systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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catdog2
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 17:39:15

das ist nett, aber warum muss man das bei der Konkurrenz nachlesen? Sollte das nicht in den Konfigurationsdateien selbst erklärt sein?
Weil das Suchorakel das als ersten Treffer hatte? Manche Leute haben Probleme…
Zur Zeit sind es 110 bis 178, je nachdem, wie man zählt:
Dann schau dir mal dein heißgeliebtes sysvinit an: https://bugs.debian.org/cgi-bin/pkgrepo ... c=sysvinit
zum anderen gibt es die diversen Optionen -f -b etc bei journalctl, aber die anderen logs bleiben doch erhalten, wenn man will, da verstehe ich jetzt die Aufregung um die logs nicht.
Man wird sich doch nochmal aufregen dürfen! Man kann natürlich immer noch einen syslogd dahinter klemmen und alles bleibt wie es ist.
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niesommer
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 17:46:44

schwedenmann hat geschrieben:Hallo


@niesommer
Zum Problem mit den Binären logs, da geht ja dann super noch: tail -f datei Wie sucht man den in den Binären log-dateien? grep und find kann man dann ja wohl vergessen.
siehe dazu

http://kofler.info/blog/228/15/Fedora-20/

journalctl | grep ssh funktioniert und soviel hat soch ja am Ausdruck nicht verändert, ist sogar kürzer geworden :mrgreen:



zum anderen gibt es die diversen Optionen -f -b etc bei journalctl, aber die anderen logs bleiben doch erhalten, wenn man will, da verstehe ich jetzt die Aufregung um die logs nicht.

mfg
schwedenmann
Bei Fedora nach zuschauen auf die Idee wäre ich nicht gekommen, da sind die unterschiede dann doch größer, aber danke.
In diesem Fall arbeiten das systemd-Journal und rsyslog aus Kompatibilitätsgründen parallel.
Das Verstehe ich nicht, gibt es dann 2 messages dateien oder wird beides einmal binär und einmal in Textform dort reingeschrieben? Und ist es bei Debian genauso? Da muss ich nachher mal reinschauen.
Gruß niesommer

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von MrGerardCruiz » 17.08.2014 17:50:09

niesommer hat geschrieben: Bei Fedora nach zuschauen auf die Idee wäre ich nicht gekommen, da sind die unterschiede dann doch größer, aber danke.
Das ist ja das schöne. Es ist keine Debian-Insellösung, sondern alle Distributionen setzen es ein, von daher sind Informationen und Vorgehensweisen distributionsübergreifend anwendbar. Sehr angenehm wenn man mehr als ein System administrieren muss.
sysvinit ist kein Linux-Standard mehr seit bestimmt 5 Jahren...
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 17:55:08

sysvinit ist kein Linux-Standard mehr seit bestimmt 5 Jahren...
Selbst die, die es verwendet haben hatten da ihre diversen Eigenheiten.
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von cosmac » 17.08.2014 17:56:41

catdog2 hat geschrieben:Dann schau dir mal dein heißgeliebtes sysvinit an: https://bugs.debian.org/cgi-bin/pkgrepo ... c=sysvinit
sysvinit habe ich schon vor geraumer Zeit durch etwas eigenes ersetzt. Soviel zu "heißgeliebt" :) Und genau deshalb hab' ich mir systemd überhaupt angeschaut. Anfangs, als das Thema auf 0pointer.de aufkam, war ich begeistert. Und jetzt verstehe ich nicht, wie jemand für so einen Schrott gute Worte finden kann. warum so viele Leute so begeistert sind.
Zuletzt geändert von cosmac am 17.08.2014 18:15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 17:59:09

Und jetzt verstehe ich nicht, wie jemand für so einen Schrott gute Worte finden kann.
Weil es kein Schrott ist?
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 18:10:49

So habe mir das gerade mal angeschaut, und Tips umgesetzt. (Den Rechner benutze ich wirklich nur zum spielen)
die messages ist in Text sehr beruhigend wenn das so bleibt.
Meine Bootmeldungen beim hochfahren sehe ich jetzt, aber TTY1 wird geleert, der Eintrag in der inittab wird ignoriert. (noclear)
Gruß niesommer

