Linux vs. "richtiges Unix"

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Savar
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Beitrag von Savar » 22.05.2005 18:09:24

stefon hat geschrieben:1. "... the function of the operating system is to present the user with the equivalent of an extended machine or virtual machine that is easier to program the the underlying hardware."
in meinen Worten:
das Betriebssystem abstrahiert die Hardware und erlaubt leichter Programmierung
Ja.. zu den Programmierern gehören auch die Treiberprogrammierer (siehe NVIDIA Typen.. die haben eigentlich mit dem Betriebssystem NICHTS zu tun.. aber können dank des Betriebssystems ihre Hardware in den Rechner einbinden (Speicher allokieren und Infos von den Geräten abfragen))
stefon hat geschrieben: 2. "The Operating System as a Ressource Manager"
das OS verwaltet die Ressource (egal welche: peripherie, speicher, ...)
Resourcen ist für mich z.B. keine Peripherie ... dazu zählen so sachen wie Speicher, IRQ's, Prozessorzeit... z.B.
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Innuendo
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Beitrag von Innuendo » 22.05.2005 22:03:36

gms hat geschrieben:Comes und Savar beschreiben da ein OS, wie es vor 1950 üblich war und BeS spricht von einem Betriebssystem, wie es seit 1950 üblich ist.
Im Prinzip haben daher alle Recht, ob diese Diskussion allerdings Sinn macht, muß ein jeder für sich entscheiden

Gruß
gms
Hallo zusammen!

Wir haben es in Informatik auch so gelernt. (was bei meiner Schule aber auch nichts heißen muss! :oops: )

Vor 1950 waren die Betriebssysteme sozusagen "fest verdrahtet" und dienten nur einer bestimmten Aufgabe. Das kann man mit der Mechanik einer alten Rechenmaschine vergleichen, die wenn sie automatisiert wird sich selbst steuern kann. (Daher kommt automatisieren doch auch, oder?)

Der Kernel ist also das Betriebssystem. (wie bei comes und Savar)

Heutzutage - so haben wir gerlent - stellt das Betriebssystem das dar, was es dem Menschen ermöglicht mir dem Computer zu arbeiten. Es ist möglich, dass es mehrere Aufgaben übernimmt und diese kann man sogar abändern. Sprich: der Mensch findet einen CLI oder eine GUI vor und kann dem Computer mitteilen, (auch mit Hilfe von Programmen etc.) was er tun soll.

Der Kernel ist hier also Bestandteil des Betriebssystems. (wie bei BeS)

So habe ich das bisher verstanden und gedenke es auch weiter so zu verstehen, weil es mit am logischsten erscheint und sich auch mit den Argumentationen von beiden Parteien hier deckt. :)

Soviel zu meinem Senf, korrigiert mich bitte, wenn ich etwas falsch verstenden habe!

LG, Innuendo

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se8i
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Beitrag von se8i » 23.05.2005 07:30:48

Savar hat geschrieben:
stefon hat geschrieben: 2. "The Operating System as a Ressource Manager"
das OS verwaltet die Ressource (egal welche: peripherie, speicher, ...)
Resourcen ist für mich z.B. keine Peripherie ... dazu zählen so sachen wie Speicher, IRQ's, Prozessorzeit... z.B.
Tanenebaum spricht bei CD-ROM, Drucker, Scanner auch von Ressourcen.

Wir könnten auch einfach den Begriff Betriebssystem weglassen und nur noch von Kernel, oder Distribution sprechen :-D
Jazz is not dead, it just smells funny.

comes
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Beitrag von comes » 23.05.2005 10:07:04

