Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Ich möchte einer sehbehinderten Person einen Laptop einrichten.
Eine Braille-Zeile wird nicht verwendet. Bildschirmvergrößerung auch nicht.
Es wird also "nur" ein Screenreader benötigt, der die Inhalte in Sprache umwandelt.
Microsoft Windows
Für andere sehbehinderte/blinde Anwender kam ich da bisher nie um Windows rum: JAWS/Blindows/Virgo + Internet Explorer (+ Webformator) ist da das übliche Setting bzw. die dominierende Zusammenstellung. Auch die Krankenkassen (in Verbindung mit den Hilfsmittelfirmen) liefern die PCs - wenn sie denn finanziert werden - damit aus.
Warum GNU/Linux?
Aber ich denke mir, dass das doch auch mit Linux hinhauen sollte? Ich weiß, dass es einige "professionelle" sehbehinderte/blinde GNU/Linux-Anwender gibt. Aber ich vermute, dass das doch auch für "Laien" eine feine Sache wäre: Textmodus und stark anpassbare Software fallen mir da als Vorteile ein. Und natürlich auch die Sicherheit: unter Windows mit dem IE (auch noch mit aktiviertem Addon) zu surfen, alle Programme manuell updaten zu müssen ... da fühl ich mich nicht so wohl, einen unerfahrenen Anwender davor zu setzen.
Nicht zuletzt ist es natürlich auch eine Kostenfrage: die Windows-Screenreader sind verdammt teuer (zusätzlich kommt hinzu, dass meist auch noch MS Office erforderlich ist, weil OpenOffice nicht so recht unterstützt wird).
Was wird benötigt?
Vorhandene Kenntnisse?
Also, der Anwender, für den ich das jetzt aufziehen will, hat im Grunde keine Computerkenntnisse (mehr) und ist schon was älter. Das letzte verwendete Betriebssystem war MS DOS (ist aber schon zu lange her, als dass noch Kenntnisse vorhanden wären).
Was soll mit dem Laptop angestellt werden?
Nicht viel! E-Mails lesen & schreiben, hauptsächlich. Dann vermutlich auch etwas im Web surfen. PDFs lesen. Das war's eigentlich schon.
Darf der Screenreader was kosten?
Ja. Wäre aber schön, wenn alles mit FLOSS geregelt werden könnte. Wenn das "Experiment" klappt, werde ich versuchen (dafür kämpfen^^), dass noch weitere sehbehinderte/blinde Anwender auf GNU/Linux wechseln. Spart mir Nerven (Windows-Konfiguration, Windows-Software, Windows-Probleme, Windows-Verseuchung - alles Dinge, mit denen ich mich nur ungern beschäftigen möchte), spart den Anwendern Geld bzw. den Krankenkassen Geld (;-)) und macht die Welt ein bisschen sicherer, besser und freier.
Grafische Oberfläche?
Benötigt wird sie jdf. nicht. Ich könnt mir gut vorstellen, dass die Screenreader auf der Konsole (im Textmodus) es einfacher haben (Textbrowser, mutt, .. keine Ahnung was es da noch gibt, verwende Konsolen-Programme eher selten), oder? Aber wenn die guten/besten GNU/Linux-Screenreader auf der GUI arbeiten, ist das natürlich kein Thema. Also: hier völlig offen.
"Qualität" der Sprache
Wäre natürlich sehr gut, wenn sich die Sprache (wird übrigens nur Deutsch benötigt) "angenehm" anhört. Falls das geht (und besser ist) könnten wir auch die Sprache von zB JAWS verwenden (ältere Versionen sind vorhanden (aber glaub die Sprache hat sich nie verändert) - weiß halt nur nicht, ob man die Sprache "exportieren"/"importieren" kann/darf).
Möglich?
Nun, ist mein Vorhaben möglich?
Oder ist der Screenreader-Support für GNU/Linux eher momentan nur was für "experimentierfreudige" Anwender?
Eine Braille-Zeile wird nicht verwendet. Bildschirmvergrößerung auch nicht.
