Es ist also "völlig falsch", weil ein gefundenes Gegenbeispiel dafür herhalten kann. Soviel zu "absoluten" Wahrheiten.user8111 hat geschrieben:13.10.2024 11:05:39Es ist auch völlig falsch, dass ältere Menschen das nicht könnten, wie die Linux-Oma hier zeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=YVI6SCtVu4c
Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
Douglas Adams
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. „Besser“ kriegt Trump das auch nicht hin.user8111 hat geschrieben:Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten sie damals? "Dann geht doch nach drüben!"
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Mit 68er meine ich ja nicht alle dieser Generation, sondern "die Hippies" Die, die heute meckern haben damals gern gegen die Hippies gewettert als diese die Beschleunigung kritisierten.Chameleon hat geschrieben:13.10.2024 12:43:13du weißt aber schon, dass die "68er" die Senioren von heute sind?
Zuletzt geändert von user8111 am 13.10.2024 14:59:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh_doch_nach_dr%C3%BCbenfischig hat geschrieben:13.10.2024 13:28:47Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens. „Besser“ kriegt Trump das auch nicht hin.user8111 hat geschrieben:Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten sie damals? "Dann geht doch nach drüben!"
"In Westdeutschland wurde die Aufforderung als stereotype Antwort auf kritische Anfragen an die Verhältnisse im eigenen Land geäußert, um einer Diskussion auszuweichen und um Kritikern Sympathien mit den DDR-Verhältnissen zu unterstellen."
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Das Problem bei unseren Senioren (und vielen anderen) sind nicht mangelnde kognitive Fähigkeiten. Wer Demenz hat, der ist ein ganz anderer Fall und hat ganz andere Probleme. Das Problem ist der Widerwille sich damit zu befassen. "Keine Lust" ist aber etwas, was diese Generation nie als Ausrede hat gelten lassen.Livingston hat geschrieben:13.10.2024 12:50:06Es ist also "völlig falsch", weil ein gefundenes Gegenbeispiel dafür herhalten kann. Soviel zu "absoluten" Wahrheiten.
https://www.youtube.com/watch?v=5vhNW9kk62s
Ziemlich erschreckend was? Haben viele schon verdrängt.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Darf ich daran erinnern, dass es zu Zeiten der 68er das Internet noch nicht einmal in den Ansätzen gab ?user8111 hat geschrieben:13.10.2024 11:05:39Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten sie damals? "Dann geht doch nach drüben!" oder "Wir können uns nicht abhängen lassen, der Zug rollt und wir dürfen nicht stehen bleiben!"
Diese Generation (die meisten dürften nicht mehr leben) für die heutige hemmungslose Digitalisierung verantwortlich zu machen liegt wohl an der Tatsache, dass du die damaligen Ereignisse nur aus fragwürdigen Postillen bzw. damaligen
Propaganda Sendungen aus dem öffentlichen Rundfunk kennst.
Du vergisst dabei, dass es in den (meisten) Ländern auch noch Parlamente gibt, die oft einen entscheidenden steuerndenuser8111 hat geschrieben:13.10.2024 11:05:39Die Welt dreht sich weiter, wir leben im Kapitalismus und es ist nun mal so, dass es in diesem System kein Anrecht darauf gibt, ewig weiter alte Technik nutzen zu können. Egal ob dass die Postkutsche ist, die Lohntüte oder eben "alles auf Papier".
Einfluss auf die Art und Weise sowie Umfang der Digitalisierung nehmen können, und dies auch tun.
ÖPNV ist fast zu 100 % Sache der öffentlichen Hand, ebenso wie das Gesundheitswesen und die Energiepolitik.
Außerdem möchte ich daran erinnern, das das Bargeld gem. dem "Gesetz über die Deutsche Bundesbank
§ 14 Notenausgabe" der Euro das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel ist.
Dein Argument, "wir leben halt im Kapitalismus" impliziert einen völlig kritiklose Einstellung zu den hier thematisierten
Entwicklungen. Damit machst du dasselbe, was du deinen sicher nicht bekannten 68er vorwirfst.
