Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Warum Debian und/oder eine seiner Spielarten? Was muss ich vorher wissen? Wo geht es nach der Installation weiter?
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Hans-Wilhelm
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Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von Hans-Wilhelm » 25.12.2013 11:26:48

Im Zuge dieses threads viewtopic.php?f=15&t=146598 stellt sich mir die Frage ob ich meinen gesamten Internet traffic den ich mit meinem Browser auslöse in irgend einer Form dokumentieren sollte. Ich meine nicht über Wochen sondern Jahre. Monate sind offenbar nicht ausreichend - es müssen Jahre sein. Ich stelle mir auch die Frage ob ich damit allen traffic aufzeichne oder nur 99% oder was?

Bei mir steht eine Fritzbox. Die hat so eine Funktion. Ich habe die noch nie benutzt. In der TV Sendung Monitor hat das ein User offenbar gemacht und er konnte damit beweisen das er den ihn mittels Abmahnung vorgeworfenen traffic nicht ausgelöst hat. Das heisst die mit der Abmahnung beauftragte Kanzlei hat das akzeptiert und auch weil Monitor aktiv wurde. Was ein Gericht dazu sagt weiss ich nicht, schliesslich lassen sich solche Dateien auch händisch schreiben. :mrgreen:

Dann gibt es noch Proxies wie Privoxy. Das hatte ich mal mitlaufen und am Ende hatte ich riesige Datenmengen.

Wäre Iptables was?

Wie macht ihr das und hat irgendjemand Infos was Gerichte dazu sagen?

Hans-Wilhelm
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von Hans-Wilhelm » 25.12.2013 11:29:09

Ok, ich habe das gepostet und bin in das Forum Grundsatzfragen zurück- umgeleitet worden. Scheinbar wurde mein Post in der Zwischenzeit bereits 2x aufgerufen. Wie kann das innerhalb von 1/40 Sekunde passieren, läuft hier ein Sniffer mit?

DeletedUserReAsG

Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von DeletedUserReAsG » 25.12.2013 11:35:11

Solange deine Aufzeichnungen theoretisch einfach nachträglich manipuliert, oder gleich komplett manuell erstellt worden sein könnten, halte ich es für unwahrscheinlich, dass sowas als Beweis anerkannt wird.

Und ja, hier gibt es Bots mehrerer Suchmaschinenbetreiber.

cosmac
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von cosmac » 25.12.2013 13:28:45

hi,

man nehme sowas wie ein Alix-2 Board, eine Festplatte und Debian mit Debiansquid, aber ohne Router-Funktion. Das wird zusammen mit einem DSL-Modem in ein stabiles Gehäuse eingebaut und selbiges von einem Notar versiegelt. Fortan wird jede aufgerufene Seite fälschungssicher protokolliert.

Und? Es nützt garnichts. Du könntest ja über ein zweites Modem an der Box vorbei gesurft sein.
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ThanRo
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von ThanRo » 25.12.2013 15:01:45

Hans-Wilhelm hat geschrieben:Bei mir steht eine Fritzbox. Die hat so eine Funktion. Ich habe die noch nie benutzt. In der TV Sendung Monitor hat das ein User offenbar gemacht und er konnte damit beweisen das er den ihn mittels Abmahnung vorgeworfenen traffic nicht ausgelöst hat. Das heisst die mit der Abmahnung beauftragte Kanzlei hat das akzeptiert und auch weil Monitor aktiv wurde. Was ein Gericht dazu sagt weiss ich nicht, schliesslich lassen sich solche Dateien auch händisch schreiben. :mrgreen:
Ich wage einfach mal zu behaupten, daß die Sache von der Kanzlei deshalb fallen gelassen wurde weil der Betreffende sich wehrte und nicht einfach zähneknirschend zahlte. Im Falle einer Gerichtsverhandlung wäre nämlich, nach Datenabgleich mit dem ISP, herausgekommen, daß die Vorwürfe gegenstandslos sind. Zwar wäre der User erstmal auf seinen Anwaltskosten sitzen geblieben, aber die gegnerische Kanzlei hätte auch zusätzliche Kosten gehabt. Ich habe überhaupt den dringenden Verdacht, daß die Abmahnungen so ablaufen, daß die Abmahner darauf bauen, daß die Abgemahnten einfach zahlen. Ist die Angelegenheit mit Arbeit verbunden wird sie unrentabel und damit für die abmahnende Kanzlei unattraktiv.

