Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
zebulon58
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Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 29.05.2014 18:56:12

Ich nehme hier mal Bezug auf eine nette Antwort in diesem Thread "debian/ubuntu dualboot - was zuerst ?" - und stelle mal ein paar grundsätzliche Gedanken/Fragen dazu ein.
uname hat geschrieben:Ich sehe persönlich auch keinen Grund unbedingt neben Debian noch Ubuntu installieren zu müssen. Liegt aber vielleicht daran, dass wir hier in einem Debianforum sind ;-) Das Problem bei den Debian gegenüber Ubuntu ist eigentlich nur die Installation bzw. Konfiguration. Danach hat man eigentlich nur Vorteile. Anführen möchte ich vor allem den Community-Gedanken nachzulesen unter http://www.debian.org .
Das ist für mich wirklich ein Argument, einfach toll das es so was noch gibt !
uname hat geschrieben:Am besten du installierst erst Debian und nutzt am besten die ganze Platte. Wenn die Installation schief geht kannst du ja erneut fragen und wir helfen bzw. du kannst die Installation auch wiederholen. Wenn dann alles läuft brauchst du kein Ubuntu mehr ... und du hast viel gelernt.
Danke für das nette Hilfsangebot - und auch sonst hast du sicher recht.

Ich überlege immer mal wieder Debian als alleiniges BS ein zu setzen, aber was mich immer wieder abhält, ist die Sorge bei entscheidenden Dingen (u. sei es die vermtl. simple Einbindung eines Multifunktionsdruckers, der selbst unter Ubuntu nicht auf Anhieb zum Laufen zu bringen ist) nicht klar zu kommen und dann (für einen Anfänger) kryptische Konsolenbefehle ein setzen zu müssen.
Ich sehe mich da einfach realistisch, s.h. sehr intereressiert an "stabilem" System - und dem oben genannten Community Background, neugierig und daran interessiert zu wissen/erfahren wie und warum etwas funktioniert - aber eben auch immer noch "Linux Beginner". Und genau das kommt halt davon, wenn man wie ich, nie die "geschütze" Welt der "KlickiBunti" Systeme (hatte jahrelang Suse danach Ubuntu) verläßt - man lernt dabei halt nicht wirklich was (auch weil man es vermeintlich ja nicht wirklich muß..).
Aber es funktioniert u. auch das ist mir natürlich wichtig, denn es geht mir leider so wie den meisten hier vermutlich auch - "Freizeit" ist begrenzt und oft verplant, sich da (ich übertreibe jetzt mal bewuß) jeden Tag mehrere Stundenhin zu setzen und Debian "zu lernen", ist halt einfach unrealistisch für mich.

Andererseits nervt es mich zunehmend, dass ich jetzt seit best. 6 Jahren "Linux benutze", aber im Grunde, wenn ich ehrlich bin, nach wie vor keine Ahnung habe :( Wie denn auch - Ubuntu klappt halt meist ganz gut/easy - u. wenn nicht, ist da die wirklich sehr hilfsbereite/freundliche Community die einem sogar "vorgekaute" Konsolenbefehle in die Antwort reinkopiert. Die nimmt der Anfänger dann fügt sie in Konsole ein - und es klappt...

Wunderbar.... nur warum es erst nicht - und dann wohl geklappt hat, lerne ich dabei eben nicht :facepalm:

Und genau das würde ich einseits gerne ändern, habe aber andererseits oben genannte Bedenken, plus der (immer wieder auch von "Debianern" geäußerten) Aussage "Debian ist eigentlichg nichts für den Desktop, sondern eher dem Serverbetrieb vorbehalten".

Und jetzt ?