Innuendo hat geschrieben: Heutzutage - so haben wir gerlent - stellt das Betriebssystem das dar, was es dem Menschen ermöglicht mir dem Computer zu arbeiten. Es ist möglich, dass es mehrere Aufgaben übernimmt und diese kann man sogar abändern. Sprich: der Mensch findet einen CLI oder eine GUI vor und kann dem Computer mitteilen, (auch mit Hilfe von Programmen etc.) was er tun soll.
Also das eine GUI ein Bestandteil des Betriebssystem ist, streite ich wehement ab und weigere mich das anzuerkennen! Da könnte man ja glatt behaupten, Debian ist ein OS, SuSE ist ein OS, Mandrak ist ein OS! Das ist blödsinn! Es sind nur Distributionen - vergesst das nicht! Das OS ist hier Linux (was eigentlich nur der kernel ist) und alles andere sind zugaben in form von programmen. GUI ist da nur X. Also müsste ja nach deiner definition KDE / GNOME was auch immer noch, das OS sein! Blödsinn, wie ich finde! Genauso ist Windows auch kein OS, es ist eine Distribution! Das OS ist der NT-Kernel! (zumindes heute) Bei Win3.11/9x/ME hatten wir DOS als Betriebssystem im hintergrund laufen, wo nur eine grafische oberfläche vorgehangen wird. Ich glaube, dass Microsoft bzw. viele viele leute bei dem Begriff "Betriebssystem" an Windows denken mit seinen bunten knöpfen und sagen das ist ein OS! Es stimmt nicht, und davon bin ich fest überzeugt!

Auch verweigere ich mich der aussache, dass ein Mensch das ding bedienen muss. Ich bin bereit zusagen, eine höhere intelligenz, aber keines falls ein mensch!
Das aufgaben abgeändert werden ist klar, einfach ein neunes Modul hinzu und scho gehts!

ABER, entfernen wir im geiste dochmal alle module, was bleibt da überig? Ein System was funktioniert!
nehmen wir ein linux system, wo so wenig wie möglich im kernel drin ist und entfernen nach und nach alle module! Ich behaupte, dass das system weiterläuft. Keine eingaben annimmt, aber arbeitet! Welche aufgabe es damit erfüllen kann, ist völlig irrelevant. Ob ein solches system nutzen hat, ist auch völlig egal. Einen Computer ohne jeglichen nutzen zu bauen ist blödsinn, man muss ja was mit machen können. Aber in der theorie könne wir gern ein system nehmen, welches einfach keinen nutzen hat und nur "AN" sein muss. "AN" aber nicht auf hardware ebene, sonder auf progammcode ebene! Hier fängt das OS an, auch heute noch in unserer Modernen Zeit!

Ich kann und will mich (noch) nicht mit dem gedanken anfreunden, dass die behauptung oben als OS-Definition ernstzunehmen ist!
grüße, comes

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Innuendo
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Beitrag von Innuendo » 23.05.2005 11:15:49

comes hat geschrieben: Ich kann und will mich (noch) nicht mit dem gedanken anfreunden, dass die behauptung oben als OS-Definition ernstzunehmen ist!
Das habe ich auch nie behauptet, aber so haben wir es gelernt und mir schien es passend zum Diskussionsthema.

Um den Ansatz von se8i aufzugreifen: Vielleicht sollten wir erst einmal klarstellen, was ein Kernel und was eine Distribution ist, dann kann man weitersehen wie es mit dem Betriebssystem aussieht.

comes
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Beitrag von comes » 24.05.2005 09:27:46

dann sollten wir das tun!
grüße, comes

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brody
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das ist ja Babylon hier ...

Beitrag von brody » 29.05.2005 23:40:42

hallo,

ihr führt ja ein angeheizte Diskussion, irgendwie aber betrüblich, das ihr Euch um die Definition des Wortes "Betriebssysstems" im Kreise dreht ... und ich denke, es ist keine Lösung, dem "Problem" aus dem Weg zu gehen, und das Pferd von hinten aufzuziehen, und ersteinmal "Kernel" und "Distribution" zu definieren.
Ich denke, in der Diskussion ist etwas zu oft das Wort "Schnittstelle" gebraucht worden, eben dann, wenn von Eingabe- und Ausgabegeräten gesprochen werden sollte.
Und da hat sich seit den alten Lochkartenmaschinen bis heute nichts geändert.

Ich würde Euch gerne folgende Definition aus einem altem Klett Schulbuch von 1982 vorschlagen:

Betriebsystem =: Die Software, die den Ablauf der Benutzerprogramme überwacht und die Handhabung der externen Geräte wie Bildschirm, Drucker usw. steuert.