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von cosmac » 17.08.2014 18:20:00

niesommer hat geschrieben:Meine Bootmeldungen beim hochfahren sehe ich jetzt, aber TTY1 wird geleert, der Eintrag in der inittab wird ignoriert. (noclear)
schau mal unter /lib/systemd/ oder /lib/systemd/system/ nach Dateien mit "getty" im Namen. Da gibt es eine, in der "noclear" erwähnt wird. Da kannst du das mit yes/no einstellen.
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von owl102 » 17.08.2014 18:23:27

niesommer hat geschrieben:Hey diesen alten zusammen gefrickelten kram muss man mal durch was moderneres ersetzen. Das ist für mich aber kein Argument mehr, das ist schwachsinn.
Eine Software wird immer nur für das entwickelt, was sie zum Zeitpunkt der Entstehung auf dem Reisbrett einmal leisten können soll. Man versucht auch in die Glaskugel zu schauen, aber das gelingt immer nur bedingt. Daher muß eine Software, die erweitert wird, auch von Zeit-zu-Zeit umstrukturiert werden. Ansonsten kommt etwas heraus, was fehleranfällig, schwer zu warten und zu erweitern ist. Sowas wie OpenSSL halt ;-)

Wenn es nun nicht nur eine Software gibt, sondern mehrere von mehreren Autoren, die aber zusammenarbeiten muß, dann ist eine Restrukturierung in der Regel nicht so einfach und wird vermieden. Mit dem negativen Effekt, daß irgendwann ein Punkt erreicht ist, ab dem es sehr schmerzvoll wird. Da kann es durchaus sinnvoll sein, alten zusammengefrickelten Kram durch etwas neues, moderneres zu ersetzen, wobei sich "modern" auf die Entwicklungsmethoden, auf die Anforderungen seitens der Hardware und Anwender usw. bezieht. Diese Abschätzung muß natürlich für jeden Fall einzeln getätigt werden, eine Pauschalaussage diesbezüglich ist natürlich Quatsch. Und natürlich wäre es schöner, wenn es gar nicht erst soweit kommt, sondern notwendige Maßnahmen nicht aufgeschoben bzw. vermieden werden.

Bei OpenSource kommt leider noch ein weiterer Aspekt hinzu: Wenn jemand viele neue Ideen für eine alte Software hat, die aber wesentliche Umstrukturierungen erfordert, ist es für ihn einfacher, den Kram als neues Projekt zu starten, anstatt sich mit den Maintainern der alten Software auseinanderzusetzen und zu koordinieren.
Das gleiche habe ich mit diversen anderen Sachen erlebt, und heute habe ich mich von den "Modernen DEs" verabschiedet und benutze lieber wieder wmaker, weil ich weiß das dann alles zuverlässig funktioniert, was ich von den Modernen Sachen nicht behaupten kann.
Das ist der Preis, den man zu zahlen hat: Während einer Umstellungsphase ist es holprig. Zum Thema modern und zuverlässig: Ich verwende seit ca. 1 1/2 Monaten Gnome 3.12 und bin überrascht von dessen Stabilität (und noch mehr überrascht, daß man damit ganz gut arbeiten kann, zumindest, wenn man ein Dutzend Erweiterungen installiert hat). Und als Fedora-Anwender gilt auch Systemd für mich schon seit einiger Zeit als zuverlässig.
und ich herauszubekommen versuche ob Debian für mich auch in Zukunft das OS meiner Wahl bleiben wird.
Bis Jessie stable wird, wird ja noch einige Zeit ins Land gehen. Vielleicht ist also einfach nur Debian testing nicht das OS deiner Wahl, sondern Debian stable?
Zum Problem mit den Binären logs, da geht ja dann super noch: tail -f datei Wie sucht man den in den Binären log-dateien? grep und find kann man dann ja wohl vergessen. Aber dafür gibt es dann bestimmt auch wieder ein Programm extra entwickelt bei dem falls es dann geht man die Ausgabe wieder sonst wohin umleiten muss, damit ich das bekomme was jetzt schon kein Problem ist. Das ist eine echte Erleichterung. Fortschritt!
Ich persönlich sehe das als Fortschritt, weil journalctl Filteroptionen anbietet, die bei reinen Textdateien so nicht möglich wären. Mit "journalctl" ohne Argumente bekommt man einfach alles, kann also wie bisher weiterfiltern, wenn man möchte.

