2.6.29 und fastboot

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
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mmax
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2.6.29 und fastboot

Beitrag von mmax » 06.04.2009 21:30:46

Hallo,

Bin vor kurzem auf den Artikel [1] über 'fastboot" gestoplert und wollte das mal ausprobieren. Der 2.6.29er Kernel sollte den Patch ja bereits standartmäßig inkludiert haben. Nun hab ich dem Kernel via Grub den Parameter fastboot mitübergeben doch es tut sich nichts ... hat das schon mal jemand getestet und kann Tips geben wie man fastboot aktiviert?

[1] http://lwn.net/Articles/299483/

Danke,
Max

storm
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von storm » 07.04.2009 07:05:44

Ist noch nicht vollständig im Kernel und wurde auch wegen Problemen verschoben.

siehe:
http://www.heise.de/open/Kernel-Log-Was ... kel/134627
http://thread.gmane.org/gmane.linux.kernel/777898

ciao, storm
drivers/ata/libata-core.c: /* devices which puke on READ_NATIVE_MAX */

mmax
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von mmax » 27.05.2009 08:52:18

Hab jetzt auf 2.6.30-rc7 upgedatet und wollte fastboot testen, doch leider hat sich beim bootvorgang nichts geändert, woran kann das liegen?

Meine grub-config sieht folgendermaßen aus:

title Debian GNU/Linux, kernel 2.6.30-rc7
root (hd0,0)
kernel /boot/vmlinuz-2.6.30-rc7 root=/dev/sda1 fastboot vga=791 ro

lg max

cosmac
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von cosmac » 27.05.2009 10:48:39

hi,

möglicherweise musst du nur genauer hinschauen. Bei mir ist der Unterschied auch mit einem 2.6.29er sichtbar (nicht wirklich messbar). "fastboot" bringt nur 0.2 bis 0.3 Sekunden, und das auf einer 500MHz-CPU. Auf einem schnelleren Rechner müsste der Unterschied noch kleiner werden. Außerdem hängt der Gewinn wohl stark von den vorhandenen Devices ab, es werden ja nur ganz zu Anfang bestimmte Initialisierungen parallel abgearbeitet.

Schau dir mal das syslog oder dmesg an. Da gibt der Kernel die Zeit seit dem Start in eckigen Klammern aus. Eine schönere Methode, das zu kontrollieren ist Debianbootchart. Zum Vergleich meine Bootcharts mit und ohne "fastboot":

Bild Bild
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mmax
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von mmax » 28.05.2009 00:10:34

Ok, hab jetzt auch den Start mit bootchart protokolliert und das sieht folgendermaßen aus, mit fastboot option:
Bild

.. und ohne:
Bild

... also fast kein unterschied. Mir fällt nur auf dass fast 5sek vergehen bis der init prozess gestartet wird, ist das normal? Kann man nowas aus dem bootchart ablesen um den systemstart zu beschleunigen?

Danke Max

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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von cosmac » 28.05.2009 11:52:56

mmax hat geschrieben:Ok, hab jetzt auch den Start mit bootchart protokolliert und das sieht folgendermaßen aus, mit fastboot option:
... also fast kein unterschied.
wie bei mir, aber wir haben jetzt gerade mal Werte von 2 Rechnern. Ich glaube, dass die mögliche Beschleunigung stark von der Hardware abhängt, und zwar nicht von schnellerer Hardware, sondern von der Kombination, d.h. manche Geräte können (jetzt schon) parallel initialisiert werden und andere (noch) nicht. Da geht die Entwicklung sicher noch weiter.
mmax hat geschrieben:Mir fällt nur auf dass fast 5sek vergehen bis der init prozess gestartet wird, ist das normal?
ja, in der Zeit wird vor allem die initrd abgearbeitet. In der c't 11/09 war gerade ein Vergleich von ubuntu 8.10 und 9.04 und da braucht die neue, extra schnelle Version auch noch über 5 Sekunden.
mmax hat geschrieben:Kann man nowas aus dem bootchart ablesen um den systemstart zu beschleunigen?
"Kann" kann man schon, schau dir meine Bootcharts an, der Punkt wo dein Bootchart endet, liegt bei mir bei ungefähr 3 Sekunden. Aber ob sich das lohnt? Wenn ich jetzt z.B. einen Webserver installieren wollte, müsste ich dessen init-Script umschreiben und von Hand in meinen init-Mechanismus integrieren.

