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Verfasst: 07.10.2002 21:08:39
von Bert
Wie bereits mehrfach gesagt wurde, es hängt da viel vom persönlichen geschmack und und von deinen zielen ab. von büchern ala 'C++ in 21 Tagen' würde ich dir DRINGEND abraten. die versauhen nur den stil. gerade wenn man anfängt ist das sehr wichtig. ein großer vorteil von c++ ist gerade die mächtigkeit und die vielzahl der lösungsmöglichkeiten. das ist aber auch das problem. daher halte ich den 'stil' für sehr wichtig. ich persöhnlich programmiere mit c++ ( bekomme dafür sogar geld ;-) ). hab mir berufswegen auch mal kurz java angesehen, aber die anfängliche begeisterung ist doch schnell abgeflaut.
Tools: ich verdien mein geld unter windows, und wie da üblich mit dem leidigen Visual Studio und der MFC gerade die MFC ist sehr gut zum lernen geeignet: da sieht man gleich, wie man es NICHT machen sollte. Unter linux nehme ich mir zwar ständig vor, mal was zu programmieren, komm aber meistens nicht dazu. wenn du es gerne etwas grafisch hättest, dann schau dir mal kdevelop an (kde). machte auf den ersten blick keinen schlechten eindruck. ansonsten kann ich den emacs empfehlen, besonders wenn du nicht für jede programiersprache einen anderen editor erlernen möchtest.
Für die gui - programmierung würde ich mir die library von trolltech mal vornehmen...

Bücher:
-zum einstieg und kostenlos schau mal bei bruce eckel unter http:://www.mindview.net vorbei. da gibt es gute bücher zu c++ und zu java. sehr empfehlenswert.
nicht gerade zum einstieg, aber später ist das buch von stroustrup "the c++ programming langue" zu empfehlen, aber fang besser nicht damit an. es ist doch auf einem recht hohem niveau geschrieben, geht dafür aber sehr ins detail.

so dann viel spaß, und vielleicht sehen wir ja bald ein neues tool unter linux ...

ciao bert

Programmiersprache

Verfasst: 25.10.2002 15:06:13
von Marten Bauer
Hallo,

ich arbeite an ner Uni in einem Labor für Softwaretechnik und wir machen nichts anderes als Studenten programmieren bezubringen. Ich würde dir folgendes Vorschlagen.

Lerne erstmal C, dann C++ (das baut drauf auf) und ist halt Objektorientiert. Wenn du dann den gedanken der objektiorientierten programmierung verstanden hast kannst du dich in beliebige Sprachen schnell einarbeiten. C ist bei den Priogrammiersprachen sowas wie English bei dne Sprachen. C findet man überall wieder und sollte man als Softwareentwickler beherrschen. Unsere Studenten lernen auch erst C, danach C++, Java und zum Schluß UML.

gruesse
marten

Verfasst: 25.10.2002 15:54:46
von BeS
Hallo,

@Marten:
Ich sehe das genauso wie du C ist einfach die Sprache wenn es ums Programmieren geht welche man auf jedenfall beherrschen sollte. Leider sieht das meine Uni etwas anders, hier müssen wir uns mit ada95 rumärgern. :(

Ich weiß nicht wer ada hier kennt und was ihr davon haltet. Aber ich kann mit ada irgendwie garnichts anfangen. Ada Programme sind ja schon fast umgangssprachlich formuliert, z.b. reicht bei einer Schleife kein begin end oder {} sonder das wird gleich so "schön" in loop und end loop formuliert. Auch ist es normal in jeder Programmiersprache üblich das man Variablen klein schreibt und Konstanten groß, aber ada meint natürlich das alle variablen groß geschrieben werden sollen.

Naja, man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles. Mal sehen ob ich mich noch an ada95 gewöhnen werde.

Ada?

Verfasst: 25.10.2002 22:47:46
von Marten Bauer
Hi BeS,

Ada95? was ist das denn. An welcher Uni studierst du? Ich kenne zwar ein paar Sprachen, Ada95 habe ich schon gehoert, aber ist doch uralt oder?

Was meiner Meinung noch sinn machen würde, wenn man mit Python anfängt umd gezwungen zu werden ein sauberen programmierstil einzuhalten. Vielleicht ist sowas in der Art ja der Grund weshalb ihr mit Ada95 beginnt.

gruss
Marten

Re: Ada?

Verfasst: 26.10.2002 13:33:51
von keyem
Marten Bauer hat geschrieben:Hi BeS,

Ada95? was ist das denn. An welcher Uni studierst du? Ich kenne zwar ein paar Sprachen, Ada95 habe ich schon gehoert, aber ist doch uralt oder?

gruss
Marten
Du arbeitest in einem Labor für Software-Technik und kennst die Programmiersprache Ada nicht??? Scheint mir eine Wissenslücke zu sein!

Ada95 ist die objektorientierte Erweiterung der 3GL-Sprache Ada, von daher besteht zwischen Ada und Ada95 eine ähnliche Beziehung wie bei C und C++. Wie dem Namen zu entnehmen ist, ist Ada95 aus dem Jahr 1995. Ob man das als uralt bezeichnet, hängt eher von der Perspektive ab (C ist von 1972, oder?)!