Klar (um das vorweg zu nehmen) ich muß entscheiden ob weiter "KlickiBunti" oder "lernen", aber veilleicht kann sich ja der eine oder andere mittlerweile erfahrene Debianer noch an ähnlich Anlaufschwierigkeiten erinnern und bekam damals den "entscheidenden Anstoß" hier ?
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Patsche
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von Patsche » 29.05.2014 19:18:16

Also Fakt ist, dass Ubuntu/Canonical keine Treiber entwickelt. Ob ein Gerät funktioniert hängt immer vom Hersteller des Produktes ab und nicht am Betriebssystem. Die Sache, dass du aus diesen vorgekauten Anleitungen nichts gelernt hast liegt, wie du bereits geschrieben hast, an dir selbst. Ich lerne am besten aus vorgekauten Antworten, weil ich damit am besten begreife, was da passiert. Solltest du einmal einen kryptischen Befehl nicht verstehen, dann frag einfach nochmal nach. Solange man eine Bereitschaft zum lernen vermittelst, wird dir gerne jemand helfen. Es wird zwar immer gesagt, dass man zuerst suchen sollte, weil man dann am besten lernt, aber ich lerne auch besser durch vorgekaute Anleitungen, entgegen der geläufigen Meinung, dass selbst erarbeiten besser sei. Dies ist der Grund, warum ich immer Step-by-step Anleitungen gebe.
Frage einfach immer nach nett und freundlich nach und beschreibe immer, was du bisher genau versucht hast, dann hilft immer jemand. Debian ist auch kein Hexenwerk, es ist manchmal etwas schwierige, aber nichts, was man nicht mit 2 Sätzen erklären könnte.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von thoerb » 29.05.2014 20:10:01

Ich habe auch lange Zeit mit Suse gearbeitet und bin dann nach einigen Experimenten mit Aptosid, Mint usw. bei Debian gelandet. Seit dem ich Debian auf meinen Rechnern habe, möchte ich kein anderes Betriebssystem mehr.

Ich nenne dir jetzt mal einen guten Grund, warum du Debian nutzen solltest. Wenn du Debian (stable) erfolgreich installiert hast, was gar nicht so schwer ist, wenn man sich hier an den Wikis entlang hangelt, dann hast du ein Betriebssystem auf deinem Rechner, das lange stabil, stressfrei und pflegeleicht laufen wird. Genau das Richtige für Leute die wenig Zeit haben und ihren Rechner zum Arbeiten benötigen.

Dass Debian ein reines Serverbetriebssystem ist und nicht für den Desktop geeignet sein soll, dafür gibt es keine sinnvolle Begründung! Immerhin besteht Debian aus mehr als 37500 Paketen.
http://www.debian.org/intro/about.de.html

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 03.06.2014 17:04:12

zebulon58 hat geschrieben:Und jetzt ?
"Und jetzt" habe ich Debian (auch dank der tollen Unterstützung hier im Forum, dank dafür !) soweit am laufen, dass ich erst mal alles was mir wichtig erscheint machen kann.
(auch wenn Drucker/ftp usw. weit länger gedauert haben, als ich gedacht hatte) Und den Rest werde ich (hoffentlich) auch noch lernen - zumindest macht es Spaß u. auch
wenn es jetzt viel. etwas übertrieben klingt:

Ich finde den Gedanken der hinter Debian steht, einfach wert sich etwas mehr Mühe zu machen.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von joahlen » 03.06.2014 20:34:00

zebulon58 hat geschrieben:...kommt halt davon, wenn man wie ich, nie die "geschütze" Welt der "KlickiBunti" Systeme (hatte jahrelang Suse danach Ubuntu) verläßt - man lernt dabei halt nicht wirklich was (auch weil man es vermeintlich ja nicht wirklich muß..)....

dass ich jetzt seit best. 6 Jahren "Linux benutze", aber im Grunde, wenn ich ehrlich bin, nach wie vor keine Ahnung habe :(
Ich fahre seit über 30 Jahren Auto und weiß auch nicht wirklich wie es funktioniert. Und am (fast genau so alten) Volvo rumschrauben - das überlasse ich Leuten, die das können.

Gut, ich kann ein Rad wechseln, Öl nachschaun, hab schon mal den Luftfilter gewechselt, hab ungefähr eine Vorstellung davon, warum wann die Automatik welchen Gang schaltet und wieso die Kiste Öl, Benzin und Kühlwasser braucht. Aber wenn der Wagen trotz voller Batterie und Sprit im Tank nicht anspringt (In 28 Jahren und nach 400000 Km einmal passiert) ruf ich meinen Schrauber. Wirklich Ahnung hab ich aber nicht.