Und da es so nett ist, dieses alte Buch, ursprgl. hrsgg. von der BBC, wieder in den Händen zu halten, habe ich mir noch die Mühe gemacht, S. 82-83 für Euch einzuscannen.

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matze-peng
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Beitrag von matze-peng » 11.10.2005 12:44:40

meandtheshell hat geschrieben:
gms hat geschrieben:
Savar hat geschrieben: Ansonsten vorkonfigurierte Systeme kriegst du auch mit Linux, so isses ja nicht..
Im Midrange/High-End Servermart kenne ich keine
wo du es sagst - kann sein das ich beim durchforsten meiner bookmarks was finde - aber jetzt so auf die schnelle ...
was kann der grund sein dafür das es Im Midrange/High-End Servermart keine vorkonf. systeme gibt? bzw. evtl. gibt es sie ja und man kennt es nicht 8O
Sorry für die Leichenschändung aber dazu ging mir grad was durch den Kopf:
Im Midrange/High-End Servermarkt gibt es praktisch nur noch Maschinen, die von Herstellern stammen, welche ein eigenes Unix haben. IBM mit AIX, Sun mit Solaris, SGI mit Irix usw. Zudem sind die Dinger so teuer, daß die keiner aus Spaß betreibt und Zeit hätte da Linux drauf zu optimieren. Deshalb gibt es auch garkein GNU/Linux, daß die Chance hätte ähnlich performant auf den Kisten zu laufen wie die dafür entwickelten Unices. Einzig IBM könnte theoretisch vielleicht seine OpenPower-Geschichte da machen, aber ich glaube nicht, daß die Lust haben Linux da wirklich vorranzubringen.

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 11.10.2005 13:07:37

matze-peng hat geschrieben:Einzig IBM könnte theoretisch vielleicht seine OpenPower-Geschichte da machen, aber ich glaube nicht, daß die Lust haben Linux da wirklich vorranzubringen.
Mmmh, könnte IMHO schon sein, da IBMs Unix AIX doch quasi tot ist - oder irre ich mich?
Zuletzt geändert von Hackmeck am 11.10.2005 13:22:14, insgesamt 1-mal geändert.

matze-peng
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Beitrag von matze-peng » 11.10.2005 13:14:54

Hackmeck hat geschrieben:Mmmh, könnte IMHO schein, da IBMs Unix AIX doch quasi tot ist - oder irre ich mich?
Naja "tot" würde ich nicht sagen. Sein Anteil an den Verkaufszahlen dürfte aber nicht mehr sonderlich groß sein. ;)

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Hackmeck
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Beitrag von Hackmeck » 11.10.2005 15:07:35

matze-peng hat geschrieben:Naja "tot" würde ich nicht sagen. Sein Anteil an den Verkaufszahlen dürfte aber nicht mehr sonderlich groß sein. ;)
Stimmt. Anderseits funktioniert der Verkauf von AIX auch nicht wie der ADAC. Will sagen: Es rechnet sich nicht durch den Massenverkauf und das war auch noch nie so.

nil
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Beitrag von nil » 11.10.2005 15:10:15

AIX heisst jetzt:

AIX 5 L (man kann gerne raten wofür L steht: Linux)

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Snoopy
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Beitrag von Snoopy » 11.10.2005 15:30:51

Hi

AIX hatte schon immer die Versionsnummer im Hintergrund und das L bei AIX 5 L wird wohl daher rühren:
LPAR: "Dynamic Logical Partitioning".

AIX 5L integriert auch wesentliche Linux-APIs und ermöglicht den Betrieb Linux-basierter Anwendungen auf AIX-Systemen.