Ein eigener Kernel hat da ein besseres Kosten/Nutzen-Verhältnis. Wenn du deinen ohne initrd baust und genau die Treiber, die sowieso geladen werden müssen, fest einbaust, sollten 3 Sekunden weniger drin sein.

Eine einzelne "Bremse" ist im Bootchart deutlich zu erkennen: hwclock verbraucht fast eine Sekunde CPU (dunkelblau) und tut in der Zeit ... nichts! Wenn du das nicht starten willst, solltest du auch den Aufruf beim Runterfahren und den Aufruf von "hwclockfirst" entfernen. Der Nachteil ist, dass der Kernel die Zeitzone nicht mehr kennt. Das führt dazu, dass die Zeitstempel auf (v)fat-Dateisystemen noch etwas falscher gespeichert werden (ganz richtig geht es sowieso nicht).

Die eine oder andere Sekunde ist noch drin, wenn du dir überlegst, ob du einen bestimmten Dienst wirklich brauchst. Ich kann z.B. gut leben ohne udev, hal, dbus, console-kit und vor allem avahi, aber das ist natürlich Geschmackssache. Aber wenn du kein NFS benutzt, kannst du auf jeden Fall den portmapper deinstallieren.

Ach ja, einen Grub-Eintrag mit Reserve-Kernel und single user mode sollte man schon haben...
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von mmax » 29.05.2009 12:04:47

wie bei mir, aber wir haben jetzt gerade mal Werte von 2 Rechnern. Ich glaube, dass die mögliche Beschleunigung stark von der Hardware abhängt, und zwar nicht von schnellerer Hardware, sondern von der Kombination, d.h. manche Geräte können (jetzt schon) parallel initialisiert werden und andere (noch) nicht. Da geht die Entwicklung sicher noch weiter.
Ja das denke ich auch, also abwarten bis die Entwicklung von fastboot voranschreitet!
ja, in der Zeit wird vor allem die initrd abgearbeitet. In der c't 11/09 war gerade ein Vergleich von ubuntu 8.10 und 9.04 und da braucht die neue, extra schnelle Version auch noch über 5 Sekunden
Ich verwende keine initrd und hab auch alle module die der Kernel bis jetzt geladen hat direkt in den Kernel kompiliert. Hab dazu ein Script [1] gefunden dass sehr hilfreich war. Hab auch einen Artikel [2] gefunden in dem das Problem mit der hwclock beschrieben wurde, ich denke dass werd ich noch probieren. portmap könnt ich noch rauswerfen aber udev, hal und dbus will ich drinnen lassen. Mir fällt beim booten auch auf dass wicd ziemlich lange benötigt.
Ach ja, einen Grub-Eintrag mit Reserve-Kernel und single user mode sollte man schon haben...
Hab ich, habs nur hier nicht gepostet.

lg Max

[1] http://chezphil.org/tmp/buildin_used_mods.pl
[2] http://www.debian-administration.org/articles/620

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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von cosmac » 29.05.2009 15:26:18

mmax hat geschrieben:Ich verwende keine initrd und hab auch alle module die der Kernel bis jetzt geladen hat direkt in den Kernel kompiliert.
dann sind fast 5 Sekunden aber extrem langsam, was ist da los?! Schau dir mal gleich nach dem Booten dmesg an, was der Kernel da die ganze Zeit macht bzw. auf welche Hardware er warten muss.
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von mmax » 29.05.2009 16:24:41

Hier die ausgabe von dmesg:
http://nopaste.debianforum.de/21723

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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von Teddybear » 29.05.2009 20:45:47

Ob fastboot wirklich sooo viel bringt bleibt ab zu warten..
Was du in erster linie tun kannst.. hat man ja schon erwähnt..
!! Bau nen Eigenen Kernel ohne Init Ram Disk.. !!