Streng genommen dürfte jedes eigene mitschneiden des Internetverkehrs vor Gericht bestenfalls als Indiz, aber keinesfalls als Beweis, gelten. Schließlich ist es für einen versierten Nutzer meist problemlos möglich entweder die Kiste auf dem das Log läuft zu umgehen oder das Log zu manipulieren.

Vorstellbar wäre eine Einstufung als Beweis dann, wenn das Modem technisch nicht umgangen werden kann und man es unautorisiert nicht manipulieren kann. Das wiederum würde zwangsläufig bedeuten, daß man weder ein eigenes Modem benutzen kann noch über die eigenen Netzzugangsdaten verfügt. Es gibt jetzt schon ISPs die genau dieses Modell bevorzugen und genau das wäre für mich ein absolutes KO-Kriterium. Entweder der ISP "verrät" mir meine Zugangsdaten UND erlaubt mir ein von mir bevorzugtes (technisch geeignetes) Modem zu benutzen, oder er muß auf mich als Kunden verzichten.

rhHeini
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von rhHeini » 03.01.2014 11:10:36

Bei mir läuft ein fli4l als Router, der loggt alle zugewiesenen Provider-IPs in eine Datei ab.

Mfg rh

schwedenmann
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von schwedenmann » 03.01.2014 11:17:05

Hallo
Bei mir läuft ein fli4l als Router, der loggt alle zugewiesenen Provider-IPs in eine Datei ab.
Ja, du knnst als root alle Linuxlogs manipulieren, deshalb sind aj bei den >kernelentwiucklen auch Änderungen am logsystem in der Diskussion.

Da ist vor Gericht eine Eidesstattliche Versicherung, das der Router aus war zum Zeitpunkt X, keine User in der Wohnung waren zumZeitpunkt X, schon meh wert, als irgendwelche manipulierbren logs.


mfg
schwedenmann

AndreK
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von AndreK » 05.01.2014 12:21:51

Wenn man doch alles manipulieren kann, sagt mir doch bitte mal, wie kann ein deutsches Gericht dann das akzeptieren was gleich mehrere deutsche Gericht in Sachen redtube akzeptiert haben?
Warum haben die abgemahnten dem abmahnenden Anwalt nicht einfach geschrieben das alles manipuliert werden kann?
Das ist doch so einfach wenn ich der Argumentation hier richtig folge.

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synapsenstau
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von synapsenstau » 05.01.2014 12:29:34

niemand hat geschrieben:Solange deine Aufzeichnungen theoretisch einfach nachträglich manipuliert, oder gleich komplett manuell erstellt worden sein könnten, halte ich es für unwahrscheinlich, dass sowas als Beweis anerkannt wird.
.
Ich glaube schon das das anerkannt wird, weil bei einem Rechtstreit wegen zu wenig bezahlter Arbeitsstunden, wird ja auch der selbst geführte Arbeitsnachweis von Arbeitnehmer (Notizblock, Stundenbuch vom Discounter) anerkannt. Es muß ja nur glaubhaft sein, das es korrekt geführt wurde. Ob es manipuliert worde ist wird dann wohl ein Sachverständiger prüfen müssen.
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von wanne » 05.01.2014 15:08:55

AndreK hat geschrieben:Warum haben die abgemahnten dem abmahnenden Anwalt nicht einfach geschrieben das alles manipuliert werden kann?
Nein, kein Gericht hat das anerkannt und ich würde auch mal tippen, dass Herr Urmann sich damit vor keinem Gericht blicken lassen wird. Und wenn doch wird er nicht damit durchkommen.

Aber im Prinzip gibt es solche Fälle schon. (Siehe Sommer unseres Lebens...) liegt einfach daran dass vor dem Gesetz manche Menschen Gleicher sind. Telekommitarbeiter gelten per se als vertrauenswürdig. Du eher nicht.
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von uname » 05.01.2014 19:21:43