Ada an sich hat ein durchaus gut entwickeltes und logisches Konzept zur Realisierung von Moduln (z. B. konsequente Trennung von Spezifikation und Rumpf) sowie der generischen Programmierung, außerdem unterstützt Ada das sehr moderne Konzept der Exceptions zur Fehlerbehandlung! Demzufolge ist Ada für die Entwicklung von modernen und großen Projekten durchaus gut geeignet! Das große Problem von Ada ist allerdings das Fehlen von fertigen Bibliotheken zur effizienten Softwareentwicklung, so daß sich Ada dann doch (zu Recht) nicht richtig durchsetzen konnte.

Versteh mich bitte nicht falsch: ich programmiere wegen der weiten Verbreitung, der guten Unterstützung durch Bibliotheken auch lieber in C/C++, aber Ada ohne tiefere Kenntnisse (und Argumente) als ungeeignet abzutun, ist nicht gerechtfertigt!

@BeS: als ich Ada an der Uni gelernt habe, mußte man Bezeichner nicht groß schreiben; vielleicht sind das nur die Programmierrichtlinien in Deinem Kurs und nicht die Anforderung der Programmiersprache? Und ob man "loop ... end loop" oder "while (...) { ... }" schreibt, ist doch wirklich letztendlich egal, oder? Namen sind Schall und Rauch!

Viele Grüße,
keyem

Re: Ada?

Verfasst: 26.10.2002 14:18:22
von BeS
Hallo,
keyem hat geschrieben: @BeS: als ich Ada an der Uni gelernt habe, mußte man Bezeichner nicht groß schreiben; vielleicht sind das nur die Programmierrichtlinien in Deinem Kurs und nicht die Anforderung der Programmiersprache? Und ob man "loop ... end loop" oder "while (...) { ... }" schreibt, ist doch wirklich letztendlich egal, oder? Namen sind Schall und Rauch!

Viele Grüße,
keyem
Ja, das mit der Großschreibung muss nicht sein, habe es gerade selber ausprobiert. Allerdings wird in dem Ada95 Buch welches ich bisher gesehen habe (von John Barnes welcher anscheinend Ada mitentwickelt hat) alle Variablen groß geschrieben. Auf dem ersten Übungsblatt wo ein Ada95 Programm drauf ist werden sie auch groß geschrieben und das ada modul von emacs macht Variablen auch automatisch groß. Deshalb gehe ich halt mal davon aus das das eine Art Regel/Vereinbarung unter Ada ist, auch wenn es den compiler selbst natürlich nicht interessiert.
Das mit dem loop war nur ein Beispiel, ich finde halt das ada schon irgendwie ziemlich umgangssprachlich formuliert ist. Z.B. dieses with und use am Anfang oder der Begin eines Programms mit "procedure was_weis_ich is" und dann das Ende wieder mit "end was_weis_ich".
Das hat sicher seine Vorteile für Leute die mit dem programmieren erst anfangen, da es dadurch vielleicht etwas verständlicher wird. Mir kommt es aber halt unnötig aufgeblasen vor.
Aber ich kenne Ada95 jetzt noch nicht lange, und will mir auch kein abschliessendes Urteil erlauben trotzdem wäre mir eine Sprache wie C lieber gewesen, da sie imho auch praxisnäher ist. Aber das mit der Praxisnähe ist ja ein allgemeines Problem von Unis. :roll:

Re: Ada?

Verfasst: 26.10.2002 15:04:04
von keyem
BeS hat geschrieben: Das mit dem loop war nur ein Beispiel, ich finde halt das ada schon irgendwie ziemlich umgangssprachlich formuliert ist. Z.B. dieses with und use am Anfang oder der Begin eines Programms mit "procedure was_weis_ich is" und dann das Ende wieder mit "end was_weis_ich".
Das hat sicher seine Vorteile für Leute die mit dem programmieren erst anfangen, da es dadurch vielleicht etwas verständlicher wird. Mir kommt es aber halt unnötig aufgeblasen vor.
Die deutliche Notation soll meiner Meinung nach nicht nur dem Anfänger, sondern vor allem auch den (ggf. sehr vielen) Entwicklern sehr großer Projekte helfen, die Moduln anderer Entwickler oder auch die eigenen nach einer längeren Zeit leichter zu verstehen. Außerdem soll sicher die Korrektheit der Programme durch die klare Ausdrucksweise gefördert werden, auch wenn dies mehr Tipparbeit erfordert.

Die Sprache Ada wurde übrigens u. a. für die Realisierung großer militärischer Softwareprojekte entwickelt und auch vom amerikanischen Verteidigungsministerium gepusht, so daß ein Programmieranfänger sicher nicht die eigentliche Zielgruppe für Ada darstellt.

Allerdings haben beide Gruppen sicher im Endeffekt das gleiche Problem: die einen sollen den Durchblick kriegen, und die anderen sollen ihn im Wust ihres Projekts behalten.

Viele Grüße,
keyem