KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

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Huo
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 10.06.2024 10:23:04

Andreas O. hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 10:15:54
Jedenfalls war das für mich persönlich ein Warnsignal, trotz vieler technischer Hilfsmittel (wie z. B. einem Taschenrechner auf dem Smartphone), künftig bewusst wieder bestimmte Dinge im Kopf zu rechnen und dadurch wieder mein Gehirn zu trainieren...
Ein persönlicher "Trainingstipp": Auf meinen ausgedehnten Rentnerspaziergängen habe ich seit einiger Zeit begonnen, die (meist dreistelligen) Zahlen auf Autokennzeichen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Im Kopf natürlich. Solange das noch klappt, kann ich nicht völlig dement sein. :wink:

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Andreas O.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Andreas O. » 10.06.2024 10:33:03

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 10:23:04
Andreas O. hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 10:15:54
Jedenfalls war das für mich persönlich ein Warnsignal, trotz vieler technischer Hilfsmittel (wie z. B. einem Taschenrechner auf dem Smartphone), künftig bewusst wieder bestimmte Dinge im Kopf zu rechnen und dadurch wieder mein Gehirn zu trainieren...
Ein persönlicher "Trainingstipp": Auf meinen ausgedehnten Rentnerspaziergängen habe ich seit einiger Zeit begonnen, die (meist dreistelligen) Zahlen auf Autokennzeichen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Im Kopf natürlich. Solange das noch klappt, kann ich nicht völlig dement sein. :wink:
Respekt :THX:
Konsumzombie? Nein danke!

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Meillo
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Meillo » 10.06.2024 11:15:58

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 10:23:04
Andreas O. hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 10:15:54
Jedenfalls war das für mich persönlich ein Warnsignal, trotz vieler technischer Hilfsmittel (wie z. B. einem Taschenrechner auf dem Smartphone), künftig bewusst wieder bestimmte Dinge im Kopf zu rechnen und dadurch wieder mein Gehirn zu trainieren...
Ein persönlicher "Trainingstipp": Auf meinen ausgedehnten Rentnerspaziergängen habe ich seit einiger Zeit begonnen, die (meist dreistelligen) Zahlen auf Autokennzeichen in ihre Primfaktoren zu zerlegen. Im Kopf natürlich. Solange das noch klappt, kann ich nicht völlig dement sein. :wink:
Wenn dir das zu einfach wird, kannst du einen Ausflug in die Schweiz machen. ;-)
Use ed once in a while!

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 10.06.2024 12:15:23

Meillo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
10.06.2024 11:15:58
Wenn dir das zu einfach wird, kannst du einen Ausflug in die Schweiz machen. ;-)
Uff, bis zu sechsstellige Zahlen! Bei meinem nächsten Ausflug nach Basel werden mich die Kontrollschilder, wie die Autokennzeichen in der Schweiz heißen, an den Rand des Wahnsinns treiben – oder ich muss versuchen, sie konsequent zu ignorieren. 8)

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 27.06.2024 01:56:53

Kurzer Zwischenruf:

Mein Chef hat sich mal einen Core-i9 geschnappt (Desktopgehäuse) und noch 2 nvidia GeForce RTX 3090 irgendwas reingefummelt. Er lässt darauf llama 3 70b laufen. Ist vom Ergebnis wohl vergleichbar mit ChatGPT - komplett Cloud-Free. (Die neueste Version von ChatGPT soll etwas besser sein als das.). Der Brotkasten braucht ca. 700-800 Watt, wenn er am arbeiten ist. Die Grakas brauchen wohl je 15W im Idle.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 30.06.2024 15:58:31

KI wird bereits als Überwachung von Arbeitsleistung eingesetzt:

Guckst Du hier

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ar ... g-100.html

Na, das wird ja eine tolle Zukunft! :wink:

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 20.07.2024 17:41:29

Hatte mal vor einiger Zeit interessehalber einen voll funktionsfähigen Texteditor mit Python3 und Tk erstellt. Die Entwicklung dauerte ein paar Tage, weil ich noch im Lernmodus war. Leider war mir der Sourcecode verloren gegangen. Nun mit Hilfe von ChatGPT dauerte es nur ein paar Sekunden und er zeigte mir den kompletten neuen Sourcecode. Sogar gut dokumentiert, was wo passiert. Das gefällt mir.