Wenn man Computer nutzen will und nicht dran rumbasteln ist Debian stable so was wie der alte Volvo 244: Kein Benzinsparwunder, kein ABS, keine elektronisches Fahrwerk, keine Displays, kein Gepiepe, auch keine Klimaanlage - aber das Ding fährt. Und das recht bequem, man hat Platz und kommt von A nach B bei jedem Wetter. Besser und gemütlicher als in einem ultraleichen, superspritsparenden, hochmodernen High-Tech-Kleinwagen. Und auch nicht so schnell wie mit einem aktuellem 3er BMW oder Golf GTI. Aber es geht. So what.

Mit Debian auf dem Rechner kannst Du schreiben, mailen, surfen, Bildchen und youtube gucken und das keinen Furz schlechter als mit der allerneusten Windows 8.1 auf einer 8 Kernprozessor Maschine oder mit irgendeinem Rolling Release Linux mit dem immer allerneusten KDE/GNOME was auch immer.

Debian stable hat - einmal eingerichtet - den entschiedenen Vorteil gegenüber vielen anderen: Es funktioniert und macht genau das, was es soll.

JO
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von Radfahrer » 03.06.2014 21:13:19

Ein alter Volvo?
Ist das nicht so ein Teil, bei dem man 30 Meter vor der Kurve anfangen muss zu lenken? :mrgreen:

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von joahlen » 04.06.2014 03:15:38

Die Bremsen und die Heizung sind das Beste an dem Wagen. Und natürlich dass er offenbar nie kaputt geht. Wir (unsere Familie) hat das Auto seit 28 Jahren, Baujahr ist 1983. Kilometerstand 480 000 und nochwas, erster B21 Motor schnurrt wie ein Kätzchen, Getriebe bei 350 000 vor ein paar Jahren getauscht. Die halbe Millionen will ich unbedingt noch schaffen, dann lasse ich wahrscheinlich den Motor überholen (Kolbenringe, Lager etc. Steuerkette wird alle 80 000 gewechselt.)

Schluckt je nach Fahrweise 8,5 Liter (Landstraße skandinavisch ruhig) bis 18 Liter (Autobahn stramm deutsch links gefahren) auf 100 Kilometer.

Das Auto hat 9 Meter Wendekreis. Wie ein London-Taxi. Kein Witz. Dass die Lenkung gelegentlich etwas - sagen wir mal - phlegmatisch ist, daran gewöhnt man sich.

Und der CW Wert soll angeblich sogar besser sein als beim Vorbild: Billy Regal von IKEA;)

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von pferdefreund » 04.06.2014 07:14:27

Ich kann aus Erfahrung sagen, Debian auf normaler - nicht brandaktueller Hardware als Desktop - Es funktioniert halt einfach und fertig.
Habs schon bei mehreren Kollegen, Kolleginnen installiert und seitdem nix mehr gehört - außer - toll, wie stabil das alles läuft.
Wie schon vorher geschrieben - nicht das modernste (Ich empfehle den Leuten immer erfolgreich nen schlanken WM - mein Favorit ist der icewm) und alle freuen sich über die tolle Performance. Wenn neben Internetradio mit Jack-Soundsystem, Jackeq (Software-MIschpult mit Equalizer), Datenbankserver Postgresql usw dann im Browser Videos ohne Ruckeln usw auf nem ollen Thinkpad R52 laufen ist das schon einfach genial.

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 04.06.2014 17:23:20

joahlen hat geschrieben:Mit Debian auf dem Rechner kannst Du schreiben, mailen, surfen, Bildchen und youtube gucken und das keinen Furz schlechter als mit der allerneusten Windows 8.1 auf einer 8 Kernprozessor Maschine oder mit irgendeinem Rolling Release Linux mit dem immer allerneusten KDE/GNOME was auch immer.
Und mal ganz ehrlich, was machen denn ca. 90 % der Desktop User (mich eingeschlossen) groß anderes ?
joahlen hat geschrieben:Debian stable hat - einmal eingerichtet - den entschiedenen Vorteil gegenüber vielen anderen: Es funktioniert und macht genau das, was es soll.
JO[
Und diesen Vorteil kann man gar nicht oft genug betonen !
(sag ich nach mittlerweile 16 J. Zusammenleben mit meinem alten Toyota Carina - der ist auch weder schnell, noch schön, zum "Angeben" von Anfang an ungeeignet - aber er "funktioniert und macht genau das, was er soll. :mrgreen: )
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von nudgegoonies » 06.06.2014 12:47:46

