[gelöst] keine LAN Verbindung mehr nach upgrade auf bullseye

[Tintom]

Nach Kaltstart --> LAN-Verbindung
Nach Reboot --> keine LAN-Verbindung

Ein Cold/Warm-Boot Problem spricht in der Tat weniger für ein Konfigurationsproblem eines Dienstes sondern eher was tiefer liegendes. Das Verhalten kenne ich nur wenn mehrere OS installiert sind (Klassiker: Windows wird gestartet, Hardware funktioniert, Reboot, Linux wird gestartet -> Hardware funktioniert nicht). Sind mehrere Systeme bei dir gleichzeitig installiert?

mit Kernel 5.13, da läuft alles problemlos.

Der Kernel ist bei Debian zur Zeit in experimental. Wenn du magst, kannst du den mal installieren und schauen, ob sich die Situation bei dir bessert.

[wurst10]

Ein Cold/Warm-Boot Problem spricht in der Tat weniger für ein Konfigurationsproblem eines Dienstes sondern eher was tiefer liegendes. Das Verhalten kenne ich nur wenn mehrere OS installiert sind (Klassiker: Windows wird gestartet, Hardware funktioniert, Reboot, Linux wird gestartet -> Hardware funktioniert nicht). Sind mehrere Systeme bei dir gleichzeitig installiert?

Ja, aber kein Windows. Hatte auf diesem Rechner immer 2 identische Arch Linux stable und 2 identische Debian stable installiert,
falls es mal bei einem Probleme geben sollte, habe ich genug Back Optionen. Übrigens auf meinem Office Rechner (vor 2 Monaten zusammen geschraubt) ist auch ein Realtek Netzwerk-Chip, da läuft Windows10 und Bullseye problemlos, nur der 7 Jahre alte HTPC (mein stromsparender Internet-Surf Rechner) hat mit Bullseye nun diese Symptomatik. Arch Linux läuft wie gewohnt auf beiden Partitionen.

Der Kernel ist bei Debian zur Zeit in experimental. Wenn du magst, kannst du den mal installieren und schauen, ob sich die Situation bei dir bessert.

Heute habe ich Zeit zu experimentieren, die Kernel 5.10 und 5.11 produzieren die beschriebene Symptomatik, den 5.13 muss ich noch probieren.


EDIT1:
Die Installation (nach einem Kaltstart) mit "firmware-bullseye-DI-rc3-amd64-netinst.iso" funktioniert nicht. Es wird normal gebootet,
Netzwerkerkennung per dhcp schlägt fehl, manuelles einrichten scheint zu funktionieren (zumindest kommt keine Fehlermeldung),
Installer läuft bis zu dem Punkt "linux-image.510.0-8" wird geholt, Basis-System wird installiert.

Bei (Softwareauswahl) Spiegelserver wählen ist dann Schluss, wird nicht gefunden bzw. die LAN-Verbindung ist weg.
Shell aufrufen und dhclient oder dhcpcd aufruf kennt er nicht. Ping 192.168.178.1 (Fritte) zeigt auch nix an.

Na das wird ein Spass, wenn alle die noch alte Realtek LAN-Chips der Reihe r8168+r8169 haben auf Bullseye upgraden.
Mir fällt keine Lösung ein, auch (X)ubuntu zeigt die selbe Symptomatik nach Installation,
komischerweise findet die (X)ubuntu-Live-cd aber eine LAN-Verbindung.


EDIT.2:
Da ich atm Arch Linux nutze, habe ich mal die Netzwerkkarte identifiziert:

Code: Alles auswählen

[htpc@j2900sda1 ~]/$ lspci -nnk | grep -i -A2 net
36:03:00.0 Ethernet controller [0200]: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabit Ethernet Controller [10ec:8168] (rev 11)
37-	Subsystem: ASRock Incorporation Motherboard (one of many) [1849:8168]
38-	Kernel driver in use: r8168

Die Lösung scheint also zu sein das Paket r8168-dkms zu installieren:
https://forums.debian.net//viewtopic.php?f=7&t=149173
https://forums.debian.net/viewtopic.php?f=5&t=149007
Mal schauen ob ich das mit dem installierten Basis-System hinkriege.

