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Verfasst: 29.05.2003 20:38:46
von Tunix
Hier mal mein Erfahrungsbericht bzgl. JFS:

Ich habe jetzt seit 3 Monaten JFS im Einsatz. Auf meinem 486er-Router sind mir in dieser Zeit ein paar Kernel-Panics passiert, die ich zunächst auf die alte 8GB-Platte, die langsam aber sicher 5 Jahre alt wird, geschoben habe. Allerdings war bei diesen Kernel-Panics immer ein JFS-Prozess wie jfsCommit beteiligt. Nach dem Hinweis auf den c't-Artikel in diesem Thread war ich doch relativ erstaunt, was für schlechte Ergebnisse heise bei JFS erzielt hat, vor allem was die mangelhafte Datenkonsistenz und Stabilität betrifft. Als ich mich entschlossen habe, aufgrund der größeren Dateien (Urlaubsfilme aus dem MLDonkey, 600MB+) und dem aufgezwungenen fsck ein moderneres Dateisystem zu benutzen, hielt ich JFS für eine gute Wahl. Immerhin ist es im offiziellen 2.4.20er enthalten und bekam gute Kritziken im Umgang mit großen Dateien.
Das 486er-System habe ich in Nachtarbeit nun auf XFS migriert und hoffe auf bessere Stabilität. Auf dem Router tut mir ein Crash nicht wirklich weh, da ich vom kompletten System ein Backup habe (das als tar.bz2-Archiv nur 50 MB groß ist, gut abgespeckt) und ich MLDonkey-Downloads zur Not neu anschmeißen kann. Auf diese Weise kann ich einigermaßen unbesorgt mit den Dateisystemen herumexperimentieren.

Allerdings wird mir nach dem c't-Artikel etwas mulmig, obgleich sie eine ältere Version von JFS getestet haben. Mein Arbeitsrechner läuft immernoch mit JFS. Auch hier habe ich gelegentlich eine Anomalie festgestellt, die mich zum Glück nur die bookmarks.html-Datei des Mozillas gekostet hat. Wenn bestimmte Dateien kaputt sind hängt der Prozess, der diese Datei aufrufen will, gleichzeitig hängt der ganze Rechner, wenn man herunterfahren will oder wenn man direkt den hängenden Prozess abschießen will. Ich habe dieses Verhalten damals nicht JFS zugerechnet, ich kann jetzt auch nicht sicher sagen, das JFS dahintersteckt, aber die meisten Indizien sprechen dafür. Ein Reboot mit entsprechendem fsck.jfs hat lauter Fehler- und Reparaturmeldungen ausgespuckt, das Dateisystem war danch zum Glück wieder konsistent. Meinen Arbeitsrechner werde ich wohl am WE auf XFS umstellen.

Alles in allem rate ich jedem zur Vorsicht, wenn er JFS auprobieren will. Es scheint auch im offiziellen 2.4.20er noch nicht so ausgereift zu sein.

Gruß Tunix

Verfasst: 02.06.2003 09:17:50
von Arth
ext3, 2 ist, wie schon geschrieben nicht die passende Lösung :o)

Verfasst: 02.06.2003 10:48:24
von chimaera
ext3 für / & /home, xfs für mein audio-archiv. hatte mit ext3 bisher noch keine probleme, xfs habe ich erst sein zwei wochen, aber das dingens läuft bisher auch flüssig..

Verfasst: 03.06.2003 00:27:39
von Tunix
Ich habe nun alle meine Systeme von JFS auf XFS migriert. Es läuft alles rund bisher. Hatte noch den "Vorteil", dass ich mich in GRUB einarbeiten musste, weil man Lilo bei XFS nicht den Root-Block der Partition installieren darf (Hatte vorher eine Kombination von XFDisk und Lilo am laufen, um auch Win2000, was ich für manchmal die Arbeit brauche, starten zu können).

Hoffen wir mal das alles so schön bleibt

Tunix

Verfasst: 28.07.2003 18:10:39
von SirQuickly
Hi,
/ ext2
/boot ext2
/usr/samba (Fileserver für Intranet) ReiserFS

Hatte noch nie Probleme mit ReiserFS. Hab gerade erst den Umstieg "gewagt" von SuSE (installiert per default ReiserFS überallhin) auf debian. Für die Zwischenzeit mußte ich einen Windows NT Server den Filesharing-Dienst übernehmen lassen. GRAUSAM! irgendwie geht gerade eine pdf-Datei nach der anderen kaputt, immer am Ende lauter 000en. Buhuuu! Na, endlich ausgeweint.

Verfasst: 28.07.2003 18:19:00
von sschock
ext3 überall, bei grossen Dateien manchmal etwas langsam, aber das macht nichts...

sschock

Verfasst: 28.07.2003 18:26:50
von nahtgesicht
ich benutze ext3, und das schon seit nem halben jahr. ich hatte einmal kurz reiserfs, allerdings wurde das schon sehr schnell gekickt, weil das schnell zerschossen war. =(
Ich bleib jetzt erstmal bei ext3. vielleicht werde ich mich in ein bis zwei jahren nochmal umschauen.

Verfasst: 13.10.2003 17:49:35
von goron
feltel hat geschrieben:
redrat hat geschrieben:Ext3 hat den Vorteil daß es kompatibel zu ext2 ist und das man seinen Kernel nicht extra patchen muß - was wohl auch der Hauptgrund ist weswegen ich es zu Hause noch benutze ;)
und man kann ein ext2-Dateisystem on-the-fly in ext3 umwandeln und bei Bedarf wieder zurück, und das ohne Datenverlust oder neuformatieren der Platte.
geht das auch mit einem reiserfs?

ich habe nämlich vor unter anderen Betriebsystemen meine linux Partitionen anzusprechen, allerdings habe ich noch kein tool gefunden mit dem es möglich ist ein reiserfs unter windows zu mounten. Allerdings gibt es einige Software, die es erlaubt ext3 unter windows zu mounten.

vielen Dank im voraus

/me

Verfasst: 13.10.2003 18:05:23
von feltel
goron hat geschrieben:[geht das auch mit einem reiserfs?
Soweit ich weiß, gibt es keine Möglichkeit, ein bestehendes ext2/3-Dateisystem ohne Datenverlust oder neu-formatierung nach ReiserFS zu wandeln. Ebenso kenn ich keinen umgekehrten Weg, ein ReiserFS nach ext2/3 zu wandeln.

Allgemeines zum Thema Filesysteme

Verfasst: 13.10.2003 18:11:56
von blaubaer
Allgemeines zum Thema:
Hier ist ein sehr schöner Artikel über die Vor- und Nachteile von verschiedenen Filesystemen bei verschiedenen Einsatzgebieten.
http://newsforge.com/article.pl?sid=03/ ... ead&tid=23
Blaubär