joahlen hat geschrieben:Debian stable hat - einmal eingerichtet - den entschiedenen Vorteil gegenüber vielen anderen: Es funktioniert und macht genau das, was es soll.
Kann ich auch nur unterschreiben. Leider habe ich beim Laptop der Mutter eines Freundes wegen der aktuellen Hardware und der dafür nötigen Treiber auf Xubuntu 14.04 LTS gesetzt. Nach einem Neustart waren USB- Maus und Drucker weg. Beides abgesteckt, Neustart und DANACH drangesteckt ging es wieder. Solche Spielchen kennt man sonst nur unter Windows :facepalm:
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von uname » 06.06.2014 14:13:49

Ich habe vor Jahren mal für einen Bekannten auf einem Rechner Ubuntu installiert, da ich das WLAN unter Debian einfach nicht zum laufen bekommen habe. Leider lief das Ubuntu so stabil, dass ich erst nach mehr als einem Jahr die Möglichkeit bekam meinen Fehler zu korrigieren. Mit dem jetzt installierten Debian-System werde ich wohl erst zum Dist-Upgrade auf Jessie wieder zu tun haben.

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von nudgegoonies » 10.06.2014 08:47:50

uname hat geschrieben:Leider lief das Ubuntu so stabil...
Ich merke gerade, wie sehr doch die persönlichen Erfahrungen Einfluss haben. Im Prinzip liegt es dann doch häufig an der Hardware, welche vorgibt, ob stabile oder wackelige Treiber zum Einsatz kommen. Bei manchen funktioniert Ubuntu total problemlos und bei anderen ist es ein dauernder Krampf. Konzeptionell finde ich aber, dass Debian im Vergleich zu Ubuntu deutlich weniger Überraschungen bietet und auch weniger Updatekrampf bedeutet.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 10.06.2014 09:29:41

nudgegoonies hat geschrieben:Konzeptionell finde ich aber, dass Debian im Vergleich zu Ubuntu deutlich weniger Überraschungen bietet und auch weniger Updatekrampf bedeutet.
Sehe ich auch so, aber woher kommt die Abwehrhaltung vieler Nutzer anderer Linux Distris (oft Ubuntu) gegenüber Debian als Desktopsystem - meist mit der Begründung :

"Debian nutzt total veraltete Software !"

Das Debian (stable) keine brandaktuelle SW nutzt, ist systembedingt, aber ob man das als Nach/oder Vorteil sieht,empfinde ich als Ansichtssache. Ich pers. brauche nicht immer das gerade "angesagte Programmfeature" - in Punkto Stabilität/Sicherheit sehe ich dagegen nur Vorteile.

Was also könnte die Abwehrhaltung sachlich begründen ? Welche wirklichen (speziell sicherheitstechnischen) Nachteile kann es da geben ? Oder doch nur Vorurteile/Geschmackssache/Bequemlichkeit ?
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von nudgegoonies » 10.06.2014 09:39:50

Ubuntu basiert halt auf SID und manche Leute wollen halt basteln, es gibt ja auch genug Debianer die auf Testing und SID unterwegs sind.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von joahlen » 10.06.2014 14:50:36

Wobei testing eben getestetes sid ist, dass die Nutzer denn testen sollen.

Müsste also testtest heißen.

Hab auch mal eine Zeit mit sid auf dem Hauptsystem gespielt, bin aber sehr schnell wieder zu testing zurück gekehrt. Dieses wiederum funktioniert auf dem Desktop in der Regel besser als manch anderes Betriebssystem bzw. manch andere Softwarezusammenstellung mit Linuxkernel.

Dass Ubuntu sid pakete nimmt ist doch im Prinzip OK. Sie machen dann ja auch so was wie einen freeze und testen (=beta), fixen oder auch nicht und geben dann das Endprodukt raus. Das ist dann so zu sagen sid von vor acht Wochen mit etwas Canonical Gedöhns.