Man darf die Entwicklungen aber doch noch kritisieren
Das ist nun der Gipfel der Ignoranz, Dämlichkeit und Menschenfeindlichkeit.user8111 hat geschrieben:13.10.2024 11:05:39Außerdem verfügen die Senioren doch über beachtliche Ersparnisse. Warum legen sie nicht zusammen und geben den Unternehmen ein paar Millarden für die Beibehaltung alter Technik? Im Kapitalismus regelt der Markt und wenn Firmen bare Münze sehen ist sicher was möglich.
Sieh dir mal die Statistik an: 23 % der Deutschen Bevölkerung sind armutsgefährdet.
Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffenen Bevölkerung in Deutschland
Was sagst du diesen ca. 20 Millionen
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Darf ich daran erinnern, dass dies die Logik des Kapitalismus an sich ist? Und man die Entwicklung auch durchaus vorhergesehen hat?thunder11 hat geschrieben:13.10.2024 14:31:41Darf ich daran erinnern, dass es zu Zeiten der 68er das Internet noch nicht einmal in den Ansätzen gab ?
Diese Generation (die meisten dürften nicht mehr leben) für die heutige hemmungslose Digitalisierung verantwortlich zu machen liegt wohl an der Tatsache, dass du die damaligen Ereignisse nur aus fragwürdigen Postillen kennst.
Karl Marx:
"Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen."
Degenhardt "Progressiv, Dynamisch, mit Phantasie" - https://www.youtube.com/watch?v=I_0Y4Nhiut4 (unbedingt anhören!):
"linksliberal und weg mit den alten zöpfen. ja, mein lieber, jetzt kommen die 70er jahre, die 80er. was meinen sie was da los ist?
Da zählt nur noch Leistung, Leistung und nochmals Leistung!
wir müssen den anschluß kriegen und sie, hören sie zu, ihr wollt euch drücken, so die bequeme tour! ne, ne, mein lieber, die welt von morgen, die ist PROGRESSIV DYNAMISCH MIT FANTASIE ABER SACHLICH [...] die zeit der Postkutschen, Barrikaden und Klassenkämpfe, die ist vorbei!
und was habt ihr denen denn schon zu bieten, wenn ihr mal am drücker seid?
Das ganz große schweigen! Wer von euch kann denn einen computer füttern? ihr kelten!
Ihr wollt die massen befreien? wovon denn? Von kühlschränken, eigenheimen und autos?
ne, mein lieber, die wissen bescheid! die blasen euch einen! ihre massen, die wollen geleitet werden und ihre ruhe haben! und das bieten wir. die industrie schafft ganze armeen von
Sozialpartnern und Verbrauchern
und im übrigen kann hier ja jeder machen, was er will!
ihr, mein lieber? Im jahre 2000 wird keiner mehr von euch sprechen.
da gibt es vielleicht schon riesen städte unter wasser, da leben menschen in riesen muscheln, kolonien auf mars und mond
auf zu den sternen! beeindruckt euch das denn denn gar nicht? das macht doch spaß!
PROGRESSIV DYNAMISCH MIT FANTASIE ABER SACHLICH"
Und du vergisst, dass die Kommunen pleite sind und auch hier sparen angesagt ist. Die neoliberale Logik entzieht sich keinem Bereich.Du vergisst dabei, dass es in den (meisten) Ländern auch noch Parlamente gibt, die oft einen entscheidenden steuernden
Einfluss auf die Art und Weise sowie Umfang der Digitalisierung nehmen können, und dies auch tun.
Wer beleidigt, sagt mehr über sich selbst als über die andere Person. Das sieht man bei deiner Person besonders. Erbärmlich, aber seis es drum, weiter in der Argumentation:Das ist nun der Gipfel der Ignoranz, Dämlichkeit und Menschenfeindlichkeit.
Sieh dir mal die Statistik an: 23 % der Deutschen Bevölkerung sind armutsgefährdet.
Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffenen Bevölkerung in Deutschland
Was sagst du diesen ca. 20 Millionen
a) Sind oder waren diese 20 Millionen denn Kapitalismus-Gegner? Fordern Sie mehr soziale Gerechtigkeit? Wenn das so wäre, hätten wir andere Wahlergebnisse. Das sage ich ja oben. Statt mehr soziale Gerechtigkeit zu fordern, was haben sie skandiert "Geh doch nach drüben!" Und was sagt Degenhardt? "ne, mein lieber, die wissen bescheid! die blasen euch einen! ihre massen, die wollen geleitet werden und ihre ruhe haben! "
b) Ich sprach von "Zusammenlegen". Einer für alle und alle für einen
Zuletzt geändert von user8111 am 13.10.2024 15:02:52, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Du hast meinen Beitrag offensichtlich auch im Nachhinein noch nicht verstanden:Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten sie damals? "Dann geht doch nach drüben!"
Als Spät-68er: Nicht wir forderten von Alt-Nazis (die gab's damals zuhauf, und noch nicht im Rentenalter) „nach drüben“ zu gehen, sondern umgekehrt wurden wir von selbigen aufgefordert, die BRD zu verlassen.
Irgendwie lohnt diese Auseinandersetzung nicht. Du „argumentierst“ derart verquer, dass man dem mit Logik wohl nicht beizukommen vermag. Punkt.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
@Thunder11: Danke, Dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
@user8111: Du erzählst da etwas von anderen Wahlergebnissen. Das Video mit dieser Digital-Oma was Du verlinkt hast ist ein schönes Beispiel für die Propaganda/Gehirnwäsche die uns von interessierten Kreisen täglich verpasst wird. Die durchblickt kaum einer, nur ganz kritische Geister auf Anhieb, jemand wie ich hat da fast 50 Jahre für gebraucht. Da hast Du einen Grund für diese Ergebnisse.
@user8111: Du erzählst da etwas von anderen Wahlergebnissen. Das Video mit dieser Digital-Oma was Du verlinkt hast ist ein schönes Beispiel für die Propaganda/Gehirnwäsche die uns von interessierten Kreisen täglich verpasst wird. Die durchblickt kaum einer, nur ganz kritische Geister auf Anhieb, jemand wie ich hat da fast 50 Jahre für gebraucht. Da hast Du einen Grund für diese Ergebnisse.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Ich denke, du hast mich falsch verstanden.fischig hat geschrieben:13.10.2024 14:59:25Als Spät-68er: Nicht wir forderten von Alt-Nazis (die gab's damals zuhauf, und noch nicht im Rentenalter) „nach drüben“ zu gehen, sondern umgekehrt wurden wir von selbigen aufgefordert, die BRD zu verlassen.
Mit
meinte ich:Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten sie damals? "Dann geht doch nach drüben!"
"Als die 68er vor zu viel "Beschleunigung" warnten, was sagten DIE LEUTE damals? "Dann geht doch nach drüben!"
Alles andere würde ja auch keinen Sinn ergeben.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Ich bin gespannt. Welche Propaganda/Gehirnwäsche meinst du genau?rhHeini hat geschrieben:13.10.2024 15:07:55@user8111: Du erzählst da etwas von anderen Wahlergebnissen. Das Video mit dieser Digital-Oma was Du verlinkt hast ist ein schönes Beispiel für die Propaganda/Gehirnwäsche die uns von interessierten Kreisen täglich verpasst wird. Die durchblickt kaum einer, nur ganz kritische Geister auf Anhieb, jemand wie ich hat da fast 50 Jahre für gebraucht. Da hast Du einen Grund für diese Ergebnisse.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Ich werde demnächst 70. Kognitive Defizite sind, so hoffe ich wenigstens , nicht mein Problem. Aber mit zunehmendem Alter rückt die Endlichkeit des eigenen Lebens immer stärker in mein Bewusstsein und lässt sich nicht mehr verdrängen. Ich will nicht einen Großteil der mir verbleibenden Zeit dem Erlernen digitaler Innovationen opfern. "Keine Lust" ist allenfalls eine sehr oberflächliche Bezeichnung dieser tastenden Neuorientierung.user8111 hat geschrieben:13.10.2024 14:25:58Das Problem bei unseren Senioren (und vielen anderen) sind nicht mangelnde kognitive Fähigkeiten. Wer Demenz hat, der ist ein ganz anderer Fall und hat ganz andere Probleme. Das Problem ist der Widerwille sich damit zu befassen. "Keine Lust" ist aber etwas, was diese Generation nie als Ausrede hat gelten lassen.
https://www.youtube.com/watch?v=5vhNW9kk62s
Kinder verstehen oft intuitiv, worauf es im Leben wirklich ankommt. Nach einem Erwachsenenleben voller Arbeit, Ehrgeiz, Anpassung, Pflichten und Fremdbestimmung müssen manche von uns dann erst alt werden, um – unter dem Zwang der Endlichkeit – wieder einen Blick auf die wichtigen Dinge zu bekommen. Bevor es zu spät ist.
