michaa7 hat geschrieben: 
09.02.2025 00:09:55
Und wie ich es verstehe und man mir es seinerzeit erklärt hat existiert die Batterie im Mikrophon genau zu dem Zweck der Vorverstärkung.
Richtig ist, dass jedes Kondensatormikrofon einen Vorverstärker eingebaut hat (und dafür eine Spannungsversorgung braucht).
Aufgabe dieses Vorverstärkers ist aber nicht Lautmachen, sondern Impedanzwandlung. Der Quellwiderstand der Kondensatorkapsel liegt in der Größenordnung von GΩ, würde man da direkt ein Mikrokabel dranstöpseln (Adernkapazität um 50 pF/m, Wechselstromwiderstand bei 1 kHz nach Adam Riese um 3 MΩ·m), würde schon der erste Meter Kabel das Signal glatt kurzschließen. Deshalb senkt der Vorverstärker die Impedanz des Mikros auf einige hundert Ohm, mit denen das Signal die Reise zum Mischereingang übersteht.
Am Pegel ändert der Impedanzwandler hingegen gar nichts. Mit Absicht. Grund: Mikrofonverstärker können einen klanglichen Einfluss haben, viele Techniker und Musiker haben ihre Lieblings-Preamps, diese Freiheit will man dem Anwender lassen.
Baut man hingegen Kondensatormikros für eine Zielgruppe, die möglicherweise keine Mikrofoneingänge hat und daher gern gleich Line-Pegel hätte (den man z.B. an ein UCA 202 anschließen könnte), dann kann man es so konstruieren, dass der Vorverstärker neben seiner Impedanzwandlerfunktion außerdem noch den Ausgangspegel 30 oder 40 dB auf Line anhebt. Kann, muss nicht.
Jede nachträgliche Pegelanhebung nach der Digitalisierung endet mit einem verrauschten Signal (außer du nimmst sehr gute Wandler, aber die gibt’s nicht für 24 €). Die 16-bit-Wandler des UCA 202 haben rechnerisch eine Systemdynamik von 96 dB; wenn du das Signal softwareseitig 60 dB anhebst, hast du schon das Quantisierungsrauschen bei −36 dB, dazu kommt noch das Rauschen, das das Eingangssignal des Wandlers schon mitbringt. Deshalb musst du schon vor dem Wandler dafür sorgen, dass orntlich Pegel mit orntlich Rauschabstand vorliegt. Dabei hilft ein fähiger Mikrofoneingang, den du z.B. in Audiokisten wie Focusrite Scarlett findest (wäre mein Tipp, die Dinger sind klasse und laufen an Linuxen out of the box). Puh, noch ein Linux-Bezug gefunden, der Post kann drinbleiben.
--ks
Hier so: Debian Stable/Sid (nach Laune) – KDE Plasma – Lenovo Thinkpad T470p – i7-7700HQ – 32GB RAM