Nur - so mein Eindruck (ganz subjektiv): Die Qualitätskontrolle von sid nach testing bei Debian funktioniert um Welten besser als dieselbe von sid nach Ubuntu.

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von uname » 10.06.2014 16:18:32

Ich denke Debian stellt tolle Desktop-Systeme zur Verfügung. Man muss sie nur installieren und konfigurieren können. Und wer das nicht kann braucht nicht zu Ubuntu welchseln, sondern kann sich eine Debian-basierte Distribution besorgen.

http://distrowatch.com/search.php

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 10.06.2014 16:18:42

joahlen hat geschrieben:Wobei testing eben getestetes sid ist, dass die Nutzer denn testen sollen.
Müsste also testtest heißen
Ah ja :facepalm:

Nur mal um zu sehen, ob ich das jetzt einigermaßen richtig begriffen habe:

sid=unstable ? Richtig ?
Dies wird dann getestet (von Debian) geht dann über auf Status "testing" - dieser wird weiter von Debian getestet u. dann irgendwann, wenn wirklich alles nahezu 100 % ok ist, als "stable" veröffentlicht. Wer mag kann testing nat. auch als Nutzer bereits verwenden (u. evtl. Feedback geben auf dem Weg zu "stable") Dieser Debian Status "testing", würde aber einem "normalem" Ubuntu entsprechen..?

Soweit richtig ?
joahlen hat geschrieben:Nur - so mein Eindruck (ganz subjektiv): Die Qualitätskontrolle von sid nach testing bei Debian funktioniert um Welten besser als dieselbe von sid nach Ubuntu.
Und damit ist dann wieder oben genanntes "normales" Ubuntu gemeint, während Debian "Stable" seine Entsprechnung in den LTS Versionen von Ubuntu findet ?

Also verkürzt:

Debian Weg = sid (unstable), testing, stable
Ubuntu Weg = sid von debian, Ubuntu, Ubuntu LTS Version

Jetzt alles durcheinander geweorfen, oder stimmt es so halbwegs ? :roll:
Zuletzt geändert von zebulon58 am 10.06.2014 16:21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von uname » 10.06.2014 16:21:04

Und damit ist dann wieder oben genanntes "normales" Ubuntu gemeint, während Debian "Stable" seine Entsprechnung in den LTS Versionen von Ubuntu findet ?
Genau. Ubuntu Mint bietet ja zum Glück nun nur noch LTS-Releases von Ubuntu an. Wobei wer schlau ist setzt dort gleich auf LMDE (Mate oder Cinnamon). Vielleicht sollte auch Ubuntu den Download von Zwischen-Releases für Normalanwender verbieten oder mindestens schwerer machen.

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 10.06.2014 16:29:04

uname hat geschrieben:
Und damit ist dann wieder oben genanntes "normales" Ubuntu gemeint, während Debian "Stable" seine Entsprechnung in den LTS Versionen von Ubuntu findet ?
Genau. Ubuntu Mint bietet ja zum Glück nun nur noch LTS-Releases von Ubuntu an. Wobei wer schlau ist setzt dort gleich auf LMDE (Mate oder Cinnamon). Vielleicht sollte auch Ubuntu den Download von Zwischen-Releases für Normalanwender verbieten oder mindestens schwerer machen.
Ich (als Beginner) weiß nicht ob man es "Verbieten" sollte, aber ich pers. sehe es so:

Wenn ich Debian - mit/trotz seinen genannten "Nachteilen" der etwas weniger aktuellen SW Versionen von z.B. Browser/Mailreader usw. - haben will, dann doch in erster Linie deshalb, weil Debian nun mal als extrem stabil gilt. Also etwas für Leute (wie mich) die nicht unb. immer wieder was Neues probieren möchten, sondern in erster Linie großen Wert auf ein zuverlässig funktionierendes System legen.
Diesen eigenen Anspruch würde ich aber doch kontakarieren, wenn ich testing (oder gar sid) nehmen würde, wenn ich das wollte könnte ich doch gleich Ubuntu/Mint/Suse nehmen, oder ?