Und statt der ewigen YouTube-Filmchen darf es jetzt mal zur Abwechslung ein passender Cartoon von Michael Leunig sein:
https://leunig.com.au/images/galleries/ ... device.jpg
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Mal ganz emotionslos gesprochen (ohne es böse zu meinen):Huo hat geschrieben:13.10.2024 15:30:33Aber mit zunehmendem Alter rückt die Endlichkeit des eigenen Lebens immer stärker in mein Bewusstsein und lässt sich nicht mehr verdrängen. Ich will nicht einen Großteil der mir verbleibenden Zeit dem Erlernen digitaler Innovationen opfern. "Keine Lust" ist allenfalls eine sehr oberflächliche Bezeichnung dieser tastenden Neuorientierung.
Nun, mein lieber, es war in jüngeren Jahren genug Zeit zum Lernen da.
Ich kenne viele Menschen um die 70 in meinem Verwandtenkreis und die sind technisch alle fit genug. Haben damals teils schon am C64 herumgeklimpert.
Generell gilt auch hier:
Das Leben im Neoliberalismus ist kein Wunschkonzert. Um deine Lebenserwartung schert sich "das System" kein bischen
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Eine kleine generelle Anmerkung, damit keine Missverständnisse aufkommen:
Ich spreche hier in der Diskussion rein aus faktischer Sicht und beschreibe (emotionslos) das System und die Menschen, die es erschaffen und auch am Leben halten (Wahlentscheidungen, Umfragen, Bekundungen, Weltsicht etc).
Wäre ich Kanzler (und hätte vllt. sogar eine absolute Mehrheit), wäre natürlich vieles besser und ich könnte mir (gegen einen Aufpreis, man müsste einen Kompromiss finden) durchaus vorstellen, dass Papierlösungen weiter angeboten werden müssen. Und das bei Digital-Lösungen der Datenschutz generell besser gewährleistet werden muss.
Ich spreche hier in der Diskussion rein aus faktischer Sicht und beschreibe (emotionslos) das System und die Menschen, die es erschaffen und auch am Leben halten (Wahlentscheidungen, Umfragen, Bekundungen, Weltsicht etc).
Wäre ich Kanzler (und hätte vllt. sogar eine absolute Mehrheit), wäre natürlich vieles besser und ich könnte mir (gegen einen Aufpreis, man müsste einen Kompromiss finden) durchaus vorstellen, dass Papierlösungen weiter angeboten werden müssen. Und das bei Digital-Lösungen der Datenschutz generell besser gewährleistet werden muss.
Zuletzt geändert von user8111 am 13.10.2024 16:01:29, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Was ist da so toll an der Digitalisierung? https://blog.fefe.de/?ts=99f552ec
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Aus dem Grund drucke ich mir Bahntickets (und auch alle anderen, sofern möglich) immer noch einmal seperat aus.rhHeini hat geschrieben:13.10.2024 16:00:56Was ist da so toll an der Digitalisierung? https://blog.fefe.de/?ts=99f552ec
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Sorry für die späte Antwort. Ich habe gerade eine Menge Stress mit Handwerkern und sehr begrenzte Zeit (auch jetzt).GregorS hat geschrieben:12.10.2024 02:48:47Meine Frage ist ernst gemeint. Welchen Mehrwert bietet mir Google im Gegenzug für die Schnüffelei, die sie betreiben?
Ich sehe bei Google zwar Datensammelwut (um Geld mit Werbung zu verdienen), aber keine Schnüffelei.