[ray66]

Die Lösung scheint also zu sein das Paket r8168-dkms zu installieren:

Ich hatte vor einiger Zeit ein Problem mit der LAN-Verbindung, das ich zunächst nur durch die Verwendung von r8168-dkms lösen konnte. Ich habe es dann aber doch noch mit dem Standard-Kernel-Modul r8169 und einer bestimmten Einstellung im Network-Manager hinbekommen. Leider habe ich mir diese Lösung damals nicht notiert, aber ich denke es war die Einstellung "Verbindungsaushandlung", die ich auf "Ignorieren" gesetzt habe.

[wurst10]

Die Lösung scheint also zu sein das Paket r8168-dkms zu installieren:

Ich hatte vor einiger Zeit ein Problem mit der LAN-Verbindung, das ich zunächst nur durch die Verwendung von r8168-dkms lösen konnte. Ich habe es dann aber doch noch mit dem Standard-Kernel-Modul r8169 und einer bestimmten Einstellung im Network-Manager hinbekommen. Leider habe ich mir diese Lösung damals nicht notiert, aber ich denke es war die Einstellung "Verbindungsaushandlung", die ich auf "Ignorieren" gesetzt habe.

Das war ein altes Problem, dass man tatsächlich so (autoneg=false) lösen konnte.
Leider sind ab Kernel 5.10 andere Treiber für Realtek der Standard und dieser funktioniert eben nicht mehr mit den Modellen der Reihe r8168+r8169.
Die Lösung wäre wohl das Paket r8168-dkms zu installieren und den Standardtreiber des Kernels zu "blacklisten".

Dazu bräuchte man ein installiertes System, aber ohne LAN-Verbindung keine Installation.
Werde jetzt mal die weekly-build DVD (debian-live-testing-amd64-xfce+nonfree.iso) ausprobieren, das müsste zumindest das nötigste liefern.


EDIT:
Die Installation mit der "weekly-build DVD" (debian-live-testing-amd64-xfce+nonfree.iso) hat nach einem Kaltstart funktioniert.
Die fertige Installation (Kernel 5.80) findet mit NetworkManager eine LAN-Verbindung, auch mit Kernel 5.10 gibt es eine LAN-Verbindung.

Wahrscheinlich sind die "weekly-build" Bullseye net-install.iso (auch die firmware-non-free-iso) fehlerhaft.
Das erklärt allerdings nicht warum die Xubuntu 20.04 Live-cd die selbe Symptomatik produzierte.
Nach einem Reboot, produziert auch die "weekly-build DVD" (debian-live-testing-amd64-xfce+nonfree.iso) diesen Fehler.
Irgendwas ist da falsch konfiguriert.

[wurst10]

Mal ganz ohne Netzwerkmanager, nur mit systemd.

1. Vorbereiten
In der /etc/resolve.conf sollte das Gateway des Routers stehen: 192.168.0.1
Die /etc/network/interfaces darf _keinen_ Inhalt haben.
Da DHCP über systemd läuft, braucht auch kein Paket dhcpcd5 oder ähnliches installiert sein.

2. Kabel-Verbindung einrichten
In /etc/systemd/network eine Datei 60-kabel.network erstellen:

[Match]
Name=e*

[Network]
DHCP=yes

e* deswegen, damit auch andere Standardnamen passen.

Services starten bzw. prüfen:
systemctl enable systemd-networkd
systemctl enable systemd-resolved

Ich gehe davon aus, daß in /etc/init.d keine Netzwerkscripte liegen und daher auch der Service networking.service disabled ist.
Es muß der Service systemd-networkd laufen, damit auch die Abfragen mit networkctl funktionieren.

Nach einem Reboot sollte die Kabelverbindung laufen.

