Der Linux-Desktop wird schneller

Welches Modul/Treiber für welche Hardware, Kernel compilieren...
storm
Beiträge: 1581
Registriert: 01.05.2004 13:21:26
Lizenz eigener Beiträge: MIT Lizenz
Wohnort: DE

Re: Der Linux-Desktop wird schneller

Beitrag von storm » 23.11.2010 07:59:35

Harakiri hat geschrieben:Was der Zen Kernel jedoch hat ist bfs. Das habe ich als Standard aktiviert und habe den Eindruck, dass es dem Desktop in Sachen Latenzzeit hilft. Und es ist wohl deswegen bemerkbar, weil das Notebook öfter an seine Belastungsgrenze gerät, und die Ansprechbarkeit der geöffneten Anwendungen dabei besser ist. Bei einem Multicore-System mit vernünftiger Ramgröße dürfte bfs dagegen wohl eher nicht so ins Gewicht fallen. In diesem Zusammenhang beziehe ich mich auf storms ad hoc-test mit bfs.
Doch, BFS hilft auch bei smp-Systemen. In der Anfangszeit nach der Vorstellung durck Kolivas war der Effekt noch dramatischer. Da aber viele gute "Einflüsse" vom BFS in die Entwicklung von CFS zurück geflossen sind, ist der Unterschied nicht mehr so stark, aber immer noch da. Ich hatte den eine ganze Zeit lang im Einsatz, bin allerdings irgendwann wieder zum Normalen zurück.
@Harakiri: in deinem Fall dürfte mehr Speicher eindeutig den größten Effekt haben.
ralli hat geschrieben:Hmm, ich verfolge diese Diskussion eher mit einem schmunzeln. Es erinnert mich daran, das emsig an der Start- und Bootzeit gearbeitet wurde.
Im Gegensatz zur Startzeit betrifft eine Verbessserung der Latenzzeiten alle (Desktop-)User und wahrscheinlich nicht nur die. Und wenn die kernel-devs dadurch glücklicher werden, weil sie nebenbei (parallel zum kernel bauen) eben doch noch Mails schreiben oder lesen können, dann hat das auf jeden Fall einen Mehrwert. :)

ciao, storm
drivers/ata/libata-core.c: /* devices which puke on READ_NATIVE_MAX */

agaida
Beiträge: 16
Registriert: 12.10.2010 15:46:39
Wohnort: Bielefeld
Kontaktdaten:

Re: Der Linux-Desktop wird schneller

Beitrag von agaida » 23.11.2010 10:37:21

Harakiri hat geschrieben:Was der Zen Kernel jedoch hat ist bfs. Das habe ich als Standard aktiviert und habe den Eindruck, dass es dem Desktop in Sachen Latenzzeit hilft. Und es ist wohl deswegen bemerkbar, weil das Notebook öfter an seine Belastungsgrenze gerät, und die Ansprechbarkeit der geöffneten Anwendungen dabei besser ist. Bei einem Multicore-System mit vernünftiger Ramgröße dürfte bfs dagegen wohl eher nicht so ins Gewicht fallen. In diesem Zusammenhang beziehe ich mich auf storms ad hoc-test mit bfs.
.
BFS hat auch seine Berechtigung bei etwas größer ausgebauten Systemen. Kernel kompilieren (oder was anderes großes) mit -j8 und nebenbei ohne Ruckeln und spürbare Verlangsamung arbeiten ist problemlos auf meiner Maschine möglich. Laut Colivas ist die Grenze so bei 16 Kernen zu sehen, dann skaliert CFS besser. Also wird es bei einem 6-Kerner mit HT so langsam eng. Da das aber in diesem Jahr noch nicht Desktop-Standard ist, haben wir noch ein wenig Zeit, uns am BFS zu erfreuen. Der 2.6.33-ck war der erste Kernel, der mir ein lautes Wow auf einem 965/8G entlockte. So was hatte ich bis dahin nicht gesehen oder besser auch im täglichen Arbeiten gefühlt. Die Latenz war göttlich, der Verlust an Durchsatz war praktisch nicht spürbar. Ich hatte ein Grinsen wie eingebügelt beim Testen und das hat sich nicht geändert ;) Die neueren Kernel haben zum Glück nachgezogen, was jetzt dieser Patch bringt, wird man sehen und fühlen im Wortsinn. Auf jeden Fall ist das ein Schritt in die richtige Richtung.
Alle meine Beiträge stehen unter WTFPL

Antworten