Und AIX wird auch weiterhin im Einsatz sein...siehe die Posts, die ich weiter oben im Thread beigesteuert habe ;)

Von meiner Seite: Ich möchte AIX nicht missen wollen...ich finde es klasse :D
Zuletzt geändert von Snoopy am 25.10.2005 13:34:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von matze-peng » 11.10.2005 17:52:36

Hackmeck hat geschrieben:
matze-peng hat geschrieben:Naja "tot" würde ich nicht sagen. Sein Anteil an den Verkaufszahlen dürfte aber nicht mehr sonderlich groß sein. ;)
Stimmt. Anderseits funktioniert der Verkauf von AIX auch nicht wie der ADAC. Will sagen: Es rechnet sich nicht durch den Massenverkauf und das war auch noch nie so.
Genau. Der durchschnittliche AIX-Käufer ist in der Regel mindestens auch gleichzeitig Käufer eines Midrange-Servers im Wert von deutlich über 10'000 US-$. Der Martkanteil für große "Rechenmonster" ist halt nicht mehr so hoch wie früher. Heute dominieren kleinere Server mit Linux und teilweise sogar Windows die Verkaufszahlen. Aber mangels Möglichkeiten für die Community (weil sich die großen Server ein Hobby-Coder nicht leisten kann) wird Linux die Unices der großen Serverhersteller nie ganz verdrängen.

Gruß
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Beitrag von Hackmeck » 11.10.2005 21:17:25

Aber mangels Möglichkeiten für die Community (weil sich die großen Server ein Hobby-Coder nicht leisten kann) wird Linux die Unices der großen Serverhersteller nie ganz verdrängen.
Es sei denn, IBM entscheidet irgendwann mal, es sei günstiger Linux für die großen IBM-Maschinen mit Unterstützung der Community zu optimieren als AIX weiterzuentwickeln und neben Linux zu supporten.

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Beitrag von Hackmeck » 11.10.2005 21:19:03

Snoopy hat geschrieben:Also in Kurzform: Es wurde kompatibel zu div. Linux Applikationen gemacht.
Ja, quellcodekompatibel aber nicht binärkompatibel, auch nicht zu PowerPC-Linux-Anwendungen.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/AIX

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Beitrag von berlinerbaer » 13.10.2005 11:55:54

Welcher Wahrheitsgehalt verbirgt sich denn zwischen den regelmäßigen Ausfällen, die die FreeBSD-Gewaltigen gegen Linux fahren? Ist ja gar nicht solange her, dass da wiedermal übel gegeifert wurde und Linux die Schuld gegeben wurde, dass FreeBSD nicht "beliebtesten OS" wurde ? Ich dachte bisher immer die ziehen alle an einem Strang, aber das was aus der FreeBSD-Szene da rüber schwappt klingt ja genauso brutal und feindlich, als sei es von Bill Gates.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/60760

Bis jetzt war ich ein begeisterter Fan von FreeBSD, aber je mehr, die sich gegen Linux ereifern, desto störrischer werde ich an Linux festhalten. FreeBSD geht es dann wie Windows, auf meinen Rechnern, eines Tages ist es getilgt und bleibt Geschichte.
Gruß
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Beitrag von utkin » 13.10.2005 12:38:41

De Raadt bezeichnete das weltweit verteilte Entwicklungsmodell der Open-Source-Szene als die Wurzel allen Übels. Die Hierarchie besteht aus Tausenden von Programmierern, die den "Maintainern" der jeweiligen Bereiche Code zuliefern.
und wenn er vor wut purzelbäume schlägt, diese arbeitsweise hat zukunft! aber das spürt er wahrscheinlich unbewußt und wettert dagegen. die vielen tausend augen sehen eben viel mehr als, die hundertzwanzig seiner 60 leute.
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Beitrag von berlinerbaer » 13.10.2005 13:26:29

und was war das für ein Rechtsstreit ? Inwieweit ist (soll) das Linux dran schuld sein?
dass BSD das beliebteste Betriebssystem hätte werden können, wenn der langjährige Rechtsstreit zwischen der University of California at Berkeley als der Brutstätte von BSD und AT&T seinerzeit nicht gewesen wäre.
Gruß
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Beitrag von peschmae » 13.10.2005 13:44:58

De Raadt und seine An/Ausfälle haben nix mit FreeBSD zu tun. Höchstens mit dem Chefentwickler von OpenBSD (der ist er nämlich)

Der Rechtsstreit an sich hatte und hat nichts mit GNU/Linux zu tun, aber er hat einen Erfolg von Free/Net/OpenBSD zu der Zeit recht effektiv verhindert und damit GNU/Linux einen gewissen Vorsprung in der Verbreitung verschafft.