Insofern, halte ich mich (angesichts meiner minimalen Kentnisse) lieber an "stable", denn das scheint (auch dank eurer Hilfe) ja durchaus auch für einigermaßen interessierte/lernwillige Laien geeignet um genannte Ansprüche zu erfüllen.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von MrGerardCruiz » 10.06.2014 18:56:22

Das stimmt so eigentlich aber nicht. Natürlich stammt die breite Masse der Pakete in den Ubuntu-Quellen aus Sid. Wenn man mal auf einem x-beliebigen Kubuntu, Xubuntu oder Ubuntu ein "ubuntu-support-status --show-all" in die Konsole haut, sieht man wie wenig "unbetreute" Pakete in einem real eingesetzten System von Debian stammen. Der Rest wird wirklich gepflegt und stammt nicht einfach von Debian Sid. Im März/April war Debian noch meilenweit von KDE 4.13 entfernt. In den Paketquellen liegt ja auch viel gedöns, dass gemäß popcon kaum jmd. nutzt.

Ich persönlich finde diese Vorgehensweise sogar ehrlicher. Mit obigem Kommando weiß ich für welche Pakete ich support erwarten kann und für welche nicht. Jeder der mal ein Debian Release bis zum EOL genutzt hat, weiß dass Debian dies informell auch so macht. Da wird das nur nicht so offen kommuniziert.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von cronoik » 10.06.2014 19:34:29

uname hat geschrieben:Vielleicht sollte auch Ubuntu den Download von Zwischen-Releases für Normalanwender verbieten oder mindestens schwerer machen.
Immer eine gute Idee andere entscheiden zu lassen was für einen selbst am besten ist. Ich finde Ubuntu ist ein tolles Betriebssystem, aber Debian gefällt mir dennoch besser. Jedes Betriebssystem hat seinen Zweck und seine Daseinsberechtigung solange es wenigstens einen Nutzer gibt. Jeder muss die Wahl für sich alleine treffen und zwar entsprechend seiner Bedürfnisse.
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von mbl103 » 10.06.2014 20:57:23

zebulon58 hat geschrieben:Wenn ich Debian - mit/trotz seinen genannten "Nachteilen" der etwas weniger aktuellen SW Versionen von z.B. Browser/Mailreader usw. - haben will, dann doch in erster Linie deshalb, weil Debian nun mal als extrem stabil gilt. Also etwas für Leute (wie mich) die nicht unb. immer wieder was Neues probieren möchten, sondern in erster Linie großen Wert auf ein zuverlässig funktionierendes System legen.
Diesen eigenen Anspruch würde ich aber doch kontakarieren, wenn ich testing (oder gar sid) nehmen würde, wenn ich das wollte könnte ich doch gleich Ubuntu/Mint/Suse nehmen, oder ?
Das ist alles relativ. Debian ist eine große Mainstream-Distribution, die als Grundlage für zahlreiche Forks dient, die alle ihren ureigenen Anspruch und Zweck haben. Ich könnte dagegen halten, dass du bei hohen Stabilitätsansprüchen auch Centos nehmen könntest, das seinerseits auf der kommerziell supporteten Version von RedHat und ursprünglich auf Fedora basiert. Wenn du dagegen etwas Neueres, aber dafür vielleicht weniger Stabiles haben willst, dann eben Fedora. Was wäre denn für dich der Vorteil von Opensuse oder Ubuntu Mint gegenüber einem Derivat von Sid/Testing, wie beispielsweise Siduction? Da müsstest du schon mal unter die Haube schauen. Zum Beispiel: Welches Paketverwaltungssystem (RPM. dpkg, Pacman usw.)? Wie gut werden vorhandene Pakete betreut? Wie steht es um Paketabhängigkeiten, werden (wie bei Pacman oder upkg) die Entwicklerdateien gleich mitinstalliert, die du als Nur-Nutzer nicht brauchst?

Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Debian eignet sich in allen seinen Spielarten für den Desktop. Die Frage ist halt nur, wie souverän du mit Fehlfunktionen umgehst. Versuchst du, der Sache per Suchmaschine auf den Grund zu gehen, oder schreibst du gleich an ein Forum oder eine Mailingliste? Im zweiten Fall kommt eher etwas Langzeitstabiles in Frage. Dabei spielt es nicht mal eine Rolle, ob es Debian ist oder nicht. Debian Sid/Testing hier hinter Opensuse oder Ubuntu zu stellen, schießt zu kurz. Da spielen noch viel mehr Faktoren eine Rolle.
Gruß Mario

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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von dekoding » 11.06.2014 11:54:32

Hallöchen ihr lieben =)

ich war anfangs eher ein windows benutzer .. aber nach XP habe ich mein erstes geh versuch mit opensuse gemacht, aber war auch ned das richtige dann ubuntu war auch sehr nett aber es entsprichte mir nicht wirklich zu dann wagte ich denn schritt archlinux da war ich sehr begeistert, aber hatte da mehr mals probs nach einen update das so einiges nicht mehr so ging usw, tja dann überlegte ich mir ob ich nicht einrach debian verwende, und ja ich bereue es bis heute nicht das ich debian verwende die vielfallt am desktops ist echt super, und das debian sich nun endlich mal sich traut von gnome umzusteigen und Xfce als standart verwendet ist super !!.

ich kann jedem nur debian empfehlen egal ob er kenntnise hat oder nicht, wen einmal alles eingerichtet ist hat man keine probleme !!, und man muss auch sagen das unser Forum leute sehr nett und sehr hilfsbereit sind und sogar einen neulinge hilft und sich geduld nehmen, was man bei so einigen andere linux abglatsch :P nicht so beherzigen kann =).

ich verwende Debian Jessie und ich bin sehr zufrieden wollte zwar die 7.5 noch haben aber da wird meine netzwerk karte nicht erkannt xD ergo jessie und es ist schon sehr top !!.

also von mir mal an allen recht herzlichen dank für die zahlreiche Hilfe stellungen und an unsere Debian arbeiter auch mal nen sehr fetten dank für so ein schönes debian weiter so !!.
Bitte habt nachsicht ich habe leider legasthenie !!.

KP97
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von KP97 » 11.06.2014 13:08:23

Mal davon abgesehen, daß diese Diskussionen hier schon tausendmal geführt wurden, gehört so ein Beitrag doch wohl eher nach "Smalltalk" und nicht nach Grundsatzfragen.
Mods, bitte verschieben.

zebulon58
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Re: Gedanken zu Debian als Desktopsystem

Beitrag von zebulon58 » 11.06.2014 20:59:15

mbl103 hat geschrieben:Wie steht es um Paketabhängigkeiten, werden (wie bei Pacman oder upkg) die Entwicklerdateien gleich mitinstalliert, die du als Nur-Nutzer nicht brauchst?
Das war tats. einer der Punkte die mich bei Suse immer gestört haben !
mbl103 hat geschrieben:Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Debian eignet sich in allen seinen Spielarten für den Desktop. Die Frage ist halt nur, wie souverän du mit Fehlfunktionen umgehst.
Hmm - also direkt als Fehlfunktion kann ich es wohl nicht werten, wenn z.B. Iceweasel den aktuellen Firefox Verionen mächtig hinterher hinkt, aber..

Inwieweit muß sich der Debian User um solche Meldungen Gedanken machen:

"Firefox 30 schließt sieben Sicherheitslücken - Mit der neuesten Version seines Web-Browsers schließt Mozilla eine Reihe von Sicherheitslücken. Viele der Lücken könnten ausgenutzt werden, um Schadcode über das Netz auszuführen und werden als kritisch eingestuft."
http://www.heise.de/security/meldung/Fi ... w.security

Und welcher FF Version entspricht (spez. in Hinsicht auf Security) denn der derzeit aktuelle Iceweasel ?
OpenSuse 13.2 auf PC Eigenbau (AMD Athlon(tm) 7750 Dual-Core Processor 2x 2.7 GHz Prozessor / RAM 3,4 GiB / GeForce 8800 GT) OpenSuse 13.2 auf Laptop Fujitsu Siemens (CPU Intel Core Duo T2050 / 1.6 GHz / RAM 1 GB ( 2 x 512 MB )

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