Wenn Du das Wlan ebenfalls mit systemd starten willst, sage kurz Bescheid.
Dann stelle ich den Ablauf auch hier ein.

@KP97
Vielen Dank, das hat funktioniert.

Leider war ich so "schlau" eine weitere Baustelle zu bearbeiten und exakt die selbe Symptomatik zu erzeugen wie mit NetworkManager,
dieser Fehler wurde vor jedem reboot angezeigt:

Failed to start Set console font and keymap.

Code: Alles auswählen

journalctl -b
Aug 16 07:47:38 debian systemd[1]: Failed to start Set console font and keymap.

Das sollte den Fehler beheben:

Code: Alles auswählen

sudo systemctl restart console-setup.service

Hat es auch, die Fehlermeldung war weg...

Aber die alte Symptomatik war wieder da, dieses mal mit systemd-networkd
Kaltstart --> LAN-Verbindung
Reboot --> keine LAN-Verbindung

Gelöste wurde das Problem durch einen Kaltstart und:

Code: Alles auswählen

systemctl restart systemd-networkd
systemctl restart systemd-resolved

Jetzt scheint es nach ca. 20 Reboot- und Kaltstart-tests, zuverlässig mit "systemd-networkd" zu funktionieren
und ich spare sogar noch ein paar MB phys. Speicher. Jedenfalls ist der Kerneltreiber r8168+r8169 nicht das Problem gewesen.
Warum Xubuntu, MXlinux usw. und die Bullseye-net-install-isos keine dhcp Verbindung finden erklärt das allerdings nicht.
Vielleicht ist etwas im NetworkManager falsch konfiguriert.

[KP97]

Jetzt scheint es nach ca. 20 Reboot- und Kaltstart-tests, zuverlässig mit "systemd-networkd" zu funktionieren...

Na prima, wenn Du auch Wlan über systemd managen willst, sag Bescheid.
Du kannst auch die Namen ändern wenn Du willst. Ich habe eth0 und wlan0 vergeben, wie früher auch. Kann man sich einfach besser merken.
Netzwerk mit systemd funktioniert äußerst zuverlässig, ich mache das schon seit Jahren ohne Probleme.

[wurst10]

Na prima, wenn Du auch Wlan über systemd managen willst, sag Bescheid.
Du kannst auch die Namen ändern wenn Du willst. Ich habe eth0 und wlan0 vergeben, wie früher auch. Kann man sich einfach besser merken.
Netzwerk mit systemd funktioniert äußerst zuverlässig, ich mache das schon seit Jahren ohne Probleme.

Danke, ich bin glücklich mit der LAN-Verbindung, wlan nutze ich mit dieser Debian Partition nicht.

Achja, vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass die aktuellen bullseye net-install-isos, den Debian installer verwenden,
der wiederum die beschriebenen Probleme macht. Die "debian-live-testing-amd64-xfce+nonfree.iso" nutzt,
wenn man aus dem Live-System heraus installiert, den Calamares Installer.

Der bietet leider keinen Expert-Modus und installiert viel obsoleten kram, aber die Uninstallorgie nehme ich gerne in Kauf wenn es dafür läuft.
Nutzt man den Debian Installer der "debian-live-testing-amd64-xfce+nonfree.iso" im bootmenü, bekommt man auch keine LAN-Verbindung.

[tscott]

Hallo Guten Abend,

ich habe das Problem wohl auch wenn ich auf Bullseye gehe (siehe meinen eigenen Thread). Diesen habe ich zu spät gesehen. Ich muß allerdings gestehen dass ich die Lösung hier in diesem Thread nicht verstehe. Was muß man tun damit der alte Realtech Chip 8168 auch mit Bullseye funktioniert?

Ich habe allerdings den r8168 schon vorher - also bei Buster - drauf gehabt. Bei mir ist das also noch ein bisschen anders und ich habe - entgegen wie der Threadersteller hier - permanent keine Ethernetverbindung nach dem Full-Update.

Ciao
Tom