtmpfs soll der Linux-Kernel schneller starten und ohne Udev arbeiten – und durch neue Make-Targets können Tester in Zukunft recht einfach eine gut zum eigenen Systemen passende Kernel-Konfiguration erstellen.

Quelle: http://www.heise.de/open/artikel/Die-Ne ... 70416.html

Code: Alles auswählen

make localmodconfig

Das sollte dann in etwa so ablaufen:

aptitude install kernel-package
wget http://www.kernel.org/pub/linux/kernel/ ... .7.tar.bz2
tar xfj linux-2.6.32.7.tar.bz2
cd linux-2.6.32.7
make localmodconfig
CONCURRENCY_LEVEL=4 make-kpkg --rootcmd fakeroot --append-to-version -1-i386 --revision custom.1 --arch-in-name --initrd kernel_image kernel_headers
[die obigen zwei Zeilen gehören zusammen]
cd ..
dpkg -i linux-image...
reboot

Viele Glück bei der Fehlersuche
Marcus

[BjoernP]

Hallo Marcus!

Zuerst einmal vielen Dank für deine Einschätzung! Dann werde ich die Sache mal melden.

Die Sache mit den kryptischen Zeichen habe ich bewusst so allgemein formuliert. Das sieht nämlich tatsächlich so wie in einer Comic-Sprechblase aus, wenn jemand flucht! Ich mag kaum glauben, dass das einen Sinn ergeben soll. Man könnte eher als einzige Erkenntnis vermuten, dass Kernelentwickler Humor haben und ihre Fehler so kommentieren.

Die Sache ist natürlich schade, da ich diesen Rechner bewusst so gekauft habe, dass alles unter Linux laufen sollte und bisher lief da schon so ziemlich alles ohne Probleme. Nur der besagte Kernel eben nur bis zum Shutdown. Deshalb dachte ich, dass bei Testing so etwas schon mal vorkommen kann. Linux an sich nutze ich schon seit vielen Jahren. Da ich im Laufe der Zeit festgestellt habe, dass mir Debianbasierte Distributionen am besten gefielen, dachte ich mir, dass ich dann ja auch gleich das Original nehmen kann. Lenny läuft auch tadellos.

Wenn mal wieder ein wenig Zeit vorhanden ist, spiele ich das Squeeze-Image mal wieder auf die Kiste und versuche es mal mit dem Vanilla-Kernel.

Vielen Dank!

Gruß
Björn

[BjoernP]

Hallo!

Konnte mich erst jetzt um diese Angelegenheit kümmern. Der Fehler ist bekannt und soll mit Kernel 2.6.32.7 behoben sein. Ich habe also zwei Möglichkeiten.

1) Ich spiele das Squeeze-Image noch einmal auf und installiere den Kernel 2.6.32.7 selbst. Dazu habe ich eher wenig Lust/Zeit, da ich den PC momentan voll funktionsfähig zum Arbeiten brauche und meine Lenny-Installation nicht mal eben wieder sichern/überspielen und rücksichern will.

2) Ich warte einfach darauf, dass der Kernel 2.6.32.7 in Squeeze integriert wird und installiere das ganze neu, wenn Squeeze irgendwann eingefroren wird. (Ich gehe doch mal davon aus, dass dann der fehlerbereinigte Kernel genommen wird, oder irre ich da?)

Gruß
Björn