Es wird also "nur" ein Screenreader benötigt, der die Inhalte in Sprache umwandelt.
Microsoft Windows
Für andere sehbehinderte/blinde Anwender kam ich da bisher nie um Windows rum: JAWS/Blindows/Virgo + Internet Explorer (+ Webformator) ist da das übliche Setting bzw. die dominierende Zusammenstellung. Auch die Krankenkassen (in Verbindung mit den Hilfsmittelfirmen) liefern die PCs - wenn sie denn finanziert werden - damit aus.
Warum GNU/Linux?
Aber ich denke mir, dass das doch auch mit Linux hinhauen sollte? Ich weiß, dass es einige "professionelle" sehbehinderte/blinde GNU/Linux-Anwender gibt. Aber ich vermute, dass das doch auch für "Laien" eine feine Sache wäre: Textmodus und stark anpassbare Software fallen mir da als Vorteile ein. Und natürlich auch die Sicherheit: unter Windows mit dem IE (auch noch mit aktiviertem Addon) zu surfen, alle Programme manuell updaten zu müssen ... da fühl ich mich nicht so wohl, einen unerfahrenen Anwender davor zu setzen.
Nicht zuletzt ist es natürlich auch eine Kostenfrage: die Windows-Screenreader sind verdammt teuer (zusätzlich kommt hinzu, dass meist auch noch MS Office erforderlich ist, weil OpenOffice nicht so recht unterstützt wird).
Was wird benötigt?
Vorhandene Kenntnisse?
Also, der Anwender, für den ich das jetzt aufziehen will, hat im Grunde keine Computerkenntnisse (mehr) und ist schon was älter. Das letzte verwendete Betriebssystem war MS DOS (ist aber schon zu lange her, als dass noch Kenntnisse vorhanden wären).
Was soll mit dem Laptop angestellt werden?
Nicht viel! E-Mails lesen & schreiben, hauptsächlich. Dann vermutlich auch etwas im Web surfen. PDFs lesen. Das war's eigentlich schon.
Darf der Screenreader was kosten?
Ja. Wäre aber schön, wenn alles mit FLOSS geregelt werden könnte. Wenn das "Experiment" klappt, werde ich versuchen (dafür kämpfen^^), dass noch weitere sehbehinderte/blinde Anwender auf GNU/Linux wechseln. Spart mir Nerven (Windows-Konfiguration, Windows-Software, Windows-Probleme, Windows-Verseuchung - alles Dinge, mit denen ich mich nur ungern beschäftigen möchte), spart den Anwendern Geld bzw. den Krankenkassen Geld (;-)) und macht die Welt ein bisschen sicherer, besser und freier.
Grafische Oberfläche?
Benötigt wird sie jdf. nicht. Ich könnt mir gut vorstellen, dass die Screenreader auf der Konsole (im Textmodus) es einfacher haben (Textbrowser, mutt, .. keine Ahnung was es da noch gibt, verwende Konsolen-Programme eher selten), oder? Aber wenn die guten/besten GNU/Linux-Screenreader auf der GUI arbeiten, ist das natürlich kein Thema. Also: hier völlig offen.
"Qualität" der Sprache
Wäre natürlich sehr gut, wenn sich die Sprache (wird übrigens nur Deutsch benötigt) "angenehm" anhört. Falls das geht (und besser ist) könnten wir auch die Sprache von zB JAWS verwenden (ältere Versionen sind vorhanden (aber glaub die Sprache hat sich nie verändert) - weiß halt nur nicht, ob man die Sprache "exportieren"/"importieren" kann/darf).
Möglich?
Nun, ist mein Vorhaben möglich?
Oder ist der Screenreader-Support für GNU/Linux eher momentan nur was für "experimentierfreudige" Anwender?