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von cosmac » 17.08.2014 18:26:05

:idea: ich hab' eine vernünftige Erklärung gefunden. Am Ende ist systemd doch das richtige für mich ;)

https://de.wikipedia.org/wiki/Masochism ... asochismus
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 18:38:12

Meine Bootmeldungen beim hochfahren sehe ich jetzt, aber TTY1 wird geleert, der Eintrag in der inittab wird ignoriert. (noclear)
Systemd wird nicht über die inittab konfiguriert. Systemd setzt --noclear, cleart aber selbst was man abschalten kann:

Man erstelle eine /etc/systemd/system/getty@.service.d/noclear.conf (samt Verzeichnissen wenn nötig) mit diesen 2 Zeilen

Code: Alles auswählen

[Service]
TTYVTDisallocate=no
und fertig.
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 18:51:38

catdog2 hat geschrieben:
Meine Bootmeldungen beim hochfahren sehe ich jetzt, aber TTY1 wird geleert, der Eintrag in der inittab wird ignoriert. (noclear)
Systemd wird nicht über die inittab konfiguriert. Systemd setzt --noclear, cleart aber selbst was man abschalten kann:

Man erstelle eine /etc/systemd/system/getty@.service.d/noclear.conf (samt Verzeichnissen wenn nötig) mit diesen 2 Zeilen

Code: Alles auswählen

[Service]
TTYVTDisallocate=no
und fertig.
Scheint so als ob ich das wie du schreibst es erstellen muss:

Code: Alles auswählen

/etc/systemd/system$ ll
insgesamt 36K
drwxr-xr-x 9 root root 4,0K Jun 18 08:52 ./
drwxr-xr-x 5 root root 4,0K Jul 22 13:45 ../
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Mär 16 18:40 bluetooth.target.wants/
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Aug  8 09:54 cups.socket.d/
lrwxrwxrwx 1 root root   37 Mär 16 18:40 dbus-org.bluez.service -> /lib/systemd/system/bluetooth.service
lrwxrwxrwx 1 root root   40 Mär 16 18:39 dbus-org.freedesktop.Avahi.service -> /lib/systemd/system/avahi-daemon.service
lrwxrwxrwx 1 root root   40 Apr 11 08:03 dbus-org.freedesktop.ModemManager1.service -> /lib/systemd/system/ModemManager.service
lrwxrwxrwx 1 root root   42 Apr 11 08:00 dbus-org.freedesktop.NetworkManager.service -> /lib/systemd/system/NetworkManager.service
lrwxrwxrwx 1 root root   53 Apr 11 08:00 dbus-org.freedesktop.nm-dispatcher.service -> /lib/systemd/system/NetworkManager-dispatcher.service
lrwxrwxrwx 1 root root   35 Jun 18 08:52 display-manager.service -> /lib/systemd/system/lightdm.service
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Jul 22 13:45 getty.target.wants/
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Mär 16 18:40 graphical.target.wants/
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Aug  8 10:01 multi-user.target.wants/
lrwxrwxrwx 1 root root    9 Apr 24 08:35 pppd-dns.service -> /dev/null
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Mär 16 18:36 printer.target.wants/
drwxr-xr-x 2 root root 4,0K Jul 22 13:50 sockets.target.wants/
lrwxrwxrwx 1 root root   35 Mär 16 18:11 syslog.service -> /lib/systemd/system/rsyslog.service
Habe hier aber folgendes gefunden:

Code: Alles auswählen

/etc/systemd/system/getty.target.wants$ cat getty@tty1.service 
#  This file is part of systemd.
#
#  systemd is free software; you can redistribute it and/or modify it
#  under the terms of the GNU Lesser General Public License as published by
#  the Free Software Foundation; either version 2.1 of the License, or
#  (at your option) any later version.

[Unit]
Description=Getty on %I
Documentation=man:agetty(8) man:systemd-getty-generator(8)
Documentation=http://0pointer.de/blog/projects/serial-console.html
After=systemd-user-sessions.service plymouth-quit-wait.service
After=rc-local.service

# If additional gettys are spawned during boot then we should make
# sure that this is synchronized before getty.target, even though
# getty.target didn't actually pull it in.
Before=getty.target
IgnoreOnIsolate=yes

# On systems without virtual consoles, don't start any getty. Note
# that serial gettys are covered by serial-getty@.service, not this
# unit.
ConditionPathExists=/dev/tty0