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 31.07.2024 14:13:32

Ich hatte gestern nochmal eine ChatGPT-Session, die mich wieder mal sehr begeistert hat.

Ich hatte den Wunsch per Reverse-Proxy umfangreiche Änderungen an einer Webseite vorzunehmen. Ich weiss, dass das wohl mit NGINX ganz gut geht. Mehr weiss ich aber nicht. Mit ChatGPT habe ich mich da Stück für Stück voran gearbeitet. Erst mit einem Versuch, das via LUA in der NGINX-Konfiguration selbst zu tun, dann mittels PHP-Server, den ich zwischen Frontend und Backend gepackt habe und schließlich dann doch mit NGINX/Openresty und LUA in einer Datei ausgelagert. Immer habe ich hier hilfreiche Konfigurationen und Beispielcode geliefert bekommen. 1-2 Fehler waren da auch drin, aber die habe ich anhand der verfügbaren Dokumentation auch schnell herausbekommen. Im groben waren die gelieferten Code-Teile aber sehr nützlich und lauffähig.

Ich bin noch nicht am Ziel mit meiner Aufgabenstellung, weil die Problematik, dass Webserver die Webseiten auch komprimieren, noch nicht umgesetzt ist. Das muss ich erst dekomprimieren und anschließend wieder komprimieren, um Textveränderung vornehmen zu können. Aber auch hier habe ich programmatisch Beispiel-Code bekommen, um das vermutlich lösen zu können, bzw. mich zum nächsten Problem vor zu arbeiten.

Ich bewerte das für mich so, dass ChatGPT bei solchen Konfigurations- und Programmierarbeiten eine große Unterstützung sind, um mich schneller der Lösung zu nähern. Ich habe Einiges an Kenntnissen: Mit der Programmiersprache Lua habe ich vor längerer Zeit schon mal intensiver gearbeitet. NGINX ist Tagesgeschäft. Aber so der geübte Vollblutprogrammierer bin ich nicht. Und OpenResty kannte ich bisher auch noch nicht.

Gerade in der Phase der Annäherung an ein Thema finde ich das sehr hilfreich. Bis ich ohne GPT das mit OpenResty verstanden hätte, hätte ich vermutlich Stunden oder Tage verbraten für das tiefere Einlesen in die Dokumentation. Schwierigkeiten, die Dinge ans Laufen zu bekommen hatte ich immer noch. Aber die Probleme waren doch deutlich leichter lösbar. Gerade auch Fragen zu stellen "Was ist das?", "Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?", "Wie muss ich dies oder jenes konfigurieren?" oder "Wie kann ich das Anpassen um X zu erreichen?" sind eine große Unterstützung.

Es ist für mich also - wie schon wiederholt geschrieben - ein weiteres Werkzeug unter vielen anderen, das sehr nützlich ist und ohne die vorhandenen, umfangreichen Kompetenzen wäre dieses Werkzeug weit weniger nützlich.

Interessant ist auch, dass ich natürlich die richtigen Fragen stellen muss, um die richtigen Antworten zu bekommen. Wenn ich nur rumstochere, dann bekomme ich entsprechend wenig hilfreiche Empfehlungen. Ein vielleicht nicht ganz so gutes Beispiel: Ich habe mir da mal den Html-Body ausgeben lassen und habe im Log dann Binärcode gehabt. Die Idee bzw. das Wissen, dass es sich dabei um komprimierte Daten handelt, hat mich dann weiter fragen lassen, wie ich das dekomprimieren kann, worauf ich prompt entsprechenden Beispielcode erhielt. Wenn ich das mit der Komprimierung nicht gewusst hätte, wären möglicherweise Fragen zur Ursachenforschung auch zielführend gewesen.

