Sorry, Java Klobberei muß jetzt nicht sein.
Und sorry das noch einmal hoch zu holen, aber das folgende Problem füllt laut Google seit nun mehr als 5 Jahren etliche Forenthreads. Habe zwar keine wirkliche Lösung, aber wenigstens eine Ursache gefunden. Also: Ich habe mal meinen alten Pentium II beigeholt (Siemens Nixdorf Xpert 7800, Marken PC aus 1998) und die Debian 8 Festplatte reingeschoben. Pentium II ist nun wirklich i686 pur, und man sollte glauben, daß ein i586 spezifiziertes Betriebssystem wie Debian 8 i586 wenigstens auf i686 uneingeschränkt lauffähig wäre. Das ist es leider nicht. Beim Start von KDE läuft es bis zum Splash Screen, dann bricht der Boot ab und ich bekomme in einem X-Terminal die folgende vieldiskutierte Meldung:
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root@Debian-8:~# Could not start ksmserver, Check your installation
Das ist einigermaßen verwirrend, weil "ksmserver" als Solches in keinem Paket angeboten wird, sodaß man die Fehlermeldung nicht zuordnen (oder gar beseitigen) kann, zumindest nicht mit "einfachen Mitteln". Also fahre ich alles X herunter, finde mich im Konsolen Modus wieder (den ich als alter DOS Hacker mag
![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)
und tippe:
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root@Debian-8:~# ksmserver
root@Debian-8:~# The current CPU does not support SSE
Das ist durchaus korrekt, der Pentium II hatte nunmal keine SSE Unit. Die gibt es in der Intel Welt erst ab Pentium III. Das eigentliche Problem dürfte damit geklärt sein, die Software ist einwandfrei, wie ein Wechsel der Festplatte in andere Hardware beweist, hier ist die CPU schlichtwegs zu schwach. Das ist ein Hardwareproblem. Will das einfach mal mitteilen, falls noch einmal jemand mit dem Problem ankommt.
Ansinsten, LXDE läuft, Iceweasel läuft (in Grenzen, schlechter als auf einem AMD K6), man hat ein aktuelles Betriebssystem und einen zeitaktuiellen Browser und kommt mindestens bis ins Debian Forum, um sich Rat zu holen. Das ist doch schonmal was.
Es verbleibt das Problem der etwas unsauberen Deklarierung von Linux Software, wie bereits angesprochen. Das ist, wie bereits gesagt, sicherlich kein reines Debian Problem, aber ziemlich "Scheiße", Falls Du i586 tatsächlich auf i586 installierst und nach Stunden feststellst, daß die Deklaration schlichtwergs erlogen war. i586, wie deklariert, ist Debian 8 sicherlich nicht, es ist nicht einmal mehr i686. Auch für Software Entwickler ist so etwas sehr ärgerlich. Man könnte ja i686 compilieren und Performance Vorzüge geben, aber es ist nunmal ein i586 Betriebssystem, also compilieren "ehrliche" Entwickler tatsächlich auf i586, und haben hinterher in Sachen Performance das Nachsehen bzw. werden kritisiert. Wer hingegen bewußt lügt, genießt den Vorzug, solange man es nicht wirklich mal auf Spezifikation prüft.
Also, liebe Leute, deklariert Eure Compilations doch bitte genau so, wie sie compiliert wurden.
Ich wurde in weiter oben als "ungelernter Anfänger" beschimpft (habe studiert, bin tatsächlich kein Lehrberufler) als ich für eine "Mischcompilation" plädiert habe. Nun, lliebe Leute, hier ein paar "Benchmarks", aufgenommen mit der Freeware "memtest86" in Version 4.0:
"Echtes" Intel i586, Pentium MMX mit 166 MHz auf Board Gigabyte GA-586 HX, mit Intel Chipsatz, 512 KB Cache, nacgerüstetem TAG-RAM und immerhin 128 MB RAM, BIOS Datum 21.08.1996:
Datendurchsatz Hauptspeicher = 145 MB /sec. (PS/2 RAM)
Auf diesem Rechner laufen bei mir Caldera Open Linux oder SuSE 9.1 und der kann durchaus Büroanwendungen oder z.B. MP3 Wiedergabe. Das Board gilt als eines der Besten Sockel 7 Boards (wenn der Dallas Chip noch funktioniert ...) aber für HD-Video usw. ist das bei allem gebührenden Verhalt schlichtwegs zu langsam.