MfG Peschmä
"er hätte nicht in die usa ziehen dürfen - die versauen alles" -- Snoopy

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Beitrag von berlinerbaer » 13.10.2005 13:57:11

ja, so ist die Welt nun mal, der eine kommt eher, der andere später. Dafür kann Linux dann aber nichts, wenn sich die anderen unterwegs noch irgendwo herum balgen müssen.
Gruß
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Beitrag von BeS » 13.10.2005 13:59:12

Hallo,
wie peschmae geschrieben hat gab es bei *BSD einige rechtliche Probleme. *BSD wurde erst Anfang der 90er wirklich frei.
Man kann sich also schon vorstellen, dass RMS kein GNU ins Leben gerufen hätte, wenn es Anfang der 80er schon ein freies BSD gegeben hätte und Linus keinen eigenen Kernel Anfang der 90er geschrieben hätte wenn er einfach BSD verwenden hätte können.
Ich denke man kann schon der Meinung sein, dass es kein GNU geben würde wenn *BSD Anfang der 80er bereits frei gewesen wäre und die Frage wie sich GNU Entwickelt hätte wenn *BSD zumindest Anfang der 90er frei gewesen wäre, so dass Linus keinen Kernel geschrieben hätte, kann man auch stellen.

Aber eine abschließende Antwort kann darauf wohl niemand geben.
Deine Unterstützung für Freie Software kostet dich nur wenige Minuten: www.fsfe.org/support

Ich spreche von Freier Software!

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Beitrag von matze-peng » 14.10.2005 13:26:32

peterschubert hat geschrieben:Welcher Wahrheitsgehalt verbirgt sich denn zwischen den regelmäßigen Ausfällen, die die FreeBSD-Gewaltigen gegen Linux fahren?
Also von FreeBSD-"Offiziellen" hört man solche Kommentare eigentlich nie (wie schon erwähnt wurde ist Theo erstens bei OpenBSD und zweitens schon immer für solche undiplomatischen Aktionen gut gewesen). Aber natürlich haben sie auch Vorbehalte gegenüber GNU und Linux. Die Kritik am "chaotischen" Entwicklungsmodell ist weit verbreitet. Das Entwicklungsmodell der BSDs ist halt genau andersherum. Da entwickeln weniger Leute fokusiert weniger Features. Der Sinn dabei soll sein, weniger in die Breite, dafür mehr Qualität zu entwickeln. Das Resultat ist dann, daß es bei den BSDs zum Beispiel viel weniger Filesysteme oder Multimedia-Features gibt. Aber die, die vorhanden sind funktionieren dafür äußerst gut und zuverlässig. Das soll nicht heißen bei GNU/Linux würden sie nicht gut oder zuverlässig funktionieren, aber bei so vielen Auswahlmöglichkeiten ist es nicht immer ganz einfach das passende für sich zu finden (oder seine Entwicklertätigkeit in die richtige Richtung zu committen). Ich denke das sollte in etwa erklären wie es zu dieser Kritik kommt.
Die Lizenz ist natürlich ein weiterer Kritikpunkt der BSD-ler an GNU. Die Philosophie der BSD-ler ist, daß der Nutzer die freie Wahl haben soll was er mit dem Code aus den BSDs machen will. Ob er das zurrückgibt an die Community ist ihnen nicht so wichtig. Wer nur nehmen will kann das machen. Es gibt aber auch einige Firmen, die die Entwicklung bei den BSDs sponsorn. Das Modell wird also nicht nur ausgenutzt.
Aber im Endeffekt ziehen doch GNU/Linux und *BSD am gleichen Strang. Sie entwickeln quelloffene, kostenlose Software mit dem Anspruch ein konkurrenzfähiges (jeder in seinem Zielgebiet) Betriebssystem bieten zu können. Und der User profitiert davon.

Fazit: Beide Seiten haben berichtigte Gründe zur Kritik an der jeweils anderen. Und Kritik ist ja nichts schlechtes. Alles was darüber hinaus geht ist allerdings nicht sachdienlich.

Gruß
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