[Service]
# the VT is cleared by TTYVTDisallocate
ExecStart=-/sbin/agetty --noclear %I
Type=idle
Restart=always
RestartSec=0
UtmpIdentifier=%I
TTYPath=/dev/%I
TTYReset=yes
TTYVHangup=yes
TTYVTDisallocate=yes
KillMode=process
IgnoreSIGPIPE=no
SendSIGHUP=yes

# Unset locale for the console getty since the console has problems
# displaying some internationalized messages.
Environment=LANG= LANGUAGE= LC_CTYPE= LC_NUMERIC= LC_TIME= LC_COLLATE= LC_MONETARY= LC_MESSAGES= LC_PAPER= LC_NAME= LC_ADDRESS= LC_TELEPHONE= LC_MEASUREMENT= LC_IDENTIFICATION=

[Install]
WantedBy=getty.target
sollte das nicht dafür sorgen das das TTY1 nicht geleert wird: ExecStart=-/sbin/agetty --noclear %I oder sehe ich das falsch.
Gruß niesommer

Dimejo
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von Dimejo » 17.08.2014 18:57:13

niesommer hat geschrieben:Um bei SystemD zu bleiben, wenn ich mir ein kleines script gebaut habe bei dem ich möchte das mit gestartet werden soll dann war das kein problem früher: Das script nach /etc/init.d kopiert und in den runlevel /etc/rcX verlinkt und fertig.
Und wie macht man das jetzt mit SystemD? Deutschsprachige manpage? Oh braucht man ja nicht, wieso auch.
Eine umfassende deutschsprachige Dokumentation ist mir leider (noch) nicht bekannt, aber für den Anfang kannst Du ja mal bei Heise oder im Arch Linux Wiki nachlesen.
niesommer hat geschrieben:Zum Problem mit den Binären logs, da geht ja dann super noch: tail -f datei Wie sucht man den in den Binären log-dateien? grep und find kann man dann ja wohl vergessen. Aber dafür gibt es dann bestimmt auch wieder ein Programm extra entwickelt bei dem falls es dann geht man die Ausgabe wieder sonst wohin umleiten muss, damit ich das bekomme was jetzt schon kein Problem ist. Das ist eine echte Erleichterung. Fortschritt!
Mit journalctl bekommt der Admin ein sehr mächtiges Werkzeug zur Durchsicht der Logdateien. Ich persönlich bin zwar auch nicht glücklich über das Binärformat, aber wie Hr. Poettering bereits mehrfach dargelegt hat, hat es gegenüber den gewohnten Logdateien im Textformat einfach einige Vorteile. Und nachdem man systemd nicht nur ohne journald, sondern journald auch problemlos parellel zu syslogd betreiben kann, habe ich damit auch kein Problem.
cosmac hat geschrieben:
Hundert andere Rückschritte sind ja bekannt.
Erleuchte uns bitte.
Zur Zeit sind es 110 bis 178, je nachdem, wie man zählt:
https://bugs.debian.org/cgi-bin/pkgrepo ... rc=systemd
Was haben Bugs mit Rückschritten zu tun? Abgesehen davon sollten wir nicht vergessen, dass sich systemd noch immer in Entwicklung befindet, und die Umstellung auf systemd in Debian noch andauert. Dass es da Bugs gibt ist doch auch nicht verwunderlich. Selbst ein so altes und reifes Projekt wie sysvinit hat 64 outstanding Bugs in Debian.
cosmac hat geschrieben:
Dimejo hat geschrieben:
mindX hat geschrieben:Dass hier mittlerweile 70% der Shutdowns minutenlange Wartezeiten verursachen, sei Jessie=testing geschuldet, nervt aber trotzdem.
Ich hatte vor einiger Zeit systemd unter Fedora getestet, und fand's gut. An Probleme mit dem Shutdown kann ich mich nicht entsinnen. Vielleicht sollten wir den Debian-Maintainern ein wenig mehr Zeit geben, um die kleinen Problemchen auszubügeln.
Warum eigentlich müssen die Debian-Maintainer die Fehler von Upstream ausbügeln?
Hier gehts nicht um Upstream, sondern um die Anpassung von systemd an die Eigenheiten von Debian.

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von dufty2 » 17.08.2014 19:01:57

niesommer hat geschrieben: /etc/systemd/system/getty.target.wants$ cat getty@tty1.service
<snip>
TTYVTDisallocate=yes
Muttu ummodeln zu "no".