Der bereits erwähnte
Pentium II (350 MHz), echtes Intel i686, im Siemens Xpert (BIOS Datum 19.06.1998, etwa 2 Jahre jünger) kommt immerhin auf
Datendurchsatz Hauptspeicher = 259 MB /sec. (DIMM 168 RAM)
Das ist in etwa 2 Jahre jünger und in etwa doppelt so schnell. Auch damit kann man sehr gut MP3 hören, auch eine 96/24 Soundkarte geht hier, und "Iceweasel" läuft durchaus flüssig bis zum Absturz wegen zu kleiner CPU.
"Falsches i586" wäre z.B. mein bereits mehrfach erwähnter K6 Rechner.Bei BIOS Datum 31.12.1999 (smile, ist wirklich so) bringt er es immerhin auf
Datendurchsatz Hauptspeicher = 288 MB /sec.(DIMM 168 RAM)
Das DFI K6-BV3+ ist eines der schnellstern Sockel-7 Boards und auch gefühlt schneller als ein Pentium II. Man kann damit auch noch Heute ganz gut internetten, und ich habe eine ausgesprochene High End Soundkarte drin. Video, naja, mit VLC Version "Goldeneye" und vielleicht in Auflösung 320 * 240 ist es tatsächlich noch flüssig.
Zum Vergleich: Pentium IV Prescott Hyper Threading (virtuelle Doppel CPU) 3 GHz auf Board Elitegroup PF 1 Photon (in zartem Lila und mit vielen blinkenden LED) mit Intel Springdale Chipsatz und 2 GB RAM im Tile Mode (paarige RAM)
Datendurchsatz Hauptspeicher = 2326 MB /sec.(Tile Mode, DDR-1 400 und CAS 2,5-3-3-8)
Das ist (auch gefühlt) in etwa zwehnmal schneller als i686 bei einem (inoffiziellen) BIOS Datum 14.11.2003 ist das Board geratemal 2 bis 3 Jahre jünger.
Zum Vergleich: AMD Athlon 64 3200+ (Venice Kern) mit real 2 GHz auf Asrock ALiveNF6G-DVI (Sockel AM 2) mit 1 GB DDR-2 (533) RAM, BIOS Datum 26.09.2006:
Datendurchsatz Hauptspeicher = 1692 MB /sec.
DDR-2 wurde oft belächelt, gefühlt ist die 64 Bit Maschine durchaus auf Pentium IV Niveau, aber wehe, man mißt es nach, dann wird es arg peinlich.
Zum Vergleich: Intel Core Duo E 5700 2 mal 3 GHz auf Asrock G 41 MH mit 2 Stück "Corsair" High End DDR-3 Speichern je 4 GB und im schnellen Paarmodus:
Datendurchsatz = 3402 MB /sec. (Tile-Mode, 64 Bit, DDR-3)
Bei einem BIOS Datum 08.06.2011 ist das Board beinahe noch "aktuell" und fast 10 Jahre jünger als der Pentiuum IV aus zuvor. Befeuert mit gleichem Linux Betriebssystem geben sich die beiden Rechner nicht viel, allenfalls bei wirklich prozessorlastigen Anwendungen wie z.B. dem Recodieren von Video ist das aktuelle Board tatsächlich merklich schneller.
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Hardware Bindung ist zwar garnicht Linux-Alike, doch es verbleibt der Wunsch bezüglich hardware optimierter Linux Versionen. Nee, mit wirklich i586 optimiertem Linux ohne Ballast wie PCI-E oder USB 3 usw. im Kernel kann man auch noch Heute Büro und internetten und wirkliches High End Audio. Sofern es denn endlich mal wirklich endlich mal stabil wird.
Und Video und Recodieren macht auf solchen Maschinen keinen Sinn. Und warum sollten die Software Entwickler ihre Binaries denn nicht ehrlich deklarieren dürfen ?
Nach mittlereile rund 25 Debian 8 Installationen möchte ich bei allem gebührenden Verhalt (GPL Haftungsausschluß) einen Intel Pentium III /800 (1999, geprüft mit Siemens T-Bird) oder einen AMD Athlon XP ab Thoroughbred 1600+ (ca. 2002, auf DFI Board) als Minimum angeben. i586 ist das sicherlich nicht, aber auch schon 12 bis 15 Jahre alt, und noch immer massiv und preisgünstig auf dem Gebrauchtmarkt zu finden.
Daß noch ältere CPU auch nicht schlecht waren, steht außer Frage. Schon mit einem IBM XT aus 1982 konnte man prima BBS und Fidonet machen, Textverarbeitung und nächtelang Tetris spielen, usw.
Gab / Gibt es eigentlich unixioiide Betriebssysteme für 8088 oder 80286 ? Ist ja nur ne Frage ...