Steuerzeichen im Terminal/Konsole bei Kernel >=2.6.26 defekt

[dumbobido]

Hallo,

bisher läuft auf meinem Debian sid der vanilla Kernel 2.6.25.4.
Jedesmal wenn ich die Version erhöhen möchte, egal ob mit den vanilla sourcen,
den debian sourcen oder den linux-image-*.deb, habe ich ein komisches
Phänomen. Das tritt bei allen Kernel-Version ab 2.6.26 auf, auch bei den
2.6.28-rc.
Da die nvidia Treiber noch nicht eingebunden sind, lande ich in der Konsole.
Is ok. Aber dort feht mir die backspace Taste und andere Steuertasten. Druck
auf die Backspace Taste bringt mir ein großes "Y" mit zwei Punkten darüber.
Die deutschen Umlaute werden korrekt angezeigt.

Abhilfe schafft "dpkg-reconfigure console-setup", aufwählen von iso8859-15  
und danach noch einmal "dpkg-reconfigure console-setup", diesmal UTF-8
auswählen.
Dann sind die Tasten wieder verfügbar und UTF-8 ebenfalls.
Allerding hält das nur bis zum nächsten reboot.

Kennt jemand das Problem, besser noch eine Lösung?

Danke schonmal im Vorraus!

[rendegast]

Probiere mal

Code: Alles auswählen

dpkg-reconfigure locales
dpkg-reconfigure console-data

# 'loadkeys' BOOTTIME.EXT.gz = boottime.kmap.gz
/etc/init.d/keymap.sh		restart	# console-common

# 'consolechars' SCREEN_FONT
/etc/init.d/console-screen.sh	restart

[dumbobido]

Hallo rendegast,

in welche Dateien soll ich die Änderungen schreiben?
Das dpkg-reconfigure behebt das PRoblem immer nur solange der PC an ist.
Nach nem Neustart muss ich das immer erneut durchführen

[rendegast]

dpkg-reconfigure locales
-> /etc/locale.gen und /etc/default/locale => "available locales"
dpkg-reconfigure console-data
-> /etc/console/boottime.kmap.gz
(siehe /var/lib/dpkg/info/: locales.postinst und console-data.postinst)
Damit über einen Reboot beständig.

Die anderen beiden Befehle, damit die Änderungen auch für die jetzt gerade laufenden Konsolen übernommen werden.

[dumbobido]

Hallo rendegast,

ich verstehe nicht ganz, was ich tun soll.

dpkg-reconfigure locales
dpkg-reconfigure console-data

Das ist mir klar. Nach einem zweifachen Aufruf funktioniert alles, für die eine Sitzung.

Aber was meinst Du mit

-> /etc/locale.gen und /etc/default/locale => "available locales"

Und

-> /etc/console/boottime.kmap.gz
(siehe /var/lib/dpkg/info/: locales.postinst und console-data.postinst)

?

Soll ich irgendwelche Werte in Dateien schreiben? Oder sind das Befehle zum ausführen?

[rendegast]

Aber was meinst Du mit ...

Die mit den 'dpkg-reconfigure ...' getätigten Einstellungen werden in den Dateien "-> ..." festgeschrieben

(siehe /var/lib/dpkg/info/: locales.postinst und console-data.postinst)

... => "available locales"

zur Erklärung vergleiche vielleicht

Code: Alles auswählen

locale -a
locale

---------------------------------
Um doch noch einen draufzusetzen, kannst Du in /etc/profile das anfügen:

Code: Alles auswählen

. /etc/default/locale
export LANG

, damit LANG auch wirklich für jede gestartete shell/login-shell gilt.
ZBsp. im Fall daß fgetty statt getty o.a. verwendet wird.

[dumbobido]

Danke für die Geduld.
Ich habe etwas länger zum Antworten gebraucht, weil ich noch einiges ausprobieren wollte, bevor ich wieder nerve.
Ich habe es nicht hinbekommen, dass die Einstellungen der Shell einen reboot "überleben".
Komischerweise habe habe ich das Problem auf meinen Notebook nicht. Zum Test habe ich eine aktuelle Debian-CD aus ner Zeitschrift im VMWare installiert. Dort ist das Problem auch nicht.

Allerdings ist das "Problemsystem" ein früheres woody, das über die Jahre immer wieder aktualisiert wurde. Ich denke, da liegt der Grund.
Ich habe auch noch ein paar andere Macken, die ich ihm nicht abgewöhnen kann.

In ein paar Tagen bekomme ich ein neues Mainboard+CPU, dann werde ich das System neu installieren. Ich denke, das hilft.

Danke für Deine Hilfe!