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 19:05:43

sollte das nicht dafür sorgen das das TTY1 nicht geleert wird: ExecStart=-/sbin/agetty --noclear %I oder sehe ich das falsch.
Siehst du falsch das sorgt nur dafür, dass agetty das nicht tut, systemd macht es aber selber, wenn es agetty startet.

//edit:
Hier wo ich das mit dem TTYVTDisallocate her hab: https://bugzilla.redhat.com/show_bug.cgi?id=828007
\\
Scheint so als ob ich das wie du schreibst es erstellen muss:
Ja musst du. Das TTYVTDisallocate=yes soll durch einen eigenen Wert überschrieben werden (no). Das geht eben am besten wie in https://fedoraproject.org/wiki/Systemd# ... it_file.3F beschrieben weil es so nur diese eine Option ändert und den Rest auf default lässt.
dufty2 hat geschrieben:Muttu ummodeln zu "no".
Nein! auf keinen Fall direkt in dieser Datei weil die unter /lib oder so liegt (das ist nur ein symlink).
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 19:20:14

owl102 hat geschrieben: Das ist der Preis, den man zu zahlen hat: Während einer Umstellungsphase ist es holprig. Zum Thema modern und zuverlässig: Ich verwende seit ca. 1 1/2 Monaten Gnome 3.12 und bin überrascht von dessen Stabilität (und noch mehr überrascht, daß man damit ganz gut arbeiten kann, zumindest, wenn man ein Dutzend Erweiterungen installiert hat). Und als Fedora-Anwender gilt auch Systemd für mich schon seit einiger Zeit als zuverlässig.
Das Bedienkonzept von Gnome3 erschließt sich mir nicht an einem PC/Laptop ohne Touchscreen. Weshalb ich eher zu KDE hin tendiere, dazu habe ich aber schon was geschrieben.
owl102 hat geschrieben: Bis Jessie stable wird, wird ja noch einige Zeit ins Land gehen. Vielleicht ist also einfach nur Debian testing nicht das OS deiner Wahl, sondern Debian stable?
Naja, das ist das Problem mit Stable, ich bevorzuge es habe es aber auch nur mit Backports derzeit im Betrieb wegen Treiber. In der Vergangenheit habe ich sehr viel mit Testing gemacht,wegen treiber, und hatte nur selten probleme damit. Und mir ist schon bewusst das Testing nicht umsonst Testing heißt. Meine Probleme mit den DEs rühren aber von von mir bei freunden betreuten Stable systemen. Und bei Stable sollte man davon ausgehen können, das es stabil funktioniert und da ist bei KDE der wurm drin aber sowas von.

Warum ich auf dem einen Rechner Testing fahre hat den einfachen grund das bei Testing eine höhere Glibc version drin ist die ich für ein spiel benötige, sonst wäre da auch stable drauf. Weil mir die updatererei zuviel geworden ist über die Zeit.
Gruß niesommer

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von dufty2 » 17.08.2014 19:25:53

catdog2 hat geschrieben:
dufty2 hat geschrieben:Muttu ummodeln zu "no".
Nein! auf keinen Fall direkt in dieser Datei weil die unter /lib oder so liegt (das ist nur ein symlink).
Mein Vorschlag funktioniert (bei mir), Dein Vorschlag klappt nicht (bei mir: die Konsole wird wieder gelöscht).
Da es jedoch tatsächlich um einen Link handelt nach /lib/system, hier ein Mittelweg:
Link in /etc/systemd/system/getty.target.wants ersetzen durch Kopie und diese dann anpassen.

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 19:27:05

Ich hatte das durchaus getestet und das hat einwandfrei funktioniert.

//edit:
Kannst ja mal systemd-delta ausführen das Zeigt an ob er die Änderung übernommen hat (vorher systemctl daemon-reload bzw hier eh neustart)
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 19:43:51

catdog2 hat geschrieben:
Meine Bootmeldungen beim hochfahren sehe ich jetzt, aber TTY1 wird geleert, der Eintrag in der inittab wird ignoriert. (noclear)
Systemd wird nicht über die inittab konfiguriert. Systemd setzt --noclear, cleart aber selbst was man abschalten kann:

Man erstelle eine /etc/systemd/system/getty@.service.d/noclear.conf (samt Verzeichnissen wenn nötig) mit diesen 2 Zeilen

Code: Alles auswählen

[Service]
TTYVTDisallocate=no
und fertig.
So habe das so gemacht, hoffe ich, hat aber nicht funktioniert.