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- Registriert: 30.11.2005 10:32:22
- Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
- Wohnort: Wald
Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Eventuell wirst du hier fündig:
http://knopper.net/knoppix-adriane/
http://knopper.net/knoppix-adriane/
Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Danke für den Hinweis. Ich wusste, dass es das Projekt gibt und hatte schon oft nachgeschaut, ob/wann es einen Download gibt - und nun habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass ADRIANE ja direkt in KNOPPIX integriert ist (keine Ahnung ob das vorher auch in dieser Form auf der Webseite stand, oder ob ich das einfach immer doof überlesen habe).Spasswolf hat geschrieben: http://knopper.net/knoppix-adriane/
Hab's getestet und schaut sehr ordentlich aus. Von der Menu-Führung ist es genau so, wie ich mir ein geeignetes System vorgestellt habe: man hat nach dem Hochfahren einfach eine Auswahl aus rund ~ 10 Aktivitäten (WWW, E-Mail, Chat, Notizen, ...) und kann dann optional die Shell aufrufen bzw. den Desktop starten. Sehr gute Sache.
Die Sprachausgabe (also die Stimme) ist zwar nicht "schön" (im Vergleich zu den Stimmen von JAWS & Co.) aber ich glaube, man kann damit arbeiten. Nach einem nur kurzen Test ist aufgefallen, dass englische Wörter mit der deutschen Aussprache vorgelesen werden ("managed" bei den WLAN-Einstellungen wird dann zu sowas ähnlichem wie "Margit").
Auch die Steuerung der Sprachausgabe scheint mir schön einfach zu sein (CAPSLOCK gedrückt halten und dann jeweils eine Taste für eine Aktion, zB CAPSLOCK + Leertaste, um die Zeile vorzulesen, in der sich der Cursor befindet, CAPSLOCK + Pfeil hoch um die vorherige Zeile vorzulesen, etc.)
WLAN-Einstellungen haben noch nicht geklappt, kam also noch nicht ins Internet. Mal sehen.
helidoc, weißt du da Näheres? Auf der Website wird derzeit ja auf KNOPPIX ADRIANE verwiesen - aber nicht, dass ich da wieder was übersehe und erst Monate später drauf stoße und ... Kopf -> Wand ;-)helidoc hat geschrieben:..oder hier: http://www.linaccess.org
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Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Knoppix wird in der nächsten CT NR.6 als DVD beiliegen . Im Moment ist nur ein CD von dieser Knoppix Version Downloadbar.
Was haben Windows und ein Uboot gemeinsam?
Kaum macht man ein Fenster auf, gehen die Probleme los.
EDV ist die Abkürzung für: Ende der Vernunft
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Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Die DVD enthält dann bloß mehr Programme, oder ändert sich auch noch was am System und der Sprachausgabe? Und das Image wird es dann wohl auch zum Download geben, oder?KBDCALLS hat geschrieben:Knoppix wird in der nächsten CT NR.6 als DVD beiliegen . Im Moment ist nur ein CD von dieser Knoppix Version Downloadbar.
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Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Sehr viel wird sich daran wohl nicht mehr ändern, Außer das mehr Programme auf der DVD sind und einige Kleinigkeiten. Das was man bisher downloaden konnte war ne CD und als Beta bezeichnet. Downloaden wird man die DVD wohl nicht können , da das ne Version ist die zur CeBit extra kommt. Möglich dann aber später eine nochmals korrigierte Version herauskommt, die dann aber zum Download.
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Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
eventuell ist auch die hier
http://www.debian.org/devel/debian-acce ... ex.de.html
angebotene mailingliste interressant für dich.
http://www.debian.org/devel/debian-acce ... ex.de.html
angebotene mailingliste interressant für dich.
Re: Screenreader (Text-to-Speech) für Sehbehinderte/Blinde
Es gibt dort auch eine kleine Linksammlung, unter anderem mit verschiedenen Screenreadern: http://www.linaccess.org/view.php?pageid=5100ehnd hat geschrieben: helidoc, weißt du da Näheres?
Ein weiterer Link der mir über den Weg gelaufen ist:
http://www.easylinux.de/Artikel/ausgabe ... rierefrei/
Praktische Erfahrung habe ich persönlich mit diesen Programmen zwar nicht, ich habe aber schon hier und da gelesen, dass diese Screenreader durchaus brauchbar sein sollen.