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Livingston
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Livingston » 31.07.2024 14:34:24

Ich will Dir da nicht widersprechen, aber an einer Stelle Deines Erfahrungsberichtes bin ich gestolpert:
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 14:13:32
Bis ich ohne GPT das mit OpenResty verstanden hätte, hätte ich vermutlich Stunden oder Tage verbraten für das tiefere Einlesen in die Dokumentation.
Geht diese "alte" Methode nicht intensiver unter die Haut? Wäre für mich kein "Verbraten" sondern tiefes Einarbeiten. Insbesondere bleiben Fehler, die man auf dem Weg macht, gut im Gedächtnis hängen.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von heisenberg » 31.07.2024 14:39:11

Livingston hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 14:34:24
Ich will Dir da nicht widersprechen, aber an einer Stelle Deines Erfahrungsberichtes bin ich gestolpert:
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 14:13:32
Bis ich ohne GPT das mit OpenResty verstanden hätte, hätte ich vermutlich Stunden oder Tage verbraten für das tiefere Einlesen in die Dokumentation.
Geht diese "alte" Methode nicht intensiver unter die Haut? Wäre für mich kein "Verbraten" sondern tiefes Einarbeiten. Insbesondere bleiben Fehler, die man auf dem Weg macht, gut im Gedächtnis hängen.
Ja. Das kann man so sehen. Ob das eine oder andere langfristig besser, nachhaltiger ist? Ich weiss es nicht. Ich bevorzuge da aber ein schnelleres voran kommen.

Das Argument kann man dann ja auch auf andere Methoden anwenden. Z. B. das Forum hier: Ist es nicht nachhaltiger, sich selbst durch die Dokumentation zu quälen, als sich von Profis helfen zu lassen?

Ich würde vermuten, den Vergleich zwischen Forum und LLM sehen hier einige eben anders, weil die LLMs in deren Beurteilung vermutlich einfach zu ungenügend sind. Letztlich sind es für mich sehr ähnliche Möglichkeiten der Unterstützung. Jede hat eigene charakteristische Merkmale und IMO sind - rein von der Nützlichkeit (über die Umweltverträglichkeit sage ich an der Stelle bewusst nichts) - die LLM nicht annähernd (nur) so schlecht bzw. nutzlos, wie ich es u. a. hier häufiger gelesen habe.

Ich habe auch den Eindruck, dass da auch Vorurteile einer Objektivität im Wege stehen. Beispielsweise mal überspitzt und maximal vereinfacht ausgedrückt: "Menschen guut. Maschine schleecht" oder auch der Widerstand gegen Veränderungen. (... die vielleicht nicht immer das Gelbe vom Ei sind, aber die durch die Adaption von denjenigen, die keine solchen Widerstände haben, dann eben doch Einzug finden und sich durchsetzen.)
Zuletzt geändert von heisenberg am 31.07.2024 15:47:50, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 31.07.2024 15:31:43

@heisenberg, ich teile Deine Erfahrungen voll umfänglich. Ich benutze ChatGPT mittlerweile täglich, auch wenn ich mal schnell was technisches wissen möchte. Das spart unheimlich viel Zeit. Meine anfänglichen Bedenken sind verflogen, weil ich eines Besseren belehrt wurde. Und ChatGPT wird ja immer besser ....

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 31.07.2024 16:25:23

ralli hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 15:31:43
Ich benutze ChatGPT mittlerweile täglich, auch wenn ich mal schnell was technisches wissen möchte. Das spart unheimlich viel Zeit.
Klar, Technik ist darauf ausgelegt, Zeit und Aufwand zu sparen. Die Waschmaschine erspart uns manuelles Wäschewaschen, Kühlschrank und Tiefkühlpizza das Kochen, das Auto die beschwerliche Reise zu Fuß oder mit der Kutsche, das Internet den Gang in die Bibliothek, der Online-Shop den Weg zum Laden, die E-Mail das Aufgeben eines Briefes, ChatGPT das eigene Nachdenken als Stochern im Dunkeln ...

Nur erkläre mir mal einer, wieso die Menschen heute mehr denn je darüber klagen, dass sie keine Zeit haben.