Code: Alles auswählen

/etc/systemd/system/getty.service.d# cat noclear.conf 
[Service]
TTYVTDisallocate=no
Gruß niesommer

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 19:46:37

Das Verzeichnis muss genau so heissen wie das entsprechende .service file mit .d hinten dran. Das @ ist wichtig! :)
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von niesommer » 17.08.2014 19:58:35

catdog2 hat geschrieben:Das Verzeichnis muss genau so heissen wie das entsprechende .service file mit .d hinten dran. Das @ ist wichtig! :)
Ok, habs umbenannt jetzt funktioniert es. beim erstellen habe ich eine fehlermeldung bekommen wegen dem @ zeichen weshalb ich es erstmal weggelassen habe. danke. :THX:


noclear in inittab eintragen ist einfacher :wink:
Gruß niesommer

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von dufty2 » 17.08.2014 20:01:02

dufty2 hat geschrieben: Mein Vorschlag funktioniert (bei mir), Dein Vorschlag klappt nicht (bei mir: die Konsole wird wieder gelöscht).
Tja, wer lesen kann und dann auch noch "noclear.conf" ins richtige Verzeichnis schiebt ;)

Ganz zufrieden bin ich dennoch nicht, denn wir wollen nicht "komplett getty" sondern nur bei tty1 kein noclear (beim Hochfahren) haben.
In den von Dir verlinkten bug-report wird daher
/etc/systemd/system/getty@tty1.service
mit Inhalt

Code: Alles auswählen

.include /lib/systemd/system/getty@.service
[Service]
TTYVTDisallocate=no
empfohlen.

EDIT:
Mmmh, wenn ich so überlege, ist in diesen spezieleln Fall wohl "gehupft wie gesprungen", da TTYVTDisallocate ja vom systemd und nicht vom agetty selbst bearbeitet wird.
Zuletzt geändert von dufty2 am 17.08.2014 20:09:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von catdog2 » 17.08.2014 20:08:21

Ganz zufrieden bin ich dennoch nicht, denn wir wollen nicht "komplett getty" sondern nur bei tty1 kein noclear (beim Hochfahren) haben.
In den von Dir verlinkten bug-report wird daher
/etc/systemd/system/getty@tty1.service...
Das ist natürlich ein guter Punkt, allerdings schient er wohl auch das zu fressen:
/etc/systemd/system/getty@tty1.service.d/noclear.conf

//edit:
Er verwendet es dann auch wirklich nur in tty1:

Code: Alles auswählen

# systemctl status getty@tty1.service 
getty@tty1.service - Getty on tty1
   Loaded: loaded (/lib/systemd/system/getty@.service; enabled)
  Drop-In: /etc/systemd/system/getty@tty1.service.d
           └─noclear.conf
Bei @tty2 gibt es dann kein "Drop-In"
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von dufty2 » 17.08.2014 20:20:16

catdog2 hat geschrieben: /etc/systemd/system/getty@tty1.service.d/noclear.conf
Oh, diese, Deine letzte Lösung, gefällt mir am allerbesten, denn man hat jetzt nicht - wie im Bugreport - ein

Code: Alles auswählen

/etc/systemd/system/getty.target.wants/getty@tty1.service
/etc/systemd/system/getty@tty1.service
sondern ein

Code: Alles auswählen

/etc/systemd/system/getty.target.wants/getty@tty1.service
/etc/systemd/system/getty@tty1.service.d/noclear.conf
und damit wird IMHO am besten klar, das es sich um eine _Modifikation_ von "getty@tty1" handelt :)

CrimsonKing
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Re: systemd, eine meinungsäußerung auf LKML (englisch)

Beitrag von CrimsonKing » 18.08.2014 01:52:13

MrGerardCruiz hat geschrieben:Der Beitrag ist doch lächerlich und zudem in sich nicht mal konsistent. Einerseits wird argumentiert, dass Linux zur monokultur wird, andererseits werden die Belange der Desktopnutzer für irrelevant erklärt.
Ach, Freunde, Dialog geht anders. Ich bin selbst Desktopnutzer (nur momentan nicht mehr von Debian, pardon); aber Monokultur ist keine Desktopsache. Auch auf dem Server ist es sehr ärgerlich, wenn eine Komponente mit allen anderen verzahnt ist.

Grüße,
- der Autor ;)

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