Den Mehrwert sieht wahrscheinlich jeder der Google-Nutzer etwas anders. Ich will hier (aus Zeitgründen) nur den Zugriff des Nutzers auf Echtzeitdaten wie Staus, Verkehrsdaten und Öffnungszeiten nennen. Natürlich ist nichts davon lebensnotwendig, aber einiges nützlich.
Es macht übrigens viel wacher, den Kaffee über die Tastatur zu kippen, statt ihn zu trinken.
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Cool! Ich mag Marx-Zitate. Und wenn man den Text kennt, aus dessen Zusammenhang sie gerissen werden, wird es richtig interessant.user8111 hat geschrieben:13.10.2024 14:47:37Karl Marx:
"Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen."
Im vorliegenden Fall ist der Niedergang des Anciem Regime gemeint, der Welt des Adels und des Feudalismus, und zwar durch den Aufstieg des Bürgertums und damit des Kapitalismus.
Der Gesamtzusammenhang des Zitates ist wichtig, denn Marx prognostiziert genau die gleiche Entwicklung für den fortschreitenden Kapitalismus, der nach seiner Ansicht ebenso verfaulen und niedergehen wird wie die vorherige Gesellschaft.
Sollte man wissen, wenn man mit sowas hausieren geht.
Und dann noch versuchen, Degenhardt gegen sich selbst ansingen zu lassen. Ich muss schon sagen: Sehr kreativ!
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Das ist bekannt. Und nichts desto trotz passt das Zitat ebenso dazu, dass der Kapitalismus auch die alte analoge Welt genauso "verdampft" und ihm diese sicher nicht "heilig" ist. Er macht ja nicht irgendwo halt.Livingston hat geschrieben:13.10.2024 16:44:55Im vorliegenden Fall ist der Niedergang des Anciem Regime gemeint, der Welt des Adels und des Feudalismus, und zwar durch den Aufstieg des Bürgertums und damit des Kapitalismus.
Du bist hier völlig neben der Spur. Ich lasse Degenhardt nicht gegen sich selbst ansingen, sondern mache anhand seines Werks klar, dass er die sich beschleunigende kapitalistische Welt, die sich immer weiter technisiert und "über sich hinaus geht" und auch von den Menschen starke Veränderungen erfordert- bereits damals erkannt hat. Denn thunder11 tat ja so als hätte es "niemand kommen sehen könenn" - und somit wäre auch "niemand" verantworlich gewesen.Livingston hat geschrieben:13.10.2024 16:44:55Und dann noch versuchen, Degenhardt gegen sich selbst ansingen zu lassen. Ich muss schon sagen: Sehr kreativ!
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Nicht nur erkannt. Die Folgerung, der eigentliche Inhalt des Liedes, ist genau so ununterschlagbar wie der Text, aus dem Du das Marx-Zitat extrahiert hast. Wenn man das Essentielle einfach unterschlägt, kann man natürlich alles im eigenen Sinne instrumentalisieren.
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Auf welchem Trip bist du genau?Livingston hat geschrieben:13.10.2024 17:26:08Nicht nur erkannt. Die Folgerung, der eigentliche Inhalt des Liedes, ist genau so ununterschlagbar wie der Text, aus dem Du das Marx-Zitat extrahiert hast. Wenn man das Essentielle einfach unterschlägt, kann man natürlich alles im eigenen Sinne instrumentalisieren.
In meiner Argumentation ging es darum, thunder11 aufzuzeigen, dass die "Reise" wohin die Welt geht schon weit früher bekannt war. Ich muss selber übrigens kein Marxist sein, um die Richtigkeit einer Situations-Analyse (ganz oder auch teilweise) anzuerkennen. Denn was man aus der Analyse folgert als Konsequenz oder "Lösung" ist etwas völlig anders.
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Ob man es so oder so nennt – das sind Begriffe, die letztlich auf das Gleiche hinauslaufen. Ich mag Google halt nicht und meide deren Dienste, soweit es geht, ohne Schmerzen zu verursachen.HumiNi hat geschrieben:13.10.2024 16:07:34Ich sehe bei Google zwar Datensammelwut (um Geld mit Werbung zu verdienen), aber keine Schnüffelei.