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ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 31.07.2024 16:56:25

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 16:25:23

Nur erkläre mir mal einer, wieso die Menschen heute mehr denn je darüber klagen, dass sie keine Zeit haben.
Hallo Huo,

das ist ja alles richtig. Geklagt und gejammert wird in Deutschland immer. Wem es nicht schlecht geht, geht es nicht gut. :mrgreen: Die zu Tage tretende Unzufriedenheit ist doch nichts anderes als wie fehlende Dankbarkeit. Dabei haben wir heuzutage doch viel mehr Zeit als je eine Generation vor uns. Ich denke eher, das die Menschen verlernt haben, Prioritäten zu setzen. Bei der andauernden Reizüberflutung können viele kaum noch zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden. Keine Zeit zu haben ist ja eine andauernde Ausrede. Kleines triviales Beispiel, "Ich habe keine Zeit Sport zu machen". Wenn sie dann aber krank geworden sind durch mangelnde Bewegung, müssen sie alle Zeit der Welt aufbringen beim Arzt im Wartezimmer. Wenn jemand mit mir telefoniert, mailt oder mir irgendwie begegnet, dann nehme ich mir grundsätzlich Zeit, weil das ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung ist. So wie jetzt, wo ich antworte.

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von TRex » 31.07.2024 17:33:18

Livingston hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 14:34:24
Ich will Dir da nicht widersprechen, aber an einer Stelle Deines Erfahrungsberichtes bin ich gestolpert:
heisenberg hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 14:13:32
Bis ich ohne GPT das mit OpenResty verstanden hätte, hätte ich vermutlich Stunden oder Tage verbraten für das tiefere Einlesen in die Dokumentation.
Geht diese "alte" Methode nicht intensiver unter die Haut? Wäre für mich kein "Verbraten" sondern tiefes Einarbeiten. Insbesondere bleiben Fehler, die man auf dem Weg macht, gut im Gedächtnis hängen.
Eine Sache, die mir ChatGPT einfacher macht: ich will in der Regel eine Sache lernen/herausfinden, aber muss mich oft noch parallel mit mehreren anderen neuen Begleitthemen auseinandersetzen. Beispielsweise "eine App für Android in Kotlin schreiben, welche Videos von einem Samba-Share abspielen kann". Kotlin kann ich, Videos abspielen gibts in vielen Variationen und Samba... war ne Unbekannte in dem Umfeld. Android war ganz neu. ChatGPT hat mir das Gerüst abgenommen, sodass ich anfangen konnte. Die Quickstart-Doku hat mich unterstützt, war aber nicht eigenständig hilfreich... ich will die Situation nicht genau erklären, aber dieser Aspekt der Denkblockade verschwindet mit ChatGPT recht hervorragend. Dass ich viel nacharbeiten musste, war mir egal.
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von tobo » 31.07.2024 22:47:19

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 16:25:23
Nur erkläre mir mal einer, wieso die Menschen heute mehr denn je darüber klagen, dass sie keine Zeit haben.
Definiere "einer".

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ralli
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 01.08.2024 08:08:12

tobo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 22:47:19
Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
31.07.2024 16:25:23
Nur erkläre mir mal einer, wieso die Menschen heute mehr denn je darüber klagen, dass sie keine Zeit haben.
Definiere "einer".
Das meiste der 7 Punkte trifft für mich nicht zu. Die Erklärung dafür ist denkbar einfach: Ich lebe mein Leben selbstbestimmt und nicht das der Anderen. Deshalb interessieren mich auch nicht die Erwartungen, die an mich gestellt werden.

Zu 1

Ich habe Grenzen, die verschwimmen aber nicht. Und ständig erreichbar will ich auch nicht sein.

Zu 2

Soziale Medien meide ich wie die Pest. Auch lasse ich mich nicht durch Nachrichten ablenken.

Zu 3

Multitasking ist eine Illusion. Wer es jedem Recht machen will, macht es am Ende niemanden so richtig recht. Mehrere Arbeiten gleichzeitig, aber nichts wirklich gut, weil dann die Konzentration auf das Wesentliche leidet.

Zu 4

Meinen Lebenstandard bestimme ich selbst. Shoppen als Freizeitbeschäftigung brauche ich nicht.