Ich halte eine Protokollierung für unnötig wenn nicht sogar gefährlich und vor allem Abmahnungen aufgrund von IP-Adressen für rechtlich bedenklich. So könnte eine illegale Aktion (z.B. Thema Porno-Streaming) erzwungen worden sein, über ein Zweit-System im eigenen WLAN oder am Schlimmsten durch Schadcode auf dem eigenen Rechner ausgelöst worden sein. In allen Fällen hilft gegen das fehlerhafte Verständnis der Justizbehörden keinerlei Router-Protokollierung. Vielmehr würde es den Sachverhalt sogar noch untermauern, da diese Aktion (wenn auch nicht rechtsverbindlich) protokolliert wurde. Gut fühle ich mich nur da ich ein Betriebssystem einsetze, welches weniger anfällig für Schadcode ist. Aber natürlich wird die NSA auch mir oder besser Politikern jede Art von IT-Kriminalität leicht per Schadcode unterschieben können. Gerichte würden aufgrund der ermittelten IP-Adresse diese IT-Kriminalität dann gerne inkl. der zugehörigen Konsequenzen bestätigen. Das Ende eines jeden Politikers. Die Medien würden dem Politiker dann den Rest geben.

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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von joahlen » 06.01.2014 05:52:28

"Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?"

Gar nicht.

JO
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von maltris » 06.01.2014 09:51:44

Bei mir wird gar nichts dokumentiert.

Man hat nicht die Pflicht seinen eigenen Traffic mitzuschneiden und wer zu blöde ist sich Porn-Streams im Netz anzuschauen ohne das die nächste Hottentotten-Kanzlei davon Wind bekommt, ist selbst schuld.

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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von uname » 06.01.2014 12:33:48

maltris hat geschrieben: und wer zu blöde ist sich Porn-Streams im Netz anzuschauen ohne das die nächste Hottentotten-Kanzlei davon Wind bekommt, ist selbst schuld.
Wenn ich es richtig sehe war es ein wohl eher ein URL-Redirect. Hierbei spielt es vom Prinzip aus nicht mal eine Rolle ob diese "Weiterleitung" per Schadcode, Werbebanner, Mailanhang usw. erfolgte. Das die IP-Ermittlung zudem unrecht war ist noch eine andere Sache. Das kann alles sogar unter Linux passieren. Tor hätte jedoch geholfen. Das Geschäftsmodell Abmahnung lebt eigentlich nur von der Angst. Wenn dann das offizielle Schreiben per Post kommt bezahlen viele Anwender (angeblich 20 Prozent) gerne 250,- Euro dafür, dass andere Familienangehörige davon besser nichts erfahren oder um den Ärger loszuwerden. Man sollte vielleicht mal die Justiz und die Politik fragen auf welcher Seite die wahren Verbrecher sitzen.

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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von maltris » 06.01.2014 13:24:10

An Tor, irgendeinen x-beliebigen Proxy oder ein VPN dachte ich bei meiner Aussage.

Man könnte sich auch viel Stress als Mann sparen indem man mit dem Pornos gucken lockerer umgeht. :lol:

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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von uname » 06.01.2014 13:29:11

an könnte sich auch viel Stress als Mann sparen indem man mit dem Pornos gucken lockerer umgeht.

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s/ als Mann//;

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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von fitheach » 06.01.2014 13:54:37

[quote="wanne"]Nein, kein Gericht hat das anerkannt und ich würde auch mal tippen, dass Herr Urmann sich damit vor keinem Gericht blicken lassen wird. Und wenn doch wird er nicht damit durchkommen.

Kann ich so nicht ganz zustimmen:

Die Logfiles beweisen erst einmal gar nichts. Grds. gelten sie allerdings als Beweis des ersten Anscheins, wenn der verantwortliche Mitarbeiter dokumentiert und aussagt, dass diese Logfiles ordnungsgemäß aufgezeichnet wurden. Der Mitarbeiter sagt quasi als Zeuge aus, dass der Aufzeichnungsvorgang ohne Manipulationen abläuft und daher geht das Gericht berechtigter Weise erst einmal(!) davon aus, dass die Aussage des Log zutreffend ist. Der Beweisgegner kann diesen Beweis des ersten Anscheines erschüttern. D.h., er muss nicht beweisen, dass die Aussage falsch ist, sondern nur darlegen, dass die Aussage berechtigt bezweifelt werden kann. Hierzu reicht es schon, grds. Fehler in der Auszeichnungssoftware darzulegen oder z.B. Loggingfehler von einem anderen Tag oder einer anderen Person glaubwürdig vorzutragen.

Es ist also nicht so, dass manche Menschen "gleicher" sind, sondern es trifft wohl eher zu, dass die Abmahnwirtschaft besser vorbereitet ist und somit verwertbare Tatsachenbehauptungen mit einem hohen Wahrheitsgehalt liefert.

Die Privatpersonen fallen idR. dabei hinten runter, weil Sie meist noch nicht einmal erinnern können, was sie von x Monaten im www gemacht haben.