Ah, sowas meinst Du.Den Mehrwert sieht wahrscheinlich jeder der Google-Nutzer etwas anders. Ich will hier (aus Zeitgründen) nur den Zugriff des Nutzers auf Echtzeitdaten wie Staus, Verkehrsdaten und Öffnungszeiten nennen. Natürlich ist nichts davon lebensnotwendig, aber einiges nützlich.
Ja, gut, wenn ich noch viel mit dem Auto unterwegs wäre, fände ich das bestimmt auch interessant oder nützlich. Bislang habe ich aber alles, was ich gesucht habe, auch anderswo gefunden. Die Suche gestaltet sich manchmal ein bisschen schwierig, aber ich finde es immer wieder schön, auf der Suche auch bis dahin unbekannte Dinge zu finden. Das Stochern im Nebel ist zwar lästig, aber was ich dabei finde, macht das locker wieder wett.
Wenn man keine Probleme hat, kann man sich welche machen. ("Großes Lötauge", Medizinmann der M3-Hopi [und sog. Maker])
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Der Hauptunterschied zwischen etwas, was möglicherweise kaputtgehen könnte und etwas, was unmöglich kaputtgehen kann, besteht darin, dass sich bei allem, was unmöglich kaputtgehen kann, falls es doch kaputtgeht, normalerweise herausstellt, dass es unmöglich zerlegt oder repariert werden kann.
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Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Hallo
@81111
dass er die sich beschleunigende kapitalistische Welt, die sich immer weiter technisiert und "über sich hinaus geht" und auch von den Menschen starke Veränderungen erfordert- bereits damals erkannt hat.
das ist ne BInsenweisheit und hat mit Kapitalismus absolut nichts zu tun.
das sich mendschen anpassen mußten, galt zu jeder hist. Epoche. Die Neandertaler konnten sich nicht mehr an dias Klima anpassen unds starben unter anderem deshalb aus. Der homo sapiens dagegen war techn. fortschrittlicher und deshalb erfolgreicher.
man könnte Fortschritt (hier digital gegn analog) auch als Ergebnis der Evoluttion betrachten.
Zum anderen gibt es immer Gruppen die aghängt,oder benachteiligt werden hundertprozentige Gerechtigkeit gibt es nicht, wird es nie geben. Zum aanderen gibt es in Deutschland sowieso einen Hang Änderungen (Fortschritt abzulehen, buzw. immer nur die nachteile zu sehne, anstatt das Positive für den Einzelne oder die Gesellschaft.
mfg
schwedenmann
@81111
dass er die sich beschleunigende kapitalistische Welt, die sich immer weiter technisiert und "über sich hinaus geht" und auch von den Menschen starke Veränderungen erfordert- bereits damals erkannt hat.
das ist ne BInsenweisheit und hat mit Kapitalismus absolut nichts zu tun.
das sich mendschen anpassen mußten, galt zu jeder hist. Epoche. Die Neandertaler konnten sich nicht mehr an dias Klima anpassen unds starben unter anderem deshalb aus. Der homo sapiens dagegen war techn. fortschrittlicher und deshalb erfolgreicher.
man könnte Fortschritt (hier digital gegn analog) auch als Ergebnis der Evoluttion betrachten.
Zum anderen gibt es immer Gruppen die aghängt,oder benachteiligt werden hundertprozentige Gerechtigkeit gibt es nicht, wird es nie geben. Zum aanderen gibt es in Deutschland sowieso einen Hang Änderungen (Fortschritt abzulehen, buzw. immer nur die nachteile zu sehne, anstatt das Positive für den Einzelne oder die Gesellschaft.
mfg
schwedenmann
Re: Digitalzwang und analoge Ausgrenzung
Danke für den Einwurf.schwedenmann hat geschrieben:13.10.2024 18:39:02man könnte Fortschritt (hier digital gegn analog) auch als Ergebnis der Evoluttion betrachten.
Ich würde sagen: Ja und nein. Denn bzgl des Tempo und der Dimension der Veränderung gibt es durchaus erhebliche Unterschiede (bis heute), die man nicht einfach (allein) auf die Evolution schieben kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_und ... urelemente
https://www.youtube.com/watch?v=1ZTdGuyut-8