das init sytem austauschen

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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tuxfreund
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das init sytem austauschen

Beitrag von tuxfreund » 06.07.2014 19:21:18

Liebes Forum,
kann ich das sysvinit ersetzen durch das simpleinit Konzept von Slackware?
Ich kann mich weder mit upstart, noch mit systemd anfreunden weil ich eher kiss bevorzuge und sysv veraltet und undurchsichtig ist.

Danke

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Blackbox
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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von Blackbox » 06.07.2014 22:29:06

Unwahrscheinlich, da ich simpleinit nicht einmal in den Paketquellen gefunden habe, müsstest du das »fremde« Initsystem komplett selbst kompilieren und ins System implementieren, dies dürfte nicht ganz so trivial sein.
Mal Abgesehen davon gibt es auch in den Debianquellen minimalistische Initsysteme, versuch es mit diesen, dann musst du nicht alles selber machen.

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smutbert
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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von smutbert » 06.07.2014 22:42:01

Seh ich auch so.
Außerdem würde ich das klassische init nicht als kompliziert bezeichnen.

Allerhöchstens würde ich die Konfiguration über die symbolischen Links in /etc/rc?.d/ als unübersichtlich oder eigenwillig bezeichnen und dem könnte man leicht aus dem Weg gehen, indem man Debiansysv-rc durch Debianfile-rc ersetzt — dann gibt es stattdessen die Konfigurationsdatei /etc/runlevel.conf die festlegt, was in welchem runlevel gestartet und gestoppt werden soll.

Ein weitere Möglichkeit wäre vielleicht Debianrunit
(http://swordfish.wordpress.com/2006/05/ ... -for-init/)

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MrGerardCruiz
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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von MrGerardCruiz » 07.07.2014 11:30:33

Ergänzend zu den beiden Vorpostern muss noch erwähnt werden, dass je nach Einsatzzweck ein Initsystem durch die Paketabhängigkeiten vorgegeben sein kann. Bei einer frischen Jessie Installation hat eine minimale KDE-Installation kürzlich systemd nach sich gezogen.
http://www.curius.de - Ein paar pragmatische Gedanken zu Linux, KDE und Datenschutz

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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von whiizy » 07.07.2014 12:39:52

MrGerardCruiz hat geschrieben:Ergänzend zu den beiden Vorpostern muss noch erwähnt werden, dass je nach Einsatzzweck ein Initsystem durch die Paketabhängigkeiten vorgegeben sein kann. Bei einer frischen Jessie Installation hat eine minimale KDE-Installation kürzlich systemd nach sich gezogen.
Kann schon sein, aber in diesem Fall glaube ich eher nicht, daß es an KDE lag. Auch auf einem System ohne ist hier vor wenigen Tagen der systemd-sysv eingelaufen, vergleiche:

viewtopic.php?f=27&t=150180

Ich tippe mal, das wäre auch auf einem Minimalsystem völlig ohne Desktop-Environment der Fall ...

Gruß

schwedenmann
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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von schwedenmann » 07.07.2014 20:06:20

Hallo
Ich tippe mal, das wäre auch auf einem Minimalsystem völlig ohne Desktop-Environment der Fall ..
.

Jepp, sit bei sid schon seit einigen Monaten auf systemd + sstemd-sysv, eagl ob GUI oder CLI und da die Teile von Sid ja nach testing wandern kommt das also auch da hin.

mfg
schwedenmann

P.S.

ich hoffe nur das die komplette Umstellung auf systemd reibungslos verläuft und dann auch die Bootzeit und shutdown-h Zeiten eklatant reduzieren, wie bei Arch, oder sabayon
mit systemd.

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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von tuxfreund » 07.07.2014 20:41:57

Hei, auch hier bedanke ich mich für die Antworten und werde sie mir verinnerlichen und die Ratschläge aus den Links beherzigen. Das init von Slackware ist bsd-ähnlich. Also auf keinen Fall irgendwie fremd - ganz im Gegenteil, es wurde sogar in Arch übernommen. Sysv ist deshalb kompliziert, weil keiner erklären kann, mit welchem Algorithmus die Start- und Stoppnummern der Scripte vergeben werden. Gruss

rendegast
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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von rendegast » 08.07.2014 07:30:46

tuxfreund hat geschrieben: weil keiner erklären kann, mit welchem Algorithmus die Start- und Stoppnummern der Scripte vergeben werden.
Auswertung der LSB-Header durch insserv -> /etc/init.d/.depend.*

Code: Alles auswählen

# Dependency based boot sequencing is the default, but upgraded
# systems might keep the legacy ordering until the sysadm choose to
# migrate to the new ordering method.
if ( ! -f "/etc/init.d/.legacy-bootordering" ) {
    info("using dependency based boot sequencing");
    exit insserv_updatercd(@ARGV);
}
Ohne insserv waren/sind es die Vorgaben der Install-Skripte, 'update-rc.d ..... .... ....':

Code: Alles auswählen

grep update-rc.d /var/lib/dpkg/info/*postinst  -h  |  sed 's@\#.*@@;s@^[[:space:]]*@@'
mfg rendegast
-----------------------
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(Lin Yutang "Moment in Peking")

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Re: das init sytem austauschen

Beitrag von Blackbox » 08.07.2014 08:43:34

Das primäre INIT-System wird meisten durch die Distribution bzw. den Maintainer vorgegeben, weswegen der Austausch einer so fundamentalen Komponente sicher auch nicht von den Maintainern empfohlen wird.
Weiterhin sollte überlegt werden, dass man sich eventuell in Zukunft mit seiner Bastelarbeit mehr Probleme einhandelt.

Bei mir ging die Installation von Systemd übrigens problemlos durch, bisher kann ich keine Fehler berichten.
Nur auf meinem Notebook funktioniert seit ca. 1,5 Monaten kein grafisches »Herunterfahren« und »Neustarten«, aber dies war bereits, bevor Systemd installiert war.
Meine Vermutung ist, dass LXDE mittlerweile zu veraltet ist und die Schnittstellen nicht mehr passen.
Da LXDE über kurz oder lang auch in Debian durch LXQt ausgestauscht wird, suche ich mir ein neues DE, also für mich kein gravierender Fehler.
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