ThanRo
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von ThanRo » 06.01.2014 14:34:02

fitheach hat geschrieben:
wanne hat geschrieben:Nein, kein Gericht hat das anerkannt und ich würde auch mal tippen, dass Herr Urmann sich damit vor keinem Gericht blicken lassen wird. Und wenn doch wird er nicht damit durchkommen.
Kann ich so nicht ganz zustimmen:

Die Logfiles beweisen erst einmal gar nichts. Grds. gelten sie allerdings als Beweis des ersten Anscheins, wenn der verantwortliche Mitarbeiter dokumentiert und aussagt, dass diese Logfiles ordnungsgemäß aufgezeichnet wurden. Der Mitarbeiter sagt quasi als Zeuge aus, dass der Aufzeichnungsvorgang ohne Manipulationen abläuft und daher geht das Gericht berechtigter Weise erst einmal(!) davon aus, dass die Aussage des Log zutreffend ist. Der Beweisgegner kann diesen Beweis des ersten Anscheines erschüttern. D.h., er muss nicht beweisen, dass die Aussage falsch ist, sondern nur darlegen, dass die Aussage berechtigt bezweifelt werden kann. Hierzu reicht es schon, grds. Fehler in der Auszeichnungssoftware darzulegen oder z.B. Loggingfehler von einem anderen Tag oder einer anderen Person glaubwürdig vorzutragen.

Es ist also nicht so, dass manche Menschen "gleicher" sind, sondern es trifft wohl eher zu, dass die Abmahnwirtschaft besser vorbereitet ist und somit verwertbare Tatsachenbehauptungen mit einem hohen Wahrheitsgehalt liefert.

Die Privatpersonen fallen idR. dabei hinten runter, weil Sie meist noch nicht einmal erinnern können, was sie von x Monaten im www gemacht haben.
Es geht bei der ganzen Sache aber im Normalfall nicht darum, daß ein Unternehmen Ziel der typischen Abmahnung wegen Verletzung des Urheberrechts ist (jedenfalls sofern es um solche Urheberrechtsverletzungen geht) sondern es geht hier um Privatleute und demnach um eben die Logfiles die von diesen Privatleuten gegebenenfalls aufgezeichnet wurden.

Da gibt es dann keinen neutralen Mitarbeiter der die korrekte Aufzeichnung bezeugen könnte, sondern der "Mitarbeiter" ist selbst der Angeklagte. Und du kannst mir erzählen was du willst, aber vor Gericht wird das Logfile das der Angeklagte selbst angefertigt hat (bzw. von seinem Computer hat anfertigen lassen) keinen all zu großen Beweiswert haben. Die Logfiles kann man schließlich nach Belieben fälschen.

Nur wenn die Logfiles des Providers die Informationen aus meinen Logs stützen wird die Sache für mich etwas besser aussehen. Dann würde ich aber die eigenen Logfiles auch nicht brauchen.

Wenn dagegen vom Provider keine Logs vorliegen und die gegnerische Seite Logs vorlegt die ihre Aussage stützt, dann werde ich es auch mit eigenen Logfiles schwer haben vor Gericht Gehör zu finden. Dem Zeugen der unter Eid aussagt wird im Normalfall mehr Gewicht beigemessen werden als dem Angeklagten der seine eigene Sicht darlegt. Schließlich darf der Angeklagte weitgehend beliebig lügen (sofern er damit keinen Dritten belastet), ohne daß ihm dafür Konsequenzen drohten.

wanne
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Re: Wie dokumentiert ihr eure Internet-Surferei?

Beitrag von wanne » 06.01.2014 19:38:51

fitheach hat geschrieben:Es ist also nicht so, dass manche Menschen "gleicher" sind.
Doch genau darum geht es.
Es gab diverse Klagen gegen große Provider, die aufgrund von deren aussage, dass das einer ihrer Nutzer und nicht sie gemacht haben eingestellt wurden.
Vergl. https://www.telemedicus.info/urteile/Ur ... unden.html
Im Gegenteil wird Ottonormalmeschen das nicht abgenommen:
https://www.telemedicus.info/urteile/Te ... ebens.html

Hier mal eine etwas ausführlichere Begründung warum die derzeitige Rechtssprechung in diesem Bereich eine Rechtsstaats nicht würdig ist:
http://blog.delegibus.com/2011/02/04/wa ... rig-blieb/
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