Zu 5

Ich habe früher auch Beziehungen gepflegt, 1 Kind mit groß gezogen, meiner Frau im Haushalt geholfen. Alles ohne Druck, ich habe einfach gelebt und bin meinen familiären Verpflichtungen verantwortlich nachgekommen. Und zwar, ohne mir täglich darüber Gedanken zu machen.

Zu 6

Den Selbstoptimierungswahn habe ich immer abgelehnt.

Zu 7

Habe zu keiner Zeit irgendeinen Zeitdruck verspürt. Stress hat man nicht, den macht man sich.

Am Ende bin ich gar ein Glückspilz? :mrgreen: Nein, aber ich bin kein Herdentier, sondern ein Individualist.

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 01.08.2024 15:35:36

Nun, gesichertes Wissen ist nur bei mir nur, das ich weiss, das ich nichts weiss. Nichtwissen erhöht ja die Motivation, KI zu Rate zu ziehen. Aber ist das gefählich? Als technischer Laie kann ich nicht voll umfänglich beurteilen, ob ChatGPT richtig liegt. Das haben wir ja eben erlebt, als es um das Thema 100 Hz bei Monitore ging. Schritt für Schritt hat ja @MSfree alles widerlegt, was Ki so auspuckte. Experten brauchen also KI weniger, weil sie ja schon (fast) alles wissen. Wenn KI also bestenfalls Halbwissen oder schlechtenfalls falsches Wissen verbreitet, hat das ja fatale Auswirkungen. Das macht mich sehr nachdenklich. Dann hätte ich ja gleich Zeit in eine umfangreiche Recherche investieren können. Aber auch dann gibt es meistens divergierende Meinungen und das Problem bleibt, solange ich nicht selbst die Expertise besitze, richtig von falsch zu unterscheiden. Das scheint mir ein gewaltiges Dilemma zu sein.

Wie denkt Ihr darüber?

Gruß ralli

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von fischig » 01.08.2024 16:15:27

Wenn KI also bestenfalls Halbwissen oder schlechtenfalls falsches Wissen verbreitet, hat das ja fatale Auswirkungen.
Für den Nichtexperten, also für den, der die Plausibilität der „Lösungen“ nicht beurteilen/testen kann. Hinzu kommt, dass die Entwickler der hinter chatgpt stehenden Firma dem User ihres Programms offenbar menschliche Gefühle vorgaukeln (beziehe mich auf Meillos Lektüretest: Fehler „tun ihm/ihr leid“). Meine Forderung wäre: Der Algorithmus muss für jegliche Behauptung, die er von sich gibt, seine Quelle(n) offen legen. Wär' vielleicht wissenschaftlicher Standard, aber wohl nicht so gut für's Geschäft.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von tobo » 01.08.2024 16:47:47

fischig hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.08.2024 16:15:27
Meine Forderung wäre: Der Algorithmus muss für jegliche Behauptung, die er von sich gibt, seine Quelle(n) offen legen.
Das funktioniert aus zwei Gründen nicht: Die Herkunft der Quellen sind ChatGPT selbst unbekannt und die Texte, die aus diesen Quellen entstehen, die sind keine Aneinanderreihung von Zitaten, sondern eine statistische Textgenerierung auf Wortsilbenebene.

Huo
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 01.08.2024 19:30:25

tobo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.08.2024 16:47:47
Die Herkunft der Quellen sind ChatGPT selbst unbekannt und die Texte, die aus diesen Quellen entstehen, die sind keine Aneinanderreihung von Zitaten, sondern eine statistische Textgenerierung auf Wortsilbenebene.
Gleichwohl finde ich es erstaunlich, dass die statistische Textgenerierung auch relativ komplexe, logisch schlüssige Argumentationsketten hervorbringen kann, etwa mathematische Beweise.

War vor Monaten ChatGPT mit meiner Frage

Beweise, dass für alle Primzahlen p größer als 3 p²–1 durch 24 teilbar ist.

noch überfordert, erhalte ich jetzt einen korrekten Beweis (der allerdings an einer Stelle leicht umständlich gerät). Der Beweis erfordert keine höhere Mathematik, jedoch die dritte binomische Formel sowie einige grundlegende Kenntnisse über die Faktorisierung natürlicher Zahlen.