Des weiteren teste mal andere Initsysteme.. initng oder sowas..
Btw gibts auch ne möglichkeit das (noch?) Standard Init system zu paralelisieren..
Dieses ist nämlich default (noch) auf brav nach einander abarbeiten geconft.


Und mal nebenbei bemerkt... und Angefragt..
Ich sehe da in einem Bootcharts von Cosmac was von "Schnellboot", egal ob mit oder ohne fastboot aber in den Bootcharts des Threaderstellers sehe ich davon nix... Und der Witz an der sache.. mit fastboot ist der bootprozess 1 sec länger als ohne *g*
Was hat es damit auf sich?

Aber dafür sehe ich bei Cosmac ein komplettes X Desktop Environment in den 23/24 Sec... was ich beim mmax nicht sehe, dafür aber viel udev und dbus gedöns..
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
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Re: 2.6.29 und fastboot

Beitrag von cosmac » 30.05.2009 13:48:43

Teddybear hat geschrieben:!! Bau nen Eigenen Kernel ohne Init Ram Disk.. !!
aber:
mmax hat geschrieben:Ich verwende keine initrd und hab auch alle module die der Kernel bis jetzt geladen hat direkt in den Kernel kompiliert.
und trotzdem braucht er laut bootchart noch fast 5 Sekunden bis init gestartet wird. Laut dmesg ist der Kernel aber schon nach 3.7s fertig und davon gehen alleine 1.4s auf Kosten des DVD-Brenners. Dann hat mmax ungefähr 3 mal so viel Hardware verbaut wie ich, also so sieht das schon besser aus. Bis auf: was passiert in der Zeit von 3.67s (dmesg) bis 4.9s (bootchart)? Schwanken die Zeiten so stark oder wurde was verändert oder passiert da wirklich was?

Noch fraglicher ist natürlich, warum fastboot nicht gegen die Pause vom DVD-Brenner hilft. Genau dafür war es ja eigentlich gedacht.
Teddybear hat geschrieben:Des weiteren teste mal andere Initsysteme.. initng oder sowas..
[...]
Ich sehe da in einem Bootcharts von Cosmac was von "Schnellboot", egal ob mit oder ohne fastboot aber in den Bootcharts des Threaderstellers sehe ich davon nix...
schnellboot ist mein privates "anderes Initsystem". Das hat garnichts mit fastboot zu tun, fastboot wirkt ja nur bevor irgendein init gestartet wird. Natürlich kann man danach mehr Zeit rausholen, aber darum geht's hier ja genau genommen nicht.
Teddybear hat geschrieben:Und der Witz an der sache.. mit fastboot ist der bootprozess 1 sec länger als ohne *g*
witzig, gell? Aber das sind normale Messfehler, alleine die Plattenzugriffe dauern nicht immer gleich lange. Die zeitliche Auflösung ist per Default 0.2s, das ist viel zu grob. Wenn man die aber erhöht, verbraucht der bootchartd selber irgendwann die halbe CPU-Zeit...
Teddybear hat geschrieben:Aber dafür sehe ich bei Cosmac ein komplettes X Desktop Environment in den 23/24 Sec... was ich beim mmax nicht sehe, dafür aber viel udev und dbus gedöns..
per Default wird der bootchartd gestoppt kurz bevor X11 gestartet wird, aber für mich wird's erst danach richtig interessant, deshalb stoppe ich ihn viel später. Das hätte ich für diesen fastboot-Thread wohl ändern sollen. Und das ganze "Gedöns" brauche ich einfach nicht.
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