Übrigens nutze ich ChatGPT sonst so gut wie nie, da ich meine einschlägigen Wissenslücken bislang auch und oft sogar besser mit Suchmaschinen (oder manchmal mit Büchern) gestopft bekomme. Auch Beweise des obigen Satzes kann man leicht im Internet finden – und zwar eingängiger formuliert als von ChatGPT.

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von tobo » 01.08.2024 19:42:14

Huo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.08.2024 19:30:25
Gleichwohl finde ich es erstaunlich, dass die statistische Textgenerierung auch relativ komplexe, logisch schlüssige Argumentationsketten hervorbringen kann, etwa mathematische Beweise.
Wenn man das speziell "trainiert", dann geht das noch besser:
https://www.spektrum.de/news/die-ki-alp ... de/2204167

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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von Huo » 02.08.2024 10:53:02

tobo hat geschrieben: ↑ zum Beitrag ↑
01.08.2024 19:42:14
Wenn man das speziell "trainiert", dann geht das noch besser:
https://www.spektrum.de/news/die-ki-alp ... de/2204167
Interessanter Artikel. Die Stärke der beschriebenen KI für geometrische Beweisführungen beruht auf einem Zusammenspiel von deduktiven Algorithmen und einem statistischen Sprachmodell à la GPT. Vielleicht nähert sich dieses Verfahren so ja (scheinbar?) dem menschlichen Zugang zu mathematischen Problemen an, der idealerweise Logik und Intuition verbindet.

Edit: Jetzt muss ich nur noch versuchen, das im Artikel als Beispiel behandelte Dreiecksproblem zu verstehen ... :?

katzenfan
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von katzenfan » 04.08.2024 04:13:49

Nur als Info; die neue KI-Verordnung trat am 1. August 2024 in Kraft.

Pressemitteilung 1. August 2024 Brüssel
Europäische Verordnung über künstliche Intelligenz tritt in Kraft
https://ec.europa.eu/commission/pressco ... ip_24_4123
Die europäische Verordnung über künstliche Intelligenz (KI-Verordnung) ist heute in Kraft getreten. ...

Mit der KI-Verordnung wird eine zukunftsgewandte Begriffsbestimmung für KI eingeführt, die auf dem Konzept der Produktsicherheit und einem risikobasierten Ansatz in der EU beruht: ...

Unannehmbares Risiko: KI-Systeme, die als klare Bedrohung für die Grundrechte der Menschen gelten, werden ganz verboten. Dazu gehören KI-Systeme oder -Anwendungen, ... (... Systeme, die den Behörden oder Unternehmen eine Bewertung des sozialen Verhaltens (Social Scoring) ermöglichen), sowie bestimmte Anwendungen der vorausschauenden polizeilichen Überwachung. Darüber hinaus werden einige Verwendungsarten biometrischer Systeme verboten, z. B. Emotionserkennungssysteme am Arbeitsplatz und einige Systeme zur Kategorisierung von Menschen oder zur biometrischen Fernidentifizierung in Echtzeit zu Strafverfolgungszwecken im öffentlich zugänglichen Raum (mit eng abgesteckten Ausnahmen).

Anwendung und Durchsetzung der KI-Vorschriften

Die Mitgliedstaaten haben bis zum 2. August 2025 Zeit, um ihre zuständigen nationalen Behörden zu benennen, die die Anwendung der Vorschriften für KI-Systeme beaufsichtigen und die Marktüberwachung wahrnehmen werden. ...

tobo
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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von tobo » 04.08.2024 09:20:03


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Re: KI - Chancen oder Risiken, Fluch oder Segen?

Beitrag von ralli » 04.08.2024 09:35:10

Nun ein Anfang mit der europäischen KI Act ist gemacht. Gesellschaftliche Umwälzungen und Anpassung in dieser Größenordnung können nur mit der von Karl Popper stammenden Stückwerktechnik bewältigt werden. Also schrittweise und stufenweise Annäherung an das ersehnte Ziel. Alles andere würde in ein anarchistisches Chaos enden.

Gruß ralli

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